DE58877C - Elektrische Vorrichtung zum Anrufen und Bethätigen von Fernstellen - Google Patents
Elektrische Vorrichtung zum Anrufen und Bethätigen von FernstellenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft Einrichtungen an sich selbst ausschaltenden elektrischen
Signalvorrichtungen, deren sich eine Reihe an eine Hauptleitung anschliefsen läfst,
dergestalt, dafs jede einzelne Stelle gerufen oder signalisirt werden kann, ohne dafs auch die
übrigen Stellen angerufen werden.
Das Wesentliche der Erfindung besteht in Folgendem: 1. Die Vorrichtung giebt auf eine
im Voraus bestimmte Art des Anrufs Antwort, und zwar in kürzester Zeit, ohne zu versagen.
Die Antwort erfolgt vollständig selbstthätig. 2. Die Vorrichtung ist an einen geschlossenen
Stromkreis angeschlossen. 3. Durch die Einrichtung der Vorrichtung werden Stromstöfse
von sehr geringer Dauer mit grofser Genauigkeit und Schnelligkeit übertragen; die Art der
einander folgenden Stromstöfse kann man beliebig wählen.
Fig. i, 2 und 3 zeigen einen Empfänger in
Seitenansicht bei verschiedenen Stellungen, sowie den Uebertrager und die Hauptleitung in
schematischer Darstellung.
Fig. 4, 5 und 6 sind Ansichten von Einzelheiten der Vorrichtung.
Zu der Vorrichtung gehören folgende Theile: eine Batterie M B für die Hauptleitung, ein
Relais R, ein Magnet M für den Stationssignalhebel A und eine Batterie L B, ein Stationsmagnet
M1 zum Wiedereinrücken und eine Batterie L B2, ein mit Gegengewicht versehener
Stromschliefser, bestehend aus dem drehbar angeordneten Sector F mit dem Arm S2 und
dem Gewicht W, aus dem Arm N1 und dem Bogenstück N mit den Oesen e e1 e2 . . ., welche
mit der drehbar gelagerten Sperrklinke t und dem Sperrhaken c in Eingriff kommen können,
ein kleiner Bremscylinder D, Fig. 3,' welcher durch die Stange R1 mit dem Sector F verbunden
ist, ein Wecker G mit der Ortsbatterie LB3, dem zugehörigen Stromkreis, dem Stromschlufsschieber
Sw und dem Stromschliefser pi an xlem Arm ml.
An dem Ende des Ankers A, welcher zwischen den Ständern S2 drehbar gelagert ist, befinden
sich zwei Stromschlufsfedern s1 s2, welche an
ihrem oberen Ende durch die Drähte Z2 und Z4
mit dem Magneten M} und dem Anker Aτ
verbunden sind. Letzterer ist drehbar in den Ständern S1 gelagert.
Die freien Enden der erwähnten Stromschlufsfedern kommen, sobald der Anker A in seine
untere Lage geräth, in Berührung mit den verstellbaren Stiften p* ρ 2, welche mit den Ortsstromleitungen
Z6 und Z3 verbunden sind, so dafs der Strom der Batterien.L B1 und LB'2
bei Stromschlufs die Magnete M und Af1 erregt. Der Magnet M steht nämlich durch die
Ortsleitung Z1 mit der isolirten Feder ss in
Verbindung, welche auf dem Ankert1 dergestalt
angeordnet ist, dafs sie mit den Stellschrauben ρ und ρ s in Berührung kommen
kann. .
Der Signalgeber besteht zweckmäfsig aus
einer Metallscheibe T, deren Achse durch den Umschalter SwΎ mit der Erdleitung verbunden
ist. Mit i i sind Isolirstücke bezeichnet; drei oder mehr solcher Isolirstücke liegen vor den
übrigen, welche das eigentliche Signal übertragen, und haben nur die Aufgabe, alle Empfänger
in Uebereinstimmung zu bringen, bevor das eigentliche Signal aufgegeben wird. Die
leitenden Zwischenstücke der Scheibe T sind alle von gleicher Länge, mit Ausnahme desjenigen,
auf dem die Feder s ruht, wenn die Vorrichtung aufser Betrieb ist, wie in Fig. ι
dargestellt.
Die Isolirstücke ii zwischen den Stromschlufsstücken sind im allgemeinen eben so grofs wie
die letzteren, doch richtet sich die Länge der Isolirstücke . nach der Art der Stromschlüsse;
dieselbe ist gröfser, wenn eine längere Stromunterbrechung stattfinden soll. Uebrigens kann
diese Anordnung beliebig sein, während an dem Bogenstück N die Anordnung der doppelten
und einfachen Oesen e e 1 e2 . . . und die entsprechenden
Zwischenräume derselben in Uebereinstimmung mit der Art der Folge der Stromschlufs-
und Isolirstücke des Signalgebers sein mufs, wie sich aus Fig. 4 und 6 ergiebt.
In Fig. 6 ist die Stromschlufsscheibe T abgewickelt
dargestellt. Sie ist dergestalt eingerichtet, dafs bei ihrer Drehung zunächst drei
gleichförmige Stromschlüsse erfolgen; dann folgt eine längere Unterbrechung, dann wieder
ein Stromschlufs, ferner längere Unterbrechung, Stromschlufs, kurze Unterbrechung, Stromschlufs,
längere Unterbrechung, Stromschlufs, längere Unterbrechung, Stromschlufs, längere
Unterbrechung, Stromschlufs,. kurze Unterbrechung, Stromschlufs und schliefslich noch
eine kurze Unterbrechung.
In Fig. 2, 4 und 5 hat der Signalgeber bereits die drei gleichen Stromschlüsse hergestellt; dadurch
sind alle an die Hauptleitung angeschlossenen Empfangsapparate (welche in ihrer Einrichtung genau dieselben, wie in Fig. 1, 2
und 3 dargestellt, sind) in die in Fig. 2 angegebene Stellung gelangt, wobei sie bereit
stehen, das Signal aufzunehmen. Die Hauptleitung ist frei und die Signalscheibe T wird
von links nach , rechts gedreht. Sobald dabei die Stromschlufsscheibe den nächsten Stromschlufs herstellt, löst sich die Klinke t aus,
kippt nach links um, und der Haken c, Fig. 5, gelangt in die Miltellage, die in Fig. 5 in vollen
Linien gezeichnet ist, um so vorläufig noch den schwingenden Sector F zu verhindern, sich
unter der Einwirkung des Gewichtes W weiter zu bewegen.
Die darauf folgende Unterbrechung des Stromes ist eine längere, so dafs die Klinke t
genügend Zeit findet, in die erste Oeffnung der Doppelöse e3, Fig. 4, einzugreifen, während
der Sperrhaken c wieder in die oberste Lage zurückgeht, die in Fig. 5 durch punktirte Linien
angegeben ist.
Sobald dann der nächste Stromschlufs erfolgt,
greift der Haken c in die erste Hälfte der Doppelöse ein, und bei der dann folgenden
kurzen Stromunterbrechung gelangt die drehbare Klinke hinter den Steg der Doppelöse; dieses Spiel setzt sich fort, indem sich
dabei der Sector F unter der Einwirkung des Gewichtes W weiter dreht. Es findet also stets
die Stromunterbrechung statt, sobald sich der Haken über einem Zwischenraum der Oesen
befindet.
Sobald die Signalscheibe vollständig gedreht ist, nimmt die Vorrichtung die in Fig. 3 gezeichnete
Stellung ein, und in demselben Augenblicke ist der von der Batterie L B3 ausgehende
Stromkreis durch den Sector F geschlossen, indem der an demselben befestigte Arm ml den
Stromkreis bei j>4 schliefst; dadurch wird der
Magnet M2 erregt und zieht den Glockenhebel an, und dieser bewirkt beim ersten Schlag
durch den schieberartigen ■ Stromschliefser Sw den Schlufs des Weckerstromkreises der Batterie
LB3, welcher in Fig. 3- in punktirten Linien
angegeben ist, und dafs nunmehr die Weckerglocke läutet, während die eigentliche Signalisirvorrichtung
in der nunmehr zu erläuternden Weise wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückkehrt.
■■
So lange der Sector F mit dem Bogenstück N sich unter dem Haken c vorwärts bewegt, geht
dieser zwischen den Oesen ee1. . . nicht hernieder;
es geschieht dies erst, wenn, wie in Fig. 3 angegeben, alle Oesen vorüber sind. Alsdann
bewirkt der von der Ortsbatterie L B erregte Magnet M, dafs der Anker A in seine unterste
Stellung niedergezogen wird, wodurch die am Ende des Ankers angebrachten Federn s1 s2 bei
p1 und p2 zwei unabhängige Stromkreise für
die Magnete M und Ai1 schliefsen. Der eine dieser beiden Stromkreise geht von der Batterie
LB1 durch die Drähte/6, Federn s 1S3 und
Draht Z1, und der zweite von der Batterie L B2
durch die Drahtleitung Z3 und die Federn s2 hindurch. Der erste Magnet hält den Anker A
angezogen in seiner untersten Lage, während der Magnet M1 den Hebel A1 anzieht, wodurch
dieser mittelst der Zugstange m des Hebels JV1 den Sector F mit dem Bogenstück N
und die mit dem Sector verbundenen Theile in die ursprüngliche Lage zurückführt.
In demselben Augenblicke, wo der Anker A1
in seine unterste Lage kommt, bewirkt derselbe bei ρ durch die Anordnung der Feder s2
die Unterbrechung des Nebenstromes für den Magneten M, so dafs der Anker A emporgehen
und den Sector, wie in Fig. 2 gezeigt, sperren kann.
Es läfst sich noch ein Taster K neben dem
Uebertrager im Nebenschlufs anwenden, oder man kann ersteren an Stelle einer oder mehrerer
Uebertrager anwenden,■'■ um in diesem Falle durch eine vorher bestimmte Folge von Strom-
schliefsungen die Sectoren der Empfänger zum Ausschlag zu bringen.
Die beschriebene Vorrichtung läfst sich nicht nur bei Fernsprech-, Telegraphen oder ähnlichen
Anlagen verwenden, vielmehr findet derselbe mannigfache andere Anwendung, beispielsweise
bei Eisenbahnsignalen oder für alle Zwecke, wo eine bestimmte und geheim zu haltende Signalgebung vorteilhaft erscheint.
Durch die nunmehr zu beschreibende elektrische Vorrichtung ermöglicht es der Erfinder,
bei Anschlufs einer Reihe der beschriebenen, selbsttätig arbeitenden Signalvorrichtungen an
eine gemeinsame, für telegraphische oder andere Zwecke dienende Leitung jede beliebige Vorrichtung
selbsttätig ausschalten zu können. Ferner wendet der Erfinder noch eine Vorkehrung
an,, welche mit jedem Empfänger verbunden wird und die Aufgabe hat, selbsttätig
den anderen Stellen zu antworten oder anzuzeigen, dafs die Vorrichtung ausgeschaltet
oder das Signal richtig aufgenommen ist.
Diese Einrichtungen sind auf "der Zeichnung
durch Fig. ι a und 2 a anschaulich gemacht, und zwar giebt:
Fig. ι a die schematische Darstellung der
vollständigen Vorrichtung einer Stelle, während
Fig. 2 a eine abgeänderte Ausführung der
Umschaltvorrichtung ist.-
In Fig. ι a ist nur die Vorrichtung selbst dargestellt und angegeben, wie die Leitung
ein- und ausgeführt ist; es sei aber hervorgehoben, dafs auf der entfernt liegenden Stelle,
wie auch auf der dargestellten, noch Signalgeber irgend welcher Art vorhanden sein
müssen, beispielsweise Morseschlüssel; ferner ist die in die Hauptleitung an beliebiger Stelle
einzuschaltende Batterie nicht mit dargestellt.
Der Signalgeber für die nachstehend beschriebene Vorrichtung kann auch in derselben
Weise eingerichtet sein, wie die im ersten Theil der Beschreibung dargestellte, doch sei ausdrücklich
bemerkt, dafs ein solcher Signalgeber sich dem Empfänger, welcher zur Controle des Ausschaltungsmechanismus dient, in seiner
Einrichtung anpassen mufs.
Der in Fig. 1 a angegebene Empfänger ist dem in dem ersten Theil' der Beschreibung
vorgeführten nicht unähnlich. Derselbe mag zunächst so weit erklärt werden, als dies zum
Verständnifs seiner Wirkungsweise in Beziehung zu der ganzen Vorrichtung erforderlich ist.
Mit ι ist ein schwingender Sector benannt,
welcher aus dem Bogenstück 4 und den Armen 3, 3 und der Achse 2 besteht. An dem Bogenstück befindet sich eine Reihe von Drahtösen 5 in der früher beschriebenen Weise angeordnet.
■ An. der Achse 2, welche drehbar gelagert ist, befindet sich seitlich der Gewichts-.hebel
6 befestigt, welcher den Sector schwingen läfst. An einem kurzen Hebelarm 21 bei 16
greift ein Hebel 17 an, und dieser ist wieder mit seinem unteren Ende lose an dem Anker 1 5
befestigt. Letzterer sitzt drehbar an dem Ständer 14 und steht unter der Einwirkung des
Magneten 18. Der erwähnte Hebelarm 21 ist
an seinem Ende mit einer Stange verbunden, die nach dem Kolben des Bremscylinders 19
führt. Aufserdem trägt der Hebelarm 21 das
Stromschlufsstück 50, welches sich bei Aufwärtsbewegung gegen den Anschlag 51 legt;
diese Stromschliefsung findet statt, wenn der Sector ι bis in seine äufserste Lage nach rechts
unter der Einwirkung des Gewichtes 6 aus-. geschlagen ist. ■ . ■
An der Grundplatte der Vorrichtung stehen zwei Ständer 7 und tragen den drehbar dazwischen
gelagerten Anker 8 über dem Magneten 12; die Feder 13 zieht das freie Ende
des Ankers, sobald kein Strom durch den Magneten fliefst, in die oberste Lage. Der
Anker ist nach rückwärts durch die Stange 9 verlängert und diese trägt den Haken 1 o, welcher
in die Drahtösen 5 greift, wobei der Sector seinen Ausschlag macht, wenn die Stromschlüsse
und Stromunterbrechungen, welche das Signal bilden, erfolgen. Der Haken fällt
zwischen den Oesen hernieder, sobald der Stromkreis des Magneten 12 unterbrochen ist.
Alsdann legt sich der unter dem Haken befindliche Ansatz 22 auf die Feder 23, welche
an dem Gestell der Vorrichtung befestigt ist, und die Feder wird dabei etwas abwärts gedruckt
und schliefst den Stromkreis der Ortsbatterie B bei 24. Der Magnet 18 zieht den
Anker 15 an und bringt den Sector wieder in die Anfangsstellung, gleichviel ob das Signal
theilweise oder vollständig gegeben ist, in derselben Weise zurück, wie bei der erstbeschriebenen
Vorrichtung erläutert wurde.
In dem ersten Theile der Beschreibung ist die Anordnung des Ortsstromkreises mit der
BatterieU der Drahtleitung 25, des Magneten 18, der Feder 23 und des Stromschliefsers
24 (diesen Bezeichnungen der Fig. ι a entsprachen nur andere Buchstaben), sowie die
Bethätigung und Regelung der Wirkung dieser Theile durch den Ankerhebel mit dem Sperrhaken
zur Regelung des Ausschlages des Sectors 1 genauer aus einander gesetzt. Aufserdem
sind noch Nebenstromleitungen vorhanden, durch welche die Wirkung der Magnete 18
und 12 geregelt wird. Im vorliegenden Falle sind diese Nebenstromleitungen nicht angegeben,
weil die Wirkungsweise der noch zu beschreibenden Theile der vollständigen- Vorrichtung
nicht von diesen Einrichtungen abhängig ist und weil deren Darstellung das Verständnifs der Zeichnung erschweren würde.
In Fig. ι a ist das in die Hauptleitung eingeschaltete
Relais mit 38 benannt; durch dasselbe gelangt zunächst der .Klopfer 26 in
Thätigkeit. Das mit 43 bezeichnete Relais
dient als Ersatz für das vorige, wenn dasselbe durch den Ausschalter 28 ausgeschaltet' ist.
Dieser wird durch die beiden Magnete 31 und 31 a bethätigt. Die Antwort wird durch
Vermittelung des Magneten 64 gegeben. L B ist die Ortsbatterie für den Klopfer und B1 ist
eine Ortsbatterie, deren Aufgabe die Erregung des Magneten 12 ist, und welche das Relais 38
wieder in die Hauptleitung einzuschalten hat, sobald die Stellen mit einer entfernt liegenden
in Verbindung gebracht werden soll.
Die . verschiedenen Stromkreise für die Relais 38 und 43 und die Magnete 31 und 3ia
des Umschalters mit dem Magneten 1 2, für den Magneten 18 zum Wiedereinrücken und für
den Magneten 64 für die Abgabe der Antwort sind durch verschiedene Zahlen .von einander
unterscheid bar gemacht, und beim Verfolgen der einzelnen Verbindungen ergiebt sich die
folgende Wirkungsweise: '
Angenommen, es sei der Klopfer 26. von einer entfernten Station aus auszuschalten,
damit der auf der Station, Fig. 1 a, befindliche Dienstthuende die Nachricht oder das Signal
nicht hört, welches über die Leitung läuft. In diesem Falle hat der von der nicht dargestellten
Batterie der Hauptleitung ausgehende Strom folgenden Lauf: Der Strom tritt aus der Linienleitung in den Draht 39, Relais 38,
Draht 37, Stromschlufsstücke 35, 33, Umschalthebel 28, Zapfen 29, Draht 45 und dann weiter
nach dem folgenden Amte.
Der Dienstthuende auf dem Amte, von welchem die Nachricht aufgegeben wird, giebt
dann in der früher beschriebenen Weise das vorher bestimmte Signal, bestehend in kurzen
und langen Stromschlüssen oder in kurzen Schlüssen auf, wie im ersten Theil der Beschreibung
dargelegt. Der Ankerhebel 56 des Relais 38 öffnet und schliefst dadurch den
Strom der Ortsbatterie L B in der bestimmten Folge der Stromschlüsse, wobei die Stromstöfse
durch den Draht 55, Klopfer 56, Draht 54, Draht 63, Magneten 12, Draht 57 und den
Anker 8 des Magneten 12 gehen. Letzteres beginnt dadurch in der durch die Art der
Stromstöfse bestimmten Weise zu schwingen, und der Sperrhaken 10 ermöglicht das ruckweise
Ausschlagen des Sectors 1, bis der Haken die letzte Oese erreicht hat.
Sobald der Stromkreis kurze Zeit geöffnet ist, findet ein kurzer Stromdurchlauf in dem
Kreis statt, welcher die Ortsbatterie S B einschliefst. Der Strom durchfliefst den Draht 52,
Stromschlufs 50, 51, Draht 49, Magneten 64,
Draht 49, Magneten 31 für den Umschalter, Draht 46, Stromschlufsstücke 36 und 32 (das
Stromschlufsstück 32 ist von dem Umschalterhebel durch das Isolirstück 34 getrennt) und
. schliefslich den Draht 53, welcher nach dem anderen Pol der Batterie führt. Infolge dieses
Stromes bewegt sich der Anker. 30 und mit ihm der Umschalthebel 28 nach der entgegengesetzten
Seite, wodurch die Stromschlufsstücke 32 und 33 in Berührung mit den
StromschlufsstUcken 41 und 40 kommen. Der Umschalthebel kippt nach der anderen Seite
über und ist bereits über die Schwerpunktslage hinaus, bevor der Strom zwischen 35 und 36
unterbrochen ist, so dafs er durch sein eigenes Gewicht weiter fällt und also mit Sicherheit
die Stromschlufsstücke 40 und 41 herstellt.
Der Strom der Hauptleitung geht nun nicht mehr durch das Relais 38, indem die Leitung 37,
welche von dem Relais 38 kommt, bei 33 und 35 unterbrochen ist, auch der Umschaltermagnet
31 erhält keinen Strom mehr, da der Stromkreis bei 32 bis 36 unterbrochen ist; dagegen
ist jetzt ein neuer Stromkreis hergestellt durch die Stromschlufsstücke 32 und 41, welcher
den Magneten 3 1 a erregt, und der Strom der Hauptleitung nimmt jetzt seinen Weg durch
den Draht 39, Draht 44, Relais 43, Draht 42, Stromschlufsstücke 40 und 33, Umschalthebel 28,
Zapfen 29 und durch den Draht 45 in die Linie.
Da jetzt das Relais 38 vollständig ausgeschaltet ist, so ist auch der Klopfer 26 aufser
Thätigkeit. Das Relais 43 liegt nun in der Hauptleitung und erhält die Signale, welche
für gewöhnlich durch das Relais 38 gehen. Die Zeichen könnten zwar abgelesen werden, indem
man den Anker 60 beobachtet oder den-■Hebel 8 des Magneten 12 in dem Stromkreis
der Batterie B1, gebildet durch die Drähte 58 und 61. Indessen liegen diese beiden Magnete
für gewöhnlich verschlossen und arbeiten gedämpft, so dafs man die hindurchgehenden
Signale oder Nachrichten nicht, wahrnehmen kann. Es ist natürlich für die vorliegende Erfindung
gleichgültig, in welcher Weise man dies bewerkstelligt.
Sobald das Relais 38 und damit zugleich der Klopfer 26 wieder in ihre ursprüngliche Schaltung
eingeschaltet werden sollen, so mufs der Dienstthuende auf der fernen Station, welcher
vorher die Ausschaltung bewirkt hat, eine Wiederholung der bestimmten Signalisirung
vornehmen, wodurch das Relais 43 mittelst des Ankers 60, Stromschlufsstückes 59, der
Drähte 58 und 61, der Ortsbatterie B1 den Magneten 12 dergestalt erregt, dafs der Sector 1
seinen Ausschlag wiederholt und den Stromkreis der Batterie SB schliefst, wie früher beschrieben,
so dafs der Strom durch den Stromschlufs bei 50 bis 51 durch die Magnete 64
und nach dem entgegengesetzten Umschaltermagneten 31a geht, welcher nunmehr den
Hebel 28 in seine ursprüngliche Lage zurückbewegt.
Der Stromkreis der Batterie S B wird bei
Erregung sowohl des. Magneten 31 als auch
des Magneten 31s geschlossen, und dadurch
wird in jedem Falle auch der Magnet 64 erregt, so dafs der Anker 65 unter Ueberwindung
der Zugkraft der Feder 66 niedergezogen wird, wobei der Stift 67 den einen der beiden Stifte 69
der Antwortsignalscheibe 68 freigiebt. Der Umfang der letzteren ist zur Hervorbringung
morseartiger Stromschlüsse eingerichtet, und zwar in doppelter Anordnung, so dafs jeder
halben Umdrehung der Signalscheibe eine Antwort entspricht. Diese wird gegeben, indem
sich der Widerstand in der Hauptleitung infolge der Aus- und Einschaltung der Drähte 73
und 74 durch die Signalscheibe 68 und die Schleiffeder 72 in bestimmter Weise ändert.
Auf diese Weise wird auf der fernen Stelle dem Dienstthuenden, welcher anfangs diese
Stellen ausschaltete, Nachricht gegeben, dafs dies geschehen sei, und in gleicher Weise wird
dort auch gemeldet, dafs diese Stelle wieder eingeschaltet ist.
Es ist ersichtlich, dafs das Signalrädchen 68 die Hauptleitung nicht . unterbrechen kann;
diese leitet stets entweder durch das Relais 38 oder durch das Relais 43; aber sobald die
Bürste72 in Berührung mit den Metallscheiben 71
des Signalrädchens kommt, vermindert sich der Widerstand in der Hauptleitung um so viel,
als die Differenz zwischen dem geringen Widerstand in den Leitungen 73, 75 und demjenigen
des Relais 38 (oder 43) beträgt, so dafs der Dienstthuende auf der fernen Stelle mit einem
geeigneten Hörtelephon die Antwort wahrnehmen kann.
Durch Fig. 2 a ist eine abgeänderte Umschalt-Vorrichtung
zur Anschauung gebracht, die an die Stelle des Umschalthebels 28 und der
Magnete 31 und 31a und der zugehörigen-Schaltungen
treten kann. In diesem Falle befindet sich der Magnet 75 in dem Stromkreis 49, 53 der Ortsbatterie SB, und der Ankerhebel,
der durch die Feder γγ in seiner obersten
Lage gehalten wird, ist mit dem Zahn 78 versehen, der die als Stromumschalter dienende
Scheibe 79 so lange verhindert, sich zu drehen, bis der Zahn mit dem Anker niedergezogen
wird, was geschieht, sobald der Stromschlufs bei 50 bis 51 hergestellt und dadurch der
Stromkreis der Batterie S B geschlossen ist, wie
oben beschrieben.
Sobald dies geschieht, macht die Scheibe 79 eine Viertelumdrehung, und abwechselnd bei
jeder folgenden Drehung stellt der Draht 87, der die Metallplättchen 81 verbindet, die leitende
Verbindung zwischen den Stromschlufsfedern 83 und 84 her, wodurch ein Kurzschlufs für den
Hauptstrom durch den Draht 87 hergestellt wird, während das Relais 38 in die Leitung 85
der Fernstelle eingeschaltet ist. Wie man aus der Figur entnehmen kann, werden abwechselnd
bei jeder Vierteldrehung der Scheibe die Stationsapparate einmal von dem Hauptstrom
durchflossen und dann aus demselben ausgeschaltet.
Claims (4)
1. Elektrische Vorrichtung zum Anrufen und Bethätigen von Fernstellen, gekennzeichnet
durch einen schwingenden Stromschliefser^i^),
der an seinem Umfange dergestalt mit Oesen oder Zähnen eingerichtet ist, dafs er mit
einem Klinkenhebel (A) ein Gesperre bildet, wobei der Klinkenhebel (A) durch einen
Elektromagneten (M) bewegt wird und das Gesperre so eingerichtet ist, dafs der
schwingende Stromschliefser (F) unter der Einwirkung eines Gewichtes W nur gedreht
wird, wenn der Elektromagnet (M) in bestimmter Weise von Strömen verschiedener
Dauer oder bestimmter Zahl bethätigt wird, worauf der als Klinke dienende Anker
aufser Eingriff mit dem Sperrkranz (N) kommt und dadurch einen gröfseren Ausschlag
macht, und zwei Ortsströme (LB1 und LB2) für beide Elektromagnete (M
und M1) der Vorrichtung schliefst, wodurch der Klinkenarm (A) angezogen bleibt,
bis der Ankerhebel (Al) des Elektromagneten
M1 durch seinen Ausschlag den schwingenden Stromschliefser wieder in die
ursprüngliche Lage gebracht und gleichzeitig den Strom des Kreises (L B λ) (durch
die Feder ss) unterbrochen hat, womit die Vorrichtung wieder in der Anfangslage sich
befindet, Fig. 1 bis 3.
2. In Verbindung mit der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung ein Doppelumschalter
(28, Fig. ι a), welcher bei durch den schwingenden Stromschliefser hergestelltem
Ortsstromkreis (S B) den . Strom der Fernleitung entweder durch ein Relais (38) oder
durch ein gedämpftes Relais (43) leitet, um die durch die Leitung gehenden Signale
abwechselnd durch einen von zwei Ortsleitungen (B1 oder L B) zu senden und
in einem Falle mittelst eines Klopfers (26) die durch die Vorrichtung gehenden Signale
vernehmbar zu machen, wobei die Bethätigung des Doppelumschalters (28) durch zwei Elektromagnete (31 und 3ia) geschieht,
welche durch ein isolirtes Schleifstück (32) des Umschalters (28) abwechselnd in dem
von dem Stromschliefser bethätigten Stromkreis eingeschlossen werden.
3. Bei elektrischen Fernleitungen in Verbindung mit der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung
ein Antwortgeber, bestehend aus einer mechanisch gedrehten Signalscheibe (68) mit Schleifstücken (71), welche dergestalt
in Nebenschaltung an die Hauptleitung an-
gefügt sind, dafs in der Hauptleitung bei erfolgender Drehung der Scheibe (68) der
Widerstand ruckweise Verminderungen erfährt, welche sich auf der entfernten Station
mittelst Hörtelephones wahrnehmen lassen, wobei die Bethätigung der Scheibe (68)
nach jedem durch, den schwingenden Stromschliefser bewirkten Schlufs der Ortsleitung
(S B) durch einen in die letztere eingeschlossenen Elektromagneten (64) erfolgt.
4. An Stelle des unter 3. angegebenen Doppelumschalters eine mechanisch bethätigte
Scheibe (79), Fig. 2 a, mit zwei durch einen Draht (87) verbundenen Schleifstücken (81),
welche durch einen in die Ortsleitung (S B, Fig. ia) eingeschalteten Elektromagneten (75)
bei jedem Stromschlufs zu einer Vierteldrehung freigegeben wird, wodurch abwechselnd
der Draht (87) einen Kurzschlufs in der Hauptleitung (zwischen den Schleiffedern
83 und 84) herstellt oder der Strom durch die Leitung (85) der Fernstelle geht.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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