DE587842C

DE587842C - Einrichtung zur selbsttaetigen Abschaltung eines kranken Phasenleiters und zur selbsttaetigen Einschaltung eines Ersatzleiters

Info

Publication number: DE587842C
Application number: DES72972D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walther Koch; Dipl-Ing Hansheinrich Muelwert
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Priority date: 1926-01-16
Filing date: 1926-01-16
Publication date: 1933-11-09

Description

Es ist bekannt, für einen kranken Phasenleiter einer mehrphasigen Leitung jeinen Ersaitzleiter vorzusehen, welcher im Bedarfsfall durch Relais selbsttätig eingeschaltet wird.

. 5 '{Die Erfindung betrifft eine 'derartige Anordnung, wobei jedoch durch Richtungsrelais und Spannungsabfallzeitrelais eine Auswahl der kranken Mehrphasenleitung getroffen wird und den Spannungsabfallzeitrelais die Auswahl des kranken Phasenleiters überlassen bleibt, an dessen Stelle der Ersatzleiter eingeschaltet wird. Spannungsabhängige Zeitrelais sind zu diesem Zweck an beiden Enden der zu schützenden Strecke angeordnet. Diese Relais, die zweckmäßig zwischen den einzelnen Leitern und Erde ,angeordnet sind, haben Ansprechzeiten, die von der Größe der Spannungsverminderung in der zu schützenden Leitung abhängig sind.

In der Abbildung ist eine Ausführungsform der Erfindimg für 'Drehstrom¹ dargestellt. r, s, i sind Sammelschienen, an die rechts und links die zu schützenden Teilstrecken zweier Leitungsabschnitte über Schalter angeschlossen sind, y und χ sind die Reserveleiter, die im. Fehlerfalle der zugehörigen Leitungsstrecke leingeschaltet werden, a, b, c, d, \e, f sind Spannungsabfallrelais mit Verzögerungseinrichtungen und g und h Richtungsrelais, deren Kontakte im Betätigungsstromkreis der Schalter liegen. Die Spannungsrelais λ und Ό, die an die Ersatzleiter χ bzw. y angeschlossen sind, schließen ihre Kontakte/? und q, wenn die Leiter λ: und y an Spannung gelegt sind. Diese Kontakte/? und q liegen parallel zu denen der Richtungsrelais g und h. In entsprechender Weise sind die Einrichtungen auch an den beiden nicht gezeichneten Enden der zu schützenden Leitungsstnecfcen vorgesehen.

Angenommen nun, bei α tritt ein Fehler ein, so läuft das nahe Relais α zuerst ab, schließt seine Kontakte und über den Kontakt des Richtungsrelais g, der in diesem Falle auch geschlossen ist, den Betätigungsstromkr-eis über die Spule/, die ihren Kern anzieht und den Schalter k öffnet, und die Spule/, die den Schalter nt ieinlegt.

Auch am nicht gezeichneten Ende dieser Teilstrecke läuft das Spannungsabfallrelais ab. Das dortige Richtungsrelais erhält jedoch bei !einseitiger Speisung der Leitung von den Sammelschiienen/·, s, t keinen Strom und spricht nicht an; dagegen schließt sich das

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Walther Koch in Berlin-Steglitz und Dipl.-Ing. Hansheinrich Mülwert in Darmstadt.

Spannungsrelais., dessen Kontakte parallel liegen, da ja der Ersatzleiter y durch das Einlegen des Schalters/« Spannung erhalten hat, und schließt den Betätigungskreis für die Sehalter, die dann in bereits angegebener Weise ansprechen und die Umschaltung bewirken.

Was nun den rechten Leitungsabschnitt betrifft, so spricht in diesem zwar bei dem ίο Spannungszusammenbruch infolge des nahen Fehlers bei u das Relais / an. Doch da weder das Richtungsrelais Ji noch das Spannungsrelais λ ihre Kontakte schließen, wird der Betätigungsstromkreis der Schalter nicht geschlossen und keine Abschaltung bzw. Umschaltung bewirkt. An dem nicht gezeichneten Ende dieser rechten Teilstrecke wird zwar das Richtungsrelais u. U. richtig ansprechen, aber nicht das Spannungsrelais, da seine Ablaufszeit so hoch eingestellt ist, daß es erst nach Abschalten der fehlerhaften Teilstrecke abläuft und die Kontakte schließt.

Statt der Energierichtungsrelais, die auch

in diesem Falle bei geerdetem Nullpunkt der Anlage auf Erdschluß ansprechen, können naturgemäß auch Erdschlußrelais angeordnet sein.

Um nun zu verhindern, daß z. B. bei einem doppelpoligen Erdschluß zwei Spannungsabfallrelais den Reserveleiter 'einschalt en und damit einen Kurzschluß herbeiführen, wird irgendeine bekannte Verriegelungseinrichtung vorgesehen. Hierzu können nach dem Ablauf eines Spannungsabfallrelais die Betätigungseinrichtungen über die Kontakte der anderen Spannungsabfallrelais unterbrochen werden, wobei dann beim gleichzeitigen Ablauf zweier Spannungsabfallrelais überhaupt kein Schalter den Reserveleiter einlegt.

Die Schalter, die den fehlerhaften Leiter abschalten, werden zweckmäßig durch bekannte Verzögerungsmittel so beeinflußt, daß sie erst abschalten, wenn der Ersatzleiter¹ eingeschaltet ist.

Claims

Patentansprüche:

ι . Einrichtung zur selbsttätigen Abschaltung eines kranken Phasenleiters und zur selbsttätigen Einschaltung eines Ersatzleiters, dadurch gekennzeichnet, daß für die Auswahl des Abschnittes der mehrphasigen Leitung, welche den kranken Phasenleiter enthält, eine Richtungsrelais (g, h) und Spannungsabfallzeitrelais (a, b, c, el, e, /) enthaltende Selektivschutzanordnung vorgesehen ist und daß die Auswahl des kranken Phasenleiters in dem fehlerhaften Abschnitt der mehrphasigen Leitung durch die Spannungsabfallzeitrelais erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Richtungsrelais (Erdschlußrelais) und ein an den Ersatzleiter angeschlossenes Spannungsrelais gleichzeitig den Betätigungsstromkreis der Schalteinrichtung beeinflussen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ansprechen eines Spannungsabfallrelais an einem Relaisort höchstens ein Schalter auf den Reserveleiter eingelegt und die Betätigung der übrigen Schalter verriegelt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ersatzleiter vor der Abschaltung des kranken Leiters eingeschaltet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen