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Feinführung Bei den Führungen für die Geräte der Feinmechanik; die
hohen Anforderungen auf Genauigkeit der Führung genügen sollen, z. B. bei den Tubusführungen
der Mikroskope oder bei den Führungen von Feinmeßgeräten, bei denen es häufig darauf
ankommt, sehr kleine Größen, tausendstel Millimeter oder noch weniger, wiederholt
genau einzustellen oder zu messen, ist es von größter Wichtigkeit,'die Führungen
für die bewegten Teile so auszubilden, daß die Bewegung dieser Teile leicht. und
gleichmäßig vor sich geht und daß vor allem die Abnutzung der gegeneinander bewegten
-Führungsteile möglichst gering ist. Um dies zu erreichen, sind bereits zahlreiche
Wege eingeschlagen worden. Zunächst hat man ein Schmiermittel, in der Regel Fett,
zwischen die aneinandergleitenden Teite-gebracht,_ oder man hat die Reibung durch
Wahl verschiedener Metalle für die beiden Führungsteile zu verringern gesucht: Auch
rollende Glieder, wie Walzen oder Kugeln, 'hat man zur Verringerung der Reibung
und der Abnutzung zwischen den Führungssflächen angeordnet. Alle diese Mittel konnten
aber nicht vollauf befriedigen. Man. hat dann vorgeschlagen, .neben -den eigentlichen,
das Meßergebnis beeinflussenden Führungen noch Hilfsführungen, die die Führungsarbeit
für gewöhnlich zu übernehmen hatten, vörzusehen und. die eigentlichen, das Ergebnisbeeinflussenden
Führungen nur während der .endgültigen Einstellung in Tätigkeit treten zu lassen.
Hierzu mußten die Hilfsführungen in eine Außergebrauchsstellung gebracht werden
können. - Diese Einrichtung ergab jedoch eine verhältnismäßig umständliche Bauart.
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Es hat sich nun-gezeigt, daß sich eine überraschend einfache und vorzüglich
befriedigende Lösung der vorliegenden Aufgabe erzielen läßt, wenn man gemäß der
Erfindung einen der beiden Führungsteile, sei es den führenden oder den . geführten,
aus festem Graphit herstellt. Es hat sich gezeigt, daß sich auf .diese Weise nicht
nur ein leichter und gleichmäßiger Gang der Führung erzielen läßt, sondern daß auch
die Abnutzung beider Führungsteile äußerst gering gehalten werden kann, und zwar
so gering, daß -sie selbst .bei den hohen Anforderungen, die an die Einrichtungen
der vorliegenden Art gestellt werden, auch nach langem Gebrauch völlig vernachlässigbar
ist. Dazu kommt der -weitere. Vorteil; daß der Gebrauch eines Schmiermittels . entbehrlich
wird. .Als besonders zweckmäßig hat es sich gezeigt, den mit dem Graphitteil gepaarten
Führungsteil aus Gußeisen herzustellen.-Es ist bereits vorgeschlagen -,vorden, bei
Lagern -für besonders schnell umlaufende Wellen, wie sie z. B. bei elektrischen
Ventilatoren, Pumpen u. dgl. in Betracht kommen, reinen Graphit als Lagerteil zu
verwenden. Im vorliegenden Fall-dagegen handelt es sich um ganz langsame Bewegungen
über kleine Wege, wobei,völlig andere Eigenschaften des Graphits ausgenutzt werden
-als in dem bekannten
Fall, die sich überraschenderweise erst beim
Gegenstand der Erfindung gezeigt haben.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer der Erfindung entsprechenden
Führung im Grundriß dargestellt.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel, einer Einrichtung, die z.
B. zum Ausmessen photographischer Aufnahmen dienen kann, ist eine bei der genannten
Anwendung des Geräts zum Tragen der photographischen Aufnahmen dienende Platte
a mit zwei Lenkern b an einem Winkele befestigt, der seinerseits mit
zwei Lenkern d auf einem Tisch e befestigt ist. Über der Platte a ist ein Mikroskop
f,
das mit einem Fadenkreuz f l ausgestattet ist, angeordnet, und zwar ist
es durch einen Arm g fest mit dem Tisch e verbunden. Durch die Lenkeranordnung kann
jeder Punkt der Platte a auf das Fadenkreuz f l eingestellt werden. Um die
Abstände der einzelnen Plattenpunkte von einer parallel zur oberen Plattenkante
a1 verlaufenden Bezugslinie messen zu können, ist die Kante a1 als Lineal ausgebildet,
die die Führung für einen Taststift h darstellt, der erfindungsgemäß aus Graphit
besteht. Der Taststift h ist in einer Hülse hl gefaßt, die in einer Bohrung i verschiebbar
ist. Durch eine Feder il wird der Taststift h stets gegen das Lineal a1 gedrückt.
Die Hülse hl hat einen Zeigerstrich h2, mit dem die Stellung der Hülse gegenüber
einer Teilung i2, etwa unter Zuhilfenahme einer Lupe, abgelesen werden kann.
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Wie ersichtlich, gleitet hier das Lineal a1 bei der Einstellung der
Platte a ohne Zwischenfügung eines Schmiermittels dauernd an dem Taststift h entlang,
wodurch eine Abnutzung der Linealkante und des Stiftes und damit die Entstehung
einer Fehlmessung zu befürchten ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei dev, der
Erfindung entsprechenden Ausbildung die Abnutzung so außerordentlich gering ist,
daß sie nicht mehr ins Gewicht fällt.