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Klässierrost (Stichwort: dreifache Verringerung) Die Erfindung bezieht
sich auf Klassierroste für Kohle, Erz u. dgl., deren Rostfläche durch hintereinander
gelagerte Scheibenwalzen gebildet wird, die aus einzelnen nebeneinander, auf Wellen
exzentrisch angeordneten Scheiben oder Scheibenblöcken oder auch aus einem Stück
bestehen. Für'die Feststellung des Wirkungsgrades derartiger Roste ist neben der
Durchsatzleistung je Flächeneinheit der Anteil -an Überkorn im Durchsatz maßgebend.
Es hat sich nun gezeigt, daß der erste Teil des Rostes den günstigsten Wirkungsgrad
aufweist, daß dagegen der Wirkungsgrad der Rostteile um so schlechter wird, je näher
diese Teile dem Ahwurfende des Rostes zu liegen, und zwar. vergrößert sich nach
dem Abwurfende zu der Anteil an Überkorn im Durchsatz. Diese für die Weiterverarbeitung
des Gutes, z.,B: Formen von Braunkohle zu Briketten, sehr unerwünschte Erscheinung
ist auf folgendes zurückzuführen- Der dem Aufgabeende zu liegende Teil des Rostes
ist mit der. dicksten Gutschicht und somit stets mit genügend Durchsatzgat bedeckt.
Das Überkorn, das sich bekanntlich meist' im oberen Teil der aus feineren Bestandteilen
bestehenden unteren Schicht befindet, wird auf diesem Rastteil von den Rostspalten
ferngehalten. Je näher dagegen ein Rostteil dem Abwurfende zu liegt, um so dünner
wird. die Gutschicht, um so mehr tritt also auch das. Überkorn mit, der Rostfläche
in Berührung und erhält hierdurch Gelegenheit zum Durchfallen.
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Es sind bereits verschiedene Maßnahmen in Vorschlag gebracht worden,
um diesem Übelstande abzuhelfen. So wurde beispielsweise vorgeschlagen, bei einem
Klassierrost der eingangs erwähnten Art auf einem - im allgemeinen dem größeren
- in der Nähe des Aufgabeendes gelegenen Teil des Rostes einen gleichbleibenden
seitlichen Scheibenabstand aufrechtzuerhalten und den übrigen Teil durch Scheibenwalzen
zu 'bilden, bei denen der seitliche Scheibenabstand ein oder mehrere Male von Walze
zu Walze verringert ist. Hierdurch wird erreicht, daß auf dem letzten Teil des Rostes,
auf dem die tragende Unterschicht feineren Gutes fehlt oder zu dünn geworden ist,
um das Überkorn von den Rostspalten fernzuhalten, das Überkorn infolge Verringerung
der Spaltweite auf diesem Rostteil nicht durchfallen kann.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, bei Verwendung von Scheibenwalzen
mit exzentrisch gelagerten oder gestalteten Scheiben die Exzentrizität vom Aufgabe-
bis zum Ab= Wurfende oder auch nur auf dem letzten Teil des Rostes allmählich ziz
verringern, und zwar in dem Maße, @vie die Schichtdicke des Gutes abnimmt. Infolge
dieser Verringerung der Exzentrizität nimmt auch die Hubhöhe= der Scheibenwalzen
allmählich ab, so daß das vor dem Abwurfende befindliche, zum größten .
Teil
aus Überkorn bestehende Gut keinen starken bzw. überhaupt keinen Hubbewegungen mehr
unterworfen wird und somit nicht so leicht durchfällt.
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Die Erfindung bezweckt, einen Klassierrost der eingangs erwähnten
Art mit exzentrisch gelagerten Scheiben zu schaffen, bei dem in besonders weitgehendem
Maße das Durchfallen von Überkorn dadurch vermieden wird; daß in der Förderrichtung
des Rostes außer der Spaltweite auch die Umlaufzahl oder die Exzentrizität der Scheibenwalzen
oder beide abnehmen.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen Klassierrost in Seitenansicht, Abb.
z einen Teil des Rostes in Draufsicht und in vergrößertem Maßstabe und Abb. 3 die
zu. Abb. z gehörige Seitenansicht.
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Abb. 4 zeigt. einen Teil des Rostes in Draufsicht bei anderer Ausbildung
der Scheiben. Der Klassierrost besteht aus einzelnen Rostteilen i, a und 3, die
stufenmäßig zueinander angeordnet sind. Die Scheibenwalzen des Rostteiles 3 werden
langsamer angetrie@ ben als die des Rostteiles a und diese laufen wieder langsamer
um als die des Rostteiles i. Das durch den Trichter 4 aufgegebene Gut wird also
mit von Stufe zu Stufe abnehmen-. der Geschwindigkeit über den Rost gefördert.
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Die Spaltweite der Scheibenwalzens undzwar im wesentlichen die Weite
der zwischen den Scheiben der gleichen Walze liegenden Spalte, nimmt in der Förderrichtung
ab. Diese Spaltverringerung kann, wie in Abb. z dargestellt, durch allmähliche 'Vermehrung
der Scheiben 5 bei gleichbleibender Walzenlänge erzielt werden oder auch, wie aus
Abb. 4 ersichtlich ist, dadurch, daß bei stets gleicher Anzahl der Seheiben 6 sämtlicher
Walzen die Dicke der Scheiben von Walze zu Walze zu-und somit die Weite der zwischen
den Scheiben gebildeten Spalte abnimmt.
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Ferner nimmt bei dem veranschaulichten Rost auch die Exzentrizität
der Scheiben in der Förderrichtung ab, und zwar erfolgt diese Abnahme bei der Ausführung
nach Abb. i 'bei jedem Rostteil - von einer bestimmten Größe bis auf Null. Es kann
jedoch auch die Exzentrizität über den ganzen Rost fortlaufend abnehmen. 'Die Roste
dieser Art sind im allgemeinen mit einer so großen Anzahl von Scheibenwalzen versehen,
daß sich eine allmähliche Verringerung der Exzentrizität durchführen läßt, öhne
daß sich die beim Umlauf der Scheibenwalzen wechselnde Veränderung der Größe der
zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Scheibenwalzen liegenden Querspalte nachteilig
auf den Klassiervorgang auswirkt.
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Durch die Vereinigung zweier der drei Kennzeichen, Verringerung der
Umlaufzahl, der Spaltweite und. der Exzentrizität, oder aller drei, wird ein Rost
geschaffen, dessen Arbeitsweise dem Verhältnis von Fein zu Grob sowie der Gutmenge
jedes Rostteiles weitestgehend angepaßt ist und der infolgedessen den- günstigsten
Wirkungsgrad hinsichtlich des Anteiles an Überkorn im Durchsatz verbürgt.