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Als Hohlkörper ausgeführter Blechbauteil Nach dem Hauptpatent werden
die Hauptwände von Blechbauteilen dadurch nach verschiedenen Richtungen hin unter
Zugvorspannung gesetzt, daß sie nach Art - eines Trommelfells an den Rändern erfaßt
und in Richtung ihrer Fläche angespannt werden.
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Nach der Erfindung erfolgt die Erzeugung der Zugvorspannung in der
Bauteilwand auf einem neuen Wege, und zwar dadurch, daß die an ihrem Rande festgehaltene
Wand an einer oder an mehreren von dem Rande abliegenden Stellen durch eine quer
zur Wandfläche gerichtete Kraft dauernd belastet wird. Diese Kraft hat eine Formänderung
der Blechflächen zur Folge, derart, daß ursprünglich ebene Flächen eine vom Rande
nach der Kraftangriffsstelle sich erstreckende Ein-oder Ausbuchtung erleiden. Die
Blechwände können auch von vornherein mit einer solchen schwachen Ein- bzw. Ausbuchtung
versehen sein, diese wird dann durch die Einwirkung der genannten Kraft verstärkt.
Bei dieser Erzeugung bzw. Verstärkung einer Wandein- oder -ausbuchtung entstehen
in der Wand Zugspannungen, und diese Spannungen müssen, da sie nahezu senkrecht
zu der Querkraft verlaufen, sehr erhebliche Beträge annehmen, damit sie dieser Querkraft
das Gleichgewicht halten können. Zweckmäßig werden die beiden unter Vorspannung
zu setzenden Hauptwände des Blechhohlteils an ihren Rändern gegeneinander abgestützt
und an einer oder an mehreren innerhalb der Ränder gelegenen Stellen durch anspannbare
Queranker gegeneinandergezogen oder auseinandergedrückt. Die gegenseitige Abstützung
der Wandränder kann in der Weise erfolgen, daß die Hauptwandungen schalenartig ausgebildet
und die Schalenseitenwandungen nach Art von Dose und Deckel ineinandergesteckt werden.
In Fällen, wo ein völliger Abschluß des Innenraumes des Hohlbauteils nach außen
nicht erforderlich ist, kann eine der unter Vorspannung zu setzenden Wände durch
Speichen o. dgl. ersetzt werden, die am Rande des Bauteils festgelegt sind und von
dort nach den Abstützpunkten hin zusammenlaufen. Diese Speichen wirken dann beim
Anspannen der Queranker -in gleicher Weise wie eine volle Wand.
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Namentlich bei Bauteilen, die zur Verkleidung von im Freien liegenden
Flächen von Gebäuden u. dgl. dienen, ist eine Durchbrechung der außenliegenden Wände
unerwünscht, weil hierdurch Feuchtigkeit in das Innere des Bauteils eintreten kann.
In solchen Fällen kann der eine Zugkraft ausübende Queranker in an. sich bekannter
Weise
an tder Innenseite der Bauteilwand, beispielsweise durch Anschweißen, befestigt
sein, so daß eine Durchbrechung der letzteren vermieden wird.
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Die neue Ausgestaltung besitzt gegenüber der Ausführung nach dem Hauptpatent
den Vorteil, daß die Glieder, welche zur Erzeugung der Vorspannung dienen, hinsichtlich
ihrer Ausgestaltung einfacher und namentlich auch bezüglich ihres Gewichtes wesentlich
leichter sind, so daß eine erhebliche Kosten-und Gewichtsersparnis erzielt wird.
Die größere Einfachheit undBilligkeit ist namentlich für die Verwendung des Bauteils
im Bauwesen wichtig, wo er beispielsweise als Ausfachung der Gerüstzwischenwände
bei Gerüstbauten oder als Türfüllung u. dgl. Verwendung finden kann; das geringe
Gewicht ist namentlich dort von Wert, wo eine zeitweilige oder dauernde Ortsveränderung
in Frage kommt, also beispielsweise bei der Verwendung solcher Bauteile zum Aufbau
von Möbeln, von Fahrzeugwänden u. dgl.
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Die Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Die Abb. i, 2, 3, 5 und 8 zeigen erfindungsgemäß ausgestaltete flache Bauteile im
Schnitt senkrecht zu ihren Hauptflächen; dieseHauptflächen sind bei den vier ersten
Beispielen nach einwärts, bei dem letzten nach auswärts gebuchtet.
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Abb.4 zeigt den Bauteil nach Abb. 3 im Grundriß, teilweise geschnitten
gemäß Linie IV-IV der Abb. 3.
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Abb. 6 zeigt den Grundriß des Gegenstandes der Abb. 5 im Schnitt nach
Linie VI-VI. Abb.7 zeigt eine Einzelheit des Bauteils. Der Bauteil nach Abb. i besteht
aus den beiden Hauptwänden i und 2, die am Rande in die senkrecht verlaufenden Wände
3, 4 übergehen, also mit diesen zusammen je eine Schale bilden, von denen die eine,
i, 3, die andere, 2, 4, nach Art eines Dosendeckels übergreift. In der Mitte sind
die beiden Hauptwände r, 2 durchlocht, und durch die Löcher ist ein Schraubenbolzen
6 mit Mutter 7 gesteckt. Durch Anziehen der Mutter 7 werden die flachen Wände i,
2 nach innen eingebuchtet und dadurch unter starke Zugspannung gesetzt. Bei diesem
Anspannen legt sich die innere Ecke des Schalenrandes 3 gegen das äußere Ende des
Schalenrandes 4, wodurch die beiden Hauptwände i, 2 am Rande in richtigem Abstand
voneinander gehalten werden.
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Die 'Ausführungsform nach Abb. 2 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen
dadurch, daß die beiden Hauptwände i, 2 am Außenrande durch eine besondere zwischen
sie eingelegte Seitenwand 8 in richtigem Abstand voneinander gehalten werden. Durch
Umbördelungen 9, io und besondere Anschlußglieder (z. B. Schrauben oder Nieten)
1i, 12 ist zwischen den Hauptwänden i, z und der Seitenwand 8 eine feste Verbindung
geschaffen, welche die in den Hauptwänden erzeugten Zugspannungen mit-Sicherheit
aufnehmen kann.
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Bei dem Beispiel nach Abb. 3 und 4 sind mehrere über die Fläche der
Hauptwände i, z des Bauteils verteilte Ouerankerglieder 6 mit Muttern 7 vorgesehen,
so daß sich beim Anziehen dieser Muttern eine Einbuchtung der Hauptwände i, 2 ergibt,
die von diesen Ankergliedern nach dem Rande hin ansteigen, zwischen den Ankergliedern
aber eben verlaufen. Die Randteile der Hauptwände i, 2 sind durch Zusammenfalzen
mit den Rändern der Seitenwand 14 verankert.
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Bei dem Bauteil nach Abb. 5 und 6 ist nur eine der von dem Oueranker
6 unter Zugvorspannung gesetzten Wände als volle Wand ausgebildet; die andere Wand
wird durch mehrere am Rande der Seitenwand 15 fest verankerte und nach dem
Oueranker 6 hin zusammenlaufende Speichen 16 ersetzt, die sich in gleicher Weise
wie die Wand unter dem Zug des Ankers 6 nach der Innenseite des Bauteils hin einbuchten,
wobei wieder die in diesen Speichenerzeugte Zugspannung der im Anker wirkenden.
Kraft das. Gleichgewicht hält.
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Abb.7 zeigt einen Bauteil, bei dem der eine Zugkraft ausübende Queranker
6 an der Innenseite der Bauteilwand, beispielsweise durch Anschweißen, befestigt
ist, so daß eine Durchbrechung der letzteren vermieden wird.
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Abb. 8 zeigt einen Bauteil mit nach außen ausgebuchteten Hauptwänden
i, 2, die durch eine in der Mitte des Bauteils angeordnete Druckschraube 6' unter
Spannung gehalten werden. Der Schraubendruck wird einerseits durch die Druckplatte
2o, andererseits durch die mit einer Fußplatte versehene und an einer Hauptwand
:2 festgelegte Mutter 7' auf die Hauptwände übertragen. Der Randteil des Bauteils
wird in diesem Beispiel durch eine eingelegte Leiste i8 verstärkt, die von den umgebördelten
Rändern der Hauptwände so umfaßt wird, daß letztere gleichzeitig gegen Abheben voneinander
gesichert sind. Auch hier kann eine der Hauptwände durch einzelne Speichen o. dgl.
ersetzt sein.
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Die Umrißform der Bauteile kann beliebig, beispielsweise rund oder
eckig, gestaltet sein. Bei eckig gestalteten Bauteilen mit nur einer vollen Hauptwand
wird man die dieser Hauptwand gegenüberliegenden Speichen zweckmäßig nach den Ecken
des Bauteils führen, wie dies Abb.6 zeigt, um dadurch zu vermeiden, daß die Seitenwände
des Bauteils durch den in diesen Speichen auftretenden Zug auf Biegung beansprucht
werden.