DE5830A - Bierkühl-Apparat - Google Patents
Bierkühl-ApparatInfo
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Description
1878.
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JOSEPH RAIBER in BALTIMORE (V. S. A.).
Bierkühl-Apparat.
Bierkühl-Apparat.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. October 1878 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat, der dazu dient, die vom Maischbottiche
abgeführte Bierwürze rasch abzukühlen und die Temperatur im Gährbottiche zu reguliren.
Der erste Theil dieser Erfindung bezieht sich auf diejenigen Theile des Apparates, welche
zur Kühlung der Bierwürze dienen, ehe sie in den Gährbottich gebracht wird.
Der zweite Theil der Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen des Apparates, welche eine
zu grofse Steigerung der Temperatur im Gährbottiche verhindern.
Da die Würze während des Gährungsprocesses nicht stark bewegt werden darf und doch die
durch die Schwimmer erzeugten Ströme nicht hinreichen, eine gleichmäfsige Temperatur in
der ganzen Masse der Würze herzustellen, so ist es nothwendig, den Inhalt des Bottiches
gelegentlich etwas aufzurühren.
Der Erfinder bringt zu dem Ende einen Apparat an, welcher dieses Aufrühren selbstthätig
bewirkt, indem er die Bierwürze dem geringsten Grad von Bewegung unterwirft, welchen der Procefs noch zuläfst.
Dieser Apparat besteht aus einem Behälter A, welcher kaltes Wasser enthält und von welchem
ein Rohr α ausgeht. Letzteres steht mit einem Rohr «' und dem Hahn β" in Verbindung.
Das Zellenrad- B ist auf der hohlen Welle D gut befestigt, welche auf dem Boden des
Bottiches C ihr Fufslager und oben am Arme E eine Führung hat. An der Welle D sind
Rohre d d angebracht, welche mit einer Reihe von Röhren, die fast bis zum Boden des
Bottiches reichen, in Verbindung stehen, wie aus der Figur ersichtlich/
Die Zellen e e des Rades B reichen nicht ganz auf den Boden, um einen Raum für das
Wasser frei zu lassen, welches durch denselben in die Röhren b b strömt.
Dieselben laufen parallel mit der Welle D auf den unteren Theil des Bottiches, von wo
aus sie in horizontaler Richtung in schlangenförmigen Windungen bis an den oberen Theil
gehen und schliefslich oberhalb der Pfanne c endigen, an welcher das Abflufsrohr b' angebracht
ist.
In das Gefäfs F, welches das Eis aufnimmt, führt ein Rohr /. Dasselbe besitzt eine Reihe
nach unten gerichteter verticaler Röhren /'/', welche fast auf den Boden des Gefäfses F
reichen, so dafs dieselben noch unter die Oberfläche des geschmolzenen Eiswassers tauchen.
Oben im Gefäfse mündet eine Röhre/" ein, welche die Verbindung mit der hohlen Welle D
herstellt.
Es kann nun irgend eine geeignete Vorrichtung zur Anwendung kommen, um Luft durch
das Rohr./ zu treiben.' Eine solche ist unterhalb der Figur angegeben.
Das Abflufsrohr b ist bei b'" mit einem
Rohr / verbunden, welches seitlich mit kurzen aufsteigenden Röhren /' versehen ist. Beim
Durchgange des Wassers durch das Rohr / wird Luft durch die Röhren /' angesaugt, welche
vermischt mit dem Wasser in die Kammer L einströmt. Der Wasserstand in L steht immer
über der Oeffnung n, und die mitgerissene oder angesaugte Luft ist gezwungen, bei y durch
ein Rohr m, welches mit dem Rohr f in Verbindung steht, zu entweichen.
Die Wirkung dieser Vorrichtung ist folgende: Wenn die heifse Bierwürze von der Bierpfanne
in den Bottich C gepumpt ist, läfst man einen Strom Eiswassers von dem Behälter A durch
das Rohr β1 auf das Zellenrad B strömen, welches dadurch sammt den in dem Behälter
befindlichen Röhren b b in Umdrehung versetzt wird.
Das vom Rade aus durch das Rohr b fliefsende Wasser entweicht nach dem Passiren der
schlangenförmigen Windungen in die Pfanne c, fliefst durch das Abflufsrohr b' und das Rohr /
in die Kammer L. Da der Wasserstand in letzterer immer gleich hoch und die durch die
Röhren /' eingesogene Luft frei wird, so tritt beständig Luft durch das Rohr m aus und erzeugt
daher einen kalten Luftstrom durch das Eisgefäfs F, das Rohr /", die Welle D, die
Röhren d und die innerhalb des Behälters befindlichen verticalen Röhren.
Der Erfinder hält für beachtenswerth, dafs diese Luft infolge ihres Durchganges durch das
Wasser im Gefäfs F ganz frei von allem. Staub und Unreinlichkeiten ist und dafs dieselbe durch
das Bier hindurch entweichend, letzteres durch und durch bewegt und eine Maximalfläche desselben
ihrer kühlenden Wirkung aussetzt.
Statt der hier oben beschriebenen Vorrichtimg, welche einen kalten Luftstrom erzeugt, kann
jede andere, für diesen Zweck geeignete in Anwendung kommen. So kann man beispielsweise
das Abflufswasser auf ein Zellenrad laufen lassen, welches einen Blasebalg oder eine Pumpe
in Bewegung setzt.
Wenn die Bierwürze vollständig gekühlt ist, wird sie in den Gährbottich gebracht. Die
Vorrichtung, die dazu dient, die Temperatur im Gährbottiche zu reguliren, ist der oben beschriebenen
sehr ähnlich. Sie weicht von derselben nur dadurch ab, dafs ein kalter Luftstrom
nicht erzeugt wird; letzterer wird in diesem Falle durch eine andere Vorrichtung ersetzt.
Dieselbe regulirt den Wasserzuflufs und das zeitweilige Drehen der im Bottiche befindlichen
Röhren in selbsttätiger Weise.
Die Vorrichtung besteht aus einem cylindrischen Gefäfse G, welches wasserdicht auf einem,
mit einer Oeffhung g' versehenen Rohr g sitzt.
Das Gefäfs G kann auf dem Rohre g frei auf- und abgleiten und ist mit Schnüren an
das eine Ende eines Hebels / aufgehängt, an dessen anderem Ende eine kleine Stange i angebracht
ist, welche einen Hahn i' in dem Rohre a' bewegt. Auf der nämlichen Seite
des Hebels / hängt ein Gegengewicht K, schwer genug, um das Wassergefäfs G bei nicht
gänzlich gefülltem Zustande ausgleichen zu können.
Die Vorrichtung wirkt folgendermafsen:
Wird z. B. verlangt, dafs die im Bottiche befindlichen Röhren jede Stunde in Umdrehung
versetzt werden sollen, so öffnet man den Hahn a" derart, dafs das Gefäfs G während
dieser Zeit gefüllt wird. Beim Füllen des Gefafses bleibt der Hahn i' geschlossen und die
Röhren b befinden sich in Ruhe. Sobald jedoch die im Gefäfse G befindliche Menge
Wasser das Gegengewicht K zu überwinden vermag, gleitet das Gefäfs an der Stange g
herunter, wobei gleichzeitig der Hahn i' geöffnet wird und einen Wasserstrom auf das Zellenrad
B fliefsen läfst. Dadurch erhält letzteres sammt den Röhren b während einer kurzen
Zeit eine Umdrehung. Beim Senken des Gefäfses G kommt die Oeffhung g' ins Innere
des Gefafses und läfst das Wasser aus demselben in den Trichter H abfliefsen. Da infolge
dessen das Gleichgewicht gestört wird, so wird das Gefäfs G steigen, der Hahn i den
Zuflufs des Wassers auf das Zellenrad B abschliefsen und die Röhren b b wieder in Ruhe
kommen. Alsdann wird das Gefäfs wieder gefüllt, und die gleiche Wirkung wiederholt sich.
Die Schlangenrohre b b werden nicht schnell genug umgedreht, um dem Bier irgendwie
schädlich werden und den Gährungsprocefs beeinträchtigen zu können, da letzterer sich
immer noch in einem solchen Zustande befindet, dafs eine vollkommene Regelmäfsigkeit
der Temperatur in der ganzen Masse des Bottiches hergestellt wird.
Claims (8)
1. Für einen Bierkühlapparat einen Bottich, welcher eine Reihe von Röhren, durch die
ein Erkaltungsmedium strömt, sowie offene Röhren für den Durchgang von Luft oder
Gas enthält, wie es im wesentlichen oben beschrieben.
2. Die Combination des Bottiches eines Bierkühlapparates mit einem Abkühlrohre, welches
durch das Erkaltungsmedium in Bewegung gesetzt wird, im wesentlichen wie
hier oben beschrieben.
3. Bei einem Bierkühlapparat die Combination des Bottiches mit einem Schlangenrohr zum
Kühlen, welches ein Zellenrad trägt, im wesentlichen wie beschrieben wurde.
4. Die hier oben beschriebene Combination des Bottiches C mit dem Gefäfse F; den
Röhren ff1 und den Röhren d.
5. Die im wesentlichen beschriebene Verbindung des Bottiches C mit den Schlangenröhren
b b, dem Zellenrad B und der Pfanne ;:.
6. Bei dem hier oben im wesentlichen beschriebenen Apparat zum Reguliren der
Temperatur der Bierwürze während der Gährung einen Bottich, mit Röhren oder Kammern versehen, welche ein Erkaltungsmedium aufnehmen, in Verbindung mit
einer Vorrichtung, durch welche eine zeitweilige Bewegung der gedachten Röhren oder Kammern in selbsttätiger Weise bewirkt
wird.
7. Die im wesentlichen beschriebene Combination der Röhre a' mit dem Hähne V,
dem Hebel I, dem Gefäfs G, dem Rohre g und dem Hähne a".
8. Die Anbringung einer Vorrichtung bei dem hier oben im wesentlichen, beschriebenen
Bierkühlapparat, wodurch das Abflufswasser benutzt wird, um einen kalten Luftstrom
so in den Bottich zu treiben, wie hier oben beschrieben wurde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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