DE582465C - Aus einzelnen fabrikmaessig hergestellten Zellen zusammensetzbares Gebaeude - Google Patents
Aus einzelnen fabrikmaessig hergestellten Zellen zusammensetzbares GebaeudeInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein aus einzelnen fabrikmäßig hergestellten
Zellen zusammensetzbares Gebäude.
Die bisher bekannten zusammensetzbaren Gebäude bestanden aus fest zusammengefügten,
unter sich gleichen und paarweise aneinandergereihten zellenartigen Raumeinheiten,
die als Ganzes von der Fabrik zur Baustelle befördert wurden, was in Anbetracht der
Größe und des Gewichtes dieser Zellen große Schwierigkeiten verursachte. Nach andern
Vorschlägen besteht das Bauwerk aus Einzelelementen, die untereinander mittels Feder
und Nut verbunden sind, wobei es aber nicht möglich ist, einen Wandteil mit einem Dekkenteil
oder Bauteile von übereinanderliegenden Stockwerken in einer einzigen Verbindung
zusammenzuhalten. Allen bekannten zusammensetzbaren Gebäuden haftet der Nachteil an, daß sie nicht ohne Schwierigkeiten
beliebig vergrößert werden können.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Zellen als ungleich
große' neben- und übereinanderliegende Gang- und Zimmerzellen ausgebildet sind,
deren an ihren Ecken mit Kragösen versehene Wand- und Deckenteile miteinander und mit
den Wand- und Deckenteilen der Nachbarzellen durch gemeinsame Zugbolzen versehen
sind. Hierdurch soll mit einer kleinen Zahl von normierten Bauelementen, die im Fließverfahren
hergestellt sind, mit geringem Aufwand an Montagearbeit ein beliebig erweiterbares
zerlegbares Gebäude erreicht werden.
Die Zimmerzellen können auf nur einer
Seite oder zu beiden Seiten der Gangzellen in beliebig langen Reihen angeordnet und
nachträglich durch Querwände unterteilt werden, um Räume verschiedener Größe zu schaffen. Gegen seitlichen Schub wird ein
in solcher Weise zusammengesetztes Gebäude dadurch gesichert, daß die Deckenteile der
Gangzellen an der Unterseite Versteifungsstreben aufweisen, die zugleich als Kragösen
dienen.
Jedes Bauelement, also die Wand- und Deckenteile der Gang- und Zimmerzellen,
weist einen z. B. aus Stahl bestehenden, in den Ecken durch Streben versteiften Rahmen
auf. Diese Rahmen haben in erster Linie den konstruktiven Anforderungen an die Standfestigkeit des Gebäudes zu genügen; die
Füllung der Rahmen kann aus verhältnismäßig minderwertigem Baustoff bestehen,
immerhin unter der Bedingung, daß dieser wetterfest, wärme- und kälteisolierend sein
soll.
Das Treppenhaus eines Gebäudes ist aus mehreren übereinanderliegenden Zimmerzellen
gebildet, bei denen die Deckenteile weggelassen sind. Ferner sind die Außenwandteile
der Gangzellen und Zimmerzellen mit eingebauten Fenstern und die im Innern des Gebäudes befindlichen Wandteile mit einge-
bauten Türen versehen. An die Kragösen von äußeren Gang- und Zimmerzellen können
Balkone, Terrassen, Geländer, Vordächer u. a. m. angeschlossen werden.
In den Zeichnungen sind ein Ausführungsbeispiel und Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι einen aus einer Gangzelle tind zwei
Zimmerzellen zusammengesetzten sog. ganzen Grundblock,
Fig. 2 einen aus einer Gangzell.e und einer Zimmerzelle zusammengesetzten sog. halben
Grundblock,
Fig. 3 die Teile eines ganzen Grundblockes vor ihrer Zusammensetzung,
Fig. 4 die Rahmen der Bauelemente mit ihren Verstrebungen,
Fig. 5 eine obere Ecke einer Gangzelle, von unten her gesehen, und
Fig. 6 bei einem mehrstöckigen Gebäude die Anordnung des Treppenhauses, der Fenster
und Türen, der Querwände zur Herstellung von verschieden großen Räumen, der Baikonen, Terrassen und Vordächern.
Die Gangzelle A eines ganzen Grundblokkes besteht aus zwei Wandteilen α und einem
Deckenteil b. Die Wand- und Deckenteile a, b bzw. deren Rahmen sind durch Eckstreben r
ausgesteift. Die Wandteile α der Gangzelle A bilden zugleich die inneren Längswände von
zwei einander gegenüberliegenden Zimmerzellen B1 die außerdem noch einen Außenwandteil
d und einen Deckenteil c aufweisen. Der Rahmen des Zimmerdeckenteils c ist
ebenfalls durch Eckstreben r ausgesteift. In den vier Ecken der Wand- und Deckenteile
der Zimmerzellen sind Kragösen /, /', /" vorgesehen.
Die Füllungen der Wandteile a und d, da sie mit durch Eckstreben ausgesteiften
Eisen- oder Eisenbetonrahmen versehen sind (Abb. 4), können selbst auch bei -mehrstöckigen Gebäuden dünn gehalten sein,
da die Rahmen der einzelnen Wand- und Deckenteile die auf das Bauwerk und in dem
Bauwerk wirkenden Küste aufnehmen. Die innneren Wandteile α der Gangzellen A sind
je mit einer Türöffnung t und die äußeren Wandteile d der Zimmerzellen B mit Fensteröffnungen
u versehen. In die öffnungen sind die Türen und Fenster mit allem Zubehör eingebaut.
Nach Abb. 2 weist der äußere Wandteil ax der Gangzelle A eine Fensteröffnung u
auf.
In Fig. 3 sind in größerem Maßstabe die einzelnen Bauelemente eines ganzen Grundblockes
vor der Zusammensetzung dargestellt. An den Außenwandteilen d der Zimmerzellen
B befinden sich untere Kragösen f unmittelbar neben den vertikalen Seitenkanten,
während die oberen Kragösen /" je um die Stärke zweier ösen einwärts gerückt angeordnet
sind. In diese Aussparungen greifen die Kragösen f des unteren Zimmerdeckenteils
c und die Kragösen f des oberen Wandteils d ein. Ähnlich verhält es sich mit den
Kragösen der Innenwandteile α und ax. Die
Deckenteile b sind mit Scharnierzähnen ζ versehen, die um die Breite dreier Kragösen
nach einwärts gerückt angeordnet sind. In diese Aussparungen greifen die Kragösen f
des Zimmerdeckenteils c, die Kragösen g des
unteren und die Kragösen e des oberen Gangzellenteils
α ein. Die Verbindung der Kragösen erfolgt durch sie hindurchgesteckte
Schraubenbolzen h.
Der Grundriß des Gebäudes ergibt sich, wie Fig. 6 zeigt, von selbst aus der Zahl der
nebeneinander gereihten gleichartigen ganzen und halben Grundblöcke. Die innere Einteilung
des Gebäudes kann durch Querwände j'j j" erfolgen, welche entweder in den Stoßfugen
zweier benachbarter Zimmerzellen B oder in der Mitte der Zimmerzelle B eingezogen
werden.
D'as Treppenhaus wird in den Zimmerzellen
B untergebracht, in denen die Deckenteile c weggelassen sind,. die Treppen und
Podeste/) ruhen auf waagerechten Pfetteng,
die an den Wandteilen d und α der Zimmer- und Gangzellen befestigt sind. Die Treppenlaufe
besitzen an ihren Enden Kragösen, die die Stelle der Kragösen der weggelassenen
Deckenteile von Zimmerzellen einnehmen. Das Treppenhaus kann bis über die Dachfläche
emporragend aufgeführt werden, wenn die Dachfläche eines Gebäudes als Terrasse benutzt werden soll. Die Weglassung der
Deckenteile von Zimmerzellen und allenfalls auch von Gangzellen ist auch gegeben, wenn
besonders hohe Räume vorzusehen sind, z. B. für Werkstätten, Ateliers, Hallen; in diesem
Falle werden an Stelle der Deckenteile mit Kragösen versehene waagerechte Balken mit
den äußeren und innneren Wandteilen montiert.
Bei Anordnung von Flachdächern besitzen die obersten Zimmer- und Gangzellen vorteilhafterweise
stärkere Deckenteile c' bzw. V als diejenigen in den unteren Stockwerken.
An den Stirnseiten des Gebäudes werden mittels Kragösen und mittels Zapfen nichttragende
Zimmerwandteile k angebracht (in Fig. 6 rechts unten). Die ebenfalls nichttragenden
stirnseitigen Gangwandteile I sind mittels Zugschrauben und Zapfen mit den
Wand- und Deckenteilen der Gangzellen verbunden.
Die Bodenteile und die Seitenteile von Baikonen η und Terrassen 0 (Fig. 6) sind ebenfalls
mit Kragösen versehen, die neben den Kragösen der Wand- und .Deckenteile von
Zimmerzellen zu liegen kommen. In die zur
Aufnahme der Kragösen von Außenwandteilen eines, oberen Stockwerkes dienenden Lükken
zwischen den Kragösen /' können entsprechende Kragösen eines Terrassengeländers i
(in Fig. 6 links oben) eingesetzt werden.
In den Wandteilen der Gang- und Zimmerzellen sind Röhren für Gas, Wasser und Abwasser
oder Kanäle für solche Anlagen vorgesehen.
ίο Die konstruktive Ausbildung der Bauelemente
kann auf verschiedene Weise-bewerkstelligt werden, beispielsweise können die bei
ihnen allen vorhandenen Eisen- oder Stahlrahmen (Fig. 4) der Wandteile α und d mit
Kork- oder Eternitplatten, diejenigen der Deckenteile b und c mit Eisenbeton und gegen
Schall isolierendem Material ausgefüllt werden. Die Außenwände können einen wetterfesten
Mantel z. B. aus Blech oder Eternit erhalten oder verputzt werden. Die Innenseite
der Wand- und Deckenteile kann schon in der Fabrik verputzt, abgeschliffen und mit
einem Farbanstrich oder mit an den Rahmen befetigten Platten aus Blech oder Eternit versehen
werden.
Die Ablaufrohre für das auf das Dach niederfallende Regenwasser durchsetzen die
Deckenteile b der Korridorzellen A aller Stockwerke. In den Deckenteilen werden
schon bei der Fabrikation mit Deckel verschließbare Löcher, in der Zeichnung nicht
dargestellt, vorgesehen.
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Aus einzelnen fabrikmäßig hergestellten Zellen zusammensetzbares Gebäude, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen als ungleich große, neben- und übereinanderliegende Gang- und Zimmerzellen (A, B) ausgebildet sind, deren an ihren Ecken mit Kragösen versehene Wand- und Deckenteile (a, d, c, V) miteinander und mit den Wand- und Deckenteilen (a, d, c,b) der Nachbarzellen durch gemeinsame Zugbolzen (h) verbunden sind.
- 2. Zusammensetzbares Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zimmerzellen (B) auf einer oder beiden Seiten der Gangzellen (A) angeordnet sind.
- 3. Zusammensetzbares Gebäude nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Treppenhaus aus mehreren übereinanderliegenden deckenlosen Zimmerzellen (B) gebildet wird.
- 4. Zusammensetzbares Gebäude nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zimmerzellen (B) durch Querwände (j, j") unterteilt sind.
- 5. Zusammensetzbares Gebäude nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Gebäudeaußenwand bildenden Wandteile der Gang- und Zimmerzellen (A, B) mit eingebauten Fenstern (u) und die im Innern des Gebäudes befindlichen Wandteile der Gang- und Zimmerzellen (A1 B) mit eingebauten Türen (t) versehen sind.
- 6. Zusammensetzbares Gebäude nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand- und Deckenteile (a, d, c, b) der Gang- und Zimmerzellen (A, B) Rahmen aufweisen, die zum Teil in den Ecken durch Streben (r) versteift sind.
- 7. Zusammensetzbares Gebäude nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsstreben (3;) der Gangzellendeckenteile (b) zugleich als Kragösen dienen.
- 8. Zusammensetzbares Gebäude nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an die Kragösen (f, f) der Zimmerzellen (B) Balkone (n), Terrassen (0), Geländer (i) für den Dachgarten anschließbar sind.
- 9. Zusammensetzbares Gebäude nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wand- und Deckenteile (a, d, c, b) der Zellen (A, B) Leitungen eingebaut oder Kanäle zum Einbauen von Leitungen in denselben vorgesehen sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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GB (1) | GB381062A (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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