DE581459C

DE581459C - Elektromagnet mit Polschuhansaetzen, welche Kraftlinien senkrecht zur Bewegungsrichtung aufnehmen

Info

Publication number: DE581459C
Application number: DE1930581459D
Authority: DE
Inventors: Paul Thieme
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1930-11-29
Filing date: 1930-11-29
Publication date: 1933-07-27

Description

Elektromagnet mit Polschuhansätzen, welche Kraftlinien senkrecht zur Bewegungsrichtung aufnehmen Bei Elektromagneten, namentlich bei solchen, die für Relaiszwecke Verwendung finden, spielt das sogenannte Rückgangsverhältnis eine wichtige Rolle. Dieses Verhältnis ist der Quotient aus derjenigen Amperewindungszahl, bei welcher der Anker angezogen, und derjenigen, bei-welcher er wieder losgelassen wird.
Dieses Rückgangsverhältnis wird nun von einer ganzen Reihe von Umständen beeinflußt, die sich bei der Fabrikation von vornherein nicht so genau beherrschen lassen, daß der fertige Elektromagnet immer das gewünschte Rückgangsverhältnis besitzt.
Die Erfindung sucht nun das Rückgangsverhältnis durch einstellbare Teile an dem fertig hergestellten Elektromagneten festlegen zu können. Man hat zwar. schon bei Elektromagneten verstellbare Teile verwendet. Diese waren aber so angeordnet, daß der gesamte magnetische Widerstand geändert wird, so daß eine schwächere oder stärkere Magnetisierung auftritt. Infolgedessen wird durch Verstellung der @ beweglichen Teile die gesamte auf den Anker wirkende Zugkraft sowohl bei, angezogenem wie bei abgefallenem Anker verändert. Das Rückgangsverhältnis kann also hierdurch nicht beeinflußt werden. Um dies aber dennoch zu erreichen, sind bei einem Elektromagneten mit Polschuhansätzen. welche Kraftlinien senkrecht zur Bewegungsrichtung aufnehmen, gemäß der Erfindung diese Ansätze derart einstellbar, daß das Rückgangsverhältnis bei im wesentlichen gleichbleibender Anzugskraft geändert werden kann. Dadurch kann das Verhältnis der bei angezogenem Anker aus dem Magnetkern in Richtung der Bewegung austretenden Kraftlinien zu den senkrecht zu der Ankerbewegung austretenden Kraftlinien geändert werden. Da die senkrecht zur Bewegungsrichtung austretenden Kraftlinien keine Kraftwirkung in der Bewegungsrichtung. hervorrufen, wird durch Vergrößerung dieses Anlageteiles lediglich die Festhaltekraft vermindert. Infolgedessen wird bei nahezu gleichbleibender Anzugskraft die Festhaltekraft beliebig einstellbar. Dies hat den Vdrteil, daß bei der Fabrikation des Magneten auf seine spätere Verwendung keinerlei Rücksicht genommen zu werden braucht und daß das Rückgangsverhältnis, das für die Charakteristik-des Relais sehr wesentlich ist, den Betriebsbedingungen angepaßt werden kann.
Eine Ausführungsform der Erfindung bei einem Relaismagneten zeigt Abb. i. Darin ist i ein Elektromagnet, 2 ein um die Achse 3 drehbarer Anker, q. ein gegen den Anker 2 verstellbarer Polschuh, der so geformt ist, daß -er, sobald der Anker sich dem Magneten um einen gewissen Grad nähert, einen Teil der Kraftlinien ablenkt, so daß dieselben für die Zugkraft in Richtung der Ankerbewegung verlorengehen, indem sie eine Richtung erhalten, die eine Zugkraft in Richtung auf die Drehachse ausübt und daher kein Drehmoment erzeugt. Eine andere Ausführungsform ist in Abb. 2 dargestellt, bei der statt eines auf der Stirnseite des Ankers angesetzten verstellbaren Polschuhes zwei seitlich an dem Anker angelegte Polschuhe, ebenfalls mit bezeichnet, vorgesehen sind. Bei beiden beschriebenen Ausführungsformen kommen die Polschuhe bei angezogenem Anker an die Stelle, an der man die Wicklung des Magneten anzuordnen pflegt, so daß bei Anordnung dieser Wicklung auf die Polschuhe Rücksicht genommen werden muß.
Diese Beschränkung des Wickelraumes wird durch die Ausführungsform nach Abb. 3 vermieden. Bei dieser Ausführungsform ist der Polschuh 4 in einen Schlitz des Ankers 2 eingesetzt, und der gegenüberliegende Magnetpol ist ebenfalls geschlitzt angeordnet.
Außer bei Relaismagneten kann die Erfindung auch für Hubmagnete Verwendung finden, wie bei dem in Abb. 4 dargestellten Hubmagneten ersichtlich, der im Prinzip genau so ausgebildet ist wie der Relaismagnet der Abb. 3.
Die verstellbaren Polschuhe nach der Erfindung können jede beliebige Form erhalten, wodurch sowohl die Zugkraftkurve des Magneten als auch das Rückgangsverhältnis weitgehend beeinflußt werden kann. Es ist ein weiterer großer Vorteil der Erfindung, daß diese Beeinflussung am fertigen Magneten nur durch Ändern oder Auswechseln von verhältnismäßig nebensächlichen, leicht abnehmbaren Teilen erfolgt.
Anstatt den verstellbaren Polschuh an dem freien Ende des Ankers eines Klappmagneten oder an dem freien Pol anzubringen, kann man vorteilhaft einen verstellbaren Polschuh auch an dem drehbar gelagerten Ende des Ankers anbringen und dabei so anordnen, daß durch die Ankerbewegung der Kraftlinienübergang vom Anker auf den Magneten erschwert wird. Mit der Erschwerung des Kraftlinienüberganges tritt in der Regel eine dem Zug am freien Pol entgegenwirkende Kraft auf, die ebenfalls zur Regelung des Rückgangsverhältnisses ausgenutzt werden kann. Eine Ausführungsform dieses Erfindungsgedankens zeigt Abb. 5. Darin ist i ein Elektromagnet, 2 ein um die Achse 3 drehbarer Anker, 4 eine Eisenscheibe aus magnetischem Material, welche den Luftraum zwischen dem Anker 2 und dem Magneten i überbrückt. Diese Scheibe ist mittels einer Schraube 5 gegen den Anker 2 verstellbar. Wird der Anker 2 von dem Magneten angezogen, so bewegt sich die Scheibe 4 mit und führt eine Verschlechterung des magnetischen Schlusses zwischen Magnet i und Anker 2 herbei, und zwar in verschiedener Größe, je nach der Einstellung der Scheibe, da ein dem Zuge am freien Ankerpol entgegengesetzt gerichtetes Drehmoment auftritt, dessen Größe ebenfalls durch die Einstellung der Scheibe 4 in weiten Grenzen verändert werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Elektromagnet mit Polschuhansätzen, welche Kraftlinien senkrecht zur Bewegungsrichtung aufnehmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze derart einstellbar sind, daß das Rückgangsverhältnis bei im wesentlichen gleichbleibender Anzugskraft geändert werden kann.
2. Elektromagnet nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Stirnfläche des Ankers (2) ein verstellbarer Polschuh (4) angeordnet ist (Abb. i).
3. Elektromagnet nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seitenflächen des Ankers (2) verstellbare Polschuhe (4) angeordnet sind (Abb.2).
4. Elektromagnet nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Schlitz des Ankers ein verstellbarer Polschuh angeordnet ist und daß der zugehörige Magnetpol ebenfalls einen Schlitz besitzt, in welchen der Polschuh hineingezogen wird (Abb. 3).
5. Elektromagnet nach Anspruch i, insbesondere Hubmagnet, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rückschlußeisen (i) ein verstellbarer Polschuh (4) angeordnet ist (Abb.4).
6. Elektromagnet nach Anspruch i mit Klappanker, dadurch gekennzeichnet, daß am drehbar gelagerten Ende des Klapp-, ankers ein mit dem Anker verbundenes und gegen ihn verstellbares Eisenstück (4) angeordnet ist, welches im Luftspalt zwischen Anker und Magnet bewegt wird.