DE579915C - Vorrichtung zum Abscheiden von koernigen Massen aus einem sie mitfuehrenden Fluessigkeitsstrom - Google Patents
Vorrichtung zum Abscheiden von koernigen Massen aus einem sie mitfuehrenden FluessigkeitsstromInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
3. JULI 1933
3. JULI 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Vr 579915 KLASSE 12d GRUPPE
Flüssigkeitsstrom
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juni 1930 ab
In verschiedenen Industrien besteht die Notwendigkeit, Stoffe in Form von körnigen
Massen aus sie mitführenden Flüssigkeitsströmen abzuscheiden. Hierzu benutzte man
bisher allgemein bewegliche Scheideapparate, wie Siebtrommeln, Schüttelsiebe, Schleudervorrichtungen
und ähnliche Geräte. Häufig sind die Flüssigkeitsmassen, von denen die Körnchen mitgeführt werden, sehr groß, und
dementsprechend müssen Scheidevorrichtungen von großem Fassungsvermögen bei verhältnismäßig
kleinem Ausbringen verwendet werden. Entsprechend der Größe der verwendeten Scheidevorrichtungen steigen natürlich
die Gestehungs- und Betriebskosten sowie die Notwendigkeit, große Antriebskraft aufzuwenden.
*
Zweck der Erfindung ist, eine Vorrichtung zu schaffen, die erhebliche Ersparnisse in dieser
Beziehung ermöglicht; in erster Linie soll die Scheidung vollständig ohne die Verwendung
beweglicher Vorrichtungen erfolgen. Die vollständige Befreiung des zu gewinnenden
körnigen Gutes von der mitgeführten Flüssigkeit wird gemäß der Erfindung ohne
Aufwendung irgendwelcher angetriebener Maschinenteile ermöglicht. Durch besondere
Vorkehrungen, ist es auch gemäß der Erfindung möglich, einen erheblichen Teil der das
Körnergut mit sich führenden Flüssigkeit zu entfernen, ehe das Arbeitsgut in die eigentliche
Scheidevorrichtung gelangt. Hierdurch können erheblich kleinere Scheidevorrichtungen
zur Erreichung eines verhältnismäßig großen Ausbringens benutzt werden.
Nach der Erfindung soll ' zunächst die eigentliche Vorrichtung zum Abscheiden von
körnigen Massen aus einem sie mitführenden Flüssigkeitsstrom durch Prallflächen gekennzeichnet
sein, die den herabfallenden Körnchen so in den Weg gelegt sind, daß sie, von
Fläche zu Fläche springend, die ihnen anhaftenden Flüssigkeitsteilchen abschleudern
Diese Prallflächen werden, um die mitgeführte oder abgeschleuderte' Flüssigkeit rasch
zu beseitigen, zweckmäßig als Siebflächen ausgebildet.
Bei einer bevorzugten zweckmäßigen Ausführungsform bestehen die Prallflächen aus
kaskadenartig aneinandergereihten Siebboden oder Siebröhren. Kaskadenartig angeordnete
Siebflächen sind an sich bekanntgeworden, und zwar in Verbindung mit Filtriervorrichtungen
einerseits und Klassiervorrichtungen
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Wilhelm Wachtel in Berlin-Charlottenburg.
anderseits. Der Wirkungsweise nach unterscheidet sich aber die Siebkaskade nach der
Erfindung von jenen bekannten Siebkaskaden grundsätzlich dadurch, daß sie weder im Zusammenhang
mit Filtriervorgängen oder Klassierarbeiten auftritt noch, auch wie bei
jenen Einrichtungen dem Vorschub des Arbeitsgutes im Sinne einer Rutsche dient, sondern
vielmehr ein Springen · der Gutteilchen ίο planmäßig herbeiführt, durch das die daran
haftenden Flüssigkeitsteilchen abgeschüttelt werden, ein Vorgang, der jenen früher verwendeten
Siebkaskaden völlig fremd ist. Die röhrenförmige Ausbildung der als Hindernisse
dienenden Siebflächen hat im besonderen den Vorteil, daß ein allzu weites Fortspringen
der Körnchen vermieden wird.
Um das Abschleudern der Flüssigkeitsreste von den springenden Körnchen mög-
liehst rasch durchführen zu können, ist es von erheblichem Vorteil, wenn von dem die
Körnchen mit sich führenden Flüssigkeitsstrom in die eigentliche Scheidevorrichtung
nur der zum Fortschwemmen der Körnchen unbedingt notwendige Teil gelangt.
Um diesen Zweck zu erreichen, soll nach der Erfindung der Siebkaskade ein Zuführungsgerinne
vorgeschaltet sein, das aus einer waagerechten oder nahezu waagerechten Siebrinne besteht. Bei geeigneter Anpassung
von Querschnitt und wirksamer Länge der Siebrinne an die Strömungsverhältnisse (Durchflußmenge, Druck, Strömungsgeschwindigkeit
u. dgl.) der zu leitenden Flüs-
3S sigkeit wird erreicht, daß während des Durchströmens
durch die Siebrinne der Hauptteil der Flüssigkeit durch die Sieblöcher abfließt und nur gerade so viel Flüssigkeit mit den
Körnchen über das Sieb abfließt, wie notwendig ist, um diese über den Auslauf der Rinne
abzuführen. Es kann hierbei zweckmäßig sein, die Sohle der Rinne ganz oder teilweise
ungelocht zu lassen, um das Gleiten der Körnchen zu erleichtern. .
Es ergibt sich aus dem oben Gesagten, daß es notwendig ist, die wirksame Länge der
Rinne ändern zu können, wenn die Strömungsverhältnisse des Flüssigkeitsstromes sich ändern. Dies kann in einfachster Weise
dadurch geschehen, daß das Einlaufrohr der Siebrinne in der Längsrichtung einstellbar
gemacht wird; es kann dann bei Änderung der Strömungsverhältnisse eine diesen neuen
Verhältnissen entsprechende Rinnenlänge ohne weiteres eingestellt werden. Dies kann beispielsweise
durch auswechselbare, auf das Einlaufrohr der Rinne aufsteckbare Verlängerungsstücke
geschehen. Man wählt dann die Länge des aufzuschiebenden Rohrstücks entsprechend der zu erzielenden wirksamen
Länge der Siebrinne aus.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt;
es zeigen
Fig. ι und 2 das Einlaufgerinne im Schnitt von der Seite und in Ansicht von vorn, Fig. 3
die Gesamtanordnung der Scheidevorrichtung mit vorgeschaltetem Einlaufgerinne.
Das Einlauf gerinne (Fig. 1 und 2) besteht
hauptsächlich aus einer Siebrinne 1, die waagerecht oder annähernd waagerecht in
einem Kasten 2 liegt. Das Gemisch von Flüssigkeit und Körnchen tritt in Form eines
Strahles meist von erheblicher Stoßkraft aus dem Einlaufs'tutzen 3 aus und bewegt sich
durch die Siebrinne 1 ihrem Auslaufende 5 zu, wie der Pfeil zeigt; hierbei wird der
Hauptteil der Flüssigkeit durch die Sieblöcher in den Behälter 2 geschleudert und
fließt durch den Auslauf 4 ab, während die Körnchen, die durch die Siebwände verhindert
werden, ihr zu folgen, mit gerade so viel von der Flüssigkeit, wie notwendig· ist, um
sie bis zum Auslauf 5 der Siebrinne zu führen, über dieses Ende in die hier angeschlossene
Scheidevorrichtung herabfallen.
Um den Betrieb des Gerinnes zu sichern, müssen der Querschnitt und die Länge der
Siebrinne den Strömungsverhältnissen, wie Durchflußmenge, Druck, Strömungsgeschwindigkeit
u. dgl., des Flüssigkeitsstrahls der oben aufgezeigten Regel entsprechend angepaßt
sein, auch müssen natürlich die Sieblöcher so klein sein, daß sie den Durchtritt
der abzuscheidenden Körnchen sicher verhindern.
Um möglichst wenig Flüssigkeitsdruck zu benötigen, um die Körnchen bis über das
Ende 5 der Siebrinne zu bringen, kann der Boden 6 des Siebes 1 ganz oder wenigstens
nahe seinem Ende 5 ungelocht sein, so daß die Körnchen hier ohne irgendein Hindernis
gleiten können.
Wenn ferner die Strömungsverhältnisse des Flüssigkeitsstrahls sich manchmal ändern,
soll die Länge der Siebrinne der größten zu erwartenden Strömungsgeschwindigkeit angepaßt
sein, während für Zeitabschnitte mit kleinerer Geschwindigkeit auswechselbare Verlängerungsrohrstücke 7 von verschiede- 11Q
ner Länge über den Einlauf 3 geschoben werden können, um die wirksame Länge des
Siebes in dem gewünschten Verhältnis zu der Geschwindigkeit des Stromes zu halten.
Die Siebrinne selbst kann aus einem gelochten Blech oder aus einem Drahtgewebe
bestehen, aber in beiden Fällen vorzugsweise längliche Löcher aufweisen, deren Länge parallel
zur Länge der Rinne verläuft.
Die Hauptwirkung der aufgezeigten Vorrichtung besteht darin, daß sie den allergrößten
Teil der Flüssigkeit aus dem Strom ab-
scheidet, so daß nur eine verhältnismäßig kleine Scheidevorrichtung erforderlich ist,
um die Körnchen von dem Rest der Flüssigkeit zu befreien.
Die Abscheidung des Restes der anhaftenden Flüssigkeit erfolgt in der in Abb. 3 gezeigten
Scheidevorrichtung, die beim Ausführungsbeispiel in der Form von einigen geneigten
Sieben ausgebildet ist, die miteinander kaskadenartig verbunden sind, um die Körnchen von einem Sieb auf das andere
springen zu lassen. Beispielsweise können die einzelnen Siebe als viereckige oder runde
Siebröhren hergestellt sein, um zu verhin-
• 5 eiern, daß die auf sie fallenden Körnchen wegspringen.
So zeigt z. B. Fig. 3 die Siebröhre S, auf die der Rest der Flüssigkeit mit den Körnchen vom Ende 5 des Zuführungsgerinnes niederfällt, und darunter die nächste
Siebröhre 9 in Kaskadenanordnung; diese Siebröhre ist umgekehrt gerichtet, wie die
Sieb röhre 8, um zu ermöglichen, daß die Siebröhren in einem verhältnismäßig engen
Gehäuse 10 untergebracht werden können.
■25 Die Länge der einzelnen Siebröhren und ihre Anzahl müssen in solchem Zusammenhang miteinander stehen, daß am Ende der letzten Siebröhre die Körnchen praktisch von der Flüssigkeit abgeschieden sind.
■25 Die Länge der einzelnen Siebröhren und ihre Anzahl müssen in solchem Zusammenhang miteinander stehen, daß am Ende der letzten Siebröhre die Körnchen praktisch von der Flüssigkeit abgeschieden sind.
Unter jeder einzelnen Siebröhre wird ein Boden n, 12 angeordnet, um die abgeschiedene
Flüssigkeit zu sammeln und durch die Auslaufe 13, 14 abfließen zu lassen.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Abscheiden von körnigen Massen aus einem sie mitführenden
Flüssigkeitsstrom, gekennzeichnet durch Prallflächen, vorzugsweise Siebflächen,
die den herabfallenden Körnchen so in den Weg gelegt sind, daß sie, von Fläche zu Fläche springend, die ihnen anhaftenden
Flüssigkeitsteilchen abschleudern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen
als kaskadenartig aneinandergereihte Siebboden oder Siebröhren ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sieb- 5"
kaskade (8, 9) ein Vorentwässerungsgerinne vorgeschaltet ist, das aus einer
waagerechten oder nahezu waagerechten Siebrinne (1) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (6)
der Rinne (1) ganz oder teilweise ungelocht ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einlaufrohr
(3) der Siebrinne (1) in der Längsrichtung einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch auswechselbare, auf
das Einlauf rohr (3) aufsteckbare Verlängerungsrohrstücke (7).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1740829A GB334585A (en) | 1929-06-06 | 1929-06-06 | Improvements in or relating to the separation of solids from liquids |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE579915C true DE579915C (de) | 1933-07-03 |
Family
ID=10094665
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930579915D Expired DE579915C (de) | 1929-06-06 | 1930-06-05 | Vorrichtung zum Abscheiden von koernigen Massen aus einem sie mitfuehrenden Fluessigkeitsstrom |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE579915C (de) |
GB (1) | GB334585A (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972675C (de) * | 1953-08-08 | 1959-09-03 | Brueckenbau Flender G M B H | Rinne zum Entwaessern von fliessenden Feststoff-Fluessigkeits-Trueben |
DE974733C (de) * | 1951-12-04 | 1961-04-13 | Brueckenbau Flender G M B H | Schraegbecherwerk zum Foerdern und Entwaessern von Feststoff-Fluessigkeits-Gemischen |
DE2416839A1 (de) * | 1973-04-09 | 1974-10-17 | Atomic Energy Authority Uk | Vorrichtung zum trennen von feststoffpartikeln von fluessigkeiten |
US6794416B2 (en) * | 2000-08-02 | 2004-09-21 | Syntex (U.S.A.) Llc | Methods, compositions and modes of delivery for the treatment of emphysema using 13-cis-retinoic acid |
-
1929
- 1929-06-06 GB GB1740829A patent/GB334585A/en not_active Expired
-
1930
- 1930-06-05 DE DE1930579915D patent/DE579915C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE974733C (de) * | 1951-12-04 | 1961-04-13 | Brueckenbau Flender G M B H | Schraegbecherwerk zum Foerdern und Entwaessern von Feststoff-Fluessigkeits-Gemischen |
DE972675C (de) * | 1953-08-08 | 1959-09-03 | Brueckenbau Flender G M B H | Rinne zum Entwaessern von fliessenden Feststoff-Fluessigkeits-Trueben |
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US6794416B2 (en) * | 2000-08-02 | 2004-09-21 | Syntex (U.S.A.) Llc | Methods, compositions and modes of delivery for the treatment of emphysema using 13-cis-retinoic acid |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB334585A (en) | 1930-09-08 |
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