DE579218C - Verfahren zum Avivieren von Textilfasern und -stoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Avivieren von Textilfasern und -stoffen Es ist vorgeschlagen worden, zum Einfetten von Textilstoffen Lecithin zusammen mit einem emulgierenden Mittel und einem Stoff zu verwenden, in welchem sie ganz oder in der Hauptsache löslich sind, wie beispielsweise mehrbasische aliphatische Alkohole, z. B. Glykol oder Glycerin Oder deren Derivate. Als geeignete Emulgierungsmittel können Gelatine, Eiweiß, Casein, getrocknete Milch, Kohlenwasserstoffe, Seifen, sulfonierte Fette, organische Sulfonsäuren von hohem Molekulargewicht oder deren Salze und Eigelb selbst Verwendung finden.
• Hierbei handelt es sich um Einfettungsmittel, welche neben Lecithin einen emulgierenden Stoff enthalten, deren Wesen darin besteht, daß sie durch Glycerin, Glykol oder Chlorhydrin in Lösung gebracht werden.
• Im Gegensatz hierzu beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, daß die üblichen, zum Av ivieren von Textilfasern und -stoffen benutzten Bäder sehr vorteilhaft beeinflußt werden, wenn man sie mit einem Zusatz von Lecithin versieht: Die Netzwirkung wird hierdurch erhöht, Griff und Aussehen d_ er avivierten Ware verbessert.
• Für diesen Zweck geeignetes Lecithin kann in bekannter Weise durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln aus den pflanzlichen Rohstoffen, also z. B. Sojabohnen, Lupinen, Getreidekeimen und Hefe, gewonnen werden. Es wird, soweit dieses für die zu erreichende Wirkung notwendig ist, gereinigt und von dem Überschuß von Öl befreit. Für diese technische Anwendungsweise können-insbesondere auch solche Lecithine Verwendung finden, welche für I\Tahrungs- und Arzneimittelzwecke ungeeignet sind, ferner phosphorhaltige Rückstände, wie sie bei der Reinigung der Phosphatide, die für Nahrungsmittelzwecke bestimmt sind, als Rückstand gewonnen werden.
• Zur Gewinnung eines geeigneten Pflanzenlecithins verfährt man beispielsweise so, daß enthülste und durch Auswalzen zerkleinerte Sojabohnen mit einem Gemisch aus 9o Teilen Benzol und io Teilen Alkohol bei einer Temperatur von ao bis 30° C extrahiert werden. Das Extraktionsmittel enthält neben Verunreinigungen gleichzeitig das ausgelaugte Öl und das Lecithin. Nach dem Abtreiben des Lösungsmittels aus dieser Lösung durch Verdampfen wird das Lecithin aus dem C51 durch Einleiten von entspanntem@Wasserdampf ausgeschieden, hiervon abgetrennt, durch Abschleudern 'von der Hauptmenge des mitgerissenen Öles befreit und hierauf durch Erwärmen unter vermindertem Luftdruck getrocknet.
• Auf'diese Weise wird ein Pflanzenlecithin, das aus etwa 3o Teilen C51 und etwa 7o Teilen Lecithin besteht, gewonnen, welches in Wasser aufquillt und sich gleichmäßig in den Lösungen verteilen läßt, die für die Behandlung der Fasern und der hieraus hergestellten Stoffe Verwendung finden. Weiterhin kann tnari geeignetes -Pflanzenlecithin : ebenfalls aus Sojabohnen dadurch gewinnen, daß man die zerkleinerten Sojabohnen unter Erwärmen auf etwa 6o° C mit Benzin extrahiert. Die hierdurch erhaltene Lösung wird von dem Lösungsmi-t-W durch Abdampfen undAusdämpfen befreit; aus dem zurückbleibenden ö1 scheidet sich allmählich Pflanzenlecithin nebst Verunreinigungen und Wasser am Boden aus. Diese Masse wird abgetrennt und in Trichloräthylen aufgelöst, durch Filtrieren von dem zurückbleibenden Schmutz befreit, desgleichen vön dem Wasser abgetrennt, worauf man das Lösungsmittel wieder abdampft. Enthält das so gewonnene gereinigte Pflanzenlecithin eine zu große Menge öl, so kann dieses mit Hilfe von Aceton oder Essigester entfernt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Avivieren von Textilfasern und -stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Netz- und Avivierbäder mit einem Zusatz von Lecithin versehen werden.