DE578492C

DE578492C - Hilfsvorrichtung zur Beschleunigung des Fuellens und Loesens von Druckluftbremsen

Info

Publication number: DE578492C
Application number: DEK121764D
Authority: DE
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1931-08-22
Filing date: 1931-08-22
Publication date: 1933-06-14
Also published as: CH164419A; AT134676B

Description

Bei der Vorrichtung nach dem Hauptpatent wird ein Füllventil, das nach Verlegung des Führerbremsventilhebels aus der Füllstellung in die Fahrtstellung' einen großen Querschnitt freihält, durch den Hauptbehälterluft über eine große Schiebermusche' des Führerbremsventils und eine von der vom Führerventil zum Leitungsdruckregler führenden Leitung abzweigende Leitung in die Bremsleitung gelangt, durch ein Steuerventil gesteuert, das unter dem Einfluß eines Steuerbehälters steht, der beim Bremsen entlüftet und beim Lösen der Bremse wieder auf den normalen Bremsleitungsdruck gefülltjajvird und dadurch die

Füllung der Bremsleitung über das erwähnte Füllventil bei in Fahrtstellung befindlichem Führerventil unterbricht.

Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent räumt nur- dem in dem erwähnten Behälter

so bei Beginn des Lösens der Bremse herrschenden Druck einen Einfluß auf die Füllung der Bremsleitung über das Füllventil ein, sie trägt aber der Länge der Bremsleitung, d. h. der Zuglänge, nicht Rechnung. Diese Vorrichtung kann daher besonders an langen Zügen ein vorzeitiges Schließen des großen Uberströmquerschnittes im Füllventil veranlassen, so daß das Füllen der Bremsleitung-uuf den vollen Lösedruck sich nach dem Schließen des

,30 Füllventils nur über den gedrosselten Querschnitt im Leitungsdruckregler vollziehen kann, was unter Umständen übermäßig lange Zeit beansprucht.

Die Erfindung bezweckt nun, dem abzuhelfen und die Vorrichtung nach dem Hauptpatent entsprechend zu vervollkommnen, indem der Behälter, der die Steuerung des FüHventils beeinflußt, dieses beim Lösen der Bremsen bzw. beim Füllen der Bremsleitung nach Maßgabe des Zeitabschnittes offenhält, der notwendig war, um in der Bremsleitung die zur Herbeiführung der gewünschten Bremsstufe erforderliche Druckverminderung durchzuführen, und der beim langen Zuge naturgemäß großer ist als beim kurzen Zug. «5

Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß die Entlüftung des Behälters, durch die die Umsteuerung des Füllventils in die Stellung für die Freigabe des großen Füllquerschnittes erfolgt, durch ein Ventil bewirkt, das durch die beim Bremsen- mittels der Ausgleichsvorrichtung des Führerveötils der Leitung entnommene Druckluft geöffnet wird, also genau so lange offensteht, wie die Entlüftung der Leitung dauert. Die Füllung des Behälters beim Lösen der Bremse dauert dann so lange, bis der Bremsleitung dieselbe Druckluftmenge wieder zugeführt ist, die ihr beim Bremsen abgezapft wurde.

Auf der Zeichnung ist das Schema einer Vorrichtung nach der Erfindung veranschaulicht:

Mit ι ist das Führerbremsventil mit seinen möglichen Stellungen!: I Füll- oder Lösesteilung, II Fahrtstellung, III Mittelstellung, IV Abschlußstellung, V Betriebsbremsstel· lung, VI Schnellbremsstellung bezeichnet. 2 ist der Bremsleitungsdruckregler, 3 ist die bekannte Ausgleichsvorrichtung mit dem Ausgleichsbehälter A, 4 ist das Füllventil, 5 der Steuerbehälter, 6 ist ein in die Auslaßöffnung der Bremsleitung eingeschaltetes Auslaßventil. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende:

Bei gelöster Bremse hält der Bremsleitungsdruck im Verein mit der Feder 7 das Ventil 8 im Ausfaßventilgehäuse 6 geschlossen. Der Kolben 9 befindet sich in seiner tiefsten Stellung und verschließt die Auslaßöffnung 10. Der Behälter 5 ist mit dem vom Leitungsdruckregler 2 eingestellten Druck (5 atü) ge-

ao füllt. Der Schieber 11 im Füllventil 4 wird durch die Feder 12 in der gezeichneten Lage gehalten, in welcher die Verbindung zwischen der Leitung d Und der Leitung 13, die mit der Bremsleitung L in unmittelbarer Verbindung

as steht, geschlossen ist.

Wird eine Bremsung eingeleitet, so wird durch die Schiebermuschel 14 im Führerbremsventil ι der Ausgleichsbehälter A der Ausgleichsvorrichtung 5 unmittelbar mit der

30· Leitung 0 verbunden. Die aus A abströmende Druckluft hebt den Kolben 9 an und legt die Freiluftbohrung 10 frei, so daß der Behälter A entlüftet wird. Die dadurch bedingte Rechtsverschiebung des Schiebers 15 in der Ausgleichsvorrichtung 3 verbindet die Bremsleitung L mit der Leitung p, die gleichfalls über ο entlüftet wird. Die Bremsleitung L wird also ebenfalls über die Auslaßöffnung 10 entlüftet. Das Anheben des Kolbens 9 bewirkt das öffnen des Ventils 8 im Auslaßventil 6. Dadurch wird der Behälter 5 über die Düse 16 entlüftet. Der Kanal d ist bei in Bremsstellung befindlichem Führerventil noch geschlossen.

♦5 Wird das Führerventil in die Füll- und Lösestellung I verlegt, so wird der Kanal 0 gesperrt, die Feder 7 schließt das Ventil 8 im Auslaßventilgehäuse 6, falls dies nicht schon vorher geschehen ist; die Entlüftung des Behälters 5 ist damit beendet. Wird! nach dem Füllstoß, der die Steuerventile in Lösestellung bringt, das Führerventil in die Fahrtstellung verlegt, so strömt über den Druckregler 2 Druckluft durch die Leitung 19 in den Raum über dem Kolben 21 und drückt ihn abwärts, die Mündung des Kanals 13 wird freigelegt und Hauptbehälterluft strömt vom Hauptluftbehälter HB über die Schiebermuschel 22 im Führerventil in reichlichen Mengen zur Leitung 13 und weiter ungedrosselt in die Hauptbremsleitung L. Die Düse r8 ist größer als die Düse 17. Infolgedessen bleibt der Schieber 11 so lange in seiner unteren Lage, bis der Behälter 5 gefüllt ist, die Drücke auf die Kolben 21 und 22 sich ausgleichen und die Feder 12 sich entspannt und den Schieber in die auf der Zeichnung dargestellte Lage bringt. Die Dauer der Füllung des Behälters 5 beim Lösen der Bremse richtet sich nach dem Grad seiner vorher erfolgten Entleerung, die von der Dauer der Leitungsentlüftung abhängig ist. Es wird also der Bremsleitung beim Lösen dieselbe Druckluftmenge über das Füllventil zugeführt, die ihr beim Bremsen abgezapft wurde. Die Düse 17 und der große Durchlaßquerschnitt im Füllventil müssen entsprechend zueinander abgestimmt sein.

Claims

Patentansprüche:

1. Hilf svorrichtung zur Beschleunigung des Füllens und Lösens von Druckluftbremsen nach Patent 570 281, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (5), der die Tätigkeit des bei in Füllstediung befindlichem Führerventil (1) die Bremsleitung (L) über einen großen Durchgangsquerschnitt mit Hauptbehälterluft speisenden Füllventils (4) regelt, beim Bremsen so lange entlüftet wird, wie Bremsleitungsluft entweicht, und beim Lösen das 9» Füllventil so lange offenhält, bis die der Bremsleitung entnommene Druckluftmenge in dieser ersetzt ist, wodurch die Dauer der Füllung der Länge der Bremsleitung angepaßt wird.

2. Hilfsvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftung des Behälters (5) durch ein Ventil (6) überwacht wird, das durch die beim Bremsen mittels des Führerventils der ^loa Bremsleitung (L) abgezapfte Druckluft geöffnet und so lange offengehalten wird, bis der Bremsleiturigsauslaß (durch die Ausgleichsvorrichtung) geschlossen wird.

3. Hilfsvorrichtung nach den An-Sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung des Behälters (5) beim Lösen der Bremse über eine Düse (17) erfolgt, die in einem solchen Verhältnis zu der vom Füllventil (4) freigelegten Füllöffnung steht, daß der Ersatz der der Leitung beim Bremsen abgezapften Luftmenge beim Lösen der Bremse in der gleichen Zeitspanne durchgeführt wird wie die Auffüllung des Behälters (5) auf den vollen Lösedruck.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen