DE57794C

DE57794C - Mehrtheiliger Reif kamm

Info

Publication number: DE57794C
Application number: DENDAT57794D
Authority: DE
Original assignee: HARBURGER GUMMI-KAMM CO. in Hamburg, Grasbrook, Meyerstr. 60
Anticipated expiration: 1910-10-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die Zähne der bisher bekannten Reifkämme stehen alle rechtwinklig oder doch unter überall gleichem Winkel zu dem sie verbindenden Kammrücken. Letzterer bildet meistens eine gerade oder mäfsig geschwungene Linie, und so kommt es, dafs diejenigen Haare, welche vor oder hinter dieser Linie nach dem Einstecken des Kammes sitzen, von den Zähnen des letzteren gar nicht oder nicht ordentlich gefafst werden und unordentlich daneben hängen.

Bekanntlich bildet der Haaransatz auf dem Kopfe niemals oder doch äufserst selten eine gerade Linie und die Länge der Haare ist an den Seiten und oben auf dem Kopfe eine durchaus verschiedene, ganz besonders bei denjenigen Frauen und Mädchen, welche sich die vorderen Haare der früheren Mode entsprechend geschnitten haben. Es können daher mit gradlinigen Reifkämmen niemals alle Haare gefafst und gehalten werden.

Diesem Uebelstande abzuhelfen, sind die den Gegenstand der Erfindung bildenden Reifkämme aus zwei oder mehreren gelenkartig an einander hängenden Theilen hergestellt, so dafs man, nachdem ein Theil des Kammes eine entsprechende Menge Haare gefafst hat, diesen an Ort und Stelle sitzen lassen und den oder die übrigen Theile des Kammes zur Festhaltung der übrigen Haare passend einstellen kann.

Am geeignetsten zur Erreichung des angestrebten Zweckes hat sich ein dreitheiliger Kamm erwiesen, wie derselbe in beiliegender Zeichnung durch Fig. 1 und 2 in verschiedenen Stellungen der Theile zu einander dargestellt ist. Zwei sogenannte Locken- öder ähnliche Kämme b £' von beliebiger Form und etwa von ein Viertel bis ein Drittel der Länge der bisher üblichen Reifkämme erhalten bei der Anfertigung eine zungenartige Verlängerung c bezw. c¹, mit welcher sie mittelst eines Nietes oder Schräubchens d bezw. d¹ derart an den Enden des Mitteltheiles eines Reifkammes oder Stirnbandes befestigt werden, dafs dieselbelt unter beliebigem Winkel zu letzterem eingesteln werden können (Fig. 2). Die Längen der einr zelnen Kammtheile können zwar variiren, abesie müssen zusammenhängend immer die Länge eines Reifkammes, also 26. bis 32 cm haben. Um die unter einander gelenkartig verbundenen Theile des Kammes in bestimmten Stellungen festhallen zu können, entweder wenn dieselben eine gerade Linie bilden (Fig. 1) oder wenn dieselben in einem beliebigen Winkel zu einander stehen (Fig. 2), sind die Berührungsflächen der Gelenktheile an der einen Fläche concentrisch zu dem Drehzapfen mit Vertiefungen e° versehen, in welche eine entsprechende Erhöhung e¹ der gegenüberliegenden Fläche einzutreten vermag (Fig. 3 und 4). Infolge der Elasticität des Kammmaterials springt die Erhöhunge^x bei der Drehung der Kammtheile in ihren Verbindungszapfen, wenn die letzteren die gewünschte Stellung zu einander erreicht haben, in die entsprechende Vertiefung e° und hält die Theile in dieser Lage fest.

Die Erhöhung e^x auf der Berührungsfläche der Gelenktheile mufs passend abgerundet sein, um unter Benutzung der federnden Eigenschaft des Kammmaterials beim Drehen der Kammtheile aus den Vertiefungen zurückweichen zu können.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Ein aus zwei oder mehr gelenkig mit einander verbundenen Theilen bestehender Reif kamm, derart, dafs die einzelnen Gelenktheile unter beliebigem Winkel zu einander eingestellt werden können.
Bei Reif kämmen der im Anspruch i. bezeichneten Art die Anbringung entsprechender Erhöhungen bezw. Vertiefungen an den Berührungsflächen der Gelenktheile, zu dem Zwecke, unter Benutzung der federnden Eigenschaft des Kammmaterials die Theile des Reifkammes in bestimmten Stellungen zu einander festzuhalten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.