-
Röhren- oder Leitungsprüfgerät Gegenstand der Erfindung ist ein Gerät
zum Prüfen von Radioröhren; dessen Vorzug gegenüber bekannten, demselben Zweck dienenden
Einrichtungen darin besteht, daß alle zur Ermittlung der Tauglichkeit der Röhre
notwendigen Prüfungen ohne Schaltungsänderungen nacheinander durch einfache Drehbewegung
vorgenommen werden können. Außerdem ist das Instrument so eingerichtet, daß es sich
auch zur Leitungsprüfung eignet.
-
Die Erfindung besteht darin, daß ein in Verlängerung der Steckerbüchsen
rückseitig mit Schleifkontakten versehener Röhrensockel und ein mit Gegenkontakten
ausgerüsteter Stromanschlußkörper gegeneinander verdrehbar angeordnet sind, derart,
daß bei Drehung die zu prüfenden Röhrenelemente nacheinander in den verschiedenen,
zu ihrer Prüfung erforderlichen Schaltungen an die ein optisches oder akustisches
Signalgerät erregende Stromquelle gelegt werden: Die Stromquelle und das Signalgerät
können durch den Stromanschlußkörper unmittelbar getragen sein; der Stromanschlußkörper
kann aber auch als Stecker zum Anschluß an ein mit einer Stromquelle vereinigtes
Meßinstrument oder zum Anschluß an das übliche Lichtnetz ausgebildet sein. Im letzteren
Falle sind in den Stromanschlußkärper ein entsprechend hochohmiger Widerstand und
ein Signalgerät eingebaut.
-
Die beiliegenden Figuren zeigen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes,
und zwar Fig. i eine Ausführungsform im Aufriß und teilweisem Schnitt, Fig.2 den
Stromanschlußkörper in Ansicht von unten, Fig.3 den Röhrensockel in Ansicht von
unten, Fig. q. den Röhrensockel in Ansicht von oben, Fig.5 den Stromanschlußkörper
und den Röhrensockel in Abwicklung, Fig. 6 die Schaltung bei Prüfung des Heizfadens,
Fig. 7 die Schaltung bei Prüfung auf Schluß zwischen Gitter und Anode, Fig. 8 die
Schaltung bei Prüfung - auf ' Schluß zwischen Heizfaden und Anode, Fig.9 die Schaltung
bei Prüfung auf Schluß zwischen Heizfaden und Gitter, Fig. io die Nullstellung,
in welcher das Gerät als Taschenlampe verwendbar ist, Fig. i i eine andere Ausführungsform
im Aufriß und teilweisen Schnitt, Fig. 12 einen Grundriß zu Fig. i i bei abgenommener
Röhre, Fig. 13 eine dritte Ausführungsform im Aufriß.
-
Gemäß den Fig. i bis 5 besteht das Gerät aus einem Stromanschlußkörper
i und einem Röhrensockel 2, beide aus Isolierstoff. Der Röhrensockel trägt einen
-Schraubenbolzen 3, welcher den Stromanschlußkörper i in einer zentralen Ausnehmung
4. durchsetzt; eine Gegenmutter 5 hält die beiden Teile zügig zusammen, derart,
daß sie gegeneinander um
die gemeinsame Achse verdreht werden können.
In den Stromanschlußkörper i ist eine Gewindebüchse 6 aus Metall eingesetzt. Der
Boden der Gewindebüchse besitzt eine zentrale Ausnehmung, deren Durchmesser größer
ist als der Durchmesser der Öffnung, in welcher die Gegenmutter 5 liegt, so daß
diese und die Gewindebüchse 6 gegenseitig isoliert sind. Die Gewindebüchse dient
der Aufnahme des mit entsprechendem Gewinde ; versehenen Metallgehäuses 8 einer
elektrischen Taschenlampe. Der freiliegende Teil des Gehäuses ist mit einem Mäntel
9 aus Isolierstoff belegt. Der untere Pol io der Taschenlampe ii steht über eine
Feder 12 in leitender Verbindung mit der Mutter 5 und dem Schraubenbolzen 3. Der
obere Pol 13 der Taschenlampe liegt in der üblichen Weise an dem Zentralkontakt
der Glühbirne 1q.. Der Fassungskontakt der Glühbirne kann in der üblichen Weise
mittels eines Schalters (Schiebers) 15 mit dem Metallgehäuse 8 der Taschenlampe
verbunden werden. Bodenseitig besitzt der Stromanschlußkörper eine federnde Sperrkugel
16, welche mit halbkugelförmigen Ausnehmungen 17 des Röhrensockels in Wechselwirkung
arbeitet. Außerdem trägt der Stromanschlußkörper auf seiner Rückseite unter Federdruck
stehende Kontaktkugeln 18, i9, 2o, 21 und 22. Die Kontaktkugeln 18, und i9 stehen
mittels durchgehender Metallstifte 23 in elektrisch leitender Verbindung mit dem
Boden der Gewindebüchse 6. Die Kontaktkugeln 2o, 21 und 22 hingegen sind in einem
Metallfutter 2q. gelagert; ein federnder Ansatz 25 des Metallfutters berührt den
Hals der Gegenmutter 5. Demnach liegen, bei geschlossenem Schalter 15, die Kontaktkugeln
18 und 19 über die Gewindebüchse 6, das Metallgehäuse 8 und den Schalter 15 an dem
Fassungs- oder Mantelkontakt der Glühbirne 1q., die Kugelkontakte 2o, 21, 22 da&egen
über die Gegenmutter 5 und die Feder 12 an dem unteren Pol 13 der Taschenlampenbatterie
i i. Der Röhrensockel 2 besitzt in der bekannten Anordnung die vier Steckerbüchsen
26, :2-1, 28 und 29 sowie eine zentrale Steckerbüchse 30 für den Kathodenstift
der Röhre (die letztgenannte Steckerbüchse ist für die Prüfung der Röhre bedeutungslos).
In Verlängerung der Steckerbüchsen 26, 27, 28 und 29 ist der Röhrensockel rückseitig
(Fig. q.) mit Schleifkontakten 26', 27', 28', 29' versehen. Außerdem ist ein zusätzlicher
Schleifkontakt 31 angeordnet, welcher mit dem Kontakt 26' durch eine leitende Brücke
32 verbunden ist. Die Schleifkontakte 26', 27', 28', 29', 31 korrespondieren mit
den Kontaktkugeln 18 bis 22 des Stromanschlußkörpers. Der Stromanschlußkörper besitzt
in der Radialebene der Sperrkugel 16 eine Pfeilmarke 33, welche auf eine Strichskala
des Röhrensockels weist; neben jedem Skalenstrich ist die bei der jeweiligen Stellung
der Pfeilmarke durchführbare Prüfung in Worten angegeben.
-
Handhabung und Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung sind folgende.
Steht die Pfeilmarke 33 des Stromanschlußkörpers auf dem mit »Licht« bezeichneten
Skalenstrich des Röhrensockels (Nullstellung), so berührt die Kontaktkugel i8 den
Schleifkontakt 26 und die Kontaktkugel 2o den Schleifkontakt 3i. In dieser Stellung
kann das Gerät als gewöhnliche Lampe benutzt werden. Durch Schließen des Schalters
15 wird der Stromkreis der Glühbirne 14 geschlossen; dieser Stromkreis hat folgenden
Verlauf: Unterer Polio der Taschenlampenbatterie, Feder 12, Gegenmutter 5, federnder
Ansatz 25, Metallfutter 2.4, Kontaktkugel 20, Schleifkontakt 31, leitende Brücke
32, Schleifkontakt 26', Kugelkontakt 18, Metallstift 23, Gewindebüchse 6, Metallgehäuse
8, Schalter 15, Fassungs- oder Mantelkontakt der Glühbirne, Glühfaden, Zentralkontakt
der Glühbirne, oberer Pol 13 der Batterie (die schematische Schaltung ist in Fig.
1o dargestellt).
-
Bei Durchführung der Röhrenprüfung bleibt der Schalter 15 geschlossen.
Es wird nunmehr der Stromanschlußkörper nebst Taschenlampe gegenüber dem die Röhre
34 tragenden Sockel :2 im Uhrzeigersinn gedreht, bis bei Einschnappen der Sperrkugel
16 in die nächste der halbkugelförmigen Ausnehmungen 17 die Pfeilmarke 33 auf den
Skalenstrich »Heizfaden« zu stehen kommt. Dabei liegt der Heizfaden im Stromkreis
der Batterie und der Glühbirne (Fig. 6) ; letztere muß, wenn der Heizfaden intakt
ist, aufleuchten.
-
Durch weitere Drehung gelangt die Pfeilmarke 33 vor den Skalenstrich
»Gitter-Anode«. Diese Stellung entspricht der Schaltung gemäß Fig. 7; Gitter und
Anode liegen in Reihe mit Batterie und Glühbirne; letztere wird nur aufleuchten,
wenn ein Schluß zwischen Gitter und Anode vorhanden ist.
-
Sodann folgt die Prüfung auf Schluß zwischen Heizfaden und Anode (Schaltung,
Fig.8), und als letzte, die Prüfung auf Schluß zwischen Heizfaden und Gitter (Schaltung
Fig.9).
-
Es ist ersichtlich, daß bei Durchführung dieser sämtlichen vier Prüfungen
keine andere Maßnahme erforderlich ist als ein fortschreitendes Drehen der Taschenlampenbatterie
bzw. des Stromanschlußkörpers gegenüber der zu prüfenden Röhre bzw. dem Röhrensockel
und daß dabei nur die Glühlampe beobachtet zu werden braucht; ist die Röhre gut,
so muß die Lampe bei der ersten
Prüfung aufleuchten, während sie
bei den drei folgenden Prüfungen nicht aufleuchten darf.
-
Nimmt man die Lampe 34 von dem Sockel .2 ab, so kann das-Gerät zur
Leitungsprüfung benutzt werden. Es braucht zu diesem Zweck die Pfeilmarke 33 lediglich
auf die Strichmarke »Heizfaden« eingestellt zu tverden; zwischen den beiden Steckerbüchsen
des Sockels 2, zwischen welchen bei aufgesetzter Röhre der Heizfaden liegt, kann
dann die Leitungsprüfung durch mit Steckern 35 angeschlossene Kabel 36, deren Enden
mit Taststiften 37 versehen sind, erfolgen.
-
Die Anordnung der Fig. i i unterscheidet sich von jener
-der Fig. i bis 5 dadurch, daß die Stromquelle und das Signalgerät (die Lampe,
an deren Stelle natürlich auch ein elektrisch gesteuertes Schauzeichen, ein Summer
oder ein Zeigerinstrument verwendet werden kann) nicht mit dem Stromanschlußkörper
vereinigt sind; vielmehr ist hier der Stromanschlußkörper i als Stecker ausgebildet,
dessen Stifte mit 38 und 39 bezeichnet sind. Einer der beiden Stifte ist so geschaltet
wie bei dem vorbleschriebenen Ausführungsbeispiel die Gewindehülse 6, und der andere
so wie bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel die Gegenmutter 5. Im Übrigen
stimmen die Anordnungen überein. Wird der Stromanschlußkörper i mit den Stiften
38 und -39 in eine Dose gesteckt, an deren Büchsen eine Stromquelle und ein Signalgerät
in Reihe liegen, so kann die Prüfung der Röhre durch Drehung des Sockels 2 gegenüber
dem Körper i in genau derselben Weise und in der gleichen Reihenfolge vorgenommen
werden, wie vorbeschrieben. Abweichend bei den Fig. ii und 12 ist lediglich, daß
die Skala auf einen überstehenden Rand des `Körpers i angeordnet ist und statt der
Pfeilmarke eine Zeigernase 4o Verwendung findet. Die Ausführung der Fig. i i und
12,
eignet sich in besonderer Weise in Anwendung an bekannten, mit einer Batterie
vereinigten Milliamperemetern. Der Zustand der Röhre ist hier an dem Ausschlagen
bzw. Nichtausschlagen des Zeigers des Instrumentes erkennbar.' Bei der Atusführungsform
der Fig. 13 ist eine besondere Stromquelle überflüssig; das Gerät ist so gebaut,
daß es an das meist vorhandene Lichtnetz angeschlossen werden kann. Zu diesem Zweck
ist in den Stromanschlußkörper i ein hochohmiger Widerstand (nicht gezeichnet) eingebaut,
welcher die Lichtspannung auf die für das Gerät erforderliche Höhe mindert: außerdem
ist auch das Signalgerät 41 in dem Stromanschlußkörper i untergebracht. Man braucht
lediglich die Stecker 38, 39 des Körpers i in eine Steckdose des Lichtnetzes einzuführen
und kann sodann durch Drehung des Röhrensockels 2 und der Röhre 34 die Röhrenprüfungen
in der vorbeschriebenen Weise durchführen.