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Stöningsanzeiger für Spannungsspulen von Drehstromvierleiterzählern
Bei
vielen Elektrizitätszählerschaltungen für Drehstrom arbeitet der Zähler weiter,
wenn eine Spannungsspule defekt wird. Die Zähleranzeige ist dann jedoch nicht mehr
rieBtig. Brennt z. B. infolge Blitzschlag eine Spannungsspule aus oder wird ihr
Stromkreis unterbrochen, so rotiert der Zähleranker weiter, so daß der Zählerableser
den. mangelhaften Zustand des Zählers nicht erkennen, kann.
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- Es ist deshalb wichtig, daß solche Zähler mit einem Störungsanzeiger
ausgerüstet werden, so daß der Zählerableser entweder durch eine direkte Anzeige
am Zähler oder durch Vornahme einer Prüfung sich über den einwandfreien Zustand
des Zählers vergewissern. kann. Es sind daher bereits verschiedene entsprechende
Störungsanzeiger bekanntgeworden. Beispielsweise wurde vorgesehen, den Spannungsspulen
des Zählers elektromagnetische Anzeigeeinrichtungen zuzuordnen. Solche EinF richtungen
sind aber kostspielig und ihre Unterbringung in das Zählergehäuse stößt auf erhebliche
Schwierigkeiten. Bei einer anderen Lösung wird zwischen dem Sternpunkt der Spannungsspule
und dem Netznulleiter die Spule eines Magneten eingeschaltet, dessen Anker eine
Anzeigefahne trägt.
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Sind die Spannungsspulen in Ordnung, so besteht zwischen dem Sternpunkt
der Spannungsspulen
und dem Netznulleiter kein Spannungspotential,
der Magnet ist entregt, und der Anker befindet sich in Ruhelage. Ist hingegen mindestens
eine Spannungsspule defekt geworden, so wird der Magnet erregt, der Anker wird angezogen,
und die Anzeigefahne läßt erkennen, daß der Zähler nicht mehr in Ordnung ist. Auch
diese Einrichtung weist die bereits erwähnten Nachteile auf, außerdem ist sie aber
noch deshalb besonders mangelhaft, weil sie nicht anspricht, wenn zugleich alle
Spannungsspulen des Zählers fehlerhaft sind.
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Bei einem anderen bekannten Störungsanzeiger von Spannungsspulen
wird am Zähler lediglich ein Kontaktstück vorgesehen, an welches bei der Kontrolle
ein Prüfgerät angeschlossen wird. Letzteres enthält eine über eine Impedanz angeschlossene
Glimmlampe und ist mit drei Kontaktfingern versehen. Werden diese in das Kontaktstück
eingesteckt, so wird die leitende Verbindung zwischen dem Sternpnnkt der Spannungsspule
und dem Netz nulleiter unterbrochen und die Glimmlampe direkt zwischengeschaltet,
die außerdem über den dritten Kontaktfinger und der Impedanz auch zwischen eine
verbraucherseitige Phasenklemme und den Netznulleiter geschaltet wird. Die Verwendung
eines Kontaktstückes hat den Vorteil, daß der Einbau kostspieliger Anzeigeeinrichtungen
in das Zählergehäuse vermieden wird. Diese Anordnung arbeitet derart, daß die Glimmlampe
nicht zündet, wenn der Zähler in Ordnung ist. Da die Impedanz so bemessen ist, daß
bei ihrer Einschaltung zwisehen ihrem Phasenschlußpunkt und ihrem Anschlußpunkt
an der Glimmlampe praktisch keine Änderung der zwischen diesen beiden Punkten normalerweise
vorhandenen Phasenverschiebung eintritt, wird auch der Ausfall sämtlicher Spannungsspulen
des Zählers angezeigt. In diesem Fall tritt zwischen den genannten Punkten eine
erhebliche Phasenverschiebung auf, und es fließt ein Strom von der Phaseuklemme,
an der die Impedanz angeschlossen ist, über die Glimmlampe zum Netznulleiter. Nachteilig
ist jedoch, däß der spannungslose Zustand des Zählers nicht erkennbar ist.
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Außerdem ist die Ausführung des Kontaktstückes verhältnismäßig kompliziert.
Es enthält einen auf zwei Lagen umschaltbaren Umschalter mit drei Kontaktstellen,
wobei in der einen Umschaltstellung eine Kontaktstelle geschlossen und die beiden
anderen offen sind und umgekehrt.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Störungsanzeiger für Spannungsspulen
für Drehstromvierleiterzähler, bei welchem ebenfalls eine Glimmlampe zwischen dem
Sternpunkt der Zählerspannungsspulen und dem Netznulleiter als Anzeigemittel Verwendung
findet. Außerdem ist bei diesem, ähnlich wie bei dem bekannten Störungsanzeiger,
ein Kontaktstück vorgesehen, das im folgenden als Prüfklemmenkörper bezeichnet ist,
und ein daran anschließbarer Anzeigeteil, der die Glimmlampe enthält. Die bei den
bekannten Störungsanzeigern vorhandenen Mängel werden erfindungsgemäß dadurch umgangen,
daß der Prüfklemmenkörper zwei Anschlußstellen für zwei Zählerklemmen, und zwar
eine für den Sternpunkt und eine für eine verbraucherseitige Phasenklemme, und ferner
zwei Anschluß stellen für den Anzeigeteil besitzt, von denen die erste, als Auftrenustelle
ausgebildete Anschluß stelle nach Anschluß eines mit dem Anzeigeteil verbundenen
Auftrennsteckers über zwei voneinander isolierte Kontakilamellen des selben mit
der Glimmlampe. verbunden ist, während die zweite Anschlußstelle für den Anzeigeteil
zur Verbindung mit dem einen Pol einer weiteren, ebenfalls in dem Anzeigeteil enthaltenen
Glimmlampe dient, deren anderer Pol mit der zur Verbindung mit dem Sternpunkt bestimmten
Kontaktlamelle des Auftrennsteckers verbunden ist, und und mindestens eine der Anschlußstellen
für die Zählerklemmen als Kontaktfinger ausgebildet ist.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. I ein Schaltschema eines Drehstromzählers
mit einem zugeschalteten Prüfklemmenkörper mit einem Kontaktfinger, Fig. 2 bis 5
und 7 verschiedene Klemmen- und Kontaktteile, Fig. 6 einen Prüfklemmenkörper mit
zwei Kontaktfingern und Fig. 8 ein Prüfgerät In der Fig. I sind die Stromspulen
I und die Spannungsspulen 2 eines Drehstromzählers 3 in üblicher Weise mit den Zählerstromklemmen4
bzw. den Zählerspannungsklemmen 5 verbunden. Der Sternpunkt 6 der Spannungsspulen
ist seinerseits an zwei Nulleiterklemmen 7 angeschlossen. Der Zähler 3 ist zwischen
dem Netz R, S, T, ö und einem rechts liegenden, weiter nicht dargestellten Verbraucberstromkreis
eingeschaltet.
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Unterhalb den beiden Nulleiterklemmen 7 ist ein Prüfklemmenkörper
8 gezeichnet, der mit einem Kontaktfinger g versehen ist, mittels dem der Prüfklemmenkörper
an Stelle des Nulleiters an der rechten Nulleiterklemme 7 befestigt wird. Der Nulleiter
0 ist jetzt mi.t einer Doppelklemme 10 des Prüfklemmenkörpers 8 verbunden, der über
eine U-förmige Kontaktfeder 11 mit dem Kontaktfinger g in leitender Verbindung steht.
Der Prüfklemmenkörper 8 enthält weiter ein Kontaktstück I2, welches über eine Verbindungsleitung
I3 mit einer der drei verbraucherseifigen Zählerstromklemmen, z. B. derjenigen des
benachbart liegenden Phasenleiters T, verbunden ist. Das Kontaktstück 12 ist mit
einem Steckerloch 14 versehen. In der Fig. 2 ist ein Seitenriß des Kontaktstückes
12 dargestellt, und die Fig. 3 zeigt einen Steckerstift I5, der in das Steckerloch
14 des Kontaktstückes 12 einführbar ist. Die Fig. 4 zeigt einen Seitenriß des Kontaktfingers
9 und der Doppelklemme I0, mit der zwischen diesen beiden Teilen angeordneten U-förmigen
Kontaktfeder 11, während die Fig. 5 ein zweipoliges Steckerstück I6 zeigt, das zwischen
dem Kontaktfinger g und der U-förmigen Kontaktfeder I I einschiebbar ist, wobei
die elektrische Verbindung dieser beiden Teile unterbrochen wird. Der Kontaktfinger
9 steht dann in elektrischer Verbin-
dung mit einer Kontaktlamelle
I7 und die Doppelklemme 10 in Verbindung mit einer Kontaktlamelle I8 des Steckerstückes
I6, die durch Isolationsmaterial voneinander getrennt sind. Wird also das Steckerstück
I6 in die Prüfklemme 8 eingeführt, so steht die Kontaktlamelle 17 mit dem Sternpunkt
6 der Spannungsspulen 2 des Zählers 3 in elektrischer Verbindung und die Kontaktlamelle
I8 mit dem Netznulleiter 0.
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Bei einer zweiten Ausführungsform, die in der Fig. 6 dargestellt
ist, ist das Kontaktstück I2 ebene falls mit einem Kontaktfinger versehen, der mit
19 bezeichnet ist, das Kontaktstück 12 ist hier in einem Prüfklemmenkörper 20 bezüglich
des Kontaktfingers g so angeordnet, daß der Kontaktfinger I9, wenn der Kontaktfinger
g in die rechte Nulleiterklemme 7 (Fig. I) eingeführt wird, gerade in die benachbarte
Phasenleiterklemme 4 hineingeht. Diese Lösung hat den Vorteil, daß die Verbindungsleitung
13 wegfällt. Der Klemmenanschluß des Kontaktstückes 12 ist in diesem Fall so ausgeführt,
daß er den vorher in der benachbarten Zählerst-romklemme 4 gelegenen T-Leiter aufnehmen
kann. In der Fig. 7 ist ein Seitenriß des so ausgeführten Klemmenstückes I2 dargestellt.
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Die Fig. 8 zeigt ein mit dem in Fig. 6 beschriebenen Prüfklemmenkörper
20 zusammenwirkendes Prüfgerät 21. Dieses enthält eine erste Glimmlampe 22, die
einerseits über einen Vorwiderstand 23 mit dem Steckerstift 15 und andererseits
mit der Kontaktlamlelle 17 des hier nicht dargestellten Steckerstückes I6 (vgl.
jedoch Fig. 5) verbunden ist, und eine zweite Glimmlampe 24, die einerseits über
einen Vorwiderstand 25 mit der Kontaktlamelle I7 und andererseits direkt mit der
Kontaktlamelle I8. des Steckerstückes I6 verbunden ist.
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Über einen Schalter 26 kann der Glimmlampe 24 ein Widerstand 27 parallel
geschaltet werden. Ist dieser eingeschaltet, so wirkt er zusammen mit dem Vorwiderstand
25 als Spannungsteiler, und die Glimmlampe 24 ist an eine höhere Spannung anbchließbar.
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Die Prüfung eines Zählers, der mit dem beschriebenen Prüfklemmenkörper
versehen ist, erfolgt nun einfach, dadurch, daß der Kontaktstift I5 in das Steckerloch
I4 und das Kontaktstück I6 zwischen den Kontaktfinger g und der U-förmigen Kontaktfeder
II eingesteckt wird. Je nach dem Betriebszustand des Zählers sind folgende Fälle
zu unterscheiden: Leuchtet nur die Glimmlampe 22 auf, so bedeutet dies, daß der
Zähler in Ordnung ist und daß er unter Spannung steht. Leuchten beide Glimmlampen
auf, so bedeutet dies, daß mindestens eine Spannungsspule defekt ist. Leuchtet nur
die Glimmlampe 24 auf, so bedeutet dies, daß mindestens eine Spannungs- und eine
Stromspule oder eine Hauptleitung defekt sind. Leuchtet keine der beiden Glimmlampen
auf, so bedeutet dies entweder, daß der Zähler nicht unter Spannung steht, oder
daß die mit 4er Prüfklemme in Verbindung stehende Stromspule defekt ist.
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Ist der zu prüfende Zähler an ein Netz mit einer zweiten vorgesehenen
Phasenspannung angeschlossen (z. B. 220 V statt I27 V), so wird vor dem Anstecken
des Prüfgerätes der Schalter 26 betätigt.
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Der KontaktstiNt I5 (Fig. 3) und das Kontaktstück In (Fig. 5) sind
vorzugsweise zu einer Steckereinieit zusammengebaut.
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Der Störungsanzeiger für Spannungsspulen von Drehstromvierleiterzählern
nach der Erfindung hat den Vorteil, daß sein Prüfklemmenkörper an jedem bereits
installierten Zähler leicht angebracht werden kann. und daß der Anzeigeteil eine
eindeutige und umfassende Beurteilung des Betriebszustandes des zu prüfenden Zählers
erlaubt. Insbesondere zeigt der Anzeigeteil einen Defekt aller Spannungsspulen an
und ob der Zählt überhaupt an Spannung liegt. Von Vorteil ist auch die Umschaltbarkeit
des Anzeigeteils an unterschiedliche Phasenspannungen.