DE573961C

DE573961C - Hubschraubenflugzeug

Info

Publication number: DE573961C
Application number: DEZ16110D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-06-19
Filing date: 1926-06-19
Publication date: 1933-04-07

Description

Die Erfindung betrifft die besondere Ausbildung eines Hubschraubenflugzeuges mit einer vom Flugzeugmotor angetriebenen und von diesem loskuppelbaren Schwungmasse (Kreisel). Bei derartigen Flugzeugen ist es bereits bekannt, die Rotationsenergie in einem Kreisel zu Zwecken des Abbremsens vor der Landung des Flugzeuges zu benutzen. Auch ist es bekannt, beim Niedergehen des Flugzeuges die Tragflügel umzusteuern.

Die vorliegende Erfindung besteht nun in erster Linie in der Vereinigung dieser bekannten Merkmale, derart, daß der Kreisel mit einem umlaufenden, im Anstellwinkel veränderlichen Tragflächensystem durch ein Getriebe derart zwangsläufig verbunden ist, daß Kreisel und Tragflächen vom Motor abgekuppelt je nach der Flügeleinstellung durch wechselweises Aufeinanderwirken sich gegenseitig in Drehbewegung halten.

Diese Gegenseitigkeit ermöglicht einerseits ein störungsfreies Übergehen vom motorischen Antrieb auf den Antrieb durch die Schwungmasse sowie beim Fall den störungs-

freien' Übergang auf den Antrieb der Schwungmasse durch die von dem Luftwiderstand her angetriebenen Tragflächen. .Die Schwungmasse bleibt daher andauernd in drehender Bewegung ohne Änderung des Drehsinnes und stabilisiert somit das Flugzeug ohne Unterbrechung sowohl beim Hub als auch bei Senkung.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 eine schematische Ansicht und Abb. 2 die Draufsicht eines Hubschraubenflugzeuges.

Durch einen Motor α wird unter Vermittlung von Kupplungen Z₁, /₂ und eines Kegelrädergetriebes b ein auf einer vertikalen Welle c sitzender Kreisel d angetrieben. Von derselben Welle c aus werden durch nicht näher dargestellte Getriebe e die Tragflächen g entgegengesetzt zu dem Kreisel d und mit geringerer Drehgeschwindigkeit angetrieben. Beim Aufstieg wird, sobald der Motor auf Touren gekommen ist, der Anstellwinkel der Tragflächen g vom Führersitz aus im Rumpf h durch eine geeignete Stellvorrichtung (z. B. Gestänge. Zugkabel o. dgl.) bekannter Art positiv, d. h. so eingestellt, daß das Flugzeug Auftrieb erhält. Der Vortrieb geschieht durch eine senkrecht sich drehende normale Luftschraube k, die von dem Motor α aus unter Vermittlung einer Welle i angetrieben wird.

Um die Vortriebsschraube k auch zur Seitensteuerung benutzen zu können, kann sie auch um eine senkrechte Achse versohwenkbar angeordnet sein.

Bei Abwärtsflug mit angestelltem Antriebsmotor α wird die Kupplung f₂ gelöst und die Anstellwinkel der Tragflächen g zunächst negativ eingestellt. Das Flugzeug sinkt.

Durch die Fallgeschwindigkeit wird jedoch das Tragfiächensystem und mit ihm der Kreisel im Umlauf gehalten, und zwar dadurch, daß die Luft die Hubschraube treibt

. 5 wie ■ bei einer Windmühle. Je größer die Fallgeschwindigkeit bei entsprechender Einstellung des Anstellwinkels, desto größer die im Kreisel sich aufspeichernde lebendige Kraft. Bevor jedoch der Boden erreicht wird,

to ist der Anstellwinkel der Tragflächen g wieder positiv, d. h. so eingestellt, daß das Flugzeug die Tendenz zum Steigen erhält. Durch die Umwandlung der aufgespeicherten lebendigen Kraft in Arbeit wird ein Abfangen des Flugzeugs und eine sanfte Landung erreicht.

Bei einer anderen Ausführungsform kann die umlaufende Massie-selbst als Hubschraube ausgebildet werden.

Um dem Flugzeug auch bei abgestelltem Motor eine waagerechte Fortbewegung zu ermöglichen, kann die Kreiselweile c bei gelöster Kupplung ^₁ durch eine Kupplung /₃ zeitweise mit der Antriebswelle i der Vortriebsschraube k verbunden werden.

Claims

Patentansprüche1

1. Hubschraubenflugzeug mit einer vom" Flugzeugmotor angetriebenen und von diesem loskuppelbaren Schwungmasse (Kreisel), dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisel mit einem umlaufenden, im Anstellwinkel veränderlichen Tragflächensystem durch ein Getriebe derart zwangsläufig verbunden ist, daß Kreisel und Tragflächen vom Motor abgekuppelt je nach der Flügeleinstellung durch wechselweises Aufeinanderwirken sich gegenseitig in Drehbewegung halten.

2. Hubschraubenfiugzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Fortbewegen des Flugzeuges in waagerechter Richtung eine durch Kupplungen mit der Motorwelle und der Achse der rotierenden Schwungmasse verbundene Vortriebsschrauibe vorgesehen ist, die wahlweise von dem Motor oder unmittelbar von der rotierenden Schwungmasse her angetrieben oder auch gänzlich abgeschaltet werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen