DE571102C

DE571102C - Hydraulische Kolbenpresse fuer Fruechte

Info

Publication number: DE571102C
Application number: DEC44612D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-03-31
Filing date: 1931-03-31
Publication date: 1933-02-23
Also published as: FR713880A; FR44548E; CH167589A; CH150690A

Description

Bekannt sind hydraulische Kolbenpressen für Obst, Trauben u. dgl., deren Preßkolben direkt die Kompression des Preßgutes bewirken, bei denen einerseits der Vorschub des Preßkolbens gegen das Ende des Preßhubes verzögert wird, um die Hubdauer und damit die zur Kompression des Preßgutes zur Verfügung stehende Zeitspanne möglichst zu vergrößern und auf diese Weise Zeit zum Aus-ίο pressen des Fruchtsaftes zu gewinnen, andererseits der Kolbenrückgang beschleunigt wird, um die zur Auffüllung der Presse mit neuem Gute zur Verfügung stehende Zeit zu verlängern.

Ein Teil der bekannten Lösungen dieses Problems beruht auf einer Regulierung des Drucks der Preßflüssigkeit durch eine Drosseleinrichtung, bei anderen kann die zur Einfüllung des Preßgutes am Ende des Hubes nötige Zeit entsprechend eingestellt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Ausbildung einer solchen hydraulischen Kolbenpresse für Früchte mit in Abhängigkeit vom Preß wege verzögerter Vorgangsge-'schwindigkeit für den Arbeits- und Preßkolben und beschleunigtem Kolbenrückgang, deren Steuerung durch einen Differentialkolben erfolgt und bei der der gleichzeitig als Preßkolben dienende Arbeitskolben als Diffe-J₀ rentialkolben ausgebildet ist, dessen größere Fläche während des Preßhubes Druckflüssigkeit erhält, während beim Rückhube der Ringfläche Druckflüssigkeit zugeführt wird. Die Presse nach der Erfindung zeichnet sich durch besondere Einfachheit und trotz selbsttätigen Betriebes leichte Bedienbarkeit aus. Der Fortschritt wird durch einen mit dem Arbeitskolben fest verbundenen und sich mit diesem axial hin und her bewegenden Steuerstift erzielt, der einerseits gegen sein vom Kolben abgekehrtes Ende hin zunehmend abgeflacht ist, wobei die Abflachung auf ein Stück des Steuerstiftes folgt, das vollen Querschnitt aufweist und andererseits am gleichen Ende einen Anschlag zur Betätigung 4-5 der an sich bekannten Umsteuereinrichtung für den Arbeitskolben trägt.

Beiliegende Zeichnung veranschaulicht beispielsweise eine Ausführungsart der hydraulischen Kolbenpresse nach vorliegender Erfindung.

Abb. ι ist ein schematischer Längsschnitt einer kontinuierlich wirkenden selbsttätigen Fruchtpresse mit der Einrichtung nach der Erfindung.

Abb. 2 ist eine Teil vergrößerung von Abb. i.

Gemäß der dargestellten Ausführung besteht die Presse aus einem Füllraum 1 mit Fülltrichter 2. An den Füllraum 1 ist nach der einen Richtung der Preßkasten 3 angeschlossen, der noch in einem besonderen Mantel 4 mit durch Gegengewicht 6 einstellbarer Verschlußklappe S eingebaut ist, und nach der anderen Richtung der hydraulische Zylinder 7 mit Differentialkolben 8 und den nötigen selbsttätigen Steuerorganen angebaut.

Die Wandung des unteren Teils des Füllraumes ι sowie diejenige des Preßkastens 3 ist filterartig ausgebildet, damit der ausge-

preßte Fruchtsaft aus dem mit Ausflußdüsen 9 versehenen Pressenmantel ausfließen kann. Die siebartige Wandung ist durch eine Anzahl Querrippen io versteift. In der zylinderförmigen Preßkammer 3 rückt der Trester schichtenweise vorwärts und bildet einen Kuchen, an welchem sich allmählich die nachfolgenden Tresterschichten anreihen.

In bekannter Weise kann, je nach der Art des Preßgutes, der Preßkasten durch ein Einsatzstück 11 entsprechend verlängert werden und, je nach dem zu erzeugenden Druck, wird die Austrittsöffnung 12 des Preßkastens durch eine durch Hebel 13 und Gegengewicht 6 bediente Klappe 5 eingestellt, um auf diese Weise die Dichte des gebildeten Kuchens zu regulieren.

Der hydraulische Arbeitszylinder 7 ist mit Steuerkanälen 14, 14' und mit einem Deckel 15 versehen. Der Preßkolben 8 ist als Differentialkolben gebaut und arbeitet derart, daß der Arbeitshub mit dem Kolben größeren Durchmessers, der Rückgang des Kolbens dagegen durch den Wasserdruck auf die zwisehen dem großen und dem kleinen Durchmesser gebildete Ringfläche 16 bewerkstelligt wird. Der Kolben 8 trägt an seinem vorderen Ende noch eine filterförmige Kopf scheibe 17. Im Zusammenhang mit den Kanälen 14,14' ist die Pressensteuerung ausgebildet. Sie besteht aus dem Steuerkasten 18, in welchem sich ein Steuerschieber 19 mit kolbenförmigen Enden 19' und 19" von verschiedenen Durchmessern bewegt. Der Steuerkasten ist mit einem Manometer 20 sowie mit den üblichen Übergangskanälen und Aussparungen versehen. Der Kanal 21 dient zum Einströmen der Druckflüssigkeit, die über die Kanäle 22 und 23 entweder in den Preßzylinder zur Erzielung des " Vor- bzw. Rückhubes fließt. Die Kanäle 24 und 25 verbinden den Preßzylinder und die Steuerung mit der Atmosphäre. Im mittleren Teil des Kolbens 19 sind die Übergangsaussparungen 26 und 27 vorgesehen.' Die beiden Steuerzylinderräume neben den Kolben 19' und 19" stehen, solange sie geschlossen sind, durch die Zufiußkanäle 28 und 29 unter dem maximalen Druck H der Steuerflüssigkeit. Der Druck auf den kleinen Kolben 19' bleibt nunmehr ständig konstant, und der Steuerkolben 19 wird, solange der Raum neben dem Kolben 19" geschlossen ist, also während des Arbeitshubes im Sinne der Abb. 2 dauernd nach rechts angedrückt.

Eine Bewegung des Schieberkolbens 19 nach links wird dadurch erreicht, daß der Druck auf dem größeren Kolben 19" gegen Hubende des Preßkolbens 8 geändert wird. Die allmähliche Verlangsamung der Vorschubgeschwindigkeit des Preßkolbens wird durch selbsttätiges, fortschreitendes Ausschalten der Druckflüssigkeit gegen Hubende des Preßkolbens erreicht. .Das hierzu dienende Schaltorgan 30 ist stabförmig mit dem Kolben 8 verschraubt und bewegt sich in einem am Zylinderdeckel 15 befestigten Gehäuse 31.

Der Deckel 15 ist an der Stelle des Durchgangs des Schaltorgans mit einer Dichtung 32 versehen. Das Gehäuse 31, in welches das Ausflußrohr 37 des Steuerzylinders 18 durch die Öffnung 33 mündet, ist ferner mit einem weiteren Ausflußrohr 34 versehen.

Auf der Strecke 35-36 ist das hintere Ende des Steuerstiftes 30, wie punktiert angedeutet, unterhalb zunehmend abgeflacht, um eine stetige Querschnittsverminderung der Stange 30 zu erzeugen. Bei deren Durchgang durch die Dichtung 32 bildet sich daselbst zwischen den Punkten 35 und 36 eine Aussparung, durch welche die. Druckflüssigkeit in stetig zunehmender Menge in das Gehäuse 31 entweichen und durch das Rohr 34 zu dem Sammelbecken zurückfließen kann.

Sobald der sich im Zylinder 7 bewegende Preßkolben 8 mit der daran angeschraubten Schaltstange 30 am Ende des Rückhubes angelangt ist, nimmt der Anschlag 38 bei weiterem Rückgang des Kolbens die Schaltspindel 39 im Sinne der Abb. 2 nach links mit und schließt mittels eines Verschlußstückes 40 die Ausflußöffnung 33. Dadurch steigt sofort der Druck h der Druckflüssigkeit, welche durch die Öffnung 29 in den Steuerzylinderraum neben dem Kolben 19" einströmt, auf den Wert H und bewegt den Steuerkolben. 19 nach rechts, wodurch die Umsteuerung des Arbeitskolbens stattfindet.

Gegen das Ende des Preßhubes schiebt der Anschlag 38 die Schaltspindel 39, an dem Verschluß stück 40 angreifend, nach rechts und öffnet so die Ausflußöffnung 33. Der Druck im Rohr 37 sinkt und ermöglicht so den Rückgang des Schiebers 19, wodurch die Umsteuerung des hydraulischen Arbeitskolbens auf Rückgang ausgeführt wird. Die Schaltspindel-39 wird in den äußersten Stel- · lungen, d. h. in der öffnungs- und Schlußstellung des Schiebers 40, durch einen federnden Körner 41, der in Einkerbungen des Paßstückes 42 eingreift, festgehalten.

Claims

Patentanspruch:

Hydraulische Kolbenpresse für Früchte mit in Abhängigkeit vom Preßwege ver-, zögerter Vorgangsgeschwindigkeit für den , Arbeits- und Preßkolben und beschleunigtem Kolbenrückgang, deren Steuerung durch einen Differentialkolben erfolgt und bei der. der gleichzeitig als Preßkolben dienende Arbeitskolben als Differential-

kolben ausgebildet ist, dessen größere Fläche während des Preßhubes Druckflüssigkeit erhält, während beim Rückhube der Ringfläche Druckflüssigkeit zugeführt wird, gekennzeichnet durch einen mit dem Kolben (8) fest verbundenen und sich mit diesem axial hin und her bewegenden Steuerstift (30), der einerseits auf einer Strecke (35-36), gegen sein vom Kolben (8) abgekehrtes Ende zunehmend, abgeflacht ist und am gleichen Ende einen Anschlag (38) zur Betätigung der an sich bekannten Umsteuereinrichtung für den Arbeitskolben trägt.

Hierzu ι Blatt'Zeichnungen