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DE570516C - Verfahren zur direkten Verschwelung von Sulfitzellstoff-Ablauge - Google Patents

Verfahren zur direkten Verschwelung von Sulfitzellstoff-Ablauge

Info

Publication number
DE570516C
DE570516C DE1930570516D DE570516DD DE570516C DE 570516 C DE570516 C DE 570516C DE 1930570516 D DE1930570516 D DE 1930570516D DE 570516D D DE570516D D DE 570516DD DE 570516 C DE570516 C DE 570516C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
waste liquor
residue
smoldering
sulphite pulp
sulphite
Prior art date
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Expired
Application number
DE1930570516D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
E H WILLI SCHACHT DR ING
Original Assignee
E H WILLI SCHACHT DR ING
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Publication date
Application filed by E H WILLI SCHACHT DR ING filed Critical E H WILLI SCHACHT DR ING
Application granted granted Critical
Publication of DE570516C publication Critical patent/DE570516C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/12Combustion of pulp liquors
    • D21C11/125Decomposition of the pulp liquors in reducing atmosphere or in the absence of oxidants, i.e. gasification or pyrolysis

Landscapes

  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur direkten Verschwelung von Sulfitzellstoff-Ablauge Verfahren zur Verschwelung von Sulfitzellstoff Ablaugen sind bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird aus einer dünnen. Sulfitablauge durch eine Kalkkochung, möglichst unter Druck, die Ligninsubstanz und das Calciumsulfit ausgefällt, der Niederschlag abgepreßt und die zurückbleibende Lösung von Monosachariden u. dgl. mit Kalk und Natronlauge versetzt. Diese Mischung wird sodann zur Trockne oder Breiform gebracht und destilliert, während der Ligninniederschlag für sich verbrannt wird. Nach der Schwelung verbleibt ein Rückstand einer Mischung von Koks mit Kalk und Natronsalzen. Dieser wird verbrannt und zuvor oder nachher ausgelaugt, wobei man eine Sodalösung erhält, die kaustifiziert und neuer zu verarbeitender Sulfitablauge zugesetzt wird, nachdem aus dieser mit Kalk durch eine Kochung die Ligninsubstanz usw. ausgefällt worden ist. Nach der Auslaugung des Schwelrückstandes verbleibt noch ein Kalkrest, der Calciumsulfid enthält, das'in an sich bekannter Weise auf Schwefelwasserstoff verarbeitet werden kann.
  • Diese Verfahren haben sich in der Technik aber nicht bewährt. Es verursacht die Ausfällung der Ligninsubstanz aus der Rohlauge einen großen Verbrauch an Ätzkalk und Wärme. Dann ist die Schwelausbeute bei der -Trockendestillation der Restlösung nur sehr gering, einmal dadurch, daß die aus dem Lignin gewinnbaren Schwelprodukte verlorengehen, und weiter dadurch, daß der feuchte Niederschlag sehr viel von der zu verwertenden Lösung festhält und Versuche, durch Auswaschen die Reste der Lösung aus dem Ligninniederschlag zu beseitigen, daran scheiterten, daß die zu schwelende Lösung stark verdünnt wurde, was ihre Eindampfung unwirtschaftlich machte. Ferner muß die Lösung der Nichtligninstoffe noch mit einer wässerigen Lösung von Natronsalzen versetzt werden, was eine weitere Verdampfarbeit überschüssigen Wassers bedingt. Schließlich ist der Gehalt des Rückstandes an brennbarer Substanz bei der Regenerierung der Natronsalze durch das Fehlen der gesamten Ligninsubstanz so gering, daß der Rückstand freiwillig nicht mehr brennt und eine Zusatzfeuerung erforderlich macht. Auch ist es kaum möglich, aus der Asche des Verbrennungsrückstandes Schwefel in irgendeiner Form wirtschaftlich zu gewinnen, da dessen Gehalt im Schwelrückstand nur wenige Prozente beträgt und es z. B. nicht gelingt, ihn aus dem Kalkschlamm durch Kohlensäure frei zu machen.
  • Diese Nachteile der bekannten Schwelverfahren für Sulfitablauge vermeidet die neue Erfindung, nach der die Rohsulfitablauge nicht erst durch einen Kalkzusatz und eine Kochung in zwei Teile zerlegt, sondern vielmehr direkt der Verschwelung zugeführt wird. Die Ablauge wird erfindungsgemäß ohne Vorbehandlung auf eine solche Konzentration eingedickt, daß sich eben noch Ätzkalk darin ablöscht. Erfindungsgemäß wird jedoch nicht frischer Ätzkalk im laufenden Verfahren zugesetzt, sondern der Aschenrückstand, der sich nach der Verbrennung des Schwelkokses ergibt.
  • Die Arbeitsweise nach der Erfindung ist folgende: Die Sulfitablauge wird beispielsweise mit solchen Mengen Alkali- und Calciumsalzen versetzt, daß der Schwelrückstand diese ungefähr in dem Verhältnis ihrer chemischen Äquivalente enthält. Es läßt sich aber kein allgemein gültiges Mischungsverhältnis -angeben, weil alle Zellstoffablaugen verschiedene Zusammensetzung haben; die Mengen der Beimischungen sind daher schwankend. Dieser Schwelrückstand enthält außerdem Kohlenstoff in Form von Schwelkoks.
  • Dieses Gemisch wird bei Temperaturen um iooo° C reduzierend verbrannt. Dabei wird in erster Reaktionsstufe Alkali teilweise als Sulfid erhalten, und in zweiter Stufe reagiert das Sulfid mit dem gleichzeitig sich bildenden Calciumcarbonat nach dem Schema: Na2S + CaCOs-Na2COg -i- CaS. Es wird nun ein Teil des Calciumcarbonats zu dieser Reaktion verbraucht. Die Hauptmenge des Kalks wird weiterhin nach dem Schema: CäC03-Ca0 + C02 kaustifiziert. Gleichzeitig wird aller Kohlenstoff des Schwelkokses verbrannt. Die Abgase der Veibrennung werden zur Dampferzeugung und/oder zu anderen Zwecken verwertet.
  • Die Verbrennung des Schwelrückstandes wird in einem Drehofen nach Art der Sodadrehöfen oder erfindungsgemäß auf einem besonderen Ketten- oder Wanderrost als Dampfkesselfeuerung vorgenommen. Je nach dem Gehalt des Schwelrückstandes an Kohlensubstanz bzw. Heizwert ist Zusatzfeuerung erforderlich oder nicht nötig.
  • Der Verbrennungsrückstand besteht nun aus Alkalicarbonat, - Calciumsulfid und Calciumoxyd. Er wird zerkleinert und ohne weiteres zu neuer zu verschwelender, mehr oder weniger stark eingedickter Sulfitablauge zugesetzt, wobei das Calciumoxyd ablöscht und dann das Alkalicarbonat kaustisch macht.
  • Naturgemäß bereichert sich der Verbrennungsrückstand im Laufe der Zeit immer mehr mit Calciumsulfid, das unlöslich ist. Ebenso nimmt durch den Kalkgehalt der Sulfitablauge auch die Menge des Verbrennungsrückstandes zu. Es ist deshalb zweckmäßig, nach oftmaligem Kreislauf der Alkali-und Calciumsalze folgendermaßen zu verfahren; doch bildet dies keinen Teil der Erfindung.
  • Ein Teil des Verbrennungsrückstandes wird mit Wasser in der Weise ausgelaugt, daß eine möglichst konzentrierte Alkalisalzlösung entsteht, welche mehr oder weniger kaustisch ist. Die Alkalilösung wird von den unlöslichen Kalksalzen getrennt und zur neu zu verschwelenden Sülfitablauge zugesetzt. Die Calciumsalze enthalten durch dieses Verfahren große Mengen von Sulfid. Aus diesen wird nach dem bereits bekannten Verfahren Schwefelwasserstoff frei gemacht.
  • Die Schwefelwasserstoffgase werden in die in jeder Sulfitzellstoffabrik vorhandenen Anlagen zur Herstellung von Schwefeldioxyd eingeleitet, z. B. Kiesröstöfen oder Schwefelverbrennungsöfen. Hier verbrennt der Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxyd, welches wie üblich verwendet wird.
  • Der Kalkschlammrückstand nach der Entschwefelung gelangt im Bedarfsfalle mit Mischung mit frischem Ätzkalk ganz oder teilweise zur Mischung mit neu zu verschwelender Sulfitablauge oder wird auf Halden gestapelt und kann nach entsprechender Ablagerung für landwirtschaftliche Zwecke verwertet werden.
  • Diese Arbeitsweise bringt gegenüber den bisher bekannten Verfahren eine Reihe von Vorteilen. Sie erlaubt es, Sulfitablauge, d. h. Ablauge von mit Calciumbisulfit und schwefliger Säure hergestelltem Zellstoff, zu schwelen, ohne zuvor die Ablauge mit Ätzkalk u. dgl. zu behandeln oder in mehrere Einzelsubstanzen zerlegen zu müssen. Bisher war es nur möglich, nach der Ausfällung von Lignin und Calciumsulfit solche Ablauge zu schwelen.
  • Die neue Arbeitsweise gibt einen Weg an, um ohne Zusatz von wässerigen Lösungen den Schwelvorgang auszuführen, während bisher wässerige Lösungen von Ätznatron dem Schwelgut zugesetzt werden mußten. Das bedeutet eine große Ersparnis an Wärme und Arbeit, weil bedeutend geringere Mengen Wasser zu verdampfen sind. Ferner ist es nicht mehr erforderlich, dem Schwelrückstand Brennstoffe zuzuführen, um ihn zu verbrennen, da erfindungsgemäß das Lignin verkokt im Schwelrückstand verbleibt, während bisher der Schwelrest arm an Brennstoff war.
  • Der Schwelrückstand wird ferner erfindungsgemäß zwecks Natrongewinnung nicht ausgelaugt, sondern als solcher neu zu verarbeitender Ablauge zugesetzt. Die @ bisher erheblichen Verluste an Natriumsalzen bei der Extraktion der Schwelrückstände werden daher vermieden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur direkten Verschwelung von Sulfitzellstoff-Ablauge, dadurch gekennzeichnet, daß der zu schwelenden Ablauge nach vorheriger mehr oder weniger starker Eindickung Magerungsmittel zugesetzt werden, darauf die Ablaugenmasse, geformt oder nicht geformt, geschwelt wird und dann die Schwelrückstände in der zerkleinerten Form, wie sie anfallen, oder nach vorheriger Ausbrennung bei Temperaturen um iooo° zum Zwecke der Magerung neuer zu verschwelender Ablauge zugemischt werden.
DE1930570516D 1930-10-03 1930-10-03 Verfahren zur direkten Verschwelung von Sulfitzellstoff-Ablauge Expired DE570516C (de)

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DE1930570516D Expired DE570516C (de) 1930-10-03 1930-10-03 Verfahren zur direkten Verschwelung von Sulfitzellstoff-Ablauge

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