DE565241C - Verfahren zur Herstellung von Abrundungen an den Kanten von im Winkel zusammengeschweissten Maschinen- und anderen Bauteilen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 28. NO VEMBER 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49 h GRUPPE 34/

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. August 1928 ab

Bei der Herstellung von Maschinenteilen setzt sich in letzter Zeit als Verbindungsmittel das Schweißen immer mehr durch. Derartige geschweißte Konstruktionen werden am einfachsten aus geraden oder teilweise gekrümmten Platten hergestellt, wie es eben die Formgebung der Körper erfordert. Bei der Verbindung zweier unter einem beliebigen Winkel aneinanderstoßender Platten, wie sie hierbei in den meisten Fällen notwendig ist, ergeben sich scharfe Ecken, die höchstens in der Schweißnaht selbst eine geringfügige Abrundung aufweisen. Diese scharfen Ecken sind aber in sehr vielen Fällen unzulässig, beispielsweise mit Rücksicht auf Luftführung, die Gefahr eines Hängenbleibens, insbesondere bei umlaufenden Körpern, und nicht zuletzt auch mit Rücksicht auf das äußere Aussehen des Maschinenteiles. Aus

ao diesem Grunde hat man versucht, wie dies bei den gegossenen Ausführungen schon allgemein üblich ist, Abrundungen dieser Ecken zu erreichen. Die bekannten Verfahren zur Herstellung dieser Abrundungen, wie Um-

ag bördeln des Randes einer der beiden Platten oder Einsetzen eines besonderen entsprechend geformten Blechstreifens, sind jedoch äußerst umständlich, schwierig und kostspielig.

Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung derartiger Abrundungen, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß die aneinanderstoßenden Platten an ein Rohr geschweißt werden, dessen Achse in der Richtung der Kante verläuft. Auf diese Weise bildet das Rohr die gewünschte Abrundung. Die anzuschweißenden Platten lassen sich hierbei leicht in völlig tangentialer Richtung an das Rohr anschweißen, so daß eine einwandfreie Rundung der Kante erreicht wird, die der gegossener Konstruktionen in keiner Weise nachsteht. Auf diese Weise ist hierbei die Möglichkeit gegeben, der Kante, also der Richtung der Rohrachse, jede beliebige Form zu geben, indem einfach das Rohr an den entsprechenden Stellen gebogen wird.

Beispielsweise wird bei der Verbindung des Mantels eines Zylinderkörpers mit der Grundfläche das Rohr nach einem dem Durchmesser des Zylinders entsprechenden Kreisbogen gebogen und dann einerseits mit der Mantelplatte und andererseits mit der Grundplatte verschweißt. Wenn aus irgendwelchen Gründen der in dem derart gebildeten Körper hineinragende Teil des Rohres stören sollte, so kann dieser ohne weiteres nach Herstellung der Schweißverbindung fortgeschnitten werden. In den meisten Fällen empfiehlt es sich jedoch, das Rohr bestehen zu lassen, da hierdurch die Festigkeit der Anordnung nicht unwesentlich erhöht wird.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Karl Haas in Berlin-Siemensstadt.

Tn der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Kessel dargestellt, bei dem die Kesselwand sowie die Rohrstutzen mit dem Boden im Sinne der vorliegenden Erfindung verbunden sind. Mit ι ist hierbei die Wand des zylindrischen Kessels bezeichnet, 2 stellt den Boden dar, 3 den Rohrstutzen. Die Verbindung der Wand 1 mit dem Boden 2 ist hierbei über ein Rohr 4 ge-

to geben, das entsprechend der Form der Kesselwand gebogen ist. An dieses Rohr sind die Teile 1 und 2 in tangentialer Richtung angesetzt und durch Schweißnähte 5 und 6 mit diesen verbunden.

Ebenso ist die Verbindung des Bodens 2 mit dem Rohrstutzen 3 über ein Rohr 7 geführt, das entsprechend der Form des Rohrstutzens gebogen ist und wieder tangential längs der Schweißnähte 8 und 9 an den bei-

ao den Teilen angeschweißt ist.

Die Wandstärke der Rohre 4 und 7 ist hierbei gleich der Blechstärke der Teile 1, 2 und 3 gewählt.

Um Raum zu gewinnen, ist der innere Teil des Rohres 4 nach Herstellung des Kessels weggeschnitten, so daß lediglich der äußere Rohrteil bestehen bleibt, der die Verbindung der Teile 2 und 3 herstellt.

Hierbei kann, wenn dies aus irgendwelchen Gründen erforderlich ist, das Rohr auch in einer Weise weggeschnitten werden, daß auch die innere Rohrwandung tangential in die von den Innenoberflächen der Teile 1 und 2 gebildeten Flächen übergeht.

Auf diese Weise ist eine einfache Konstruktion mit abgerundeten Kanten gegeben, für deren Herstellung ein sehr geringer Arbeitsaufwand erforderlich ist, da das Biegen eines Rohres, das in der gewünschten Größe jederzeit aus Massenherstellung zur Verfügung steht, sehr einfach ist. Außerdem wird durch den geschlossenen Rohrquerschnitt während des Herstellens der Schweißverbindung eine sehr große Sicherheit gegen unerwünschte Formänderung gegeben.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Abrundungen an den Kanten von im Winkel zusammengeschweißten Maschinen- und anderen Bauteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden zu verbindenden Teile, mit besonderem Vorteil in tangentialer Richtung, an ein Rohr geschweißt werden, dessen Achse in Richtung der Kante verläuft.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr entsprechend der Form der Kante gebogen ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in den Maschinenteil hineinragende Teil des Rohres nach Herstellung der Schweißverbindung weggeschnitten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen