DE56487C - Tiefbohreinrichtung mit kraftschlüssigem Anhub des Bohrwerkzeuges und Freifall des letzteren - Google Patents
Tiefbohreinrichtung mit kraftschlüssigem Anhub des Bohrwerkzeuges und Freifall des letzterenInfo
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung hat die Gesammtanordnung einer Tiefbohreinrichtung zum
Gegenstande, bei welcher der Freifall des Bohrmeifsels mit seinem Gestänge, Seil etc. durch
über Tage liegende Mechanismen bewirkt wird, indem diese Mechanismen im Bohrkrane das
Gestänge etc. mit Meifsel kraftschlüssig anheben und frei abfallen lassen, so dafs alle diejenigen
Complicationen zwischen dem Gestänge etc. und dem Bohrinstrument (Meifsel) überflüssig
werden, welche an solchen Instrumenten am Bohrorte nöthig sind, wenn der Meifsel vom
Gestänge abfällt.
Der zum Anhub und Freifall vorgesehene, über Tage liegende Mechanismus schliefst die
Anordnung von verstellbaren Gewichten ein, welche während des Freifalles gehoben werden
und beim Anhub zur gleichmäfsigen Belastung des Haupt-Anhubtheiles im Mechanismus bezw.
zum Ausgleich des Gestänges und Meifsels dienen.
In Fig. ι bis 3 sind die Bohrkrane dargestellt, während in Fig. 12 bis 16 die für vorliegenden
Zweck construirten Meifselapparate dargestellt sind. Fig. 1 ist eine Seitenansicht, Fig. 2 ein
Längsschnitt und -Fig. 3 ein Grundrifs des Bohrkranes.
Die horizontal gelagerte Welle α ist mit einer zweiten Hohlwelle b umgeben. Auf der
äufseren Welle b befindet sich die Antriebscheibe J3, in welcher sich ein mit Schraubenfeder
c1 versehener Knaggen c befindet. Auf
der inneren Welle α sitzt neben der Antriebscheibe B die Scheibe D mit dem Krumm-■
zapfen d.
Wird nun Antriebscheibe B in Drehung versetzt, so wird der Knaggen gegen den
Zapfen d an der Scheibe D anstofsen. Dieser Zapfen d steht nun durch Verbindung dl mit
dem Bohrgestänge <f2 entweder direct oder
durch Vermittelung von Balanciers oder Seiltrommeln im Zusammenhange. Die ganze Belastung
des Bohrgestänges mit dem Bohrmeifsel ist somit auf den Zapfen d übertragen. Die
Wirkung des Knaggens c auf den Zapfen d zum Anhub des Bohrermeifsels ist kraftschlüssig;
sobald der Zapfen in die Lage der Fig. 1 gebracht ist, wird das Gewicht des Meifsels und
des Gestänges frei, es erfolgt der Freifall, während der Zapfen mit der Scheibe D und
der Welle α in Richtung des Pfeiles rf4 in
Fig. ι bis zur punktirt angegebenen Stellung d3
sich ruhig weiterbewegt. Der Meifsel hat jetzt seinen Stofs vollendet und ist während der
Dauer seiner Bewegung aus der Stellung d in die Stellung d3, Fig. 3, freifallend sich selbst
überlassen gewesen. Bei weiterer Drehung der Scheibe B in Richtung des Pfeiles d* wird der
Knaggen c wieder in die Stellung d3 gelangen und bewegt den Zapfen d wieder zurück in
die Stellung Fig. 1. Während dieser Zeit wird Meifsel und Gestänge von-neuem gehoben, und
das Spiel beginnt von neuem.
Auf der äufseren Welle b ist Hebel g mit seinem verstellbaren Gewicht G in fester Verbindung
mit der Antriebscheibe B angebracht, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Die Stellung dieses
■Gewichtshebels ist eine solche, dafs er während der Arbeit der Scheibe B, also während des
Anhubs des Gestänges mit Meifsel, fällt und
dadurch den gleichmäfsigen Gang, sowie die gleichmäfsige Belastung der Antriebscheibe B
während ihres gesammten Umlaufes sichert, da das Gewicht G während des Freifalles des
Zapfens d durch die Scheibe B gehoben wird. Ein zweiter Hebel g1 mit dem Gewicht G1 ist
in fester Verbindung mit der inneren Welle a und der Scheibe D und wird ebenfalls während
des Freifalles des Bohrinstrumentes gehoben; dieses Gewicht dient demselben Zwecke wie
Gewicht G, insoweit als dasselbe das Gewicht des Gestänges und des Meifsels ausgleicht,
wenn bei gröfserer Teufe nicht mehr erforderlich ist, den Meifsel durch das gesammte Gestänge
zu belasten.
Will man direct mit dem Förderseil bohren, so ist folgende Einrichtung getroffen: Die
Scheibe D erhält an ihrem äufseren Umfange eine Verzahnung, in welche eine das Rad Dx
drehende Kette eingelegt wird, deren Bewegung sich auf Drehung der Scheibe D beschränkt.
Das Förderseil von der Trommel D2 geht dann über eine Seilscheibe in directer Verbindung
nach dem Gestänge oder dem Meifsel. Die Länge bezw. die Nachstellung dieses Seiles
wird durch die Reibungskupplung D3 bestimmt, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Schematisch ist
diese Art der Bohrung in Fig. 4 dargestellt, während Fig. 5 den directen Betrieb darstellt;
Fjg. 6 zeigt schematisch den Betrieb, wenn mittelst Balanciers "'gebohrt wird.
Soll nicht gebohrt, sondern gefördert werden, so wird die innere Achse α unter Herausnahme
des Bügels h in ihrer. Längsrichtung verschoben und dadurch die Achse α und das
Rad D aufser Verbindung mit der Antriebscheibe B gebracht. In diesem Falle werden
die Hebel Zj1Zz2 so gestellt, dafs die Trommeln
D2 D4 die gewünschte Bewegung erhalten.
Der beschriebene Apparat kann auch für Freifall mit Ausklinkung des Meifsels vor Ort
nach alter Art benutzt werden, in welchem Falle man die erforderliche Prellung durch
Anbringung des Prellkopfes ff1, Fig. 1, erzielt,
welcher sich der Rotationslinie des Zapfens d entgegenstellt, letzteren gegen den Druck der
Feder c1 zurückprefst und beim Weitergang des Zapfens d diesen plötzlich freigiebt.
In Fig. 7 und 8 ist eine Abänderung des in Fig. ι bis 3 dargestellten Apparates veranschaulicht.
Durch Antrieb der Scheibe B auf der Hohlachse b wird hier ein Kegelrad m
gedreht, das ein zweites Kegelrad m1 an der
stehenden Welle T in Drehung versetzt. Auf dem auf Welle T festsitzenden Rade m1 ist
der Schraubengang jj/1 angebracht, der sich
auf den halben Umfang des Rades erstreckt. Senkrecht neben dem Rade m1 steht ein in
Führungen sl beweglicher Schieber s mit
Rolle r, welche gegen den genannten Schraubengang anruht, bei Drehung des letzteren den
Schieber senkt und ihn nach Passirung des tiefsten Punktes n>* des Schraübenganges plötzlich
emporschnellen läfst. Die Rückseite des Schiebers ist durch einen Zapfen r1 mit dem
Seil bezw. Gestänge verbunden, so dafs der Meifsel im Freifall wirkt. Nach Vollendung
der dritten halben Umdrehung des konischen Rades fällt Rolle r wieder ab, und das Spiel
beginnt von neuem. Es ist aus der Zeichnung ersichtlich, dafs man die Gewichte g g1 auch
direct am Schieber s anbringen kann, wobei der Mechanismus in der oben beschriebenen
Weise arbeitet.
Um die Umsetzung des Meifsels selbstthätig zu bewirken, empfiehlt sich die in Fig. 9, 10
und 11 dargestellte Vorrichtung. Auf dem Bohrgestänge wird die Scheibe S[ befestigt,
die an der Auf- und Abwärtsbewegung desselben theilnimmt. Die Scheibe ist mit Armen s*
versehen, an deren Enden die Rollen s** befestigt
sind. Die Rollen ragen in das cylindrische Gufsstück S2 hinein, das mit Leitcurven
s2 versehen ist. Die in letztere eingeführten
Rollen s1 werden bei einmaligem Heben und Senken des Bohrgestänges so viel
weitergeschoben, als der Winkel zwischen zwei neben einander liegenden Armen ausmacht.
Die Klinken ss sichern den Uebertritt der Arme
aus den senkrechten Führungen in die Leitcurven, sowie den senkrechten Fall der Arme
in den Führungen und dadurch die regelmäfsige Drehung des Sternrades. Wird mit
dem Seil gebohrt, das nur1 eine bestimmte Anzahl von Drehungen zuläfst, so wird das
Rad S1, nachdem diese Anzahl von Drehungen erreicht ist, in den Schlitz S3, Fig. 9, eingeführt;
da hierbei die Rollen aus ihren senkrechten Führungen heraustreten, so drehen sich
erstere mit dem Seil zurück, bis dasselbe in seinen drallfreien Zustand zurückgekehrt ist.
Fig. 12 bis 16 stellen die bei diesem Tiefbohren
zur Verwendung gelangenden Bohrinstrumente dar. Fig. 12 und 13 zeigen einen
Meifselbohrer mit Wasserspülung, bei welchem das Bohrgestänge kraftschlüssig angehoben wird
und frei abfällt.
Der Spülkopf und die Stellschraube sind bekannter Art; an dem oberen Theil des Gestänges
befinden sich zwei Ketten, die dergestalt über Tage an Festpunkten K aufgehängt
sind, dafs das Gestänge nach Beendigung des Meifselstofses noch um ein Geringes nach
unten vorrücken kann, dann aber durch diese Ketten festgehalten wird, um den Stofs des
Gestänges aufzunehmen. Am unteren Theil des Wasserrohres L, durch welches das Wasser
in den Hohlraum I1 des Meifselkopfes gelangt, ist der Ansatz I angebracht; auf dem Boden
des Hohlraumes befindet sich ein Gummi-
buffer ZA Beim Abfallen des gesammten Gestänges wird nun das Wasserrohr L auf die
Bufferfedern L3 aufstofsen und dadurch einen elastischen Stofs hervorrufen, wodurch das Gestänge
gegen Zertrümmerung geschützt wird.
Fig. 14 stellt einen Meifselapparat dar, bei welchem das zur Spülung benutzte Wasser
selbst als Wasserbuffer dient, um den Stofs des abfallenden Gestänges aufzunehmen. Es befinden
sich in dem Theile L1 zwei Ventile vv1;
dieselben sind, jedes für sich, an einer Ventilspindel befestigt und werden durch Zugfedern,
wie aus Fig. 14 ersichtlich, offen gehalten. Sobald das Gestänge P herabsinkt, schliefst dasselbe
zunächst das Ventil v1 und bei weiterem
Fortgange auch das Ventil v. Die nunmehr im Räume Z,2 abgeschlossene Wassermenge
findet keinen Ausweg mehr mit Ausnahme einer kleinen Oeffnung im Ventil v1, wodurch
das nachfolgende Gestänge an seinem Vordringen unter Bufferwirkung gehemmt wird.
Während dieser Zeit ist die Wirkung der Ketten K, wie vorhin beschrieben, eingetreten.
Durch eine solche Einrichtung ist ermöglicht, auch bei Seilbohrungen eine vollständige
Wasserspülung zu erzielen, bei gleichzeitiger Erreichung der vollen Wirkung des Freifalles.
Die Einrichtung zu dieser Bohrung ist in Fig. 15 und 16 dargestellt. Der Meifsel mit
seinem Abfallstück wird durch das Seil oder die Seile S bewegt. Gleichzeitig ist das Wasserzuleitungsrohr
W entweder seitlich, wie in Fig. 15, oder concentrisch, wie in Fig. 16, angebracht.
Die Spülung erfolgt in der bekannten Weise durch das Rohr W, welches in beiden Fällen feststehend ist und nicht an der
Bewegung des Meifsels theilnimmt, wobei aber die Wirkung des Freifalles des Meifsels vollkommen
gesichert bleibt. In dem feststehenden Theile befindet sich die Leitung des Meifsels.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Tiefbohreinrichtung mit kraftschlüssigem Anhub des Bohrwerkzeuges und Freifall des letzteren, bestehend aus:a) einem über Tage liegenden Bohrkran mit auf verschiedenen Wellen angebrachten Gewichtshebeln (g g1), welche beide während der Dauer des Freifalles gehoben werden und von denen während dieser Dauer der eine zur gleichmäfsigen Belastung für den Umlauf der Antriebscheibe .B, der andere zur Entlastung des Bohrwerkzeuges bei gröfserer Teufe dient, während beim Anhübe des Bohrwerkzeuges beide durch Senken dem Gewicht des letzteren entgegenwirken (Fig. 1 bis 3);b) einer Umstellvorrichtung mit einem mit dem Gestänge oder Seil fest verbundenen Sternrade S1 mit Laufrollen s** und mit einem cylindrischen, mit senkrechten Führungen versehenen Theil S2, dessen Führungen durch Leitcurven s2 mit Klinken s3 zum regelmäfsigen Ueberleiten der Sternarme aus einer Führung in die andere verbunden sind, wobei zum Auslassen des entstehenden Dralles des Bohrseiles die Sternarme zeitweise aus den senkrechten Führungen nach unten austreten können (Fig. 9, 10 und 11); c) der Anordnung des Ansatzes / andern an Ketten k hängenden Gestänge im Hohlraum des Meifselkopfes und die Anbringung des Gummibuffers L3 in diesem Hohlräume, um ein elastisches Aufsitzen des Gestänges auf dem Meifselkopf und die Begrenzung des Niedergehens des durch den Bohrkran ausgehobenen Gestänges (Fig. 12) zu bewirken.
- 2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Tiefbohreinrichtung :a) die Anordnung der beiden in einander gesteckten, von einander unabhängigen Wellen α und b, von welchen Welle b die Antriebscheibe B mit Knaggen c und Welle a die Scheibe D mit Zapfen d trägt, welcher mit dem Bohrgestänge (Seil) direct. oder indirect verbunden ist, in der Rotationsebene des Knaggens c liegt, von letzterem während der einen Hälfte der Drehung desselben mitgenommen wird und das Bohrgestänge (Seil) mit Meifsel hebt, nach dieser '; Hälfte aber dem Zapfen d mit Scheibe Dunter Einwirkung des Freifallens des Bohrwerkzeuges bis zu dessen Auftreffen freie Bewegung gestattet (Fig. 1 bis 3);b) die Anordnung der Windetrommeln D2D* und der Kettenscheiben DD1 zum Zwecke der Bohrung mittelst Seiles, der Bremskupplung D3 zum Nachlassen des Seiles, der Einrichtung zum Verschieben der inneren Welle a in Längsrichtung, um die Scheiben B und D aufser Eingriff zu bringen, sowie der Einrichtung zur directen Einkupplung der Welle b mit den Windetrommeln D2 D4 zum Zwecke der Förderung des Seiles mittelst des Bohrkranes (Fig. 1 bis 3);c) der Ersatz der Scheiben B und D durch Anordnung eines halben; von Scheibe B aus getriebenen Schraubenganges wl auf Welle T und des Schie-bers s, der durch seine seitlich abstehende, auf dem Schraubengang auflaufende Rolle r gesenkt und durch Einwirkung des Freifalles des mit seinem Zapfen r1 verbundenen Bohrinstrumentes nach oben geschnellt wird (Fig. 7 und 8);d) der Ersatz der Bufferanordnung durch einen Wasserraum im Meifselkopfe, welcher Raum durch Nachsinken des Gestänges durch die beiden unter Federzug stehenden Ventile ν ν1 geschlossen wird, wobei das untere Ventil mittelst feiner Durchbohrung ein geringes Entweichen des eingeschlossenen Wassers gestattet (Fig. 14), zum Zwecke der Benutzung des Spülwassers als Wasserbuffer;
die Anordnung seitlicher oder centraler feststehender Wasserzuführungsrohre W für Wasserspülung (Fig. 15 und 16), wobei der feststehende Untertheil der Spüleinrichtung die Führung für den Meifsel bildet.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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