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DE562672C - Insektenvertilgungsmittel - Google Patents

Insektenvertilgungsmittel

Info

Publication number
DE562672C
DE562672C DE1930562672D DE562672DD DE562672C DE 562672 C DE562672 C DE 562672C DE 1930562672 D DE1930562672 D DE 1930562672D DE 562672D D DE562672D D DE 562672DD DE 562672 C DE562672 C DE 562672C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thiocyanate
scn
organic
insecticide
negative
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930562672D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Rohm and Haas Co
Original Assignee
Rohm and Haas Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Rohm and Haas Co filed Critical Rohm and Haas Co
Application granted granted Critical
Publication of DE562672C publication Critical patent/DE562672C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N47/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
    • A01N47/40Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having a double or triple bond to nitrogen, e.g. cyanates, cyanamides
    • A01N47/48Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having a double or triple bond to nitrogen, e.g. cyanates, cyanamides containing —S—C≡N groups

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Insektenvertilgungsmittel Bisher wurde zur Vernichtung von Fliegen, Moskitos und anderen Insekten Insektenpulver, auch Pyrethrum genannt, verwendet. Der wirksame Stoff wurde mit den Insekten in verschiedener Weise in Berührung gebracht: durch Erhitzen oder Verbrennen des Pulvers und Aussetzen der Insekten dem erzeugten Rauch oder Dampf, durch Aufsprühen einer Lösung des Pyrethrumextraktes oder durch Verstäuben des Pulvers auf die zu bekämpfenden Insekten. Hierdurch wurden die Insekten im allgemeinen rasch getötet. Die Forschungen von S t a u d i n g e r und anderen haben gezeigt, daß der wirksame Stoff des Pyrethrums ein Ester von derart komplizierter Natur ist, daß er synthetisch wahrscheinlich nicht unter geringen Kosten hergestellt werden kann.
  • Nun ist die Gewinnung einer genügenden Menge Pyrethrum nur dort wirtschaftlich möglich, wo überflüssige und billige Arbeitskräfte vorhanden sind, da nur die Blüten, zweckmäßig die ungeöffneten Blüten, Verwendung finden. Sie würde aber zweifellos in Ländern mit hohen Arbeitslöhnen unmöglich sein.
  • Die Nachfrage nach einem Insekticid von schneller Wirkung ist sehr groß geworden, wodurch die Preise von Pyrethrum beträchtlich gestiegen sind, deren Menge, da es sich um ein Naturprodukt handelt, begrenzt ist. Außerdem wechselt die Menge des wirksamen Stoffes in den verschiedenen Sorten der Blumen und so auch deren insekticide Wirkung, deren Wert nicht leicht zu ermitteln ist. Es erschien daher zweckmäßig, einige reine Stoffe oder eine Kombination von Stoffen herzustellen, die synthetisch in unbegrenzten Mengen aus leicht zugänglichen Stoffen hergestellt werden können und deren insekticide Wirkung gleichmäßig und zuverlässig ist.
  • Es ist bereits bekannt, Isothiocyansäureester (Senföle) als Insektenvertilgungsmittel zu verwenden. Es hat sich indessen gezeigt, daß gerade die normalen Ester der Rhodanwasserstoffsäure eine viel größere insekticide Wirksamkeit als die Isothiocyanate oder Senföle aufweisen.
  • Die Erfindung besteht nun darin, daß man als Insektenvertilgungsmittel ein organisches Thiocyanat verwendet, in dessen organischem Rest ein negatives oder negativ gebundenes Radikal vorhanden ist.
  • Die Insektenvertilgungsmittel nach der Erfindung lassen sich als solche oder zusammen mit anderen Stoffen verwenden, die verdampft oder in einer geeigneten Flüssigkeit aufgelöst oder suspendiert versprüht oder auf oder mit einem geeigneten Träger in einen Raum verstäubt werden können, um eine rasche tödliche Wirkung auf die vorhandenen Fliegen, Moskitos oder anderen Insekten zu erzielen, wobei aber keine merkliche schädliche Wirkung auf höhere Lebewesen eintritt.
  • Es hat sich gezeigt, .daß eine Reihe organischer Verbindungen, die ein oder mehrere Thiocyanatgruppen enthalten, d. h. Ester der Thiocyansäure sind, für diesen Zweck besonders geeignet sind. Die Schnelligkeit der Wirkung, die Löslichkeit, die Flüchtigkeit, der Geruch und andere Eigenschaften wechseln beträchtlich je nach dem organischen Radikal, das mit der Thiocyanatgruppe verbunden ist. Diese Thiocyanate, in welchen der organische Rest ein sogenanntes negatives oder negativ gebundenes Radikal enthält, wodurch ausgedrückt werden soll, daß es es sich um Carbonylgruppen, aromatische Ringe, ungesättigte Gruppen, Halogengruppen, andere Thiocyanatgruppen, Nitro-, Hydroxyl-, Alkoxy-, Carbalkoxy- und Cyangruppen, saure Radikale u. dgl. handelt, besitzen insekticide Eigenschaften, die bedeutend besser sind als bei den Thiocyanaten, in denen kein negatives oder negativ gebundenes Radikal im organischen Rest vorhanden ist.
  • Es hat sich gezeigt, daß unter den negativen Radikalen oder Bindeelementen Sauerstoff besonders wertvoll ist. Der Einschluß einer Sauerstoffbindung, beispielsweise einer Carbonyl-, Alkoxy- oder Carbalkoxygruppe in dem organischen Radikal ist mit einer beträchtlichen Erhöhung der gewünschten Eigenschaften verbunden.
  • Durch geeignete Auswahl des organischen Radikals ist es möglich, Insekticide zu erzielen, die günstige Eigenschaften für besondere Zwecke aufweisen. Während z. B. die organischen Thiocyanate im allgemeinen wasserunlöslich sind, hat die Einführung einer Hydroxyl-, Carboxyl-, Amino- oder einer anderen salzbildenden Gruppe in das organische Radikal die Bildung wasserlöslicher Salze zur Folge, deren Lösungen wirksame Insekticide darstellen. Andererseits hat die Einführung aliphatischer Gruppen, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, in ein aromatisches Thiocyanat, z. B. die Alkylierung von p-Thiocyanoanilin, eine Erhöhung seiner insekticiden Wirksamkeit und seiner Löslichkeit in Kerosin, einem besonders bevorzugten Lösungsmittel, zur Folge. Außerdem aber wird sein angreifender und unangenehm reizender Geruch verdeckt. Z. B. sind Kerosinlösungen des Benzylthiocyanats von sehr niedriger Konzentration sehr wirksame Insekticide, die versprühte Lösung hat aber einen außerordentlich angreifenden Geruch, sie greift stark die Haut und die Schleimhäute an und ist daher vollkommen ungeeignet zur Verwendung als häusliches Insekticid. p-Thiocyanodimethylanilin weist diese Nachteile nicht mehr auf, ohne indessen seine insekticide Wirksamkeit einzubüßen.
  • Alkylthiocyanate, z. B. Methyl- und Äthylthiocyanat, weisen besondere insekticide Wirksamkeit auf, greifen aber die Haut und die Schleimhäute an, so daß sie vollkommen ungeeignet zur Verwendung als häusliches Insekticid sind.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß dieser starke Geruch und die Angriffsfähigkeit vollkommen geändert und in manchen Fällen durch Einfügen einer Ester- oder Äthergruppe in das mit der Thiocyanatgruppe verbundene organische Radikal beseitigt werden kann. Dies gilt insbesondere für aliphatische Monothiocyanate.
  • Als geeignete Verbindungen seien angeführt: Methylthiocyanacetat (CH30COCH2 S C N), Amylthiocyanacetat (C,, H11 O C O CH2 S C N), Cyclohexylthiocyanacetat (C,H110C0 CH.SCN), Sekundär-Octylthiocyanacetat (C8 Hl, O C O CH, S C N), ß-Äthoxyäthylthiocyanacetat (C2 H5 - O - C._, H4 O C O - CH, SCN), Amyl-ß-thiocyanopropionat (C5H11 O C O C2 H4 S C N), Butyl -ß-thiocyanopropionat (C4H90COC,H4SCN), Cyclohexylß-thiocyanopropionat (Ca H11 O C O C2 H4 S C N), Sekundär-Octyl-ß-thiocyanopropionat (C, Hl; O CO C2H4 S CN), ß-Äthoxyäthylß-thiocyanopropionat (C. H5 O C_ H4 O C O C, H, S C N), die ß-Thiocyanoderivate der Monoalkyläther des Diäthylenglykols, in denen die Alkylgruppe eine aliphatische Gruppe von verhältnismäßig niedrigem Molekulargewicht ist, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Diäthylthiocyanomalonat [ (C2 H5 O C O) 2 CH S C.NT] , Phenylthiocyanat (C5 H5 S CN) , p-Thiocyanoanilin (H2 N Ca H4 S C N) , Thiocyanotoluidin [ (H2 N Ca H3 (CH,) S C N] , p-Thiocyanodimethylanilin [(CH3)2NC,H4SCN], Thiocyanonaphthylamin (H2 N Clo H8 S C N), Thiocyanoanisi-din [CH, 0C, H, (N HZ) S C N] , p-Thiocyanophenylmorpholin [O(C,H4)2NCE H4 S C N] , 2, 4-Dinitrothiocyanobenzol [2, 4.-(N 02) 2 C. H3 S C N] , co-Thiocyanoacetophenol (C6 H5 C O CH, S C N) und andere Verbindungen ähnlicher Natur.
  • Die insekticide Wirksamkeit dieser Verbindungen ist so groß, daß sie in beträchtlicher Verdünnung Verwendung finden können. Beispiel z Etwa z g des Thiocyanats des Monoäthyläthers des Diäthylenglykols (C2 H50 C2 H40 C2 H4 S C N) wird in so viel Wasser aufgelöst, daß die gesamte Menge ioo ccm beträgt. Wenn diese Lösung in .einen Raum versprüht wird, der Fliegen enthält, so sind in 5 Minuten sämtliche Fliegen getötet.
  • Beispiel e Etwa i g des Thiocyanats des Monobutyläthers (C4 H9 O C2 H4 O C. H4 S C N) des Diäthylenglykols wird in so viel organischem Lösungsmittel, z. B. Kerosin, aufgelöst, daß die gesamte Menge ioo ccm'beträgt. Anwendung und Erfolg wie in Beispiel i.
  • Beispiel 3 ioTeile p-Thiocyanodimethylanilin [(CH3)2 .\T C, H,, S C N ] werden auf 9o Teile eines inerten festen Stoffes, z. B. Calciumcarbonat, Talkum, Kieselgur, aufgebracht oder damit gemischt. Diese Mischung in Berührung mit Insekten, z. B. Schaben, gebracht, tötet diese innerhalb sehr kurzer Zeit.
  • Beispiel Wenn Methylthiocyanacetat (CH, O C O CH, S C N) oder andere flüchtige Thiocyanate in einem geschlossenen Raum, der Insekten, wie Fliegen, Moskitos, Schaben, Motten, enthält, verdampft werden, so werden die Insekten in kurzer Zeit getötet. Die Anwendungsart aller anderen organischen Thiocyanate ist ähnlich wie in den Beispielen beschrieben. Im allgemeinen ist die Konzentration der Lösungen, wenn sie in Kerosin oder einem anderen Lösungsmittel aufgelöst werden, etwa i °i,.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Insektenvertilgungsmittel, das ein organisches Thiocyanat enthält, in dessen organischem Rest ein negatives oder negativ gebundenes Radikal vorhanden ist.
  2. 2. Insektenvertilgungsmittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß es ein aliphatisches Monothiocyanat enthält.
  3. 3. Insektenvertilgungsmittel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als negatives oder negativ gebundenes Radikal Äther- bzw. Estergruppen im organischen Rest des Thiocyanats vorhanden sind. q.. Insektenvertilgungsmittel nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es das Thiocyanat des Monoalkyläthers des Diäthylenglykols enthält. 5. Insektenvertilgungsmittel nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß es das Thiocyanat des Monobutyläthers des Diäthylenglyko:ls enthält.
DE1930562672D 1929-05-31 1930-05-31 Insektenvertilgungsmittel Expired DE562672C (de)

Applications Claiming Priority (1)

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US562672XA 1929-05-31 1929-05-31

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE562672C true DE562672C (de) 1932-10-28

Family

ID=22003287

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DE1930562672D Expired DE562672C (de) 1929-05-31 1930-05-31 Insektenvertilgungsmittel

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DE (1) DE562672C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE956549C (de) * 1953-05-24 1957-01-17 Pennsylvania Salt Mfg Company Schaedlings- und Pflanzenvernichtungsmittel
DE1095582B (de) * 1959-06-24 1960-12-22 Merck Ag E Nematodicide Mittel

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE956549C (de) * 1953-05-24 1957-01-17 Pennsylvania Salt Mfg Company Schaedlings- und Pflanzenvernichtungsmittel
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