DE560709C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlicher Seide - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kuenstlicher SeideInfo
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- DE560709C DE560709C DE1930560709D DE560709DD DE560709C DE 560709 C DE560709 C DE 560709C DE 1930560709 D DE1930560709 D DE 1930560709D DE 560709D D DE560709D D DE 560709DD DE 560709 C DE560709 C DE 560709C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/24—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
- D01F2/28—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from organic cellulose esters or ethers, e.g. cellulose acetate
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Description
Es ist bekannt, daß man künstliche Seide von hoher Zugfestigkeit erhalten kann, indem
man in einem geeigneten Zeitpunkt während der Herstellung ein Streckverfahren anwendet.
Derartige künstliche Seide hat aber den großen Nachteil, daß sie eine sehr geringe
Biegsamkeit und Geschmeidigkeit hat und dazu neigt, beim Biegen im scharfen Winkel zu brechen.
ίο Zur Beseitigung dieses Mangels an Biegsamkeit
hat man verschiedene Schrumpfverfahren angewendet. Das erhaltene Produkt kann aber hinsichtlich seiner Geschmeidigkeit
und Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung nicht mit Baumwolle verglichen werden.
Eine Untersuchung hat gezeigt, daß hohe Zugfestigkeit bei künstlichen Seiden unabänderlich
mit einer Regelmäßigkeit der Kri-Stallbildung verbunden ist. Anscheinend sind die Cellulosekristallite in regelmäßiger Weise
orientiert, ähnlich der Anordnung von Kristallen in Metallen, die Streck- oder Ziehverfahren
unterworfen worden sind. Diese Regelmäßigkeit in der Orientierung der Kristallite
ist von einem dichten Gefüge begleitet, so daß die Zwischenräume zwischen den Cellulosekristalliten geringer sind als bei
Baumwolle oder ungestreckten künstlichen Seiden.
Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß man eine erhebliche Verbesserung
der Elastizität und Geschmeidigkeit erhält, wenn man Zwischenräume zwischen den Cellulosekristalliten schafft.
Gemäß der Erfindung werden zu diesem Zweck Celluloseester, ζ. Β. Celluloseacetat,
die man leicht in Cellulose oder in Cellulosederivate von verhältnismäßig geringerer molekularer
Komplexität umwandeln kann, durch Spinnverfahren mit nachfolgender Streckung in Fäden von hoher Zugfestigkeit, d. h. über
2 g je Denier, umgewandelt. Nach der Strekkung werden durch Verseifung die Estergruppen
aus den Fäden entfernt.
Bei Celluloseacetat kann man z. B. die Acetylgruppen durch Verseifung so weit aus
den Fäden entfernen, daß letztere mindestens 10 0/0 ihres Gewichtes verlieren.
Die Behandlung von Kunstseidefäden mit verseifenden Mitteln ist an sich bekannt, jedoch
nicht in Verbindung mit einer Streckung, so daß bei der bekannten Arbeitsweise die
bei dem vorliegenden Verfahren erzielten Wirkungen nicht in Betracht kommen.
Bei der ebenfalls bereits vorgeschlagenen Behandlung mit Quellungs- und Lösungsmitteln
in Gegenwart starker Mineralsäuren tritt eine Verseifung durch letztere nicht ein.
Eine Lösung von Celluloseacetat in Aceton wird in eine heiße Kammer gesponnen, so
daß sie Fäden bildet, die durch ein Lösungsmittel oder ein Quellmittel, das entweder
in Dampfform oder in einem Nichtlösungsmittel für Celluloseacetat gelöst, vorhanden
ist, hindurchgeführt und einer Streckung unterworfen werden, so daß die Fäden eine
ίο Zugfestigkeit von mehr als 2 g je Denier
erhalten. Statt dessen kann man die Lösung des Celluloseacetats in eine Mischung eines
Lösungsmittels für Celluloseacetat, z. B. Aceton, mit einem Nichtlösungsmittel oder einem
Koagulierungsmittel, z.B. Wasser, spinnen. Die gebildeten Fäden werden so weit gedehnt,
wie es ohne Fadenbruch möglich ist, während sie sich in plastischem oder halbplastischem
Zustand befinden.
Die Fäden werden nach irgendeinem bekannten Verfahren entacetyliert, z. B. durch
mehrstündiges Digerieren mit einer Lösung von Ätznatron, vorzugsweise ohne Spannung.
Die Fäden verlieren hierdurch mindestens 0/0 ihres Gewichts und bekommen feineren
Denier, ohne merklich an Festigkeit zu verlieren, während gleichzeitig ihre Elastizität
vermehrt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von künstlicher Seide, dadurch gekennzeichnet, daß
man aus Celluloseestern Fäden spinnt, diesen durch Streckung eine hohe Zugfestigkeit,
d. h. über 2 g je Denier, verleiht und dann durch Verseifung die Estergruppen aus den gebildeten Fäden entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Celluloseacetat
Fäden spinnt, diesen durch Strekkung eine hohe Zugfestigkeit, d. h. über 2 g je Denier, verleiht und dann durch
Verseifung die Acetylgruppen aus den Fäden so weit entfernt, daß letztere mindestens
10 o/o ihres Gewichts verlieren.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3409229A GB344874A (en) | 1929-11-08 | 1929-11-08 | Improvements in the manufacture of artificial silk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE560709C true DE560709C (de) | 1932-10-06 |
Family
ID=10361274
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930560709D Expired DE560709C (de) | 1929-11-08 | 1930-11-01 | Verfahren zur Herstellung von kuenstlicher Seide |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE560709C (de) |
GB (1) | GB344874A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE955989C (de) * | 1953-05-15 | 1957-01-10 | Rhodiaceta | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Fasern oder Filme, mit verbesserter Anfaerbbarkeit aus Celluloseacetat |
-
1929
- 1929-11-08 GB GB3409229A patent/GB344874A/en not_active Expired
-
1930
- 1930-11-01 DE DE1930560709D patent/DE560709C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE955989C (de) * | 1953-05-15 | 1957-01-10 | Rhodiaceta | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Fasern oder Filme, mit verbesserter Anfaerbbarkeit aus Celluloseacetat |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB344874A (en) | 1931-03-09 |
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