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DE557102C - Nassbehandeln von Einzelfasern in Form von Vor- oder Fertiggarn und Vorrichtung dazu - Google Patents

Nassbehandeln von Einzelfasern in Form von Vor- oder Fertiggarn und Vorrichtung dazu

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DE557102C
DE557102C DE1930557102D DE557102DD DE557102C DE 557102 C DE557102 C DE 557102C DE 1930557102 D DE1930557102 D DE 1930557102D DE 557102D D DE557102D D DE 557102DD DE 557102 C DE557102 C DE 557102C
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DE
Germany
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yarn
wet treatment
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wet
treatment
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DE1930557102D
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06BTREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
    • D06B3/00Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating
    • D06B3/04Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating of yarns, threads or filaments
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65HHANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
    • B65H71/00Moistening, sizing, oiling, waxing, colouring or drying filamentary material as additional measures during package formation
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65HHANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
    • B65H2701/00Handled material; Storage means
    • B65H2701/30Handled filamentary material
    • B65H2701/31Textiles threads or artificial strands of filaments
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06BTREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
    • D06B2700/00Treating of textile materials, e.g. bleaching, dyeing, mercerising, impregnating, washing; Fulling of fabrics
    • D06B2700/06Passing warp yarns in unwound or in wound form through bleaching, washing or dyeing liquid

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Naßbehandeln von Einzelfasern in Form von Vor- oder Fertiggarn und Vorrichtung dazu Die Naßbehan.dlungen von Garn, also insbesondere das Schlichten, Färben und Mercerisieren, werden durchweg in Spulen-, Strähn- oder Kettenform durchgeführt, obgleich die Spulenform wegen der Unzugänglichkeit des Wickelinneren unerwünscht lange Tränkungsdauer bedingt, die Strähnform verhältnismäßig schwer zu handhaben ist und nur sehr schwer eine gleichmäßige Tränkung und Spülung ermöglicht und bei mechanischen Umziehvorrichtungen ebenso wie die Kettenform überaus umfangreiche und vielteilige Maschinen sowie große Flottenmengen erforderlich macht.
  • Der der Erfindung zugrunde liegende allgemeinste Gedanke einer Behandlung von Fäden im Durchlauf ist beim Trocknen und bei anderen Fadenbearbeitungen bekannt geworden in Gestalt der Verwendung sogenannter Fadenschrauben, nämlich entweder mehrere Walzen, von denen eine zur axialen Förderung des schraubenlinig herumlaufenden Fadens gegen die andere geschränkt ist, oder in Gestalt von Haspeln mit wandernden Drahtseilen, Metallbändern, Gelenkketten o.,dgl. als flaspelleisten. Beim Kunstseidespinnen hat man auch Haspel mit Schraubenspindeln als Haspelleisten verwendet. In diesem Fälle ist durch die Reibung der Schraubenspindeln am Faden von vornherein jegliche längerdauerndeFadenbehandlung und ein schneller Fadenlauf unmöglich gemacht und auch eine Anpassung an Fadenschrumpfungen und -dehnungen kaum durchführbar; aber auch zu den anderen Fällen ist nie der 'Vorschlag gemacht worden, eine Naßbehandlung von Fäden auf ähnlichem Wege wie beim Erfindungsgegenstande vorzunehmen, vielleicht weil man ein Reißen und Verwirren der bei Naßbehandlungen schrumpfenden und, sich dehnenden Fäden befürchtete, vor allem aber wohl auch deshalb, weil man an die meist :erforderliche stundenlange Einwirkungsdauer der Färbeflotten so gewöhnt war, daß man sich von einem Färben im laufenden Einzelfaden mit Rücksicht auf den vermutlich erforderlich werdenden langsamen Fadenlauf nichts versprach.
  • Gegenüber ,der so entstandenen Tatsache, daß alle Naßbehandlungen noch in den eingangs genannten, weniger vorteilhaften Arten durchgeführt werden, besteht die Erfindung darin, daß die Gespinstfasern in Form von Vor- oder Fertiggarn ihre N aßbehandlung unter Führung über einen oder mehrere gemeinsame, das Garn aufgewickelt tragende Haspel, Walzen ohne Garnführungsrillen oder ähnliche Tragkerne erfahren, indem das Garn dabei ständig axial weitergefördert wird. Dabei zeigt sich zunächst das überraschende Ergebnis, daß beispielsweise sogar bei der mit besonders vielen Einzelmaßnahmen arbeitenden Naphtholfärberei eine nicht nur fehlerfreie und gut reibechte Färbung ohne wesentliche Störungen durch Fadenbrüche erreicht wird, sondern es ergibt sich auch eine besonders hohe Gesamtleistung. Einerseits nämlich ist die Durchführung sehr langer Fadenstrecken durch die Flotten ohne Gefahr von Fadenbrüchen möglich, weil der Faden auf den Fördermitteln gleichmäßig und reibungsfrei getragen wird, und andererseits braucht er den oft festigkeitsmindernden oder aufdrehend wirkenden Einflüssen der Flotten hier bedeutend kürzere Zeit ausgesetzt zu werden als bei sonstigen Verfahren. Die Einzelführung der Fäden ermöglicht nämlich ein derart schnelles Hindurchdringen aller Flotten durch die Fasern, daß in wesentlich verkürzter Zeit, die praktisch bis auf die theoretisch erforderliche Mindestzeit zurückgeht, völlig durchgehende und über beliebige Fadenlängen besonders gleichmäßige Färbungen oder sonstige Flottenwirkungen erreicht werden; selbst bei Entwicklungs- und Echtheitbädern dauert der eigentliche Vorgang selten mehr als wenige Minuten, meist nur Bruchteile einer Minute. Bisher mußte man die Reaktionsgeschwindigkeit der Flotten vielfach durch Zusetzen von Stabilisatoren oder Verzögerern bewußt herabsetzen, um bei der üblichen. Apparatefärberei (Spulen) und Strähnfärberei gleichmäßige Wirkungen mit Rücksicht auf das langsame Eindringen der Flotte ins Innere des Fadenwickels und die Filterwirkung der äußeren Fadenlagen zu erreichen. Auch war die große'Affinität beispielsweise der Kunstseide zu vielen Farbstoffen ein großes Hindernis für gleichmäßige Färbungen. Diese Umständlichkeiten und Schwierigkeiten bestehen beim Erfindungsgegenstand nicht, weil hier schnellst verlaufende Reaktionen gerade erwünscht sind, so daß auch rasch aufziehende Farbstoffe und sonstige Chemikalien verwendbar und weiter entwickelbar werden. Durch dieses grundsätzliche Abgehen von dem bisher durch Gewohnheit, Vorurteile usw. vorgezeichneten Wege schafft das neue Verfahren also nicht nur die Möglichkeit zu unerreicht gleichmäßigen und: schnellen Naßbehandlungen und insbesondere die Vorbedingungen für die Erzielung besonders reibechter Färbungen, sondern es eröffnet auch der Industrie neue und wertvolle Möglichkeiten zur Ausnutzung besonders schnell reagierender Stoffe.
  • Zur Erreichung dieser Vorteile kann die Garntragvorrichtung die besonders vorteilhaften Ausgestaltungen mit zwei geschränkten Walzen oder auch mit einem Haspel mit den eingangs erwähnten bekannten Transportbändern als Haspelleisten aufweisen; bei diesen Vorrichtungen nämlich haben die die Axialförderung des Garnes ergebenden Flächenteile der Garnträger unmittelbar eine axiale Bewegungsrichtung oder mindestens eine axiale Bewegungskomponente, so daß hier das Garn völlig reibungsfrei getragen wird und daher besonders lange Fadenwege mit besonders hohen Fadengeschwindigkeiten verwendet wenden können; dies steigert die Güte und Ausbeutemenge gegenüber ähnlichen, auch an sich verwendbaren Durchlaufnaßbehandlungsarten gemäß der Erfindung noch weiter.
  • Die vollständige Ausnutzung der Erfindung ergibt sich, wenn das Garn aus der Naßbeh,andlung unmittelbar in Weiterbehandlungsvorrichtungen hineinläuft, in denen es vollkommen oder soweit wie möglich in seinen endgültigen Zustand übergeführt wird, also beispielsweise als Eisengarn, gezwirntes oder gefachtes Garn, auch bedrucktes Garn oder aus einem naß behandelten Vorgarn weiter versponnenes Fertiggarn. In diesem Falle wird infolge Fortfalls aller zwischengeschalteten Aufspulvorgänge nicht nur an Zeit- und Arbeitskosten gespart, sondern auch ein verbessertes Erzeugnis erreicht, weil die Schädigungen des Garnes durch Aufspulvorgänge fortfallen, und ermöglicht ist jede derartige unmittelbare Weiterbearbeitung, weil eben die Fadengeschwindigkeit bei den neuen Naßbehandlungen hierfür durchaus reichlich groß wählbar ist.
  • Für diese Weiterbehandlungsverfahren ergibt sich noch eine wertvolle Möglichkeit, indem zwischen die Naßbehandlung und die Weiterbehandlung fadenspeichernde Vorrichtungen mit unabhängig voneinander einlaufendem und auslaufendem Fadenstrang eingeschaltet werden, so daß dann eine Anpassung an Geschwindigkeitsschwankungen der verschiedenen Maschinen erreicht ist und die Fäden auch immer die richtige Spannung erhalten.
  • Für Hintereinanderschaltung mehrerer Behandlungen können weiter mit Vorteil verschiedene Teile der gleichen Garnführungsvorrichtung herangezogen werden; dann ist von vornherein überall durch das zwangsläufige Zusammenhängen der einzelnen Vorrichtungsteile auch zwangsläufig der richtige Zusammenhang der Geschwindigkeiten sichergestellt und Fadenbrüchen am besten vorgebeugt sowie gleichzeitig die Raumbeanspruchung der Vorrichtung auf ein Geringstmaß gebracht.
  • Wertvoll für die Erfindung sind noch eine Reihe später näher beschriebener Vorrichtungseinzelheiten.
  • Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem für Naphtholfärberei benutzbaren Ausführungsbeispiel, und zwar ist Abb. r Längsschnitt, Abb. 2 Querschnitt, Abb.3 Vorrichtung zum Speisen einer Farbwanne mit Farbflüssigkeit im Schnitt, Abb. 4 Querschnitt einer zusätzlichen Einrichtung, Abb.5 Längsschnitt einer abgeänderten Ausgestaltung.
  • In einem mit Spulenh.alter ausgerüsteten Maschinengestell i sind zwei durchlaufende Wellen 2. 2a gelagert, von denen eine, 2, waagerecht liegt, während die andere, 2a, vom einen Ende zum anderen hin ansteigt, um die zur Axialverschi.ebung der Fäden nötige Schränkung zu ergeben. Die zweite Welle :2a kann, ähnlich wie es in der deutscheu Patentschrift 452 gig, Abb. 2, dargestellt ist, in mehrere einzelne Wellen unterteilt sein, deren jede dann beispielsweise durch Schnurtrieb oder .durch .den durchlaufenden und von einer Welle auf die nächste mittels Leitösen geführten Faden selbst angetrieben ist und dann stärkere Schränkung erhalten kann, falls etwa die dargestellte schwache Schränkung nicht genügende Axialwanderung des Fadens ergibt. Es können auch drei oder sogar noch mehr Trommeln, von denen dann nur eine gegen die anderen geschränkt zu sein braucht, Verwendung finden. Im folgenden ist immer kurz Trommelpaar gesagt.
  • Auf diesen Wellen sitzt zunächst ein glattes oder Skeletttrommelpaar 3 in einer ersten Wanne 4, die, im Beispiel die Grundierungsflüssigkeit enthält. Darauf folgt ein zweites glattes Trommelpaar 5, -- an dessen einer Trommel eine Preßwalze 6 zum Ausdrücken der überschüssigen Flüssigkeit anliegt, zu deren Aufnahme und gegebenenfalls Rückführung in die Tränkwanne q. eine Auffangwanne 7 vorgesehen ist. Darauf folgt ein Zwischenkasten 8 als Trockengehäuse mit einem glatten oder Skeletttrommelpaar g und mit Anschluß an einen Trockenluftzufuhrkanal io und Abfuhrkanal ioa (Abb. 2). Dahinter ist ein in freier Luft liegendes glattes oder Skeletttrommelpaar i i eingeschaltet, um den Faden vor Einlauf in das Entwicklungsbad abzukühlen; falls der Trockenluftkanal io mit kalter Luft gespeist wird und hiermit unter genügend langer Ausbildung der Trockentrommel g die Trocknung durchgeführt wird, ist das Kühltrommelpa.ar i i entbehrlich; bei anderen Färbeverfahren, wie beispielsweise für Indanthrenfärbung, kann dieses Trommelpaar i i zum Oxydieren durch Belüftung dienen.
  • Weitere Trommelpaare 12, 13, 1q., 15 mit Wannen 16, 17, 18, ig dienen zum Entwickeln, Kaltspülen, Heißseifen und Lauwarmnachspülen. Dahinter ist dann ein Ausquetschtrommelpaar 2o mit Quetschtrommel 21 und Auffangwanne 22 eingeschaltet, und endlich folgt ein Trockentromm.elpaar 23 mit Trockenkasten 24 und Anschluß an die gemeinsamen Trockenluftkanäle i o, ioa (Abb.2).
  • Bei den Entwicklungstrommeln 12, von denen mindestens die eine glattwandig (mit geschlossenem Umfange, also nicht als Skeletttrommel) ausgebildet ist, ist an dieser glattwandigen Trommel eine Quetschfalte 25 so angebracht, daß sie den Faden mehrfach ausquetscht, um ihn bei dem darauffolgenden Durchlaufen immer erneute Tränkung zu ermöglichen und somit die Färbung zu v ergleichmäßigen. Am Auslaufende derselben Trommeln. ist ferner eine Auspreßwalze 26 so angebracht, daß sie ohne Verwendung gesonderter Auspreßtrommeln (vgl. Teile 5 und 6) unmittelbar über der gleichen Wanne 16 den Faden vor. seinem Überlauf in das Spülbad 13, 17 auspreßt; dies genügt hier, weil selbst eine etwa einmal unvollständig ausfallende Auspressung in diesem Falle unschädlich bleibt, so daß diese Vereinfachung und Raumersparnis zulässig ist.
  • Das Garn wird von der Vorratsspule der Reihe nach um sämtliche Trommelpaare herumgeschlungen, indem es an, den Überführungsstellen durch Osen oder Leitrollen geführt ist. Von den letzten Trockentrommeln 23 läuft es dann unmittelbar zu seiner (vereinfacht angedeuteten) Kreuzspulvorrichtung 27.
  • Bei der dargestellten Einrichtung brauchen nicht sämtliche Trommeln hintereinander angebracht zu sein, sondern wo es im Interesse der Längenverminderung der Maschine erwünscht ist, können beispielsweise alle Belüftungs-, Trocken- und Kühltrommeln in einer zweiten Reihe oberhalb der Naßbehandlungstrommeln angebracht und durch einen mit deren Antrieb ,gekuppelten Antrieb in Bewegung versetzt werden.
  • Abb. 3 zeigt eine Vorrichtung zum Zuführen, Ergänzen und Kühlen der Flotte an einer Farbwanne gemäß Abb. i. Hiernach ist oberhalb der Wanne 4 ein luftdicht geschlossener Flottenbehälter 4.3 vorgesehen, dessen Boden durch ein Abflußrohr 44 mit dem unteren Teil der Wanne 4 und dessen oberer Luftraum durch ein Luftrohr 45 mit der Oberfläche der in der Wanne 4 befindlichen Flotte verbunden ist, so daß beim Sinken der Flotte in Wanne 4 selbsttätig Farbflüssigkeit aus dem Behälter 43 nachfließt. Der Behälter 43 ist zweckmäßig mit einem Mantelraum q6 umgeben, der von Temperierflüssigkeit durchspült wird. Auch die Wanne 4 ist vorteilhaft mit Rohrschlangen 47 versehen, die von Temperaturflüssigkeit durchflossen sind. Ein Auslaß 48 dient zum Entleeren der Wanne beim Auswechseln der Flotte. Statt dieser Nachfüllvorrichtung können an den einzelnen Farbwannen auch Umpumpeinrichtungen mit Überläufen an den Wannen vorgesehen sein.
  • In den Einzelheiten der Vorrichtung sind vielerlei Abwandlungen möglich, die zu besonderen Anpassungen an verschiedene Behandlungsarten dienen, wie etwa zum Schlichten, Mercerisieren und unter Umständen auch zum Färben von Seide oder Kunstseide. Zum Mercerisieren kommt insbesondere die Anwendung verschieden großer Trommeldurchmesser in Frage, um den Faden im Laugenbad zu recken oder ihn etwa erst seiner selbsttätigen Kürzung zu überlassen und nachher zu recken. So kann beispielsweise das Trommelpaar 3 für Mercerisierung mit vom Anfang zum Ende hin sich konisch verringernden Durchmessern ausgebildet sein, während die weiteren Trommelpaare 5 und 9 wieder größere Durchmesser besitzen, und zwar kann die Wiedervergrößerung der Durchmesser wiederum konusartig oder nötigenfalls in mehreren Abstufungen durchgeführt sein, je nachdem es sich im Ganzen um eine genügend schlanke Durchmesserzunahme handelt oder eine stärkere Durchmesserzunahme nötig ist, bei der dann Abstufung verwendet wird, um Abrutschen der Fäden auf den Trommeln zu verhüten. Auch verschieden große Durchmesser bei den Trommeln eines Paares kommen unter Umständen in Frage.
  • Die neue Einrichtung eignet sich für vielfache Kombinationen mit anderen Fadenbehandlungen und dazu dienenden Maschinen. Beispielsweise kann eine nach ihr gebaute Schlichtvorrichtung oder Färbe- und Schlichtvorrichtung den Faden unmittelbar an eine im Durchlauf arbeitende EisengarnhersteIlungsvorrichtung (beispielsweise nach Patent 539 396, bei der der Faden in vielen Windungen über zwei geschränkte Trommeln geführt und an den freien Stellen zwischen diesen durch Bürsten bearbeitet wird) abgeben, indem beide Maschinen mit gleicher Fadengeschwindigkeit arbeiten, und,dieEisengarnmaschine kann den Faden über einen Speicher (beispielsweise der in der deutschen Patentschrift 5o5 55o erläuterten Art, bei der der Faden auf ein Ende eines Kerns von außen aufgewickelt und der Garnkörper, etwa durch axial verlaufende Rollbänder, fortlaufend axial verschoben wird, so daß der Faden am anderen Ende des Kernes über Kopf abziehbar ist) auf beliebige! Spulen, auch Kreuzspulen, abgeben, so daß also aus Rohfäden völlig selbsttätig fertiges und beliebig gespultes Eisengarn entsteht. Oder zwei Fäden durchlaufen gemeinsam eine Färbvorrichtung oder auch j e eine eigene Färbvorrichtung zum Einfärben mit ver= schiedenen Farben und gegebenenfalls vorher eine Mercerisiervorrichtung, werden dann in unmittelbarem Weiterlauf gefacht und gehen weiter in eine Zwirnmaschine, so daß also aus zwei Rohfäden völlig selbsttätig ohne alle Zwischenspulvorgänge fertiger, auf Wunsch mehrfarbiger Zwirn entsteht; dabei ist auch das für die Zwirngewinnung vorteilhafte vorherige Fachen durchführbar, im Gegensatz zur Spulenfärberei, wo wegen der beim Färben eintretenden Schädigungen die Spulen oft hierfür nicht mehr glatt genug abziehbar sind. Ähnlich können die Fäden im Anschluß an die übrigen Behandlungen auch unmittelbar in eine Druckmaschine zum Bedrucken einlaufen.
  • Die neue Einrichtung kann auch in den Spinnprozeß eingeschaltet werden, beispielsweise derart, daß sie ihr Garn unmittelbar an eine Spinnmaschine abgibt.
  • Die Erfindung .gibt also die Möglichkeit, ohne Zwischenschaltung von Spulen- und Strähnaufwickelvorgängen und ohne die hierfür nötigen Zwischentransporte von einer Maschine zur anderen beliebige Enderzeugnisse voll selbsttätig vom Rohfaden aus herzustellen. Dabei kann durch Vorschaltung eines Fadenspeichers der obenerwähnten Art dem Faden zu Beginn der Bearbeitung auch gleich die Qualität gespulten und von Fehlern befreiten Garnes erteilt werden.
  • Unter Umständen, beispielsweise nach Färbung und Schlichtung, kann das Garn dänn auch gleich noch in eine Kettenschermaschine hineinlaufen, wenn es als Webkette verwendet werden soll; dabei kann wieder ein Fadenspeicher zum Ausgleichen. ungleichmäßiger Geschwindigkeiten oder zeitweiliger Stillstände zwischengeschaltet sein.
  • Falls Vorgespinste oder sonstige empfindliche Fäden der Behandlung unterworfen werden, und zwar insbesondere mit stark auflösender heißer Seifenflotte, kommt eine Hilfsvorrichtung gemäß Abb. q. zur Anwendung. Hier sind neben den auf den Wellen 2, 2d sitzenden Trommeln noch Hilfsrollen 30, 31 angebracht, über die ein Traggurt 32 so gelegt ist, daß er die in der Flotte eingetauchten unteren Fadenbahnen trägt und vor dem Zerfließen oder Zerreißen bewahrt. Dieser Traggurt kann auch um die Trommeln und um ganz oberhalb der Flotte liegende Rollen in Viereckgestalt herumgeschlungen oder durch dicht nebeneinander in der Flotte liegende kleinere Tragrollen ersetzt sein. Möglich ist auch die Verwendung eines schmalen, auf dem Faden um die Trommeln herumlaufenden Tragbandes, das den Fadenwin(dun.gen folgt und außen über Rückführungsrollen endlos geschlossen ist. Auch ist es möglich, den Faden zwischen zwei solchen Bändern einzuschließen. Alle diese Tragvorrichtungen fördern gleichzeitig die Tränkung des Fadens, indem sie ihn wiederholt anpressen und auch etwa eingeschlossene Luft aus ihm entfernen.
  • Beim Behandeln von Vorgarn ist es in der neuen Einrichtung unter Umständen möglich, während der Behandlung durch geeignete Durchmesserzunahme und Schränkungspunktlä,ge und nötigenfalls durch verschieden schnellen Lauf (in trockenem oder besonders auch im nassen Zustande) der- Trommeln den Vorzug des Garnes auf den Trommelpaaren selbst oder zwischen ihnen. oder an beiden Stellen vorzunehmen, so daß das Garn dann unmittelbar zur Spindel laufen kann. Die Entfernungen der Trommeln eines Paares sowie auch, die der Trommelpaare voneinander können hierbei ähnliche Größen wie die der sonst verwendeten Streckwalzen aufweisen, oder es werden gesonderte Streckwalzen in die Fadenübergangsstelle zwischen Trommelpaaren eingeschaltet. Wo im Naßbehandlungsverfahren Preßwalzen (wie bei 26) erforderlich sind, können diese in Verbindung mit der betreffenden Trommel als Streckwalzen ausgenutzt sein, oder umgekehrt können sie fortfallen, indem gesonderte Streckwalzen ihre Preßwirkung mit übernehmen.
  • Somit kann das Garn vom gröberen Garn aus unmittelbar selbsttätig bis zum verfeinerten und gefärbten Garn fertiggestellt werden.
  • Falls zum Axialverschieben des Fadens nicht geschränkte Trommeln verwendet werden, sondern einzelne Kerne oder auch Kernpaare mit Rollbändern vorgesehen sind (wie solche z. B. in der deutschen Patentschrift 505 550 gezeigt werden), ist es wichtig, daß innerhalb der Rollbänder Leitrippen liegen, die die Rollbänder so gegen Durchb@iegung sichern, dlaß die Straffh.altung der Fäden sichergestellt ist, weil andernfalls die Fäden sich verwirren und unbrauchbar werden. Diese Leitrippen erhalten dann im Sinne der Durchmesserveränderungen der Trommeln gekurvte Gestalt, so daß auch in diesem Falle die Straffhaltung und nötigenfalls Reckung der Fäden; im oben angegebenen Sinne erreichbar ist.
  • Abb. 5 zeigt eine abgeänderte Ausgestaltung, bei der für einen einfacheren Vorgang, wie beispielsweise einen Mercerisiervorgang, ein einziges Trommelpaar 33 vorhanden ist, das hier beispielsweise über eine Laugendüse 34 und eine Waschdüse 35 hinweggeführt und durch einen Trockenkasten 36 hindurchgeführt ist. Eine Quetschwalze 37 drückt hier die überschüssige Lauge aus dem Faden heraus, ehe er gewaschen wird. Die Zwischenwand 38 zwischen den beiden um die Düse 34, 35 herumgebauten Auffangbehältern 39, 40 braucht hier nur so geringe Höhe zu besitzen, daß sie die ablaufende Einspritzmenge voneinander getrennt erhält, so daß das Trommelpaar 33 glatt durchlaufen kann und damit der Faden sehr vereinfacht auf diese Trommeln aufwickelbar ist. Das gleiche kann auch beim Aufspritzen der Flüssigkeiten von oben her erreicht werden, weil auch dann, die Trennwände nur niedrig zu sein brauchen.
  • Zum Auffangen etwa doch noch mitgeschleppter Flüssigkeit ist hier ferner eine schräge Hilfswand 4i an der Trennwand38 so angebracht, daß sie solche aufgefangene Flüssigkeit wieder in das erste Bad zurückleitet.
  • Wo eine Tauchung des Fadens in eine mit Flüssigkeit gefüllte Wanne unerläßlich ist, können trotzdem, wie strichpunktiert bei 42 angedeutet, die Trommeln im wesentlichen durchlaufend ausgebildet sein, indem sie nur einen ganz schmalen Einschnitt erhalten, in den eine dünne Blechtrennwand bis zu genügender Höhe hineinreicht. Der Einschnitt kann hier so schmal sein, daß er zwischen den ständig auf derselben Trommelstelle aufliegenden Fadenwindungen liegt und von diesen ohne merkliche Störung überlaufen wird; mindestens aber ist dies bei der Behandlung von Bändern durchführbar.
  • Diese Einzelheiten gemäß Abb.5 können naturgemäß für sämtliche in Abb. i und 2 beschriebenen Vorgänge gleichfalls Verwendung finden.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Naßbehandeln von Einzelfasern in Form von Vor- oder Fertiggarn, bei dem das Garn über einzelne oder mehrere, insbesondere zwei, alsdann gemeinsam das Garn weifenartig tragende Haspel, Walzen ohne Garnführungsrillen o. d@gl. unter ständiger axialer Weiterförderung des Garnes geleitet wird.
  2. 2. Naßbehandeln nach Anspruch i, unter Führung des Garnes in Schraubenlinien über zwei oder mehrere Walzen, von denen eine geschränkt ist.
  3. 3. Naßbehandeln nach Anspruch i, unter Führung des Garnes in Schraubenlinien über Haspel, deren Leisten in üblicher Weise als Transportbänder ausgebildet sind.
  4. 4. Naßbehandeln nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn aus der Naß:behandlung gegebenenfalls unter Zwischentrocknen unmittelbar in Weiterbehandlungsvorrichtungen hineinläuft, in denen es vollkommen oder soweit wie möglich in seinen endgültigen Zustand (Fertiggarn usw:) übergeführt wird.
  5. 5. Naßbehandeln nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Naßbehandlung und Weiterbearbeitung durch Einschaltung von Fadenspeichern eine Fadengeschwindigkeitsanpassung und Spannungsregelung herbeigeführt wird.
  6. 6. Naßbehandeln nach einem der Ansprüche i bis 5, bei .dem zwei oder mehr Behandlungen auf verschiedenen Teilen der gleichen Garnführungsvorrichtung vorgenommen werden.
  7. 7. Vorrichtung zum Naßbehandeln nach einem der Ansprüche i bis 6, bei der die Garnführungsvorrichtungen ganz oder zum Teil in der Flotte laufen. B.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der mehrere Kerne oder Kernpaare mit Flüssigkeitswannen und gegebenenfalls zwischengeschalteten Trocknungs- oder Kühlvorrichtungen hintereinander auf gemeinsamer Antriebswella angebracht sind.
  9. 9. Vorrichtung zum Naßbehandeln nach Anspruch i bis 8, bei der die Garnführungsvorrichtungen an verschiedenen Stellen den bei der Behandlung auftretenden Garnlängenänderungen entsprechend verschiedene Durchmesser besitzen. io. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der Rollhandhaspel mit gekurvten Leitrippen zum Auswärtsdrücken der Rollbänder auf verschieden große Durchmesser verwendet sind. i i. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der geschränkte Walzen mit zunehmenden Durchmessern zum Herbeiführen des Verzuges von Vorgespinsten verwendet sind.
DE1930557102D 1930-04-25 1930-04-25 Nassbehandeln von Einzelfasern in Form von Vor- oder Fertiggarn und Vorrichtung dazu Expired DE557102C (de)

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DE (1) DE557102C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746375C (de) * 1932-06-06 1944-06-10 Ind Rayon Corp Aufwickel- und Foerdervorrichtung fuer Kunstseidefaeden o. dgl.
DE746281C (de) * 1934-09-11 1944-06-15 Lustrafil Ltd Vorrichtung zur Behandlung laufender Einzelfaeden mit Fadenfuehrung in schraubenfoermigen Windungen

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