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Ausrückvorrichtung für Webstuhlantriebsmotoren Als Ausrückvorrichtungen
für Webstuhlantriebsmotoren kommen Einrichtungen in Betracht, die sowohl von Hand
als auch durch den Fadenwächter gesteuert werden. Sie wirken z. B. durch öffnung
eines Stromschalters, Ausrücken einer Reibungskupplung bzw. durch Abheben einer
Riemenspannrolle, und zwar wird die Massenwirkung der Weblade zum Ausschalten bei
diesen Einrichtungen teilweise mitverwendet.
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Bekannte Ausrückvorrichtungen haben folgende Nachteile: Bei Betätigung
eines Schalters wird der Webladenstoß nicht durch das eigentliche Ausschalten aufgenommen,
er muß also in der üblichen Weise durch Puffer abgefangen werden, wodurch eine empfindliche
Rückwirkung auf die Zahnradübertragung und auf den Motorläufer entsteht, so daß
die Anordnung von besonderen Rutschkupplungen notwendig wird, die dem raschen Anspringen
des Webstuhles wieder hinderlich sind. Auch das Ausrücken einer Reibungskupplung
setzt voraus, däß der Stoß von Puffern aufgenoininen wird, wenn auch hierbei eine
Rückwirkung auf den Motor bzw. eine schädliche Wirkung auf Getriebeteile nicht erfolgt.
Solche Kupplungen erfordern jedoch besondere Einstellung. Bei der Ausrückung durch
Anlüften der Spannrolle kann der Webladenstoß hierbei abgefangen werden; die letztere
Einrichtung hat jedoch in der seitherigen Bauweise den Nachteil, daß der Riemen
beim Ausrücken von der Motorriemenscheibe mitgenommen wird und auf der Antriebsscheibe
des Webstuhles gleitet und daß zur Vermeidung dieses Übelstandes ein Ausschalten
des Stromes notwendig wird. Außerdem wird eine Spannrolle benötigt.
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Mit dem Erfindungsgegenstand werden imtliche Nachteile der obenerwähnten
Ans ordnungen vermieden, teuere Sonderkupplungen werden umgangen, und es wird dabei
auch, wie bei der Fadenwächterausrückung mit Hilfe einer Reibungskupplung, mit einfachen
Mitteln erreicht, daß infolge des weiterlaufenden Motors der Webstuhl sofort mit
der vollen Umlaufzahl anspringt und daß bei dem Wiederanlauf kein plötzlicher Stromstoß
entsteht. Der Webladenstoß wird bei der Fadenwächterauslösung in wirksamerer Weise
als bei den seither bekannten Bauarten, d. h. vollkommen abgefangen, und es ist
auch möglich, mit der neuen Ausrückv orrichtung eine Geschwindigkeitsänderungseinrichtung
etwa nach den' Patenten 449 3.41, 479 3I6 und q.91 043 zu vereinigen.
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Die Erfindung besteht darin, daß beim Fadenbruch das Anlüften des
pendelnd aufgehängten Motors mit der Antriebsscheibe durch die Massenwirkung der
Weblade erfolgt und daß deren lebendige Kraft bei dieser Anlüftung verzehrt wird.
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Die Erfindung ist in den Abb. i und 2 schematisch veranschaulicht,
und es zeigt Abb. i eine Übersicht des Antriebes in Seitenansicht,
Abb.
z eine Einzeldarstellung der Geschwindigkeitsregelvorrichtung.
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Nach Abb. i wird die Weblade i mit Hilfe des Kurbelgetriebes Z und
3 und der iahnräder 4 und 5 von der Antriebsscheibe 6 aus in der bekannten Weise
in Bewegung gesetzt. Die Antriebsscheibe 6 wird mit Hilfe des durch eine Gabel 7
in ihrer Ebene laufenden Riemens von dem in einer Wippe 8, welche auf der Achse
9 längsverschieblich abgestützt ist, eingelagerten Motor, hier einem Außenläufermotor
io, der mit einer Stufenscheibe i i verbunden ist, angetrieben. Soll ein Geschwindigkeitswechsel
vorgenommen werden, so wird am Handgriff 1a die Wippe 8 mit dem Motor io verschoben,
bis eine andere Stufe der Stufenscheibe i i mit dem Riemen in Einklang kommt.
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Bei der Wirksamkeit des Fadenwächters fällt. ein ausgelöstes Gestänge
13 derart auf einen Gabelarm 14 der Wippe 8 ein, daß diese durch die Massenwirkung
der Weblade mit dem Motor io hochgeworfen wird und mit ihrem Steuerarm 12 in eine
Sperrklinke 15 einklinkt. Es kann dabei auch außerdem eine einfache, möglichst gefederte
Bremse irgendwelcher Art 16 verwendet werden, welche insbesondere die Massenwirkung
der Scheibe 6 aufhebt.
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An Stelle der Stufenscheibe i i kann auch eine Kegeltrommel verwendet
werden, so daß die Geschwindigkeit feinstufig durch seitliches Verschieben des Motors
am Griff i2 verändert werden kann. Hierbei empfiehlt es sich jedoch, den Motor so
anzuordnen, daß die Flanke der Kegeltrommel parallel zur Antriebsachse liegt, d.
h.. daß die Motorachse windschief zu liegen kommt, damit der Wirkungsgrad dieses
Getriebes verbessert wird.
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Liegt die Antriebswelle und die Antriebsscheibe 6- sehr nahe arr dem
Boden, so daß der Motor io mit seiner Gabel nicht mehr unten angeordnet werden.
kann, so ist es auch möglich, den Motor, wie in den Abbildungen punktiert angedeutet,
über der Antriebsscheibe anzubringen, so daß er durch sein Gewicht oder, unter zusätzlicher
Belastung auf letzterer aufliegend, mit seiner Abstufung durch den Reibungsdruck
die Scheibe zur Mitnahme bringt.
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Die Erfindung kann auch bei Getriebeanordnungen Verwendung finden,
bei welchen das Rad 6 rechtwinklig zu dem Antriebsrad 5 der Weblade liegt und der
Stirnradantrieb 4, 5 demnach durch einen Kegelrädtrieb ersetzt ist,