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Förderanlage für Bäckerei Die Erfindung betrifft Förderanlagen zum
selbsttätigen Durchleiten von auf Transportketten aufgelegten Backplatten durch
sämtliche Arbeitsstellen einer Bäckereianlage für Backwerk.
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\lan kennt heute bereits die verschiedenartigsten Fördereinrichtungen
für Bäckereianlagen zum Backen von Kleinbackwerk. Bei den einfachsten Anlagen werden
Backplatten verschiedener Größe mit der Hand in Teigteil- und Formmaschinen eingefügt,
woselbst sie automatisch mit Teigstücken reihenweise belegt werden. Alsdann befördert
man diese gefüllten Backplatten mit .der Hand auf das Transportband eines Backofens,
um sie dann nach Vollendung des Backvorganges ebenfalls mit der Hand in Trockengestelle
einzulegen oder auf laufende Kühlbänder zu befördern, woselbst die Backstücke ohne
vorherige Lösung von der Backplatte abkühlten. Die jeweilige Beförderung der Backplatten
mit der Hand von der Teilmaschine zum Ofen, dann vom Ofen zu Kühlvorrichtungen und
zuletzt von hier zurück zur Teilmaschine zeitigt große iNTachteile. So vor allem
gestaltet sich die Entnahme der heißen Backplatten vom Backofen schwierig. Die bedienenden
Personen müssen ihre Hände sehr sorgfältig .durch Schutzhandschuhe vor Verbrennungen
schüt7en, und da dies bei der am Backofen herrschenden Hitze unangenehm wirkt, so
sind häufige Ablösungen dieser Personen erforderlich.
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Man versuchte daher auch schon eine Ersetzung dieser Handarbeit am
Ende des Backofens durch mechanisch arbeitende Vorrichtungen, und zwar hatte man
zunächst das Ofenband selbst verlängert oder in Fortsetzung des Ofenbandes Kühlbänder
angeordnet, auf denen die Backplatten zum Zwecke der Abkühlung weitergleiteten,
um :dann sowohl das Backwerk von der Backplatte wie auch diese selbst in kaltem
Zustande bequemer abheben zu können.
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Ein Vorteil ist hier durch den Wegfall der Handhabung der heißen Platten
ohne Zweifel gegeben. Jedoch ist zur Beförderung der Backplatten zur Teilmaschine
und zum Ofen sowie zurück zur Teilmaschine immer noch Handarbeit erforderlich.
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Um ebenfalls diesem Übelstande zu begegnen, führte man auch das Ofentransportband
bis zur Teilmaschine vor, wobei die Transportketten so ausgebildet waren, daß sämtliche
Backblech-formen .gehalten wurden. Die Maschine zum Teilen, Prägen und Verzieren
der Teigstücke bildete somit mit dem Backofen und deren Kühlvorrichtung eine Einheit.
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Eine solche Vereinigung zeitigte jedoch neue Obelstände. So mußten
vor allem mit Rücksicht auf die enorme Länge der Transportketten
diese
sehr stark ausfallen. In der Folge waren die Transportketten und die darauf angeordneten
Tragschienen für die Backplatten sehr massig, so daß diese Metallmassen sich nur
langsam abkühlten und die Kühlstrecke länger ausfallen muBte, als dies sonst bei
getrennten Kühltransportbändern der Fall war. Ein weiterer Übelstand bestand darin,
daß stets sämtliche Teile -dieser Einheit gleichzeitig in Tätigkeit und - j e nach
Erfordernis - nicht ein Teil für sich abgestellt werden konnte. Durch das ständige
Erwärmen und Abkühlen der Transportbänder entstanden ebenfalls große Wärmeverluste.
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A11 diese übelstände werden gemäß der Erfindung durch eine besondere
Anordnung des Ofenbandes und des Kühlbandes beseitigt.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein bis zu den Teigteil- und Aufpfannvorrichtungen
vorgeführtes Ofentransportband mit in an sich bekannter Weise Wendungen zulassenden
Backplattenauflagen nach dem Verlassen des Backofens die Backplatten über steuerbare
Überleitungsvorrichtungen an sich bekannter Art einem hochsteigenden Strang eines
Kühltransportbandes übergibt, hierauf über eine Wendestelle bis zu einem danebenliegenden
Rückführungsstrang - des Kühltransportbandes vorgeführt wird und über steuerbare
Überleitungsvorrichtungendie leeren Backplatten zum Zwecke der Rückführung zur Belegstelle
wieder aufnimmt.
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Die Backbleche durchlaufen hierbei völlig selbsttätig sämtliche Arbeitsstadien
von der Teigbereitungs- und Aufpfannvorrichtung bis zur Verpackungsstelle, wobei
trotzdem für eine gewisse Elastizität des ganzenVorganges Sorge getragen ist, ohne
daß die Zwischenschaltung von Handarbeit erforderlich wird.
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Außerdem wird durch die Verwendung des sonst bei bekannten Backöfen
leer zurücklaufenden Transportstranges für den Rücktransport der leeren Backbleche
einmal ein völliger Leerlauf des Ofenbandes bis auf die kurze Strecke zwischen Abgabestelle
zum Kühlband und Aufnahmestelle der leeren Backbleche vermieden, auch läßt sich
an diese Übergabestelle in einfachster Weise eine Vorrichtung zur Abschiebung nicht
mehr benötigter Backbleche einschalten. Alle diese Arbeitsstellen sind dicht zusammengedrängt,
daher übersichtlich und bequem zu überwachen und in einfachster Weise anzutreiben.
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Die bei Backanlagen mit einheitlichem Kettenzug sich ergebenden Nachteile
sind durch die Unterteilung des Transportbandes ebenfalls vermieden. Die Anlagekosten
sind zwar gegenüber diesen bekannten Anlagen höher, jedoch ist .diese Erhöhung durch
Ersparungen an Betriebskosten in kurzer Zeit ausgegl,ichen, während gleichzeitig
eine Elastizität des Backbetriebes gewahrt bleibt, was sonst bei diesen völlig selbsttätig
arbeitenden bekannten Anlagen gegenüber solchen Anlagen mit eingeschaltetem Handbetrieb
nicht der Fall war und daher bis heute den letzteren Anlagen stets der Vorzug gegeben
wurde.
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Der Erfindungsgegenstand ist in beiliegender Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführungsform veranschaulicht, und zwar zeigen: Abb. i a und Abb. ib eine Gesamtseitenansicht
einer Förderanlage in Verbbindung mit einer aus Schneid- bzw. Formmaschine, Backofen
und Kühleinrichtung bestehenden Backanlage, Abb. a eine vergrößerte Darstellung
der zwischen Ofen- und Kühlband eingeschalteten Backplattenüberleitungsvorrichtungen,
Abb. 3 eine Oberansicht eines Backplattenträgers des Ofentransportbandes, Abb. q.
eine Oberansicht eines Backplattenträgers des Kühltransportbandes, Abb. 5 und Abb.6
eine Teilansicht der Überleitungsvorrichtung vom Ofenband zur Kühlvorrichtung in
zwei verschiedenen Betriebsstellungen, Abb. 7 und Abb. 8 eine Teilansicht der die
Backplatten vom Kühler zum Ofen zurückführenden Einrichtungen in zwei verschiedenen
Betriebsstellungen.
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Die Backplattenträger i (Abb. 3) .des Ofentransportbandes sind in
bekannter Weise rechteckig ausgebildet und mit diagonal angeordneten Zapfen z in
die Transportketten 3 eingehängt, .damit diese Träger an denWendestell-en stets
horizontal gerichtet sind. Führungsrollen q., .die sich auf Kettenführungen oder
sonstige Führungseinrichtungen stützen, sorgen für eine stets horizontale Stellung
der Träger i.
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Der Backplattenträger 5 (Abb. ¢) des je nach Bedarf auch in die Back-
und Versandabteilung führenden Kühltransportbandes setzt sich aus drei rechtwinklig
zueinander stehenden Leisten zusammen, von denen die zwei als eigentliche Auflagen
dienenden und einander gegenüberstehenden Leisten bzw. Schienen mit Drehzapfen 6
in die Transportketten 8 eingehängt sind. Um diese Zapfen 6 können sich die Träger
5 drehen, jedoch liegen sie in ihrer Normalstellung horizontal und werden in dieser
Stellung durch sich an Kettenführungen o. dgl. anlegende Führungsrollen 7'gehalten.
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Sobald Backplatten i i (Albb. 5) den Backofen verlassen, werden diese
von einem in geeigneter Weise in Übereinstimmung mit den jeweils eintreffenden Backplatten
angetriebenen Doppelhebel 9 abgehoben, und zwar hebt zunächst die Rolle 9a die Plattenvorderseite
in
die Höhe (Abb. 5), so daß sich dieses Ende beim Weitergleiten des hinteren Teiles
auf einTransportband io aufschiebt. Gleichzeitig mit der Weiterschaltung der beiden
Transportbänder dreht sich ebenfalls der Hebel 9 und hebt dann mit seinem Teil 9b
:den übrigen Teil der Backplatte in die Höhe, während dann das Band io die Platte
mit sich führt, und zwar so weit, bis diese an einem Anschlag 12 (Abb. 2) anstößt.
Hier bleiben die Backplatten ii jeweils stehen, bis sie von den in dem hier befindlichen
Schacht 3a horizontal aufsteigenden Kühlbandplattenträgern 5 erfaßt werden.
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Nachdem nun die Backplatten i i auf den Trägern 5 die Kühleinrichtung
durchlaufen haben und in leerem Zustande in Nähe des Ofens die zwischen den beiden
Schächten 32 gelegene horizontale Führung erreicht haben (Abb. 2), stößt die rechte
untere Kurvenfläche 13 der Träger 5 an eine Rolle 16 an. Dabei kommen die Träger
5 aus dem Gleichgewicht, und die vordere Hälfte kippt nach unten, und zwar erfolgt
dieses Kippen, sobald die vordere Führungsrolle 7 in Höhe einer Aussparung 14 der
Kettenführung angelangt ist. In der Folge gleiten diese vorderen Führungsrollen
auf einer an dieser Stelle die normale Kettenführung ersetzenden Führung 15 weiter.
Diese Führung 15 erstreckt sich unter einem Transportband 17, das zwischen den Trägern:
5 (Abb. 4) v orbeigleiten kann"da sich j a die Trägerzapfen 6 in den über diesen
Führungen 7 gleitenden Ketten 8 befinden. Dieses Transportband. 17 übernimmt nun
von den gekippten Trägern 5 die Backplatten i i und befördert sie auf einen Schwingarm
18. Nach der Übergabe gleiten die vorderen Führungen 7 der Plattenträger 5 an dem
hochsteigenden Teil -der Führungen 15 in die Höhe, wobei diese Träger 5 wieder ihre
normale Horizontalstellung einnehmen.
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Der Schwingarm 18 (Abb. 2, 7 und 8) ist mit Führungsrollen 33 besetzt,
welche eine tberleitung derBackplatten begünstigen. Der Schwingarm 18 ist durch
Federn und Gerichte so ausgeglichen, daß er auch bei teilweisem Ausgleiten der Backplatten
i i noch horizontal stehenbleibt. Stößt dagegen die Backplatte i i gegen den Anschlag
19, so kippt der Schwingarm 18 selbsttätig infolge des Übergewichts der Backplatte,
bis ein Anschlag 3.4 diese Bewegung aufhält, die Backplatte nach unten auf ein Zwischentransportband
2o. Führungen 21 (Abb. 2) sorgen dafür, daß die Backplatte auf dem Band 20 verbleibt.
Ein an einem Doppelarm angeordneter Anschlag 22 bringt die Backplatte i i trotz
der ständigen Weiterführung des Transpörtbandes 20 zum Stehen. Der Doppelhebel 23
wird durch eine Kurvenscheibe 24 gesteuert, deren Antrieb mit dem unten vorbeigeführten
Ofentransportband im Einklang steht. Dabei wird jeweils dann der Anschlag a2 gehoben,
sobald der vordere Teil des Ofenbandträgers i sich unter dem Band 2o vorschiebt,
so daß die abgleitende Backplatte i i genau in den Backplattenträger i eingelegt
wird (Abb. 8).
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Wird eine Überleitung der Backplatten i i vom Kühlerband zum Ofenband
nicht gewünscht, so werden die Backplatten am unteren Teil des rechten Schachtes
32 abgeleitet (Abb.2). Zu diesem Zweck ist ein Schalthebel 25 vorgesehen, mit welchem
ein bei 26 angelenkter Teil der rechten Rollenführung der Plattenträger ausgeschaltet
wird (nicht dargestellt). Die freie rechte Führungsrolle 7 schwingt mit diesem hinteren
Teil des Trägers 5 nach oben, legt sich an die Hilfsführung 27. Infolge dieser Schrägstellung
der Träger 5 gleiten die Backplatten 5 zwischen den linken ausgesparten Führungen
auf die Gleitbahn 27'.
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Sollen die Backplatten aus bestimmten Gründen auf dem Ofenband verbleiben,
so ist derPlattenheber (Abb.5) auszuschalten. Dies kann durch einen Kupplungshebel
28 erfolgen, der den Plattenheber 9 von der. Antriebswelle abschaltet. Die
Backplatten i i bleiben infolgedessen auf den Ofenbandträgern i liegen. Gleichzeitig
muß dann auch die Überleitung der leeren Backplatten vom Kühlerband zum Ofenband
verhindert werden. Zu diesem Zweck ist der Kupplungshebel 28
durch ein Gestänge
29, 30 mit dem Hebel 31 derart verbunden, daß durch Schaltung des Kupplungshebels
28 die Hebelrolle 16 nicht mehr an die Kurvenflächen 13 der Kühlerbandträger 5 anstößt.
Gleichzeitig wird die Öffnung 14 in der Kettenführung ausgefüllt. Die Träger 5 kippen
in der Folge nicht, und die Bleche i i bleiben auf dem Kühlertransportband liegen.
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Der Teig gelangt von einer Auswalzvorrichtung o. dgl. 35 (Abb. ia)
in eine Teil-oder Prägevorrichtung 36. Hier werden die einzelnen Stücke durch geeignete
an sich bekannte Vorrichtungen bei 37 auf die hier vorbeiwandernden Backplatten
i i des Ofenbandes 3 gelegt. Die belegten Backplatten i i durchlaufen den Ofen 38
in ein oder mehreren Windungen, um dann nach Vollendung des Backvorganges mit -den
eingangs beschriebenen Einrichtungen auf Träger 5 eines Kühlbandes 8 abgesetzt zu
werden, das die Backstücke durch den Kühlraum 39 befördert. Dieser kann ebenfalls
einen oder mehrere Züge aufweisen und ist so auszubilden, daß durch die zurückgeführten
und auf das Ofenband abgelegten leeren Bleche keine Stockungen am Belegeorgan 37
eintreten.