DE553195C - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnthrachinonderivatenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B1/00—Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
- C09B1/16—Amino-anthraquinones
- C09B1/20—Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
- C09B1/26—Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals
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Description
Durch vorsichtiges Umsetzen der Produkte der allgemeinen Formel
χ Ο NHR1
in welcher das eine χ für eine Nitrogruppe und das andere χ für eine NHR1-GrUpPe
steht und in welcher R1 Alkyl oder Wasserstoff bedeutet, mit primären aromatischen
oder hydroaromatischen Aminen entstehen Verbindungen der allgemeinen Formel
NHR1
χ Ο NHR2
in welcher χ und R1 dieselbe Bedeutung wie
oben haben und R2 einen, aromatischen oder
hydroaromatischen Rest bedeutet. Diese Produkte, welche bereits zum Teil beschrieben
worden sind (vgl. Patentschriften 126 542 und 165 139), haben bisher keine praktische
Bedeutung erlangt.
Es wurde nun gefunden, daß diese Produkte durch Reduktion in neue Verbindungen
der allgemeinen Formel
χ Ο NHR1
χ Ο NHR2
in welcher das eine χ für eine NH2-Gruppe
und das andere χ für eine NHR1-GrUpPe steht und in welcher R1 Alkyl oder Wasserstoff
und R2 einen aromatischen oder hydroaromatischen Rest bedeutet, übergeführt werden.
Diese stellen wertvolle Farbstoffe dar, welche u. a. Kolloide der Cellulose, wie
Acidyl- oder Alkylcellulose, oder Zaponlacke in echten blauen bis blaugrünen Tönen färben.
Die neuen Farbstoffe können durch geeignete weitere Behandlung, z. B. durch Alkylieren
mit Verbindungen, wie Alkylestern, der aromatischen Sulfosäuren und Halogenalkylen,
wie Chlor- oder Brommethyl oder -äthyl, Alkylenhalogeniden, Alkylenchlorhydrinen
und Alkylenoxyden, Sulfonieren
oder Acidylieren, beispielsweise mit Essigsäureanhydrid oder mit Benzoylchlorid, oder
durch nacheinander folgendes Alkylieren und Sulfonieren, in weitere Farbstoffe übergeführt
werden, welche je nach ihrer Konstitution Affinität zu den Kolloiden der Cellulosereihe
oder zur tierischen Faser haben.
Beispiel ι
ίο io Teile des bei 150 bis i6o° erhaltenen
Einwirkungsproduktes von Anilin auf ein technisches Gemisch von 1 · s-Diamino-4 · 8-dinitroanthrachinon
und 1 · 8-Diamino-4 · 5-dinitroanthrachinon, welches zweckmäßig von
den /?-Isomeren möglichst befreit worden ist, werden mit 250 Teilen Alkohol, 250 Teilen
Wasser und 25 Teilen calciniertem Schwefelnatrium 4 Stunden rückfließend gekocht. Nach
dem Erkalten wird filtriert, gewaschen und getrocknet. Die Reduktion kann auch in
Wasser oder Alkohol allein ausgeführt werden. Das erhaltene dunkel gefärbte Pulver
löst sich in Alkohol, Anilin, Pyridin usw. mit blauer Farbe. Der neue Farbstoff färbt
Acetatseide aus wäßriger Emulsion blau.
Geht man statt von ihrem Gemisch von den reinen 1*5- oder 1 · 8-Diaminoprodukten aus,
so gelangt man zum selben Endstoff.
10 Teile 1 · 5-Diamino-4 · 8-dinitroanthrachinon
werden mit 25 Teilen p-Anisidin und 50 Teilen o-Dichlorbenzol während 72 Stunden
unter Rühren auf 155 bis i6o° erhitzt.
Beim Abkühlen scheidet sich das 1 · 5-Diamino-4-nitro-8-p-anisidinoanthrachinon
in kupferglänzenden Blättchen aus, die durch Umkristallisieren aus Anilin bei 273 bis 275 °
schmelzen und sich in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln mit blauvioletter
Farbe lösen.'
Ganz analog erhält man die isomere 1 · 8-Verbindung
vom Schmp. 275 bis 27 7 °.
15 Teile 1 · 5-Diaim^no-4-nitro-8-p-anisidinoanthrachinon
werden mit 80 Teilen Alkohol unter Rückfluß während 1J2 Stunde verrührt;
dann werden 20 Teile fein pulverisiertes. Natriumsulfhydrat dazugegeben, und das Reaktionsgemisch wird während 4 Stunden
unter Rückfluß gehalten. Das 1 · 4 · 5-Triamino-8-p-anisidinoanthrachinon
scheidet sich in blauvioletten Kristallen vom Schmp. 2200 aus, die Acetatseide in grünblauen Tönen anfärben.
Dasselbe Produkt erhält man auch aus dem 1 · S-Diamino^-nitro-S-p-anisidinoanthrachinon.
Aus ι · 5"Diamino-4 · 8-dinitroanthrachinon
und p-Toluidin bei 150 bis 1550 erhält man
das ι · s-Diamino-^nitro-S-p-toluidinoanthrachinon
vom Schmp. 288 bis 290°, dessen Reduktionsprodukt bei 201 ° schmilzt und Acetatseide
grünblau anfärbt. Mit o-Anisidin bei 160 bis 165° erhält man das 1 · 5-Diamino-4-uitro-8-o-anisidinoanthrachinon,
mit Hexahydroanilin bei 95 bis 100° das 1 · 5-Diamino-4-nitro-8-hexahydroanilidoanthrachinon,
mit p-Chloranilin bei 160 bis 165° das 1 · 5-Diamino
-4-nitro-8-p-chloranili doanthr achinon, mit p-Kresidinmethyläther bei 140 bis 150°'
den ι · S-Diamino^-nitro-S-p-kresidinoanthrachinonmethyläther.
Weitere Kondensationsprodukte erhält man mit α- oder ^-Naphthylamin,
Aminonaphtholäther, Aminodiphenyl usw.
Die Reduktionsprodukte dieser Körper färben Zaponlacke in blauen bis grünen Tönen an.
10 Teile 1 · 8-Dimethyldiamino-4 · 5-dinitroanthrachinon
werden mit 100 Teilen Anilin während 48 Stunden bei 155 bis i6o° verrührt.
Nach dem Erkalten wird vom geringen Rückstand abnitriert und das Filtrat unter
Rühren in feinem Strahle in Alkohol gegossen. Das ι · S-Dimethyldianxino^-nitro-S-phenylaminoanthrachinon
scheidet sich als dunkles Pulver ab. Durch Reduktion mit Natriumsulfhydrat und wäßrigem Sprit erhält
man das 1 · S-Dimethyldiamino^-amino-sphenylaminoanthrachinon,
das bei 195 bis 1970 schmilzt, in den gebräuchlichen organischen
Lösungsmitteln mit blauer Farbe löslich ist und Acetatseide in bläulichen Tönen färbt.
Aus ι · S-Dimethyldiamino-4 · 8-dinitroanthrachinon
und p-Anisidin erhält man nach der Arbeitsweise des Beispiels 2 das 1 · 5-Dimethyldiamino^-nitro-S-p-anisidinoanthrachinon.
Das Reduktionsprodukt, das 1 · 5-Dimethyl- 1Oo
diamino - 4 - amino -8 -p-anisidinoanthrachinon, bildet dunkle Kristalle vom Schmp. 2100; es
löst sich in Anilin, Sprit, Pyridin mit blauer Farbe und färbt Celluloseester in denselben
Tönen an.
17 Teile des Reduktionsproduktes des Beispiels ι werden mit 1500 Teilen Nitrobenzol
bei ioo° verrührt. Dazu werden 6 Teile Di- no
methylsulfat gegeben und weiter 12 Stunden bei obiger Temperatur gehalten. Nach dem
Erkalten wird filtriert, gewaschen, getrocknet und gegebenenfalls durch Umlösen (z. B. aus
Anilin, Alkohol) weiter gereinigt. Zwecks Isolierung kann man das Nitrobenzolf arbstoff-
;emenge, ohne es zu filtrieren, mit Sodalösung versetzen und mit Dampf destillieren. Der
neue Farbstoff färbt Acetatseide in blaugrünen Tönen von großer Reinheit.
Weitere Alkylierungsprodukte erhält man, wenn man das Dimethylsulfat durch andere
Alkylierungsmittel, wie Propylchlorid, Butyl-, Amyl- oder AHylhalogenide, ersetzt.
10 Teile 1 · 4 · 5-Triamino-S-phenylaminoanthrachinon
werden mit 500 Teilen Alkohol und 100 Teilen Wasser bei 50 bis 55° verrührt.
Durch die Lösung wird ein langsamer Strom von Äthylenoxyd während 4 Stunden geleitet. Beim Verdunsten der alkoholischen
Lösung scheidet sich ein blaues Produkt aus, das Acetatseide in grünblauen Tönen anfärbt.
10 Teile 1 · 4 · S-Triamino-8-p-toluidoanthrachinon
werden mit '50 Teilen Monohydrat während 2 bis 3 Stunden bei Wasserbadtemperatur
verrührt. Durch Erkaltenlassen und Ausfällen auf Eis erhält man ein dunkelblaues
Pulver, das sich in Alkalien mit blauer Farbe vollständig löst. Es färbt Wolle aus
saurem Bad in grünen Tönen an.
Ein ähnlich färbendes Produkt erhält man durch Sulfonieren des 1 · 4 · S-Triamino-8-phenylaminoanthrachinons.
10 Teile 1*4· 5-Triamino-8-phenylaminoanthrachinon
werden mit 50 Teilen Nitrobenzol bei 180 bis 1850 verrührt; dazu werden
während 3 Stunden 6 Teile Essigsäureanhydrid getropft und das Reaktionsgemisch noch ι Stunde auf 180 bis 185° gehalten.
Man läßt erkalten, vertreibt das Nitrobenzol mit Wasserdampf und erhält ein blaues Pulver,
das Acetatseide in blauen Tönen anfärbt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonderivaten, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der allgemeinen Formelχ Ο NHR1χ Ο NHR2in welcher das eine χ für eine Nitrogruppe und das andere χ für eine NHR1-Gruppe steht und in welcher R1 Wasserstoff oder Alkyl und R2 einen aromatischen oder hydroaromatischen Rest bedeutet, mit Reduktionsmitteln behandelt werden und daß gegebenenfalls die so erhältlichen Produkte weiter sulfoniert oder alkyliert oder acidyliert werden oder mehreren dieser Operationen nacheinander unterzogen werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1792348X | 1928-12-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE553195C true DE553195C (de) | 1932-06-22 |
Family
ID=4566296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG78349D Expired DE553195C (de) | 1928-12-29 | 1929-12-24 | Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonderivaten |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1792348A (de) |
DE (1) | DE553195C (de) |
FR (1) | FR687299A (de) |
GB (1) | GB344117A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2410310C3 (de) * | 1974-03-05 | 1979-02-22 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur Reinigung von 1-Aminoanthrachinon |
-
1929
- 1929-12-19 US US415353A patent/US1792348A/en not_active Expired - Lifetime
- 1929-12-24 DE DEG78349D patent/DE553195C/de not_active Expired
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- 1929-12-27 GB GB39612/29A patent/GB344117A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR687299A (fr) | 1930-08-06 |
GB344117A (en) | 1931-03-05 |
US1792348A (en) | 1931-02-10 |
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