DE551316C

DE551316C - Verfahren zum Schutze besonders von Textilmaterialien gegen den Befall von Mehltau oder anderen pilzartigen Gewaechsen

Info

Publication number: DE551316C
Application number: DEB146255D
Authority: DE
Original assignee: British Cotton Industry Research Association
Current assignee: British Cotton Industry Research Association
Priority date: 1928-10-18
Filing date: 1929-10-17
Publication date: 1932-05-30

Description

Die Erfindung betrifft eine Behandlung, durch die Stoffe aller Art, aber besonders Textilmaterialien, vor dem Befall' von Mehltau und anderen pilzartigen Gewächsen bewahrt werden oder durch die eine vermehrte Widerstandskraft gegen solche Angriffe bewirkt wird.

Gemäß der Erfindung werden die Stoffe, z. B. Garne oder Gewebe aus Textilmateria-

xo lien oder auch Papier, Leder, Gummi, Holz, Klebmaterialien u. dgl., mit dem Arylamid einer Salicylsäure, vorzugsweise in Form des Alkalisalzes behandelt. Insbesondere sind Salicylsäureanilid OH · C₆H₄ -CO-NH- C₀H₅,

t5 das als baktericides Mittel bereits bekannt ist, und Alkoxyanilid OH-C₆H₁-CO-NH-C₆H₄OR (R = Alkylgruppe) sehr wirksame Substanzen für den angegebenen Zweck. Arylamide von substituierten Salicyl-

ao säuren und auch noch andere Arylamide als das Anilid oder das o-Anisidid wurden, wenn auch in einem geringeren Grade, geeignet gefunden; unter diesen sollen erwähnt werden 5-Chlorsalicylanilid C₆H₃ (OH) Cl - CO · NH C₆H₅, ß-Resorcylanilid (OH)₀-C₆H₃-CO NH · C₆H₅, Salicyl-o-toluidid OH-C₆H₁-CO-NH-C₇H₇ und viele andere.

Man hat schon Salicylsäure zum gleichen Zweck verwendet. Doch haften der Verwendung von Salicylsäure Mängel an, die bei Anwendung der 'erfindungsgemäßen Mittel vermieden werden. So hängt beispielsweise die Giftigkeit der Salicylsäure in großem Maße von der Reaktion des Mediums ab, in dem sie zur Anwendung kommt, während in dem Bereich, in dem sich, normalerweise das Wachstum von Schimmel abspielt, z. B. die Giftigkeit des Salicylsäureanilids gleichmäßig groß bleibt. Während Salicylsäureanilid in schwach saurem Medium (pn = 5 bis pn = 6) fünfmal so giftig ist als Salicylsäure, ist es in schwach alkalischem Medium (ph = 8 bis Ph = 10) relativ noch wirksamer. Weiter ist die Anwendbarkeit der Salicylsäure durch die Tatsache beschränkt, daß sie mit Dampf flüchtig ist und bei der trockenen Erhitzung sublimiert, während die Arylamide der Salicylsäure nicht flüchtig sind, so daß sie im Gegensatz zu der Salicylsäure beim längeren Kochen der Appreturmischungen, die mit ihnen versetzt sind, nicht entweichen. Auch ist das Salicylsäureanilid, seine Derivate oder Analogen geruchlos im Gegensatz z. B. zu Phenol und auch farblos.

Das Arylamid kann in irgendeiner geeigneten Weise auf die zu behandelnden Stoffe zur Einwirkung gebracht werden, entweder auf die Fertigfabrikate oder in irgendeinem geeigneten Stadium ihres Werdeganges. Z. B. können die zu behandelnden Stoffe mit einer Lösung des Alkalisalzes des SaJicylsäurearylamids bespritzt, bestrichen oder darin eingetaucht werden; das letztere kann auch während des Leimens, Beizens, Färb ens, Fertigmachens oder anderer Behandlungsweisen der Stoffe oder kann auch der Masse, der Lösung usw., die eine Stufe des Fabrikationsganges bilden, zugesetzt werden.

Für die Behandlung von Baumwolle oder anderen Textilstoffen gegen Mehltau usw.

kann man gemäß der Erfindung z. B. in das Leimbad eine Lösung des Arylamids in wäßriger kaustischer Soda oder eine wäßrige Lösung vom Natriumsalz des Arylamids einbringen. Gewöhnlich wird das Antisepticum in Form einer Suspension oder einer teilweisen Lösung in Wasser zur Anwendung kommen. In allen Fällen beträgt die Menge des Arylamids, die von den Stoffen aufgenommen wird, etwa 0,01 bis 0,1 o/_o des Gewichtes der Stoffe; auch kleinere oder größere Mengen können erforderlichenfalls angewendet werden.

Im folgenden werden vergleichende Versuche angeführt:

Tage bis zum Erscheinen der ersten Schimmelbildung	Kein Zusatz	Zusätze	o,o3%Salicyl- säureanilid
	8 Tage 6 Tage	0,03% Salicyl säure	15 Tage 16 Tage 18 Tage
	9 Tage 6 bis 7 Tage 12 Tage
Baumwollstoff, der mit 7°/₀ Appretur aus Sagostärke und Talg appretiert ist Baumwollstoff, der mit 6 bis 7°/₀ Appretur aus verschiedenen Stärken, Chinaton und Weichmachungsmitteln appretiert ist.... Baumwollstoff, der mit 14% Appretur aus fermentiertem Mehl, verschiedenen Stär ken, Chinaton, Talg, Magnesiumchlorid und Zinkchlorid appretiert ist

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Schütze besonders von Textümaterialien gegen den Befall von Mehltau oder anderen pilzartigen Gewächsen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Stoffe ein Arylamid einer Salicylsäure gegebenenfalls in wäßriger Lösung zur Einwirkung gebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß ein Arylamid einer Salicylsäure in Form ihres Alkalisalzes

in wäßriger Flüssigkeit zur Anwendung kommt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Stoffe Salicylsäureanilid in Form des Natriumsalzes in wäßriger Flüssigkeit zur Einwirkung kommt. _gQ

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß während des Fabrikationsweges der zu schützenden Stoffe ein Arylamid einer Salicylsäure oder das entsprechende AlkaHsalz ange- _g5 wendet wird.