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Maschine zum Anbringen von Streifen Die Erfindung betrifft Maschinen
zum Anbringen von Streifen zum Verstärken von Schuhteilen u. dgl., wobei ein mit
Klebstoff überzogener Streifen dem Arbeitsstück beim Durchgang durch 'die Maschine
zugeführt und darauf aufgepreßt wird.
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Hauptsächlich soll eine einfache, gedrängte und leistungsfähige Maschine
dieser Art geschaffen werden.
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Es ist bereits bekannt, Vorrichtungen zum Abschneiden der Streifen
bei derartigen Maschinen vorzusehen.
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Erfindungsgemäß werden die Streifenabscherglieder während ihrer Vorwärtsbewegung
z. B. durch die Zusammenarbeit einer von den Gliedern getragenen Führung mit einer
festen Kurvenplatte zum Werkstück hin gesenkt und schneiden den Streifen jenseits
eines Streifenvorschubgliedes ab. Die> Scherglieder liegen also in ihrer unwirksamenLage
angehoben in der Maschine, so daß sie die Arbeit am Werkstück nicht behindern, und
werden nur bei Betätigung während ihrer Vorwärtsbewegung nach dem Werkstück hin
gesenkt. Der Streifen wird jenseits des Vorschubgliedes der Maschine abgeschnitten,
so daß es nicht notwendig ist, den Streifen nach jeder Betätigung der Schere von
neuem für das Erfassen durch das Vorschubglied einzufädeln. Das Abschneiden kann
ohne Stillsetzung der Maschine erfolgen. Die Maschine kann somit schnell und unterbrechungslos
arbeiten, so daß die Kosten der Arbeit stark verbilligt werden. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht der Maschine, Abb. z eine linke Endansicht
der Abb. i, Abb. 3 ein Grundriß des unteren Armes und Schneidwerkzeuges, Abb. 4
eine Rückansicht des Schneidwerkes und des Endes des oberen Armes, Abb.5 ein senkrechter
Längsschnitt des wirksamen Endes des unteren Armes, Anschlag in unwirksamer Lage,
Abb. 6 eine Unteransicht des Anschlaggetriebes, Abb.7 ein Schaubild der abnehmbaren
Führung zum Abliefern des Streifens an den Zuführmechanismus, Abb. 8 ein Schaubild
des Druckgliedes von unten gesehen, Abb. 9 eine schematische Darstellung der Lage
eines Werkstückes in punktierten Linien zu Beginn der Streifenanbringung und in
ausgezogenen Linien am Schluß dieser Arbeit, Schneidwerk in Schneidlage, Abb. io
ein Schaubild des Führungsgliedes, das von den Schneidgliedern getragen wird, um
diese in ihrer Längsbewegung zu führen, Der Rahmen der Maschine und die Einrichtung
für den Vorschub und das Rufpressen des Streifens sind an sich bekannt.
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Der Rahmen hat einen Ständer mit zwei Seitenarmen 15, 16. Der erstere
oder untere Arm trägt die Hauptwelle 17 (Abb. a). Der letztere oder obere Arm ist
am Ende abwärts
nach dem unteren Arm zu gebogen. Die Arbeitswerkzeuge
sind an den benachbarten Enden der beiden Arme angebracht.
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Ein Werkstückträger:2o sitzt am Ende des unteren Armes 15, über den
das Werkstück durch die vereinte Wirkung eines Vorschubgliedes 21 und einer Leerlaufrolle
22 gefördert wird. Eine Führung 23 leitet den Streifen zur Zuführeinrichtung. Ein
Druckglied24 drückt den Streifen auf das- Werkstück nieder, und ein Paar Scherenglieder
25;.26 schneiden den Streifen ab, falls gewünscht. Ein Heizglied 27 kann vorgesehen
sein, um den Streifen vor dem Verlegen zu heizen und dadurch klebrig zu machen.
Eire, Auschläg 28 kann verwendet werden, um das Arbeitsstück durch die Maschine
zu führen.
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Der Werkstückträger 2o ist eine flache, etwa rechteckige Platte, deren
freies Ende verschmälert ist, damit es von geschlossenen Oberledern u. dgl. umfaßt
werden kann. Der Träger 2o ist an der Oberfläche des Unterarmes durch Schrauben
3o (Abb. 3)- befestigt. Die Seitenplatten 31 des Werkstückträgers können abgeschrägt
oder abgerundet sein, um die Reibung zu vermindern.
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Das Vorschubglied 2i, dessen Wirkungsfläche 32 zum Erfassen des Werkstückes
gezackt ist, wird durch eine Schraube 33 am Unterende einer Zuführschiene 35 befestigt,
die hin und her bewegbar lose in einem Zylindergehäuse 36 gelagert ist, das--von
einer Stütze 37 gestützt wird. Das Ende der Stütze ist geschlitzt und hat- Lappen
38 -zur Aufnahme einer Schraube 39 zwecks Befestigung der Stütze am Ende einer im
oberen Arm 16 drehbaren Schwingwelle 40. Ein Bund 41 der Welle 40 ist durch eine
Schraube 42 befestigt und nimmt den Längsschub der Welle auf. Zwecks Zusammenwirkens
mit dem Vorschubgliede ist die Leerlaufrolle 22 lose auf einem Scliraubzapfen 44
gelagert, der in das Ende des unteren Armes geschraubt ,ist. Der Werkstückträger
hat eine Öffnung 45, damit der Umfang der Leerlaufrdlle etwas über die Oberfläche
des Trägers- zwecks Erfassens des Werkstückes- ragen kann. Vorzugsweise entsprechen
die Vorschubflächen des Vorschubgliedes und Leerlaufgliedes in der Breite etwa der
größten vorkommenden Streifenbreite zwecks gleichförmigen - Vorschubes ohne Verzerrung.
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Eine vorwärts und rückwärts gerichtete Bewegung wird dem Vorschubglied
durch Schwingung- der Schwingwelle auf- der Hauptwelle erteilt. Um das Vörschubglied
zum Ergreifen des Werkstückes zu Beginn- des Vorschubes zu senken und um das-Vorschubglied
am Ende des Vorschubes vom Werkstück abzuheben, ist eineHubwelle-5o (Abb: 4) im-
Oberarme der Maschine drehbar; sie wird. geschwungen und ist mit der Vorschubschiene
wie folgt (Abb. i, 2) verbunden. Ein geschlitzter Bund 52 ist am Oberende der Vorschubschiene
35 durch eine Schraube 53 befestigt und trägt einen Schraubzapfen 54, auf dem lose
ein Vierkantblock 55 lagert, der lose in dem oberen Jochende 56 eines Lenkers 57
gleitet. Dieser ist unten gelenkig durch einen Schraubzapfen 58 mit einem Arm
59 eines Bundes 6o am Ende der Hubwelle 5o verbunden. DasSchwingen derHubwelle
5o hebt und senkt den Lenker, und dieser nimmt beim Hin- und Hergange die ' Vorschubschiene
35 durch den Block und Bund mit. Damit die Vorschubschiene etwas bei Berührung mit
dem Werkstück nachgeben ' kann und doch in tiefster Lage gehalten wird, soweit dies
der Jochlenker erlaubt, ist eine Feder 62 zwischen das obere Ende der Vorschubschiene
und eine Kappe 63 eingeschaltet, die am Lenker durch eine Schraube 64 befestigt
ist. Das Oberende der Vorschubschiene ist zur Aufnahme des Unterendes der . Feder
ausgespart, um eine seitliche Verlage-- rung zu verhindern. Eine Fiberscheibe 65
ist an der Vorschubschiene zwischen dem Bund 52 und dem Oberende des Gehäuses 36
zur Verhütung von Abnutzung angebracht.
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Infolgedessen erhält das Vorschubglied eine vierfache Bewegung. Gewöhnlich
ist es in Hochlage am Ausgangspunkt. Die Bewegung der Teile ist aber zeitlich so
abgestimmt, daß beim Anlaufen der Maschine das VorschubgEed gesenkt wird, um das
Arbeitsstück zu fassen, und zwar durch die Schwingung der Hubwelle 5o. Dann dreht
die Schwingung der Schwingwelle das Gehäuse und die- Vorschubschiene, um das Vorschubgüed
vorwärts zu bewegen, das das Werkstück mitnimmt. Am Ende der Vorschubbewegung hebt
die Schwingung der Hubwelle 5o das Vorschubglied 21 und hält es in Hochlage während
des Rückhubes des Vorschubgliedes, worauf dann die Hubwelle in der andern Richtung
schwingt, so daß das Vorschubglied sich senken und das Werkstück für einen weiteren
Vorschub erfassen kann.
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Zwecks Führung des Streifens 69 zu den Vorschubgliedern von einer
Rolle o. dgl. her ist die Führung 23 an der Vorschubschiene durch die Schrauben
33 befestigt. Die Führung kann aus zwei dünnen Platten bestehen, die teilweise-
aneinander befestigt sind, um eine Zunge 7o zu bilden, und dann schräg ausgebogen
und herumgebogen sind, um einen Führungskanal 7-r für den Streifen zu bilden. Die
Zunge 7o paßt in eine senkrechte Vertiefung in der Vorschubschiene und ist bei 72
ausgebohrt, um die Schraube 33 zum Befestigen der Führung an der Vorschubschiene
-aufzunehmen. Bei eingestellter Lage befindet
sich das Unterende
des Kanals 71 neben dem gekrümmten Hinterende des Vorschubgliedes 21, und die Hinterwand
der Führung ragt jenseits der Vorder- und Seitenwand des Kanals abwärts, um einen
Führungsansatz 73 zum Führen des Streifens zwischen das Vorschubglied und das Leerlaufglied
(Abb. 2) zu bilden. Der Kanal 71 soll in der Breite der des Streifens entsprechen,
damit dieser beim Durchgange durch den Kanal nicht seitlich schwanken kann und demgemäß
seine genaue Lage zwischen den Vorschubgliedern gewährleistet wird.
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Beliebige Mittel können vorgesehen sein, um eine Rückwärtsbewegung
des Streifens durch die Führung zu verhindern. Z. B. ist ein belasteter Daumen 74
lose an einem Zapfen ; 5 gelagert, der von Lappen ; 6 am oberen hinteren Teil der
Führung 23 getragen wird. Die den Streifen erfassende Kante des Daumens ist nach
unten abgeschrägt und gezackt, und der Daumen sitzt so in der Führung, daß die Schwerkraft
seine gezackte Kante in Eingriff mit dem Streifen hält. Bei seiner Abwärtsbewegung
gleitet der Streifen frei am Daumen vorbei, sobald er aber aufwärts gezogen wird,
dringt die gezackte Kante in den Streifen ein und hält ihn fest gegen Aufwärtsbewegung.
Abb.2 zeigt den Daumen in der Normallage, während nach Abb. 7 der beschwerte Teil
des Daumens in Hochlage ist, um das Aufwärtsziehen des Streifens zu gestatten.
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Da die Führung 23 für eine bestimmte Streifenbreite ausgebildet ist,
so muß man bei anderer Streifenbreite die Führung auswechseln. Hierzu braucht man
nur die Schraube 33 zu bewegen. Nach Lösung dieser Schraube kann man die Führung
von der Aussparung in der Vorschubschiene entfernen und eine entsprechende andere
Führung einsetzen, worauf die Schraube angezogen tvird. , Um den Streifen niederzudrücken,
so daß er gegen das Werkstück liegt, und um dieses zwischen den Vorschüben zu halten,
ist das Druckglied oder der Hammer 2q. an einem Ende durch eine Schraube 8o am Unterende
eines aufrechten Armes 81 befestigt, der am Ende einer Welle 82 sitzt, die schwingbar
im Ende des oberen Armes 16 lagert. Ein Stift 83 kuppelt den Hammer und Arm unter
Ausschluß der Relativbewegungen. Das freie Ende 84 des Hammers ist quer auswärts
gebogen, und seine untere Fläche 85 dient als Druckfläche zum Erfassen des Werkstückes.
Der Hammer ist so gelagert, daß seine Druckfläche dicht vor den Vorschubgliedern
liegt. Um die Druckwirkung zu betonen und Falten Rechnung zu tragen zwecks besseren
Faltens nach einer geltrümmten Linie, kann die Druckfläche mehrere seichte Nuten
86 haben, die vorzugsweise in zwei parallelen Reihen rechtwinklig zueinander angeordnet
sind. U m das Werkstück beim ersten Einlegen in die Maschine vor seiner Erfassung
durch die Vorschub- und Druckmittel in Stellung zu halten, hat das quergebogene
Ende 84 des Hammers einen Arm 87 mit Einem abwärts ragenden Stift 88. Der Arm ist
so lang, daß der Stift hinter den Vorschubgliedern sich befindet und das Werkstück
bei dessen Einlegung in die Maschine niederdrückt und es gegen Verdrehung festhält,
bis es durch die Vorschub- und Druckglieder erfaßt wird. Man muß Hilfsmittel vorsehen,
um das Werkstück zwischen den Vorschüben zu halten, bis es das Druckglied bei der
anfänglichen Vorwärtsbewegung erreicht. Hierzu dient der Stift 88 (Abb. 2 und 8).
Nachdem das Werkstück den Hammer erreicht hat, hält dieser es zwischen den Vorschüben.
Der Stift 88 ist so lang, daß er das Werkstück nicht erfaßt, solange noch Werkstoff
unter dem Hammer ist.
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Der Hammer wird von der Hubwelle wie folgt getrieben: Ein kurzer Arm
oder Ansatz 9o ist an dem Bund 6o befestigt, um das Ende einer Schraube gi zu erfassen,
die durch den unteren Teil des aufrechten Armes 81 geschraubt ist und darin in eingestellter
Lage durch eine Mutter 92 (Abb. 2) gehalten wird. Um die Schraube gi in Eingriff
mit dem Ansatz go zu halten, liegt eine Druckfeder 93 an einem Ende gegen den Arm
81 und am andern Ende gegen eine Stellschraube 94, die durch das umgebogene Ende
einer Stütze 95 geschraubt ist, die am oberen Arme der Maschine ausgebildet ist.
Der Arm kann bei 96 ausgespart sein, und das Ende der Schraube 94 kann ausgehöhlt
sein, um das Ende der Feder 93 zwecks Festhaltens aufzunehmen. Eine Mutter 97 hält
die Schraube 94 in eingestellter Lage fest.
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Der Hammer wird durch die Schwingung der Hubwelle gehoben und durch
den Druck der Feder 93 gesenkt, so daß der Druck auf das Werkstück ein nachgiebiger
Federdruck ist. Durch den aufrechten Arm 81 kann man den Hammer jederzeit von Hand
vom Werkstück abheben. Die Einstellung der Schraube 9i erlaubt ein genaues zeitliches
Steuern des Hammers relativ zur Vorschubeinrichtung.
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Zum Abschneiden des Streifens sind die beiden Scherenglieder 25, 26
längs in und außer Wirkungslage beweglich und mit Einrichtungen versehen, um am
Ende ihrer Vorwärtsbewegung oder nahe diesem Ende zu schneiden. Ein Tragblock ioo
lagert verschiebbar an der Schwingwelle 4o und Hubwelle 5o. Diese Wellen liegen
parallel in derselben waagerechten Ebene. Die Unterfläche
des Blockes
ist ausgespart zur Aufnahme des Endes des Scherengliedes 25, das durch eine Schraube
ioi lose daran befestigt ist. Eine Feder io2 ist am Schaft der Schraube zwischen
dem Ende des Scherengliedes und dem Kopf der Schraube eingeschaltet und sollte steif
genug sein, um das Ende des Scherengliedes in Flacheingriff mit der Unterfläche
des Blockes zu halten und doch ein leichtes Nachgeben zu gestatten, wenn das Vorderende
des Scherengliedes gesenkt wird. Das Ende des Gliedes 25 paßt satt in die Aussparung
in der Unterfläche des Blockes, um eine Querbewegung desselben zu verhindern, da
dieses Glied eine Längsbewegung, aber keine Querbewegung mit dem Block hat. Das
Schneiden der beiden Scherenglieder geschieht durch die Bewegung des Scherengliedes
a6 allein. Die beiden Glieder sind durch einen Gelenkzapfen 103 (Abb. io)
verbunden.
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Gewöhnlich werden die Scherenglieder in zurückgezogener unwirksamer
Lage durch eine Schraubenfeder 105 gehalten, die zusammengedrückt ist und an der
Hubwelle zwischen dem Block ioo und dem Wellenlager im Ende des oberen Armes sitzt.
Zum Vorwärtsbewegen des Blockes und Scherengliedes ist ein Kniehebel io6 gelenkig
auf einem -Zapfen 107 gelagert, der in den Oberarm eingesetzt ist. Ein Arm dieses
Hebels hat einen Querstift io8 mit einer Rolle iog zum Erfassen der Hinterfläche
des Blockes ioo. Der andere Arm des Hebels ist durch Schnur oder Kette mit einem
Pedal verbunden. Wird dieses gedrückt, so werden der Block und die Scherenglieder
durch den Kniehebel vorbewegt. Hört der Druck auf, so drückt die Feder io5 den Block
zur Normallage zurück.
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Damit das bewegliche Scherenglied 26 beim Vorwärtshube schneidet,
ist eineKurvenplatte iio lose am erweiterten hinteren Ende der Hammerwelle 82 gelagert.
Dieser Teil der Kurvenplatte hat die Form einer Hülse zur Aufnahme der Welle. Eine
leichte gespannte Feder greift am einen Ende an einem in den Hülsenteil der Kurvenplatte
eingesetzten Stift 112 und am andern Ende an einem Stift 113 an, der in einen Arm
114 eingesetzt ist, und sucht die Kurvenplatte in Wirkungslage so zu halten, daß
der Vorderteil 115 die Oberfläche des Scherengliedes 26 erfaßt. Das Hinterende dieses
Gliedes trägt eine aufrechte Rolle 116, die lose an einer Schraube 117 sitzt und
in Eingriff mit der Kurvenplatte durch eine Druckfeder 118 gehalten wird, die an
einer Schraube i i9 sitzt, welche in die Unterfläche des Blockes ioo greift. Das
freie Ende der Feder liegt gegen die Schraube 117 an.
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Um eine Störung der freien Bewegung und Hantierung des Werkstückes
am Werkstückträger zu verhindern, sind die Scherenglieder hoch genug über dem Werkstück
und unteren Arm angebracht, um genügend freien Raum zu lassen. Dies bedingt ein
Niederbewegen der Vorderenden der Scherenglieder beim Vorwärtshube zwecks Bewegung
unter die Vorschub- und Preßglieder bei deren Hochlage. Hierzu sitzt ein Block i2o
(Abb. io) auf dem oberen Ende des Schwingzapfens 103 und hat eine senkrechte, oben
offene Vertiefung 21, in der drehbar eine Rolle i22 an einem Stift 123 sitzt,
der in den Block quer zur Aussparung eingesetzt ist. Eine abwärts ragende senkrechte
Kurvenplatte 125 ist an der Unterfläche des oberen Armes so befestigt, daß ihre
Unterkante 126 die Rolle i22 im Block i2o erfaßt. Werden die Scherenglieder vorwärts
bewegt, so gleitet die Rolle längs der Kante, und bei Erreichung des schrägen Teils
127 werden diese Glieder niederbewegt. So wird der Punkt des Schneidens genau bestimmt.
Abb. 3 zeigt im Grundriß drei Lagen der Scherenglieder. Die ausgezogenen Linien
zeigen die normale unwirksame Lage. Die gestrichelten Linien zeigen die offene Lage
der Glieder vor dem Schnitt gerade vor dem Ende des Vorwärtshubes. Die punktierten
Linien zeigen die geschlossene Lage am Ende des Vorwärtshubes nach bewirktem Schnitt.
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Zum Heben des oberen Vorschubgliedes und des Hammers oder Druckgliedes
beim Vorwärtshube der Scherenglieder ist der Arm 114 an der Welle 82 befestigt,
um sie zu schwingen. Das Unterende der Welle und der Arm ist in der Mitte auf eine
kurze Strecke von der Bohrung aus gespalten, so daß, wenn die durch die innere Hälfte
des Armes geschraubte Schraube 130 angezogen wird, sie die Bohrung um die
Welle zwecks Festhaltens zusammendrückt. Der Arm trägt eine Rolle 131 an einer Schraube
132, die der Länge nach in den Arm eingreift. Die Rolle kann von einer vorwärts
ragenden Kurvenplatte 133 erfaßt werden; die an der Oberfläche des Blockes ioo durch
Schrauben 134 befestigt wird. Die Kante 135 der Kurvenplatte (Abb. 3) ist so geformt,
daß, wenn die Scherenglieder vorbewegt werden, der Arm 114 auswärts bewegt wird
und die Welle 82 schwingt, um das Druckglied 24 zu heben. Gleichzeitig erfaßt der
Ansatz 87 an letzterem Gliede die Schraube 33 und hebt die Vorschubschiene und Streifenführung.
Dieses hebt natürlich den Streifen und das Werkstück etwas an, so daß der Streifen
dann aufwärts relativ zum Werkstück von dem Punkt an schräg geneigt ist, an dem
er auf das Werkstück hinter der Führung angepreßt worden ist. Bei der letzten Bewegung
der
Scherenglieder tritt das feste Glied über den Streifen und das
bewegliche Glied unter ihn, so daß, wenn sie sich schließen, der Streifen dicht
an der Oberfläche des Werkstückes abgeschnitten wird.
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Abb.3 zeigt, daß das Abschneiden des Streifens vor den Vorschubmitteln
geschieht, so daß das Zuführungsende des Streifens unter dem Vorschubgliede und
in solcher Lage bleibt, daß es von diesem Gliede und dem Leerlaufgliede erfaßt wird,
wenn das Vorschubglied durch die Rückzugsbewegung des Schneidwerkes gesenkt wird.
Dies ist wichtig, weil dadurch ein stetiger Betrieb der Maschine gewährleistet wird.
Wenn der Streifen hinter den Vorschubmitteln durchgeschnitten wird, so muß der Arbeiter
ihn von Hand zu einem Punkt vorschieben, wo er von den Vorschubmitteln erfaßt werden
kann. Das erfordert aber kostbare Zeit. Dies ist ein Nachteil des Handschnittes
mit der Schere, da der Arbeiter gewöhnlich Schwierigkeiten hat, die Spitze der Schere
vor den Vorschubmitteln einzuführen, so daß häufig der Streifen nachgefädelt oder
von Hand vorgeschoben werden muß.
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Zwecks Führens des Werkstückes durch die Maschine ist der Kantenanschlag
28 unter dem Werkstückträger so angebracht, daß er unter dessen Oberfläche
beliebig ohne nennenswerte Anstrengung senkbar ist. Hierzu ist z. B. ein Arm 14o
vorgesehen, dessen eines Ende die Form eines Ouerbundes 141 hat, so daß er durch
eine Schraube 14:2 an einem Zapfen 143 befestigt werden kann, der drehbar an einem
Ende in einer Stütze 1,44 lagert. Diese ist durch eine Schraube 145 mit der Unterfläche
des Werkstückträgers verbunden, und am anderen Ende lagert der Stift 143 in der
Seitenwand 146 des Endes des unteren Armes 15 (Abb. 6). Eine Feder 147 am Stift
143 hält den Arm in Eingriff mit der Stütze 144 und gegen Seitenbewegung am Stift.
An der Oberfläche des Armes 140 ist ein Schieber 148 verschiebbar, der am einen
Ende den Anschlag 28 trägt. In dem Schieber ist eine abwärts ragende Schxaube
150 festgenietet, die durch einen Längsschlitz 151 in dem Arme niederragt
und eine riffelköpfige Klemmutter 152 aufnehmen kann, die den Schlitz 151 überlappt
und den Schieber in eingestellter Lage am Arme hält. Der Werkstückträger hat einen
Schlitz 154, durch den der Anschlag in Wirkungslage ragt. Der Schlitz ist lang genug
für eine weite Einstellung des Anschlages auf verschiedene Abstände von den Vorschubmitteln
senkrecht zur normalen Vorschublinie. Der Anschlag kann aus wirksamer Lage in unwirksame
oder umgekehrt durch Drehung des Stiftes 143 bewegt werden, der hierzu ein Fingerstück
156 hat und über die Seitenwand 146 des Unterarmes der Maschine vorragt. Das Fingerstück
ist der rechten Hand des Arbeiters beim Hantieren des Werkstückes und Durchführen
durch die Maschine bequem erreichbar, und seine Handhabung erfordert keine Anstrengung
und stört nicht die Arbeit. Abb.4 zeigt den Anschlag in Wirkungslage oberhalb des
Werkstückträgers und Abb. 5 in Unwirksamkeitslage, wobei das obere Ende des Anschlages
sich dicht unter der Oberfläche des Werkstückträgers befindet. Die Endwand 157 des
unteren Armes ist bei 158 ausgeschnitten zur Aufnahme des Anschlagsendes des Schiebers,
daß die Senkung des Armes 14o begrenzt. Eine Feder 16o sitzt auf einer Schraube
161, die in die Kante des Armes eingreift, und ist mit dem einen Ende in ein Loch
162, in dem Arme eingelegt, während das andere Ende sich gegen die Endwand 157 legt.
Das Unterende der Feder ist winklig gebogen zur Aufnahme der unteren inneren Ecke
der Endwand bei Tieflage des Armes, in der er so verriegelt wird. Es ist aber nur
ein leichter Druck nötig, um den Anschlag von einer Lage zur andern zu bewegen.
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Um den Anschlag quer zur normalen Vorschublinie einzustellen, was
vorzugsweise in seiner 'Wirkungslage geschieht, wird die Klemmutter gelöst und dann
benutzt, um den Schieber 148 in die gewünschte Lage zu bewegen, worauf sie angezogen
wird. Der Vorgang erfordert nur einen Augenblick. Ein Anschlag dieser Art ist sehr
vorteilhaft im Hinblick auf die Vielgestaltigkeit der Werkstücke, deren viele einen
Anschlag augenblicksweise statt dauernd brauchen. Das gilt besonders für Werkstücke
mit kandvorsprüngen, z. B. Bändern, und mitAusschnitten. Die Geschwindigkeit der
Bearbeitung wird erheblich gesteigert, wenn der Anschlag nötigenfalls augenblicksweise
aus dem Wege gesenkt werden kann.
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Bei der Vorbereitung der Maschine für den Betrieb wird der Streifen
von der Vorratsquelle durch die Streifenführung gefädelt, und sein Ende wird unter
das obere Vorschubglied geschoben, das gewöhnlich in Hochlage ist, wenn die Maschine
sich in Ruhe befindet. Das Arbeitsstück wird dann der Maschine unter dem Vorschubgliede
so dargeboten, daß die Kante des Arbeitsstückes gegen den Anschlag liegt, sofern
ein solcher verwendet wird. Das Einführen des Arbeitsstückes in die Maschine kann
durch Druck auf das Schneidwerkspedal erleichtert werden, um dadurch die Scherenglieder
zwecks Hebens der Vorschub- und Druckglieder vorzubewegen. Das Heben dieser Glieder
kann durch teilweises Niederdrücken des Pedals
erzielt werden; aber
auch wenn die Scherenglieder voll nach vorn bewegt werden, schneiden sie oberhalb
des Werkstückes am Werkstückträger und richten keinen Schaden an. Beim Anlaufen
der Maschine greifen die Vorschubglieder das Werkstück und den Streifen und schalten
beide einen Schritt vorwärts, was den Streifen von der Vorratsquelle abzieht. Unmittelbar
vor dem Anstieg des Vorschubgliedes wird der Hammer gesenkt, und der Stift 88 hält
das Werkstück, falls es nicht beim ersten Vorschub den Hammer erreicht hat. Nachdem
das Werkstück zu einem Punkt unter dem Hammer vorgeschoben worden ist, wirkt der
Stift 88 nicht länger, und das Werkstück wird zwischen den Vorschüben durch denHammergehalten.
Erreichtwährend der Förderung des Werkstückes durch die Maschine ein Kantenvorsprung
des Werkstückes den Anschlag, so senkt der Arbeiter diesen durch Druck auf das Fingerstück
und hebt ihn nach dem Vorbeigange des Vorsprunges wieder in Wirkungslage. Der erforderliche
Druck ist sehr gering, und das Fingerstück kann durch die rechte Hand des Arbeiters
verstellt werden, ohne die Handhabung des Werkstückes merklich zu stören.
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Soll der Streifen durchgeschnitten werden, so drückt der Arbeiter
ohne Stillsetzung der Maschine das Pedal bzw. den entsprechenden Handhebel nieder
und bewegt das Schneidwerk vorwärts. Dadurch werden die Vorschub- und Anpreßglieder
gehoben, und der Streifen wird dicht am Werkstück durchgeschnitten. Dieser Vorgang
vollzieht sich sehr rasch und praktisch in einem Augenblick, und die Vorschub- und
Anpreßglieder durchlaufen ihre Bewegungen wie vorher, aber ohne irgendwelche Einwirkung
auf das Werkstück. Das Zurückziehen des Schneidwerks erlaubt, daß die Vorschub-
und Anpreßglieder ihre Normallagen wieder einnehmen. Das Werkstück geht dann nach
einer kurzen Pause vorwärts.
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Zum Verstärken gewisser Werkstücke ist es üblich, mehrere kurze Streifen
anzulegen. Solche Arbeit kann sehr vorteilhaft durch -die neue Maschine mit geringer
oder gar keiner Unterbrechung der Fortbewegung des Werkstückes geleistet werden.
Die Genauigkeit der Anbringung des Schnittes hat sich als besonders vorteilhaft-beim
Verstärken der Ränder von Oberledern mit viereckigem Hals und ähnlicher Arbeit erwiesen,
weil dabei der Streifen an. den rechteckigen Winkeln durchgeschnitten -werden muß,
was mit dem neuen Schneidwerk genau geschehen kann, so daß wenig oder kein Raum
zwischen den benachbarten Enden des Streifens an den Ecken bleibt und die ganze
Kante um den Ausschnitt herum verstärkt wird. Abb.9 zeigt schematisch einen Teil
eines mit gekrümmtem Hals versehenen Oberleders 2io, und zwar in gestrichelten Linien,
in der Lage zu Beginn der Streifenanbringung und in ausgezogener Lage am Schlusse
der Arbeit, wobei das Schneidwerk das Ende des Streifens an der Kante des Oberleders
abschneidet.
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Konstruktiv hat die neue Maschine gewisse Vorteile. Z.B. ist das Schneidwerk
sehr leicht von der Maschine mittels der einzigen Schraube ioi entfernbar, worauf
die Scherenmesser genau so wie eine Schere geschliffen werden können. Diese Messer
können zwecks Zusammenarbeit mittels der Gelenkschraube 103 zur Erzielung
guten Schnittes angezogen werden. Beim Betriebe der Scherenglieder hat das bewegliche
Glied das Bestreben, beim Schneiden den Streifen etwas vorzuziehen, - und gewährleistet
dadurch weiterhin, daß das Zuführungsende des Streifens in Stellung zum Erfassen
durch das obere Vorschubglied beim nächsten Vorschube ist.
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Beim Übergange von einer Streifenbreite zur andern erlaubt die Halteschraube
der Streifenführung deren Ersatz durch eine andere. Es ist keine weitere Auswechselung
nötig, weil der Heizkörper, die Vorschub-und Anpreßmittel sämtlich für Streifen
größter Breite eingerichtet sind. Bei der neuen Maschine ist die Arbeitsgeschwindigkeit
stark erhöht, und es werden außerdem noch mannigfache Vorteile erzielt. Das Vorschubglied,
das den Streifen auf volle Breite erfaßt, bewirkt eine vorläufige Haftung zwischen
dem Streifen und dem Werkstück, die dann durch den Hammer vervollständigt wird.
Die Verwendung des neuen Schneidwerkes erlaubt dieVerwendung eines längeren Vorschubes
und, erhöht dadurch die Geschwindigkeit des Vorschubes des Werkstückes durch die
Maschine.
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Viele Teile der Erfindung sind auch für andere Maschinen und Zwecke
brauchbar.