DE54956C - Selbsttätiger, mit Wasser betrie- ; bener Luftdruckapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In beiliegender Zeichnung ist Fig. 1 ein Längsschnitt, Fig. 2 eine Vorderansicht und Fig. 3 eine Oberansicht des Luftdruckapparates. Fig. 4 stellt den Apparat in der Stellung dar, welche derselbe einnimmt, nachdem der Behalter A gefüllt ist. ■ ■· . .

Der Apparat besteht aus den beiden Behältern A und B, welche fest mit einander verbunden sind und nur durch das Rohr d mit einander in Verbindung stehen. Der ganze Apparat ist mit der Achse a, welche in passenden Lagern Il ruht, drehbar und wird durch das am unteren Ende von A angebrachte Gegengewicht g in richtiger Läge gehalten, bei welcher der Apparat nach der Seite, auf welcher der Behälter B sitzt, etwas geneigt ist. Der eine Theil der Achse, der mit dem Küken a² des Hahnes a¹ fest verbunden ist, ist hohl und steht durch das Küken mit der Wasserleitung c in Verbindung. Während das Küken a² sich beim Drehen des Apparates ebenfalls mitdrehen mufs, ist der Hahn α¹ selbst feststehend. Von dem Behälter A geht ein Rohr d aus, welches bis nahe zum Deckel des Behälters B reicht. Dieses Rohr besitzt den Hahn d¹, an dessen Küken ein Gewicht d² befestigt ist. Wird der Apparat und mit demselben Rohr d und Hahn d¹ gedreht, . so wird durch das Gewicht d², welches immer senkrecht hängt, das Küken ebenfalls in seiner Stellung gehalten und dadurch der Hahn d^l geöffnet oder geschlossen.

Von dem Boden des Behälters B geht ein Rohr b aus, welches den Deckel von B durchdringt, über demselben umgebogen und mit einem Gummischlauch e oder dergleichen verbunden ist und so als Heber wirkt. Während sich an dem Behälter B in der Nähe seines Deckels noch Oeffhungen für den Ein- und Austritt der Luft befinden, sitzt auf dem Be-" hälter A noch ein Stutzen f, der durch eine mit Saug- und Druckventil ausgerüstete Leitung mit dem Windkessel eines Bierdruckapparates .oder dergleichen verbunden ist.

Das Druckventil dient dazu, ein Zurückströmen der in den Windkessel geprefsten Luft zu verhüten, und hat das Saugventil den Zweck, die zum Entleeren des Behälters A nöthige Luft, nachdem derselbe mit Wasser gefüllt ist, eintreten zu lassen.

Die Anordnung, sowie Lage der Röhren c d und b geschieht am zweckmäfsigsten in der durch die Zeichnung veranschaulichten Weise.

Beim Beginn der Arbeit nimmt der Apparat die in Fig. 1 gezeichnete Lage ein, Hahn α¹ ist geöffnet und Hahn d¹ geschlossen. Nachdem die Wasserleitung angeschlossen, tritt das Wasser durch Rohr c, Küken a² und hohle Achse α in den Behälter A und füllt denselben. Die in dem Behälter befindliche Luft wird durch das Rohr f nach dem Windkessel gedrückt.

Mit dem Steigen des Wassers in dem · Behälter A wird die Stellung des Apparates immer mehr geneigt, und sobald der Druck der Wassersäule das Gegengewicht überwindet, wird der Apparat umkippen und in die in Fig. 4 gezeichnete Lage gelangen. Zur Begrenzung dieser Bewegung kann an passender Stelle ein Hindernifs angebracht werden, gegen welches entweder das Gegengewicht an- oder der Apparat selbst aufschlägt. Durch dieses Umkippen schliefst

sich der Hahn d¹, während sich, der Hahn d¹ öffnet. Das in A befindliche Wasser wird nun durch das Rohr d in den Behälter B entweichen, denselben anfüllen und durch den Heber b e abgezogen werden. Gerade wie mit dem Steigen des Wassers in A der Apparat sich neigt, wird derselbe sich auch der Entleerung entsprechend wieder aufrichten und aus der Lage in Fig. 4 in die in Fig. 1 dargestellte gelangen. Hahn d¹ hat sich dabei geschlossen, während Hahn. a} geöffnet wurde; dasselbe Spiel wiederholt sich und wird so lange fortgesetzt, bis genügend Luft im Windkessel vorhanden ist. Das Inbetrieb- sowie Stillsetzen des Apparates erfolgt durch einfaches Oeffnen oder Schliefsen der Wasserleitung, während die Arbeit des Apparates vollkommen selbsttätig stattfindet. Die Gröfse der Behälter A B, sowie die Abmessungen der Rohrleitungen richten sich ganz nach der erforderlichen Luftmenge; ebenso hat man es vollständig in der Hand, das Füllen und Entleeren der Behälter schnell oder weniger schnell vor sich gehen zu lassen.

Claims (1)

1. Pa te nt-An sp ruch:

   Ein selbstthätiger Luft druckapparat mit Wasserbetrieb, dadurch gekennzeichnet, dafs mit dem Füllen des Behälters (A) mit Wasser der Apparat zum Umkippen gebracht und so Hahn (d¹) geöffnet und Hahn (a¹). geschlossen wird, wodurch das Wasser von A nach B entweichen und von dort durch Heber (b e) abgezogen werden kann, mit welchem Entleeren ein Aufrichten des Apparates und ein Umstellen der Hähne verbunden ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.