DE546992C - Kompressionsvorrichtung (Distinktor) fuer Roentgenaufnahmen - Google Patents

Description

• Kompressionsvorrichtung (Distinktor) für Röntgenaufnahmen Bei Durchleuchtung des Magens und Darmes wird zur Organ- und Inhaltsverschiebung eine Kompressionsvorrichtung verwendet, mit welcher auch der zur Darstellung der Schleimhauteinzelheiten notwendige Druck auf den Körper ausgeübt werden kann. Sobald das richtige Bild am Durchleuchtungsschirm erhalten wird, muß, bei unveränderter Wirkung der Kompressionsvorrichtung, die photographische Kassette rasch in das Strahlenfeld -der Röntgenröhre gebracht werden.
• Es sind nun Vorrichtungen bekannt, bei welchen ein an einem Ständer o. dgl. befestigter Rahmen als Führung eines Schlittens dient, der sowohl einen Durchleuchtungsschiri als auch eine photographische Kassette trägt. Je nach der Stellung des Schlittens befindet sich abwechselnd der Durchleuchtungsschirm oder die Kassette in dem Strahlenfeld der Röntgenröhre. Der Schlitten wird mit der Hand verschoben Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie nicht als Kompressionsvorrichtung verwendbar ist, da der erforderliche Druck gegen den Körper nur mittels einer Vorrichtung ausgeübt werden kann, die frei in der Hand gehalten wird. Die Vorrichtung gestattet auch nicht die Beobachtung des aufzunehmenden Teiles am Durchleuchtungsschirm während der Aufnahme, da der Schirm während der Aufnahme aus dem Strahlenfeld der Röntgenröhre hinaus bewegt ist.
• Die Kompressionsvorrichtung nach der Erfindung, die frei in der Hand gehalten werden kann, ermöglicht die Verwendung des üblichen Durchleuchtungsschirmes und kann in jede beliebige Stellung in bezug auf den Körper gebracht werden, wobei der Durchleuchtungsschirm immer im Strahlenfeld der Röhre verbleibt. Auf der Kompressionsvorrichtung sind eine oder mehrere photographische Kassetten zur Aufnahme von Röntgenbildern verschiebbar angeordnet, welche Kassetten aus einer gegen Röntgenstrahlen abgedeckten Stellung während des Gebrauches der Kompressionsvorrichtung in das Strahlenfeld der Röntgenröhre gebracht werden können. Die Kassette wird durch Federzug in die Aufnahmestellung _gebracht und in der abgedruckten Stellung durch eine Sperrung gehalten, nach deren Freigabe die Feder die Verschiebung der Kassette bewirkt. Die Freigabe der Sperrung der Kassette wird durch Betätigung eines am Handgriff der Kompressionsvorrichtung vorgesehenen Teiles bewirkt. Die Kassette steuert durch ihre Bewegung den Hochspannungsstromkreis der Röntgenröhre, unterbricht also bei Beginn der Bewegung den Stromkreis und schaltet die Röhre aus, schließt dagegen den Stromkreis am Ende der Bewegung und schaltet die Röhre wieder ein. Die Kassette steuert auch durch ihre Bewegung den Heizstromkreis des Glühfadens der Röntgenröhre.
• Die Zeichnung veranschaulicht die Kompressionsvorrichtung nach der Erfindung in beispielsweiser Ausführung in Fig. i in Vorderansicht, teilweise im Schnitt, und in F ig. 2 in Seitenansicht (von links nach Fig. i). Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung der Kontakte der von der photographischen Kassette gesteuerten Stromkreise.
• Der Druckkörper i der Kompressionsvorrichtung ist topfähnlich gestaltet und mit einem den Druck ausübenden, für Röntgenstrahlen durchlässigen Boden 2 versehen. Der Druckkörper i sitzt, wie üblich, auf dem U-förmigen Halter 3, der in den Handgriff .4 endigt. Die zur Herstellung des Röntgenbildes bestimmte photographische Kassette 5 sitzt in einem Rahmen 6, der von zwei Führungshülsen 7 getragen wird. An beiden Seiten des Halters 3 ist je eine Führungsstange 8 für eine Hülse 7 befestigt. Die beiden Führungshülsen 7 sind durch einen Querbügel 9 miteinander verbunden, der einen Haken io trägt, dessen freies Ende durch einen Längsschlitz i 1 des hohlen Halters 3 in den Innenraum des Halters reicht. An dem Haken io greift eine Zugfeder 12 an, deren oberes Ende in der Bohrung des Halters 3 befestigt ist. Die Feder 12 sucht den Rahmen 6 mit der photographischen Kassette 5 in die obere Stellung vor den Druckkörper i, also in das Strahlenfeld der Röntgenröhre, zu ziehen, wird daran aber gewöhnlich durch eine Sperrung des Hakens io gehindert. In der veranschaulichten unteren Stellung liegt die Kassette vor einer am Halter 3 befestigten Deckplatte 13, so daß sie vor der Einwirkung der Röntgenstrahlen geschützt ist.
• In den gleichfalls hohlen unteren Teilen des Halters 3 ist ein Gestänge untergebracht. Im hohlen Handgriff 4 des Halters 3 liegt eine verschiebbare Stange 14, deren zu einem Knopf 15 gestaltetes Ende aus dem Handgriff nach außen reicht. Eine im Handgriff 4 untergebrachte Feder 16 hält die Stange 15 in der in Fig. i veranschaulichten Stellung. Das im Halter liegende Ende der Stange 15 ist mit einem um einen Zapfen 18 drehbaren zweiarmigen Hebel 17 verbunden, an den eine Feder i9 gelenkig angeschlossen ist, deren freies Ende auf dem Ende 2o des Hakens io liegt und so den Haken entgegen dem Zug der Feder 12 in der unteren Stellung festhält. Hierdurch ist auch die Kassette in ihrer unteren Stellung g--sichert.
• Wenn mittels der Kompressionsvorrichtung der erforderliche Druck gegen die aufzunehmende Körperstelle ausgeübt und auf dem Durchleuchtungsschirm ein richtiges Bild erhalten ist, wird, ohne die Kompressionsvorrichtung aus ihrer Lage zu bringen, ein Druck gegen den Druckknopf i5 ausgeübt. Die Feder i9 wird hierdurch von dem Hakenende 2o abgezogen. Der freigegebene Haken io wird von der Feder 12 aufwärts gezogen und. der Rahmen 6 mit der Kassette 5 in die Stellung vor dem Druckkörper i in das.Strahlenfeld der Röntgenröhre verschoben.
• Um den Rahmen wieder in die Anfangsstellung zu bringen, wird er abwärts gedrückt, bis der Haken io unter das Ende der Feder 13 greift und so wieder in seiner unteren Stellung gesichert ist.
• Wenn zwei Kassetten vorgesehen sind, müssen alle Teile doppelt vorhanden sein. Zur Vereinfachung kann der erste mit dem zweiten Kassettenrahmen derart verbunden sein, daß bei Aufwärtsbewegung des zweiten Rahmens durch Druck auf den Betätigungsknopf der erste Rahmen in seine untere Stellung abwärts gezogen wird.
• In seiner unteren Stellung hält der Rahmen 6 einen Schalter 21 des Hochspannungsstromkreises der Röntgenröhre geschlossen (Fig. 2). Bei Beginn der Bewegung des Rahmens 6 mit der Kassette 5 wird der Schalterei selbsttätig geöffnet und der Stromkreis unterbrochen; die Röntgenröhre wird somit ausgeschaltet. In der oberen Endstellung des Rahmens 6 wird ein Schalter 22 und hiefdurch der Hochspannungsstromkreis der Röntgenröhre geschlossen , und diese eingeschaltet. Bevor der Rahmen 6 die obere Stellung erreicht, schließt er einen Schalter 23 im Heizstromkreis des Glühfadens der Röntgenröhre, wodurch -ein Teil des Heizwiderstandes ausgeschaltet und so der Heizstrom des Glühfadens verstärkt wird. Die Schaltung der Röntgenröhre ist die übliche.

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kompressionsvorrichtung (Distinktor) für Röntgenaufnahmen, die frei in der Hand gehalten werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere photographische Kassetten zur Aufnahme von Röntgenbildern an der Kompressionsvorrichtung verschiebbar angeordnet sind, welche Kassetten aus einer gegen Röntgenstrahlen abgedeckten Stellung während des Gebrauches der Kompressionsvorrichtung in das Strahlenfeld der Röntgenröhre zwischen Röhre und Durchleuchtungsschirme verschoben werden können, so daß auch während der Aufnahme die Beobachtung am Durchleuchtungsschirm möglich ist.
2. 2. Kompressionsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette durch Federung in das Strahlenfeld der Röntgenröhre gebracht und in der abgedeckten Stellung durch eine Sperrung gehalten wird. nach deren Freigabe die Feder die Verschiebung der Kassette bewirkt.
3. 3. Kompressionsvorrichtung nach den Ansprüchen i und 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabe der Sperrung der Kassette und hierdurch ihre Bewegung in das Strahlenfeld der Röntgenröhre durch Betätigung eines am Handgriff der Kompressionsvorrichtung vorgesehenen Teiles, z. B. eines Knopfes, bewirkt wird. ..
4. Kompressionsvarrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, claß das Gestänge zur Betätigung der Sperrung der Kassette in Bohrungen des Halters und des Hand=rittes der Kompressionsvorrichtung untergebracht ist.
5. 5. Kompressionsvorrichtung nach den Ansprüchen i bis 3 mit zwei Kassetten, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kassetten derart miteinander verbunden sind, daß durch die. Bewegung der zweiten Kassette aus der abgedeckten Stellung in das Strahlenfeld der Röntgenröhre die erste Kassette in ihre abgedeckte Stellung zurückbewegt wird.
6. 6. Kompressionsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette durch ihre Bewegung den Hochspannungsstromkreis der Röntgenröhre steuert, nämlich bei Beginn der Bewegung den Stromkreis unterbricht, somit die Röntgenröhre ausschaltet und am Ende der Bewegung den Stromkreis schließt, demnach die Röhre wieder einschaltet.
7. 7. Kompressionsvorrichtung nach den Ansprüchen i und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette durch ihre Bewegung den Stromkreis des Glühfadens der Röntgenröhre steuert, z. E. durch Schließung eines Schalters zur Verstärkung des Stromkreises Widerstand aus dem Stromkreis ausschaltet.