DE54547C - Vorrichtung zum Pressen von Stroh in Garbenform - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht, Fig. 2 einen Lä'ngenschnitt, Fig. 3 die obere Ansicht und Fig. 4 die Kopfansicht. Der . Strohgarbenpresser besteht aus dem Lagertisch A und dem Prefs- und Bindekasten B nebst Fahrgestell.

Der Tisch A dient zum Auffangen und Lagern des von der Dreschmaschine ausgeworfenen Strohes, welches vermöge der schrägen Stellung, die beliebig geändert werden kann, leicht in den Preiskasten B rutscht. Der Kasten ist durch ein in verticaler Richtung bewegliches Abschlufsgitter von dem Lagertisch A getrennt, damit während des Bindens das hinzukommende Stroh zurückgehalten wird; das Abschlufsgitter besteht aus dem Rahmen a, welcher am Prefs- und Bindekasten B befestigt ist, und der in dem' Rahmen α beweglichen Gabel U₁ mit sechs Zinken nebst zwei Federn a₂, welche bestrebt sind, die Gabel a, in der oberen Stellung zu halten. An einer Welle b unterhalb des Preiskastens sind drei Arme c angeschraubt, welche durch den seitlich aufserhalb des Preiskastens angebrachten, mit einem verstellbaren Gewicht versehenen Prefshebel d bewegt werden. Der mittlere Arm c², Fig. 3, trägt an seiner Spitze zwei gegenüberliegende Federn, welche zur Aufnahme des Strohseilendes dienen. Der Prefshebel d kann auch auf der anderen Seite angebracht werden. An den äufseren Enden derselben Welle b sind noch zwei Hebelarme f befestigt, welche sich gleichzeitig mit dem Prefshebel d bewegen und die Gabel α_λ des Abschlufsgitters abwärts drücken, worauf das Stroh in den Preiskasten eindringen kann.

Eine zweite Welle g, welche ebenfalls unter dem Preiskasten gelagert ist, trägt zwei Gegenarme h und an den äuiseren Enden je einen kurzen Hebel i, welche mittelst beweglicher Zugstangen k an der anderen Welle b befestigt sind und ebenfalls durch den Prefshebel d in Bewegung gesetzt werden. Die zuletzt genannten zwei Arme h machen dadurch eine entgegengesetzte Bewegung und erwirken eine starke Pressung des zwischen den fünf Packern befindlichen Strohes. In dem Prefs- und Bindekasten B sind zwei doppelte Seitentheile,. wovon die beiden inneren / durch je eine Schraubenmutter m verstellbar sind, damit sowohl kürzere, als auch längere Garben gepreist und gebunden werden können. Auf einer Schiene η über dem Preiskasten sind, sechs Federn 0 angeschraubt, welche beim Aufheben der Arme c das etwaige Austreten des Strohes aus dem Prefskasten verhindern.

Die Benutzung dieser Maschine erfordert zwei Mann, wobei der eine die Einlegung des Strohseiles und Bewegung der Hebel übernimmt, während der andere die beiden Strohseilenden zusammenbindet und die Garben aus dem Preis- und Bindekasten entfernt.

In Fig. 2 sind die Arme c und h geschlossen und das Abschlufsgitter α gehoben; um nun damit zu arbeiten, wird zuerst das eine Strohseilende in die Federn des mittlern Packers C₂ und das andere Ende in die Federn des Einschnittes ρ am Kopftheil des Prefs- und Bindekastens geklemmt, hierauf wird der Prefshebel d in der Richtung nach dem Lagertisch umgelegt, wodurch das Abschlufsgitter und die drei Packerarme c durch die Schlitze unter den Boden des Prefs- und Bindekastens korn-

men; die zwei Gegenpacker h gelangen durch dieselbe Hebelbewegung nach rückwärts und kommen aufserhalb der Kopfwand zu stehen. Dadurch ist der ganze Raum in dem Prefs- und Bindekasten frei . uri"d das Strohseil liegt ausgestreckt zur Aufnahme von frischem Stroh bereit, welches nun ungehindert in den leeren Raum eindringen kann; sobald die genügende Menge Stroh sich über den Packern angesammelt hat, werden dieselben durch Umstellung des Hebels d zugleich mit dem Abschlufsgitter α gehoben, wodurch weiteres Stroh nicht mehr hinzukommen kann. Die Packer c drücken dann das Stroh gegen die Gegenpacker h, wodurch dasselbe stark zusammengeprefst wird, während der mittlere Packer c₂ das Strohseilende dem anderen Strohseilende wieder zuführt, wo es mit demselben verbunden wird. Sofort kann das Ende des nächsten Strohseiles in die Federn des mittleren Packers C₂ geklemmt werden, während durch eine Bewegung des Hebels d nach dem Lagertisch zu die Garbe frei wird und entfernt werden kann. Wird nun wieder das andere Ende.

des Strohseiles in den Einschnitt ρ am Kopftheil geklemmt, kommt frisches Stroh über die Packer und die Maschine ist wieder bereit, durch die Hebelbewegung die Pressung des Strohes für die nächste Garbe auszuführen. Das Pressen und Binden einer Garbe nimmt etwa 8 bis io Secunden in Anspruch.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zum Pressen von Stroh in Garbenform, dadurch gekennzeichnet, dafs das von der Dreschmaschine abgegebene Stroh zwischen die beweglichen, in geöffneter Stellung befindlichen Packer c und h (Fig. 2 punktirt) gebracht wird, welche mittelst eines Gewichtshebels d und der Welle b, der Zugstange k und. des Hebels i in geschlossene Stellung gebracht werden, wodurch bei gleichzeitiger Aufwärtsbewegung des Strohabsperrgitters α durch Hebel d das zwischen ihnen befindliche Stroh geprefst wird, während das eingelegte, von dem an einem der Packer c befindlichen Feder gehaltene Seil um die Garbe gebunden werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.