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Einrichtung zum Herstellen eines Kohlekuchens durch Pressen Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zum Herstellen eines für die Beschickung liegender Koksöfen
bestimmten Kohlekuchens durch Pressen von derjenigen Gattung, wobei dieses Pressen
von den beiden Seiten des Kuchens her durch Gegeneinanderbewegen der beiden als
Preßwände ausgebildeten Seitenwände erfolgt.
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Das Wesen des Erfindungsgegenstandes ergibt sich aus der Zeichnung,
die einen senkrechten Querschnitt durch die Einrichtung in etwas schematischer Darstellungsweise
zeigt.
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Die Preßform zum Herstellen des Kohlekuchens ist innerhalb eines die
Preßkräfte aufnehmenden Eisengerüsts angeordnet. dessen Hauptteile Rahmen aus senkrechten
Pfosten a, a, oberen Querträgern b und unteren Querträgern c und d bilden.
Derartiger Geriistrahinen ist eine größere Anzahl in der waagerechten Längserstreckung
derPreßform, d. 1i. in der Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene, vorgesehen und
durch entsprechende Längsverbindungen miteinander zusammengefügt. Diese weiteren
Einzelheiten des Gerüstbaues sind in der Zeichnung nicht mitberücksichtigt, weil
sie mit dem Wesen der Erfindung nichts zu tun haben.
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Die waagerechte Grundfläche der Preßform enthält die Bodenplatte e,
auf welcher der Preßkuchen, wenn er fertig ist, steht und mit der er dann in die
Ofenkammer einzufahren ist. Die Seitenbegrenzungen der Preßform bilden die beiden
Wände f und it aus starkem Eisenblech, die durch kräftige senkrechte Träger
i und h versteift sind. Die eine Preßwand fist nahe ihrer oberen Längskante
um eine waagerechte Achse na schwingbar in dem oberen Querträger b und die andere
Preßwand h nahe ihrer unteren Längskante um eine waagerechte Achse it schwingbar
in dem unteren Querträger c abgestützt. Die erstgenannte Preßwand f wird an ihrem
unteren Teile durch Kniehebel p, die sich gegen die rechtsseitigen Pfosten a- abstützen,
und die zweitgenannte Preßwand h an ihrem oberen Teile durch Kniehebel q, die sich
gegen die linksseitigen Pfosten a abstützen, bewegt. Der Antrieb der Kniehebel wird
durch senkrechte Schubstangen r und s bewirkt, die an den Enden eines zweiarmigen
Hebels t,, t, angreifen. Die Lagerung und Abstützung dieses Hebels
t" t. ist an dem Querträger d befestigt. Zum Antrieb des Hebels dienen
ein am Ende des Armes t;; angebrachtes Zahnsegment u, in das ein ebenfalls als Segment
ausgebildetes Zahnrad v eingreift, dessen Antriebswelle w ihre Lagerung und Abstützung
an dem linksseitigen Pfosten a erhält. Oberhalb der Preßform ist ein Fülltrichter
_e angebracht. Zum oberen Abschluß der Preßform dient eine Platte y, die aus der
gezeichneten Stellung schieberartig in die punktierte Stellung y' beiseitegerücktwerden
kann. Entsprechende Abschlußwände von senkrechter Stellung müssen an dem vorderen
und hinteren Ende der Preßform vorgesehen werden.
Beim Betriebe
dieser Einrichtung haben die beiden Preßwände f und lt und die Platte
y
vor Beginn des Pressens die in der Zeichnung angegebene Stellung. Zuerst
wird durch den Fülltrichter x körnige Feinkohle von oben eingeschüttet, bis die
Preßform vollständig angefüllt ist und die Kohlenmasse noch ein Stück weit in den
Trichter x hineinragt. Dann wird die Platte y aus der gezeichneten Stellung nach
rechts in die Stellung y' herübergeschoben, so daß sie die Preßform oben schließt.
Hierbei wird die überschüssige Kohlenmasse abgeschnitten und in dem Fülltrichter
x gehalten. Um nun das Pressen durchzuführen, wird die Welle w und damit das Zahnsegmentrad
v in der Richtung des eingezeichneten Pfeils durch die Wirkung eines (nicht mitgezeichneten)
Motors und Zwischengetriebes herumgedreht und dadurch der zweiarmige Hebel t1, t.
herumgeschwenkt. Dabei werden durch die Schubstangen r und s die Kniehebel p und
q auseinandergespreizt und dadurch die beiden Preßwände f und h. schwingend
gegeneinander bewegt. Wenn die Annäherung der beiden Preßwände f und 1a so weit
vorgeschritten ist, daß dieselben den in der Zeichnung als strichpunktiertes Rechteck
gezeichneten Raum zwischen sich schließen, so ist der Kohlekörper fertig gepreßt.
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Um den gepreßten Kohlekuchen in die für ihn bestimmte Ofenkammer einzubringen,
werden die beiden Preßwände f und h durch Rückwärtsbewegen des Getriebes
etwas von dem Kohlepreßkuchen abgerückt, um demselben seitlich freien Spielraum
zu gewähren. Nunmehr wird der Kohlekuchen durch die Bodenplatte e, auf der er steht,
in die Ofenkammer eingefahren.
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Erst wenn dieses Einfahren bewirkt ist, werden die beiden Preßwände
f und 1a weiterbewegt und bis in ihre gezeichnete Anfangsstellung zurückgebracht.
Ferner wird jetzt die oberliegende Schieberplatte y unter dem Fülltrichter x hinweg
nach links in die gezeichnete Stellung zurückgeschoben. Hierbei fällt die von der
Platte_y bis dahin gehaltene Restmasse von Kohle aus dem Trichter x in die gebildete
Preßform hinein. Das Neubeschicken der Preßform mit Kohle erfolgt dann in der beschriebenen
Weise.
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In dem Zeichnungsbeispiel ist der Hebelarm t.. größer als der Hebelarm
t,. vorgesehen. Die Wirkung davon ist die, daß die von dem Hebelarm t. bewegten
Kniehebel q einen größeren Äusschwingweg für die mit ihnen verbundene Preßwand
1a erzeugen, als die von dem Hebelarm t, bewegten Kniehebel p bezüglich der anderen
Preßwand f tun. Der Hohlraum der Preßform ist daher zu Beginn des Pressens oben
breiter als unten, während am Ende des Pressens die Breite des Kohlekuchens in allen
Höhenlagen gleich groß ist. Durch diese Vergrößerung der lichten Breite der Preßform
im oberen Teil gegenüber dem unteren Teil kann der Einfluß der mit der Höhe veränderlichen
Schüttdichte der eingefüllten Kohle ausgeglichen werden. Namentlich bei der Herstellung
von Kohlekuchen bedeutender Höhe zeigt es sich nämlich, daß die Schüttdichte der
im unteren Teil angehäuften Kohlenmasse nennenswert größer als die Schüttdichte
im oberen Teil ist. Demgemäß bedarf die im oberen Teil liegende Kohle eines größeren
Weges der Preßwände gegeneinander als die im unteren Teil liegende Kohle, wenn die
Dichte und Festigkeit des Kohlepreßkuchens am Ende des Pressens in allen Höhenlagen
gleich groß sein sollen.
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Die schwingbare Anordnung jeder der beiden Preß-,vände , schafft durch
einfachste Mittel eine vollkommene zwangsläufige Führung der ganzen Preßwand, so
daß besondere Einrichtungen zur Parallelführung jeder Preßwand, die im Aufbau und
Betrieb immer sehr umständlich sind, fortfallen. Durch die Ausbildung der Preßwände
als einarmige Hebel brauchen die an den schwingenden Enden der Hebel angreifenden
Treibkräfte nur halb so groß zu sein als die Treibkräfte, die für die Vorwärtsbewegung
einer parallel geführten Preßwand notwendig sein würden. Dadurch, daß jede Preßwand
um eine waagerechte, nahe der einen Längskante liegende Achse schwingt und ihr Antrieb
sich nahe der gegenüberliegenden anderen Längskante befindet, wird die Länge des
Hebelarms annähernd gleich der Breite, also der kürzesten Ausdehnung der Preßwand,
gemacht und dadurch die auf Biegung beanspruchte freie Stützweite jeder Preßwand
auf das denkbar geringste Maß verkleinert.
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Der Antrieb der Preßwände ist nicht auf die Kniehebelgetriebe des
Zeichnungsbeispiels beschränkt. Andere mechanische oder auch hydraulische Antriebsmittel
können in Betracht kommen.