DE54517C - Elektrische Bogenlampe für gleiche Bogenlänge - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Bogenlampe, welche den Gegenstand der nachstehend beschriebenen Erfindung bildet, ist dadurch gekennzeichnet, dafs bei derselben die Kohlencylinder durch Federkraft oder durch Gewichte mit ihren Spitzen gegen zwei in bestimmter Entfernung von einander befindliche Streifen aus Asbest oder einer anderen nicht leitenden und nicht verbrennlichen Masse gedrückt werden,, so dafs also beim allmäligen. Abbrennen der Kohlen die letzteren selbstthätig ohne Zuhülfenahme des elektrischen Stromes nachgeschoben, aber durch jene Asbeststreifen stets in der gleichen, dem gewünschten Widerstände entsprechenden Entfernung von einander gehalten werden. Ferner ist diese Bogenlampe dadurch gekennzeichnet, dafs bei derselben die Erzeugung des Lichtbogens durch einen Kohlenstab von einem der Elektrodenentfernung entsprechenden Durchmesser geschieht, welcher sich im Ruhezustande, d. h. wenn kein Strom die Leitung durchfliefst, zwischen die Spitzen der Kohlenelektroden legt und dieselben elektrisch verbindet, beim Anzünden der Bogenlampe dagegen durch einen in den Stromkreis eingeschalteten Elektromagneten zur Seite bewegt und so aufser Berührung mit den Kohlenelektroden gebracht wird.

In der beiliegenden Zeichnung ist diese Bogenlampe in ■ den Fig. 1 bis 5 dargestellt. Die Fig. ι zeigt die Bogenlampe in der Vorderansicht und die Fig. 2 veranschaulicht dieselbe in der Oberansicht und im theilweisen Querschnitt. Die Fig. 3 stellt die Anzündevorrichtung in der Oberansicht dar und die Fig. 4 und 5 zeigen in der Seitenansicht din.d im Grundrifs die zur Befestigung des Asbeststreifens dienenden Klemmvorrichtungen.

Auf den senkrechten und durch Querstege verbundenen Holzleisten α b, Fig. 1, gleitet in geeigneten Nutben η der aus Bronze gefertigte Kohlenhalter- e und treibt durch sein Eigengewicht die Kohle d stets nach unten, e¹ ist der andere Kohlenhalter, welcher in geeigneten Schlitzen n¹ der Holzleisten α b geführt wird und mittelst der über die Rollen r r¹ laufenden und mit den Gewichten ff¹ versehenen Schnüre c c¹ nach oben getrieben wird, wobei die Gewichte auch durch Federn ersetzt sein können, h h¹ sind Klemmen, welche an den von den Rahmentheilen α b getragenen Klötzen k befestigt sind und zur Aufnahme der beiden' oben erwähnten Asbeststeifen I dienen, welch letztere zweckmäfsig in der Mitte mit je einer ringförmigen Oeffnung versehen und der gröfseren Haltbarkeit wegen mit Gyps oder Kalkpulver eingerieben werden. Die eine der Klemmen h sitzt fest am Klotz k, während die andere Klemme h¹ in einer Nuth n² des Klotzes geführt wird und durch eine Schraube s beliebig nach aufwärts oder abwärts bewegt werden kann, so dafs man. also durch Veränderung des Abstandes der Asbestfäden die Länge des Lichtbogens beliebig einstellen kann.

Die Anzündevorrichtung besteht aus dem an einem Träger t drehbar gelagerten Halter o, welcher am einen Ende mit einer Klemmvorrichtung zur Aufnahme eines Kohlenkörpers p, am anderen Ende mit einem Anker g versehen ist, welcher von den in die Hauptleitung eingeschalteten Elektromagneten m m¹ beeinflufst u ist eine Feder, welche bei Ruhe-

Stellung, d. h. wenn kein Strom die Leitung durchfliefst, die Kohle ρ zwischen die Spitzen der Kohlenkörper d d^λ schiebt und die letzteren elektrisch mit einander verbindet.

Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Einrichtung ist folgende: Bei Ruhestellung ist der Kohlenhalter ο der Wirkung der Feder u überlassen und nimmt die in Fig. 2 gezeichnete Stellung ein; die Kohle ρ liegt also zwischen den Spitzen der Kohlen dd¹. Wird nun beim Anzünden der Bogenlampe ein Strom durch die Leitung gesendet, so fliefst dieser durch die Elektromagneten mm¹ und durch die mittelst des Kohlenkörpers ρ elektrisch verbundenen Kohlencylinder dd¹. Unmittelbar nach dem Durchsenden des Stromes wirken die Elektromagnete. m m¹ auf den Anker g ein, entfernen durch Anziehen desselben den Kohlenkörper ρ von den Kohlen dd¹ und bilden auf diese Weise den Lichtbogen.

In dem Mafse, als nun die Kohlen d d^l abbrennen, werden dieselben von den Gewichten ff¹ bezw. durch ihre eigene Schwere oder durch Federkraft ohne Zuhülfenahme des elektrischen Stromes selbstthätig nachgeschoben, wobei dieselben, sich gegen die ringförmigen Oeffnungen der Streifen / stützend, von den letzteren stets in einem bestimmten, der Länge des Lichtbogens entsprechenden Abstande von einander gehalten werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine elektrische Bogenlampe, bei welcher die durch Gewichte oder Federn einander selbstthätig genäherten Kohlenkörper dd¹ sich gegen zwei mit ringförmigen Oeffnungen versehene, nicht leitende und unverbrennliche Streifen /1 von beliebig regelbarem Abstande stützen, in Verbindung mit einem im Ruhezustande sich zwischen diese Kohlen dd¹ legenden Kohlenkörper p, welcher beim Anzünden der Lampe — behufs Herstellung des Lichtbogens — mittelst der in die Leitung eingeschalteten Elektromagnete m m¹ zur Seite bewegt, und von den Kohlen dd¹ entfernt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.