DE543918C - Verfahren zum Herstellen von Schallaufzeichnungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Schallaufzeichnungen in Gestalt einer auf einem lichtundurchlässigen Träger laufenden lichtdurchlässigen Kurve gleichbleibender Breite, die dazu verwendet wird, den Ton auf telephonischem Wege mit Hilfe einer Selenzelle wiederzugeben, auf der bei der Bewegung der Schallinie ein Lichtstreifen hin und her streicht, der von links nach rechts, oder umgekehrt, einen immer geringeren Widerstand findet.

Die Schallinien der für diesen Zweck verwendeten Schallplatten oder Schallbänder werden entweder durch einen auf eine photographische Schicht mit Licht schreibenden Stift hergestellt, der durch die Membran des Aufnahmeapparates bewegt wird, oder es werden diese Platten dadurch hergestellt, daß ein von der Membran bewegtes Messer die Schallinien in die Platte einschneidet und daß dann die so hergestellte Platte abgezogen und der Abzug unmittelbar für den photographischen Prozeß zur Herstellung der Spielplatte mit schwarzem Grund und durchscheinenden Linien verwendet wird.

In beiden Fällen wird die auf der Platte entstehende Schallinie im Verhältnis zu den Wellenlängen und Wellenhöhen der Kurve so breit, daß bei den Tönen von geringer Wellenhöhe die seitlichen Ausschläge der Linie gegen ■ lie Breite der Linie ganz verschwinden, denn bei der Verwendung eines mit Licht schreibenden Stiftes ist der Durchmesser des auf die Platte auffallenden Lichtpunktes nach unten begrenzt und praktisch im äußersten Falle noch so groß, daß die Breite der von dem Lichtstift gezeichneten Linie erheblich größer wird, als die Höhe der kleineren Tonwellen ist, und der gleiche Übelstand tritt auch bei der Verwendung eines Schreibmessers ein, so daß auf den Spielplatten und Spielbändern, die auf photographischem Wege unmittelbar von der Aufnahmeplatte hergestellt werden und in die die Schallinie mit einem Messer eingeschnitten wird, auch die Breite der Schallinie größer ist als der seitliche Ausschlag der kleineren Schwingungen.

Die Folge davon ist, daß bei Wiedergabe des Tcnstückes durch die Selenzelle bei dem Vorübergang der Schallinie über das lichtabdämpfende Mittel für die Selenzelle dieses lichtabdämpfende Mittel nicht durch eine schmale, der theoretischen Schallinie entsprechende Linie, sondern in breiteren Flächen belichtet wird, daß also Stellen der Selenzelle durch Licht getroffen werden, die von Licht nicht getroffen werden sollen und dadurch der Ton nicht mehr rein, sondern verschwommen wird. Töne von geringer Wellenhöhe werden dann nicht mehr als Töne, sondern als Geräusche weitergegeben.

Das neue Verfahren zur Herstellung der Schallaufzeichnungen besteht darin, daß eine nach dem bekannten Aufzeichnungsverfahren hergestellte Negativaufzeichnung photograplüsch vergrößert, die Breite der so vergrößerten Schallinie durch Retuschieren verringert und von der so veränderten Schall-

linie photographisch eine verkleinerte Positivaufzeichnung hergestellt wird. Dadurch wird die Breite der Schallinien im Verhältnis zu der Höhe der Tonwellen so weit verringert, s daß, wenn jetzt der Lichtstrahl durch die durchsichtige Tonlinie auf die Selenzelle geworfen wird, der auf der Zelle über das Abdämpfungsmi.ttel geworfene Lichtpunkt im Verhältnis zu dem Ausschlag, den er auf der ίο Selenzelle vollführt, so klein ist, daß auch die Töne, die die geringste Wellenhöhe besitzen, rein zur Vorführung gelangen.

Wird die Aufnahmeplatte durch ein Schreibmesser hergestellt, so wird von der Aufnahmeplatte durch das Druckverfahren ein Abzug hergestellt, auf den die Schallinien in weiß auf schwarzem Grunde erscheinen, und dieser Abzug wird dann in der gleichen Weise behandelt wie die von dem Lichtstift gezeichnete Originalaufnahme, also derart, daß jetzt dieser Abzug photographisch vergrößert wird, die Schallinien durch Retuschieren verschmälert werden und dann die entsprechende Verkleinerung hergestellt wird. Die Zeichnung zeigt in

Abb. ι ein Stück von der vom Lichtstift hergestellten photographischen Aufnahme.

Abb. 2 zeigt die Vergrößerung dieser Aufnahme,

Abb. 3 die durch Retuschieren verschmälerte Schallinie der vergrößerten Aufnahme und

Abb. 4 die wieder verkleinerte, zur Vorführung geeignete Schallinie.

Die durch den Lichtstift erzeugte Schalllinie hat das Aussehen, wie es in Abb. 1 dargestellt ist. Diese Schallinie wird nun auf photographischem Wege vergrößert, so daß sie das Aussehen nach Abb. 2 bekommt. Hierauf wird die Schallinie retuschiert, und zwar so, daß ihre Breite etwa nur den hundertsten Teil beträgt als vorher, wie es in Abb. 3 dargestellt ist, und hierauf wird die Schallinie auf photographischem Wege wieder verkleinert, so daß sie die Größe erhält, wie sie auf der weiter zu verwendenden Spielplatte erforderlich ist, und hat dann das Aussehen, wie es in Abb. 4 dargestellt ist.

Man kann nunmehr auch die Führungsrillen für die genaue Führung der Platte gegen die bei der Wiedergabe in Anwendung gebrachten optischen Apparate ohne Bedenken zwischen die einzelnen Schallinien der Spielplatte legen, denn durch das Abretuschieren der Schallinien ist zwischen je zwei nebeneinanderlaufenden Schallinien jetzt so viel Platz vorhanden, daß die Führungsrille zwischen je zwei nebeneinanderliegenden Schalllinien liegen kann, ohne daß die seitlichen Ausschläge der Schallinien mit der Führungsrille in Berührung kommen. Diese Führungsrillen können gleichzeitig mit der Aufnahme der Schallinie auf photographischem Wege hergestellt werden.

Claims (1)

1. 65 Patentanspruch:

   Verfahren zum Herstellen von Schallaufzeichnungen in Gestalt einer auf einem lichtundurchlässigen Träger laufenden lichtdurchlässigen Kurve gleichbleibender Breite, dadurch gekennzeichnet, daß eine in dieser Gestalt nach bekannten Aufzeichnungsverfahren hergestellte Negativaufzeichnung photographisch vergrößert, die Breite der so vergrößerten Schallinie durch Retuschieren verringert und von der so veränderten Schallinie photographisch eine verkleinerte Positivaufzeichnung hergestellt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen