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Verfahren zum ununterbrochenen Ziehen von Röhren und Stäben aus Glas
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zurr ununterbrochenen Ziehen von Röhren
und Stäben aus in der Hitze plastischer Masse, z. B. Glas.
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Bei einem bekannten Verfahren werden vorgeformte Blöcke auf einen
Träger aufgereiht, dessen eines Ende eine Querschnittsänderung aufweist, auf die
sich die aufgereihten Blöcke stützen können. Der an dem Trägerende befindliche Teil
des Blockstapels wird erhitzt, bis das Glas erweicht und längs der Ouerschnittsänderung
ausfließt.
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Gemäß der Erfindung wird das Glas o. dgl. darauf unter Drehung des
Trägers in Rohr- oder Stabform ausgezogen. Der Vorteil der Erfindung gegenüber dein
bekannten Verfahren besteht darin, daß der Träger für die einzelnen Blöcke waagerecht
oder schräg abwärts angeordnet werden kann.
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Als Träger kann sowohl ein Dorn als auch eine Hülse oder aber eine
Vereinigung dieser beiden benutzt werden. Wenn man einen Dorn verwendet, so muß
dieser drehbar unterstützt werden, was Schwierigkeiten mit sich bringt, wenn Blöcke
auf dem Dorn aufgereiht werden, weil, da die Glasblöcke dann finit einer Öffnung
versehen sind, die drehbare Lagerung für den Dorn gelöst werden muß. Diese Schwierigkeit
kann dadurch vermieden «-erden, daß die Blöcke in in Richtung der Ziehachse zerlegten
Teilen zugeführt, auf beiden Seiten des Dorns aneinandergepaßt und durch einen Stützmantel
in ihrer Lage gehalten werden, bis sie so weit erhitzt sind, daß sie zusammenschmelzen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung weist einen drehbaren Träger,
dessen Ende eine Ouerschnittsänderung zeigt, und eine Heizvorrichtung auf, die nahe
dem nach unten gerichteten Trägerende angeordnet ist und mit deren Hilfe das Ende
einer auf dem Träger aufgestapelten Glasmasse erhitzt wird.
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Wenn der Träger aus einem Dorn besteht, so können gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung auf diesem Dorn Zahnräder zur Erzielung der Umlaufbewegung angeordnet
werden, deren Durchmesser kleiner als der Außendurchmesser des Dorns ist.
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Auf diese Weise ist es möglich, den Dorn um seine Achse zu drehen
und zu gleicher Zeit die mit einer Bohrung versehenen Glasblöcke längs dieses Dorns
zu verschieben und aneinander zu stapeln.
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Der Dorn wird von wenigstens drei Lagern unterstützt, von denen jedes
aus zwei gegeneinander beweglichen Teilen besteht. In wenigstens je einem dieser
Teile ist eine mit den auf dem Dorn angeordneten Zahnrädern zusammenwirkende Antriebsvorrichtung
eingebaut. Wenn die beiden Teile als Backen um einen Drehpunkt gedreht
werden
und die Treibachse in diesem Drehpunkt angeordnet wird, läßt sich eine sehr einfache
Bauart erzielen.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß
der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist ein Schnitt durch eine drehbare Trägervorrichtung nach
der Erfindung. Fig.2 zeigt einen einzelnen vorgeformten Block.
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Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung.
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Fig. q. ist eine Draufsicht und Fig.5 ein Schnitt durch ein Lager
zum Stützen und Antreiben des Trägers nach Fig. 3.
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Fig. 6 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform eines drehbaren Trägers.
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Fig.7 zeigt einen aus zwei Hälften bestehenden Block.
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Fig:8 zeigt die Bildung der Höhlung in der ausfließenden Masse.
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In Fig. i ist io eine Hülse, in der die vorgeformten Glasblöcke i
i aufgestapelt werden. Das untere Ende der schräg nach abwärts angeordneten Hülse
weist eine Querschnittsverengung i2 auf, die es ermöglicht, daß sich der Blockstapel
auf dieser Verengung aufstützt. Nahe dem unteren Ende sind Brenner 13 angeordnet,
die das untere Ende der Hülse erhitzen, wodurch das Glas erweicht und aus der Hülse
längs der Querschnittsänderung heraustritt. Man kann nun das aus dieser Ouerschnittsänderung
austretende Glas in Rohr- oder Stabform ausziehen. Wenn man die Rohrform zu erhalten
wünscht, so kann man, wie Fig. 2 zeigt, die Blöcke i i vorher mit Löchern 1q. versehen,
durch die Luft hindurchgeblasen werden kann. Dies ist aber nicht unbedingt erforderlich,
wie es z. B. Fig. 8 zeigt, wenn man den Querschnitt der Hülse sich erst erweitern
und darauf verengen läßt, so daß eine Höhlung in dem Glas entsteht. Wenn man Stäbe
zu ziehen wünscht, so empfiehlt es sich, massive Blöcke zu wählen. Im allgemeinen
ist es erwünscht, daß die Ober- und Unterseite der Blöcke mit ineinanderpassenden
profilierten Oberflächen versehen sind (Fig.2), damit die Zentrieiung beim Aufreihen
möglichst genau erfolgt. Die Hülse io ist mittels zweier Rollenlager 15 und 16 drehbar
gelagert. Auf der Hülse ist außerdem ein Zahnkranz 17 befestigt, der mit einem Treibrad
18 in Eingriff steht, das von einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung angetrieben
wird.
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In Fig.3 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, in der
als Träger nicht eine Hülse, sondern ein Dorn 2o benutzt wird, der mittels dreier
Lager 21, 22 und 23 drehbar unterstützt ist. Diese Lager sind in solcher Entfernung
voneinander angeordnet, daß ein Glasblock zwischen zwei Lager geschoben werden kann.
Damit der Dorn unter gleichzeitigem Aufschieben der Glasblöcke ununterbrochen in
Umdrehung versetzt werden kann, weisen die Lager eine besondere Bauart auf, die
in Fig. q. und 5 gezeigt ist.
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Mit 3o ist der Dorn: bezeichnet, auf den die Glasblöcke geschoben
werden können. Dieser Dorn hat keine glatte Oberfläche, sondern ist mit einem oder
mehreren Treibrädern 31 versehen, deren Durchmesser kleiner als der Außendurchmesser
des Dorns ist. Jedes Lager besteht aus zwei Backen 32 und 33, die den Dorn umfassen.
Die eine Backe ist mit einer übertragungsvorrichtung 35, 36 versehen, welche die
Bewegung des Zahnrads 37 auf das Zahnrad 31 überträgt, wenn der Dorn von den Backen
32 und 33 umfaßt wird. Wenn ein Glasblock aus einer Stellung links von den Backen
32 und 33 (Fig. ¢) nach rechts verschoben wird, so kann dies nur erfolgen, wenn
die Backen geöffnet sind. Das Öffnen wird dadurch ermöglicht, daß die Backen in
der Achse q.o des Zahnrads 37 drehbar unterstützt werden, so daß eine Bewegung dieser
Backen möglich ist, ohne daß die Berührung zwischen dem Zahnrad 37 und der Übertragungsvorrichtung
35, 36 unterbrochen wird.
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Da die drei Lager 21, 22 und 23 der Fig. 3 alle gemäß Fig. q. und
5 ausgeführt sind und weiter alle von der gleichen Achse q.o angetrieben werden,
können zum Durchlassen eines Blocks die Greifer dieser Lager abwechselnd geöffnet
werden, ohne die Drehbewegung des Dorns 2o unterbrechen oder eine ungenügende -Unterstützung
des Dorns befürchten zu müssen.
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Eine andere Weise, auf die es möglich ist, Glasblöcke um einen umlaufenden
Dorn herum anzuordnen, ist in Fig. 6 gezeigt. Die in dieser Figur dargestellte Einrichtung
besteht aus einem Dorn 5o, der von dem Lager 5i unterstützt und mittels des Treibrads
52 von einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung angetrieben wird. Die Glasblöcke
53, die auf diesen Dorn aufgereiht werden sollen, können nicht wie bei der Einrichtung
gemäß Fig. 3 auf den Dorn geschoben werden, da dies von dem Lager 51 und dem Treibrad
52 verhindert wird, Damit aber eine Aufreihung dennoch möglich ist, weisen die Blöcke
die in Fig. 7 dargestellte Gestalt auf. Die Blöcke setzen sich aus zwei Teilen zusammen,
die mittels der drehbaren Hülse 54 zusammengehalten werden. Darauf werden sie mittels
der Brenner 55 derart erhitzt, daß sie zusammenschmelzen und als ein Ganzes
längs des Dorns abwärts gleiten. Darauf werden sie
von dem Brenner
56 von neuem erhitzt und längs der Erweiterung 57 des Dorns in Rohr-oder Stabform
abgezogen.