DE538293C - Verfahren und Anordnung zum Betriebe von elektrischen Motoren mit Wechselstromerregung, insbesondere Einphasenwechselstromkollektormotoren fuer Bahnbetrieb - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Betriebe von elektrischen Motoren mit Wechselstromerregung, insbesondere Einphasenwechselstromkollektormotoren fuer BahnbetriebInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K27/00—AC commutator motors or generators having mechanical commutator
- H02K27/04—AC commutator motors or generators having mechanical commutator having single-phase operation in series or shunt connection
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Betriebe von elektrischen
Motoren mit Wechselstromerregung, insbesondere Einphasenwechselstromkollektormotoren
für Bahnbetrieb, wodurch bei solchen Antrieben entweder ein Stufenschalter ganz vermieden oder zumindest die Stufenzahl
sehr wesentlich eingeschränkt werden kann. Die Erfindung ist ohne weiteres auch für den Generatorbetrieb (Nutzbremsung)
geeignet. Im einfachsten Fall kann eine Unterbrechung von Schaltverbindungen und
Verwendung von Nebenapparaten für den ganzen Steuerbereich, also auch während des
Anlaufes und auch beim Übergang vom Motor- zum Generatorbetrieb vollkommen vermieden werden. Die Steuerung kann im
gesamten Regelbereich in einfacher Weise mittels eines einzigen Hebels bewirkt werden
ao und ist durchaus stetig. Es werden daher auch Steuerstromstöße und deren mechanische Einwirkungen
auf die Wicklungen ausgeschaltet. Auch ist hierbei ein Betrieb mit cos ψ = ι
oder mit voreilendem Strom möglich.
»5 Die Erfindung besteht darin, daß der Motor vorzugsweise in allen Betriebszuständen,
mindestens aber beim Anlassen oder Nutzbremsen durch Veränderung der Zeitphase oder von Zeitphase und Größe der Drehmomentfaktoren·
(Erregerfeld bzw. Anker- 3» strom) geregelt wird. Diese Regelung kann
allein oder unterstützt durch andere Regelungsarten angewendet werden.
Es ist wohl bekannt, daß in Kommutatormaschinen, sobald eine zeitliche Phasenver-Schiebung
zwischen Erregerfeld und Ankerstrom vorliegt, nicht das größtmögliche Drehmoment
erhalten wird, sondern ein entsprechend der Zeitphasenverschiebung geringeres. Diese Phasenverschiebung, die bei den gegebenen
Maschinen auch nicht veränderlich ist, ist jedoch bisher immer als ein unvermeidlicher
Nachteil in Kauf genommen worden, dem bei der Dimensionierung durch entsprechend
größere Auslegung der Maschine Rechnung getragen werden mußte. Dadurch aber, daß nach der Erfindung der Zeitphasenunterschied
zwischen Erreger- und Ankerstrom veränderlich gemacht ist, werden diese Nachteile im wesentlichen vermieden, außer-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Alfried Grabner in Wien.
dem aber eine Reihe wichtiger Vorteile erzielt.
Abb. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel der Anordnung zur Ausübung des Verfahrens.
Der Anker α eines fremderregten Einphasenkollektormotors
liegt ohne Verwendung eines Stufenschalters in Reihe mit dem induktiven
Widerstand b am Netz c. Eine ähnliche Wirkung könnte man mit einem kapazitiven oder
ίο schließlich auch Ohmschen Widerstand herbeiführen. Der Widerstand ist so groß, daß
er bei Anlegen des ruhenden Motorankers an die volle Netzspannung die Stromaufnahme
auf den höchstzulässigen Anfahrstrom bets grenzt. / ist die Erregerwicklung des Motors,
die aus einem Svnchronmotorgenerator d, e gespeist wird. Die Gleichstromerregung
der beiden Synchronmaschinen des Erregersatzes ist nicht eingezeichnet. Als Gleichstromquelle kann z. B. eine am Motoroder
Generatorläufer angeordnete, an einen Kollektor angeschlossene Hilfswicklung dienen.
Der Ständer g des Generators e ist mittels des Handhebels h verdrehbar, um die
Phasenlage des Erregerstromvektors verändern zu können. Da der Generator im wesentlichen nur Blindleistung zu liefern hat,
läßt sich sein Ständer mit geringem Kraftautwand verdrehen, und es wird hierdurch
auch der synchrone Lauf des Erregersatzes nicht gestört.
Im Diagramm (Abb. 2) stellt ABC das Spannungsdreieck des ruhenden Motors dar.
A C ist die Netzspannung, B A die Ohmsche, C B die induktive Gegenspannung im Ankerstromkreis.
Der Stronrvektor ist durch A J0, der Feldvektor durch CF0 gegeben; stehen
beide aufeinander senkrecht, so ist das Drehmoment null. In dem Maße jedoch,als der
Feldvektor durch Verstellen des Handhebels h gegen die Lage C F' bewegt wird, wächst das
Drehmoment des Motors an und setzt dessen Läufer in Drehung. Dieser entwickelt hierbei
eine vom Feldvektor stets phasenabhängige EMK Ä A der Rotation. Beim Anlaufen
wächst die Rotationsspannung A' A als Gegen-EMK immer zeitlich in Gegenphase
mit dem Feldvektor C F', bis ein Beharrungszustand erreicht ist. Während des Anwachsens
der Rotationsspannung A' A verschiebt sich der Stromvektor A' Γ immer mehr in die
Richtung der Klemmenspannung A C. Durch entsprechende Wahl der Induktanz im Ankerstromkreis
oder der Größe des Erregerfeldes und. entsprechende Einstellung des Handhebels
h kann man für ein bestimmtes Drehmoment, zweckmäßig das häufigst vorkommende
Drehmoment, die Klemmenspannung A C und den Ankerstrom A' J' gleichphasig
machen; der Motor läuft also mit cosy=i,
wie das Diagramm zeigt. Ebenso ist es möglich, bei diesem Drehmoment etwa mit voreilendem
Strom zu arbeiten und dadurch z. B. die Phasenverschiebung in der Fahrleitungsanlage zu verbessern. Die Geschwindigkeit
des Motors während des Laufes ist ohne weiteres durch Verstellen der Zeitphase des Erregerfeldes
regelbar, wobei sich allerdings der Leistungsfaktor etwas ändert. Da es aber im allgemeinen nur kleiner Verstellwinkel bedarf,
wird er hierbei von dem einzuhaltenden Wert nur wenig abweichen.
Eine Regelung im Ankerstromkreis kann gänzlich entfallen. Eine besonders einfache
Anordnung ergibt sich, wenn das Drehmoment des Motors lediglich durch Veränderung
der Zeitphase des in seiner Größe konstanten Erregerfeldes geregelt wird. Wesentlich
für diese Anordnung ist der dauernd eingeschaltete Widerstand b, der den Ankerstrom
auf seinen zulässigen Höchstwert begrenzt. Die Anlage ist daher auch kurzschlußsicher. Der induktive Widerstand b
kann auch in den Motor oder den diesem vorgeschalteten Transformator hineinverlegt sein,
indem man z. B. den Motor nicht oder nur teilweise kompensiert oder den Transformator
mit vergrößerter Streuung ausführt.
Bei der neuen Einrichtung ist ohne Veränderung der S'chaltverbindungen lediglich
durch Verstellen des Handhebels h auch der stetige Übergang von Fahrt auf Nutzbremsung
und die Regelung im Bremsbereich möglich. Zu diesem Zwecke ist der Feldvektor aus der Lage C F' z. B. in die Lage C F" zu
bringen. Die entsprechende Rotationsspannung ist nun A" A. Aus der Lage des Stromvektors
A" J" zum Klemmenspannungsvektor A C erkennt man, daß sich der Motor im Generatorzustand
befindet, also ein Bremsdrehmoment liefert. Der Winkel zwischen FeId-
und Stromvektor ,kann hierbei ebenso geändert werden wie im Motorzustand, so daß
verschiedene Größe des Drehmomentes erhalten werden kann.
Um mit kleineren Strombegrenzungswiderständen im Ankerkreis auszukommen, kann
gegebenenfalls ein Stufentransformator neben der Feldverdrehung mit zur Regelung verwendet
werden, dessen Stufen jedoch wesentlieh gröber sein können als bei bekannten
Einrichtungen.
Der Erregerumformer kann zweckmäßig auch zugleich den Lüfter für den oder die
Motoren antreiben. Bei Lokomotivantrieben mit Vertikalmotoren kann der Umformer ebenfalls vertikal angeordnet und mit dem
Lüfter baulich vereinigt sein, wodurch die Lokomotivausrüstung übersichtlicher wird.
Die Regelung des Drehmomentes bei laufendem Motor kann auch selbsttätig, z. B. durch
mechanische oder elektrische Relais, im Sinne
einer gewünschten Charakteristik erfolgen. Wie aus Abb. 2 hervorgeht, kann man auch
schon durch geeignete Wahl der Induktanz im Ankerstromkreis und der Erregung erreichen,
daß bei fallender Drehzahl (kleiner werdender Rotationsspannung A' A) die Phase des
Stromes Ä J' gegen die Phase des Feldes C F' rückt, d. h. 'daß das von ihrer gegenseitigen
Phasenverschiebung abhängige Drehmoment ίο größer wird, so daß man eine ähnliche Motorcharakteristik
erhält wie beim Gleichstromreihenschlußmotor.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren und Anordnung zum Betrieb von elektrischen Motoren mit Wechselstromerregung, insbesondere Einphasenwechselstromkollektormotoren für Bahn-ao betrieb, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl des Motors bei feststehenden Bürsten vorzugsweise in allen Betriebszuständen, mindestens aber beim Anlassen oder Nutzbremsen durch Änderung der Zeitphase des Erregerstromes gegenüber der Phase des Ankerstromes oder Änderung von Zeitphase und Größe des Erregerbzw. Ankerstromes geregelt wird.
- 2. Anordnung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein in der Zeitphase veränderbares, in seiner Größe vorzugsweise konstantes Erregerfeld und einen Strombegrenzer im Ankerstromkreis, vorzugsweise einen dauernd eingeschalteten Widerstand (b).
- 3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die strombegrenzenden Widerstände in den Motor oder den diesem vorgeschalteten Transformator hineinverlegt sind, indem z. B. der Motor nicht oder nur teilweise kompensiert oder der Transformator mit vergrößerter Streuung ausgeführt ist.
- 4. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor fremderregt ist und seine Erregung aus einem Synchronmotorgenerator mit gleichbleibender bzw. fest eingestellter Gleichstromerregung entnommen wird, dessen Generator einen zur Veränderung des Erregerstromes verdrehbaren induzierten Teil hat.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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- 1927-09-11 DE DES81606D patent/DE538293C/de not_active Expired
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