DE532638C - Mehrfachroehre - Google Patents
MehrfachroehreInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J21/00—Vacuum tubes
- H01J21/20—Tubes with more than one discharge path; Multiple tubes, e.g. double diode, triode-hexode
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J2893/00—Discharge tubes and lamps
- H01J2893/003—Tubes with plural electrode systems
Landscapes
- Amplifiers (AREA)
Description
Unter Mehrfachröhren sind Vakuumgefäße verstanden, welche in einem gemeinsamen
Vakuumraum mehr als eine Verstärkerstufe enthalten, also mindestens aus mehr als einem
verschiedenen Verstärkungsstufen angehörenden Verstärkungssystem bestehen, und zwar
aus je einer Glühkathode, einem Gitter und einer Anode. Solche Mehrfachröhren sind für
Hoch- und Niederfrequenz bekannt und enthalten gewöhnlich zwei bis drei Verstärkungsstufen,
die 'durch meistens im gleichen Vakuumraum eingebaute Kopplungselemente (Widerstände und Kondensatoren) verbunden
sind.
Bei solchen Mehrfachröhren haben sich nun eine Reihe von Erscheinungen gezeigt, deren
Erklärung zunächst auf Schwierigkeiten stieß. Insbesondere begannen die Röhren unter bestimmten Betriebsbedingungen, besonders
dann, wenn die Gittervorspannungen zur Erreichung maximaler Empfindlichkeit
auf hinreichend starke negative Werte gebracht wurden, eine rhythmische Selbsterregung,
so daß die Röhre ein brummendes oder tönendes Geräusch abgibt. Die Untersuchung dieser störenden Erscheinung hat ergeben,
daß durch die in dem Vakuumraum frei herumfliegenden Elektronen und beim Vorhandensein
von Gasresten auch Ionen periodische Aufladungen einerseits der Glaswand, andererseits
der nur durch die sehr hohen Gitterableitewiderstände mit der Kathode verbundenen Gitterkondensatoren hervorgerufen
werden. Das Periodische der Erscheinung kann auf verschiedene Weise zustände
kommen. Das Brummen wird nämlich beobachtet in einem an die Ausgangsanode der Mehrfachröhre angeschlossenen Telephon
oder Lautsprechereinrichtung. Es findet demgemäß im Rhythmus der beobachteten Tonerscheinung ein periodisches Anwachsen
und Abschwellen der Elektronenströme in der Röhre statt. Den Elektronenströmen sind bekanntlich
beim Vorhandensein von Gasresten Ionenströme proportional. Diese Elektronen- und Ionenströme, letztere natürlich bei nicht
ganz vollkommenem Vakuum, werden vorwiegend durch das elektrostatische Feld der
Ausgangsanode gesteuert, welche infolge der Verstärkerwirkung naturgemäß die größten
Spannungs- und Stromschwankungen ausführt. Die Störung wird, wie aus der Aufklärung
der Erscheinung hervorgeht und experimentell bestätigt worden ist, dadurch beseitigt,
daß man die Verstärkersysteme, insbesondere das letzte, statisch gegenüber den
anderen Verstärkersystemen bzw. den Kopplungselementen abschirmt.
Das Neuartige an der Erfindung ist also darin zu erblicken, daß zur Vermeidung störender
Kopplungen, insbesondere zur Vermeidung von Selbsterregung der Röhre, eines oder mehrere eingebaute Verstärkersysteme
gegeneinander abgeschirmt sind. Soweit bisher eine Unterteilung des Vakuumraumes erfolgte,
geschah dies durch eingeschmolzene
C/
Glasmembranen, welche die Anwendung von verschiedenem Druck oder von verschiedenen
Gasfüllungen für die einzelnen Verstärkersysteme bezweckt. " Im Gegensatz hierzu sind
die erfindungsgemäßen Schirme von der Gefäßwandung getrennt. Es hat sich gezeigt,
daß diese Anordnung, die keineswegs den Aufbau der Mehrfachröhre erschwert und
deshalb bedeutend einfacher ist als die bereits ίο in anderem Zusammenhang vorgeschlagene,
zur Durchführung der 'erfindungsgemäßen Entkopplung der einzelnen Stufen vollständig
genügt.
Ebensowenig haben mit der vorliegenden Erfindung Schirme zu tun, welche bereits bei
Einfachröhren angegeben wurden. So wurde z. B. vorgeschlagen, zur Beseitigung) des Aufpralls
der von dem Glühdraht ausgesandten Elektronen auf der Glaswand die Kathode ao an den Stellen, welche nicht der Hilfselektrode
zugekehrt sind, mit einem Mantel zu umgeben. Dieser Schirm, der das Weichwerden des Gefäßes zu vermeiden hat, kann
auch aus Metall hergestellt wenden und dient in diesem Falle noch als Reflektor. Er konzentriert
nämlich die Strahlen nach einer Richtung und verstärkt somit die Intensität der Kathodenstrahlröhre.
Ferner wurde bereits vorgeschlagen, zur Erzielung weicher Röhren, die sich bekanntlich
vorzüglich für Gleichrichterzwecke eignen, den Entladungsweg zwischen Kathode und Anode möglichst klein zu machen, eine
Gasfüllung in die Röhre einzubringen und zur Vermeidung einer turbulenten Ionenströmung
seitlich des Kathodenrohres und innerhalb der Anode Schirme vorzusehen. Alle
diese Einrichtungen haben nichts mit der Erfindung gemeinsam, da sich die vorliegende
Erfindung grundsätzlich auf mehrstufige Röhrenschaltungen bezieht und im besonderen
die Beseitigung störender Rückkopplungen betrifft. Die Erfindung wird nunmehr an
einigen Ausführungsbeispielen erläutert. In Abb. 1 ist schematisch eine Dreifachröhre
der üblichen Bauart dargestellt.
ι ist der Glaskolben, 2, 3, 4 sind die Kathoden,
5, 6, 7 die Gitter, 8, 9, 10 die An-.oden, 11,12 sind die Anodenwiderstände, 13,
14 die Gitterableitungen, 15, 16 Kopplungskondensatoren, 17 das Eingangsgitter. Erfindungsgemäß
werden nun die Verstärkersysteme statisch abgeschützt. Es ist dies in Abb. ι durch die gestrichelten Linien 18, 19
für das Ausgangsverstärkersystem, welches die stärksten Strom- und Spannungsschwankungen
führt, angedeutet. Diese Abschirmung kann in der aus der Elektrostatik bekannten
Weise dadurch geschehen, daß ein mit einem Punkte festgehaltenen Potentials
verbundener Metallschirm, welcher das abzuschirmende Verstärkersystem umgibt, vorgesehen
ist. Das absolute Potential, auf welchem sich dieser Schirm befindet, kann
verschieden gewählt werden. Beispielsweise kann der Schirm mit dem negativen Heizfädenende,
aber auch mit dem positiven Potential verbunden werden, welcher beispielsweise durch die Leitungen 20 an die Anodenwiderstände
11, 12 herangeführt ist. Die Verbindung kann selbstverständlich im Innern
der Röhre erfolgen. Das absolute Gleichstrompotential, auf welchem sich die Elektrode befindet, ist nicht von großer Bedeutung.
Wesentlich ist nur, daß dieser Schutzschirm keine Potentialschwankungen ausführen kann. Bei sehr gut gasfreien
Röhren kann man den Schirm an positive Spannungen anschließen, wobei er die frei
herumfliegenden Elektronen auffängt. Bei Vorhandensein von Gasresten, welche gewöhnlich
positiv ionisiert sind, schließt man ihn besser an einen Punkt konstanten negativen
Potentials an.
Versuche haben aber bereits gezeigt, daß auch -ohne jeden Anschluß dieses Schirmes
die beabsichtigte Wirkung eintritt, weil rein mechanisch die Flugbahn der Elektronen bzw.
Ionen durch den Schirm auf den Raum des abgeschirmten Verstärkersystems beschränkt
wird, so daß sich weder Wandladungen ausbilden noch Ausgleichströme im Innern der
Röhren stattfinden können. Es hat sich z. B. ergeben, daß auch zwischengestellte Schirme aus
Isolationsmaterial· den erstrebten Erfolg herbeiführen, da auch sie naturgemäß die
Flugbahn der geladenen Teilchen begrenzen. Die mechanische Ausführung kann in mannigfacher Weise geschehen. Wenn die
Verstärkersysteme 2, 5, 8 Bzw. 3, 6, 9, 4, 7, 10, wie üblich, aus zylindrischen Elektrodenanordnungen
bestehen, so kann man eines oder mehrere dieser Systeme an den Enden möglichst mit einem ebenfalls zylindrischen
Schutzmantel umgeben, dessen Enden! so weit geschlossen werden können, als es die Zuleitungsdrähte
gestatten. Praktische Versuche haben aber gezeigt, daß bereits eine
oberflächliche Abschirmung genügt, z. B. durch Zwischenstellen einfacher, gerader
Glimmerscheiben.
Es hat sich ferner als nicht von Nachteil erwiesen, daß bei dem üblichen Zerstäubungsprozeß von Magnesium die Glimmerscheiben
teilweise oder vollständig mit einem Magnesiumspiegel belegt werden. Anstatt die
Systeme abzuschätzen, kann man natürlich auch die gegen Aufladungen empfindlichen
Teile der Glaswand oder die mit den Gittern verbundenen Seiten der Kopplungskondensatoren,
die Glaswand oder die Kopplungselemente ri, 15, 13 bzw. 12, 16, 14 abschir-
men. In der Praxis genügt meist die in der Abbildung dargestellte Abschirmung des
letzten Anodenbleches.
Es hat sich ferner gezeigt, daß eine Aufladung der Glaswand wirksam auf folgende
Weise verhindert werden kann. Bei den üblichen Hochemissionsröhren wird die Innenwand des Gefäßes ι durch Verdampfung
von Magnesium mit einem spiegelnden metallischen Belag versehen. Versieht man nun
diesen Belag mit einer vorzugsweise in die Glaswand eingeschmolzenen Anschlußelektrode,
so kann man den Metallbelag an einen Punkt positiven oder negativen Potentials anschließen, wodurch eine Wechselaufladung
des Metallbelages verhindert wird. Auch diese Maßnahme ist von Wert zur Beseitigung
der periodischen Aufladungserscheinungen, welche die beschriebenen Störungen bei
den Mehrfachröhren herbeiführen. Die Ableitung des inneren Metallbelages der Glaswand
zu einem Punkte konstanten.Potentials erfolgt vorzugsweise durch eine Verbindungsleitung im Innern der Röhre selbst.
In den Abb. ia, 2, 3 und 4 ist eine mechanische Verkörperung des Erfindungsgedankens
dargestellt. Die Bezeichnungen haben die gleiche Bedeutung wie in Abb. 1. Abb. ia
ist eine Seitenansicht einer teilweise aufgeschnittenen Mehrfachröhre, Abb. 2 eine
Queransicht von Abb. ia. Abb. 3 ist eine Ansicht des Systems von oben. Abb. 4 ist
eine vergrößerte Darstellung eines der Schutzschirme mit seiner Haltevorrichtung. In
Abb. ia ist der Schutzschirm 18 in Aufsicht, in Abb. 2 sind die beiden Schutzschirme 18,
19 in Seitenansicht dargestellt.
Wie ersichtlich, trennen die Schutzschirme den Raum der verschiedenen Röhrensysteme
weitgehend voneinander. Dies ist besonders gut aus der Abb. 3 zu ersehen, welche zeigt,
wie die Schutzschirme 18, 19 das innere Verstärkersystem
10 und die beiden äußeren Verstärkersysteme 8 und 9 mit den darunterliegenden
Kopplungselementen voneinander trennen. Abb. 4 zeigt die Befestigung eines solchen Schutzschirmes an einer isolierenden
Stütze 20, welche, wie aus Abb. ia ersichtlich, gleichzeitig andere Systemteile trägt.
Claims (5)
1. Mehrfachröhre, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung störender Kopplungen,
insbesondere zur Vermeidung1 von Selbsterregung der Röhre, eines oder
mehrere der eingebauten Verstärkersysteme gegeneinander abgeschirmt sind.
2. Mehrfachröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung
durch metallische oder isolierende Schutzschirme erfolgt.
3. Mehrfachröhre nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schutzschirme mit einem Punkte konstanten positiven oder negativen Potentials verbunden sind.
4. Mehrfachröhre nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Aufladungen
der Glaswand durch Ableitung eines Magnesiumbelages zu einem Punkte festen Potentials vermieden werden.
5. Mehrfachröhre nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
leitende Verbindung des Schutzschirmes oder der Metallbelegung der Glaswand durch im Innern des Vakuumraumes angeordnete
Leitungen erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL66385D DE532638C (de) | 1926-07-20 | 1926-07-20 | Mehrfachroehre |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL66385D DE532638C (de) | 1926-07-20 | 1926-07-20 | Mehrfachroehre |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE532638C true DE532638C (de) | 1931-09-02 |
Family
ID=7281576
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL66385D Expired DE532638C (de) | 1926-07-20 | 1926-07-20 | Mehrfachroehre |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE532638C (de) |
-
1926
- 1926-07-20 DE DEL66385D patent/DE532638C/de not_active Expired
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