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Knotenpunktgelenk für Fachwerkträger Die Erfindung betrifft die Ausbildung
von Tragwerksknotenpunkten, in denen die miteinander zu vereinigenden Stäbe zug-
und druckfest sowie gegeneinander in gleicher Ebene drehbar durch paarweise von
Verbindungsbolzen gegeneinandergezogene Gelenkscheiben gehalten werden, in deren
bogenförmige Rillen die Stäbe selbst oder (bei Holztragwerken) an ihnen befestigte
Laschen mit hakenförmigen Enden eingreifen. Gegenstand der Erfindung ist insbesondere
eine eigenartige Formgebung für die Gelenkscheiben. Der an diese Scheiben zu stellenden
Forderung, den Anschluß einer größeren Zahl von unter beliebigen Winkeln gegeneinander
einzustellenden Stäben mit einer und derselben Scheibenform zu ermöglichen, also
ohne Scheiben mit j e nach Anzahl und Neigungswinkel der Stäbe verschieden langen
Bogenrillen benutzen zu müssen, würden Gelenkscheiben mit ringsum laufender, zum
Verbindungsbolzen konzentrischer Nut scheinbar am besten entsprechen, tatsächlich
aber weisen derartige Scheiben bei ihrer Anwendung für Fachwerkträger mancherlei
Nachteile auf. Namentlich ist zu beachten, daß für den Anschluß der Tragwerksstäbe
in den einzelnen Knotenpunkten in der Regel nur ein Bereich von iSo° der Scheibennut
in Betracht kommt, daß die Scheibe nur dort ein festes Widerlager findet, wo sie
sich gegen die Flanken der Stäbe oder Stablaschen anlegt und daß deshalb ein Verkanten
oder Verwerfen der Scheiben eintreten kann, was zu zusätzlichen Biegungsbeanspruchungen
für die Verbindungsbolzen führt und das notwendige Spiel sowie die Festigkeit und
Lebensdauer derartiger Knotenpunktgelenke beeinträchtigt, wenn man nicht die Gelenkscheiben
besonders kräftig ausführt oder Füllstücke einlegt, die dann wieder besondere Befestigungsmittel
erfordern und dadurch die Verbindung selbst sowie ihre Montage verteuern.
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Auf Grund dieser Erkenntnis ist durch die vorliegende Erfindung eine
Gelenkscheibe geschaffen worden, die nicht nur von den genannten Nachteilen frei
ist, sondern außerdem noch den Vorteil bietet, daß sie ohne größeren Baustoffaufwand
und ohne Vermehrung der zu jedem Knotenpunkt erforderlichen Bauteile einen leichten
und dabei zuverlässigen Anschluß von nicht zum Knotenpunkt gehörigen Bauteilen,
z. B. Querträgern, ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung wird ein KnotenpunktgeIenk mit beiderseits der
Fachwerkstäbe angeordneten, zum Eingriff der Stabenden oder Anschlußlaschen bogenförmig
ausgesparten und durch einen zentralen Bolzen gegeneinander sowie gegen die Stäbe
gezogenen Gelenkscheiben so ausgebildet, daß
die von Stabenden oder
Anschlußlaschen freien Seiten der Scheiben je mit einer nach innen vorspringenden'
Verstärkung zur Abstützung der Scheiben gegeneinander bzw. gegen einen Fachwerkstab
sowie zum Spannen des Gelenkes versehen ist.
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Zwei Ausführungsbeispiele für hölzerne Tragwerke sind auf der Zeichnung
dargegestellt, und zwar zeigt Abb. i ein Knotenpunktgelenk in Seitenansicht, Abb.
2 einen senkrechten Schnitt hierzu, Abb. 3 einen waagerechten Achsenschnitt durch
die Gelenkscheibe allein und Abb. q. in Seitenansicht eine etwas andere Ausführungsform
für die Gelenkscheibe.
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In dem Knotenpunkt nach Abb. i und 2 stoßen drei Stäbe mit einem Untergurt
i zusammen. Diese drei Stäbe haben auf zwei einander gegenüberliegenden Flanken
mit ihnen fest verbundene Stablaschen 2, 3, q., die durch paarweise (je eine auf
jeder Seite des Untergurts i) angeordnete Gelenkscheiben 5 zusammengehalten werden.
Die Stab= laschen 2, 3, q. greifen zu dem Zweck mit ihren hakenförmigen Enden (Abb.
2) in eine Aussparung der Gelenkscheibe 5 mit zum Verbindungsbolzen konzentrischem
unterschnittenem Rand 5a. Auf der Außenseite nimmt jede Gelenkscheibe 5 in einer
Ausdrehung 5 b eine pilzförmige Unterlagsscheibe 6 für den die Gelenkscheiben gegeneinanderziehenden
und damit die Laschen 2, 3, q. gegen den Untergurt i greßenden Verbindungsbolzen
auf. Insofern bietet das dargestellte Knotenpunktgelenk nichts Neues, vielmehr besteht
die Neuerung in der nachstehend erläuterten Ausbildung der - Gelenkscheibe 5. Die
durch den Randflansch 5a begrenzte Aussparung bildet nämlich nicht einen geschlossenen
Kreis, sondern erstreckt sich nur über einen Winkel von etwa 18o° oder wenig mehr.
Der verbleibende, in Abb. i und 2 untere Teil der Scheibe 5 ist voll und sogar mit
einer wulstartigen Verstärkung 9 (Abb. 3) versehen, die vorzugsweise eine ebene
Paßfläche hat, mit der sich die Gelenkscheibe gegen den Untergurt i stützt (Abb.2).
Die Gelenkscheibe liegt also im oberen Teil dicht an den Stablaschen 2, 3, q. und
im unteren Teil am Untergurt i an, sie ist dadurch gegen Verkanten und Verbiegen
gesichert, und auch der Gelenkbolzen ist von schädlichen Biegungsbeanspruchungen
entlastet.
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Die wulstartige Verstärkung 9 der Gelenkscheibe kann bei der dargestellten
Ausführungsform zur Aufnahme eines Bolzens 7 hergerichtet sein, der in sie eingeschraubt
wird und zum Anschluß eines Querträgers 8 an den Untergurt i dient.
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Wie Abb. q. veranschaulicht, kann statt des den Bolzen 7 aufnehmenden
Gewindes eine Aussparung io vorgesehen _sein, in die eine durch ihre Form oder auf
andere Weise gegen Verdrehung gesicherte Mutter für den Schraubenbolzen 7 oder aber
der Kopf dieses Bolzens selbst eingesetzt werden kann.