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Kokskühlanlage Für die Ausbildung von Kokskühlanlagen sind im wesentlichen
zwei Wege gegeben.
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Der eine besteht darin, unter möglichster Umgehung von Transportarbeit
und Transportkosten den Koks unmittelbar aus den Öfen in vorgelagerte feste Kühlkammern
zu drücken. Der zweite Weg ist der, die Kühlung des Koks aus einer größeren Zahl
von Koksöfen, z. B. für eine ganze Ofenbatterie oder sogar für mehrere Batterien
auf eine feste Kühlkammer zu zentralisieren, wobei indessen die Transportkosten
und -vorrichtungen für den glühenden Koks in Kauf genommen werden müssen.
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Es wurde verschiedentlich versucht, diese beiden Möglichkeiten für
die Erstellung von Kokskühlanlagen zu vereinigen, und vorgeschlagen, für kleinere
Ofengruppen gemeinsame Kühlanlagen, von denen jede sich in der Breite über mehrere
Koksöfen erstreckt, unmittelbar vor der Batterie und unterhalb der Koksofensohle
zu bauen, um hierdurch die Transport- wie auch die Transportanlagekosten zu verringern.
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Nach den heutigen Erfahrungen kann diese Lösung jedoch nicht befriedigen,
weil die Kosten der zahlreichen Kühlkammern die verminderten Transportkosten weit
überwiegen, weil die L berwachung und Zugänglichkeit sowohl der Kühl- wie der Ofenanlage
leidet und die Ausnutzung der Kühlwärme zur Dampferzeugung usw. zu umständlich ist.
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Diese Übelstände sind nach einem neueren Vorschlag, wonach der Koks
in einer für eine Batterie oder. einen Teil derselben zentralen Kühlanlage gekühlt
wird, zum Teil vermieden. Hiernach wird der Koks einer in Radialzellen unterteilten
Kühltrommel aufgegeben, die langsam rotiert und jeweils nach etwa einer halben Umdrehung
den gekühlten Koks auswirft.
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Jedoch besteht der offensichtliche Nachteil dieser Einrichtung darin,
daß bei der unregelmäßigen Ausgarung der Brände der Kühlbetrieb bzw. der Umlauf
der Kühltrommel ungleichmäßig sein muß, wenn Betriebsstockungen vermieden werden
sollen. Eine Kühlanlage dieser Art entbehrt also der sehr wichtigen Eigenschaft
eines Zwischenbunkers, der die Unregelmäßigkeiten des Betriebes ausgleichen kann.
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Bei dem Gegenstand der Erfindung wird an dieser für eine größere Ofenzahl
gegebenenfalls zu einer ganzen Batterie gemeinsamen Kühlanlage, die unterhalb der
Ofensohle liegt, festgehalten, so daß der Koks unter Vermeidung jeglicher Hubarbeit
längs der Batterie bis über die Einwurföffnung zur Kühlanlage verfahren werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird nun vorgeschlagen, die Kühlanlage parallel
zu den Koksofenachsen anzuordnen, die Einfüllöffnung und die Kühlkammer so lang
wie die ursprüngliche Koksbrandlänge auszubilden sowie den Koks in der ursprünglichen
Koksbrandform entsprechenden Kästen von den Ofen zur Kühlanlage zu fördern.
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Die Kühlkammer ist in an sich bekannter
Weise als
geräumiger Behälter ausgebildet, erhält jedoch eine besondere Form, so daß durch
die vorgeschlagenen Vorkehrungen mehrere Koksbrände parallel übereinander geschichtet
werden können und daher trotz periodenweiser und unregelmäßiger Beschikkung eine
gleichmäßige Kühlung und Austragung des Koks sowie eine hohe Erhitzung des Kühlgases
gewährleistet ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, die Bauhöhe der
Kühlanlage dadurch zu verringern, daß der Koksbrand in seiner ursprünglichen Form
der Kühlanlage zugeführt wird, so daß die Kühlkammer dicht unter der Koksofensohle
angeordnet werden kann. Die Verringerung der Gründungstiefe ist im Hinblick auf
die Grundwassergefahr von besonderer Bedeutung.
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Ferner wird vorgeschlagen, die Längswände der Kühlkammer so auszubilden,
daß dieselben nicht gegeneinander verlaufen, um eine Brückenbildung und eine ungleichmäßige
Austragung des Koks auszuschließen" wie dies bei dem bekannten hornförmigen Kühlkammerquerschnitt
eintritt.
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Des weiteren wird empfohlen, die Trokkenkühlanlage mit einer zusätzlichen
Naßlöschanlage für den heißen Koks zu verbinden, diese ebenfalls unter Koksofensohle
und senkrecht zur Ofenfront anzuordnen und die Transporteinrichtungen, wie Kokstransportkästen
und Austragförderbänder für beide Anlagen zu verwenden.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweiser
Ausführungsform dargestellt. Es zeigt Abb. i den Querschnitt durch eine Kühlanlage
nach der Erfindung in einer Kommaform, Abb. 2 den Querschnitt einer abgeänderten
Ausführungsform in 8-Form, Abb.3 den Querschnitt einer abgeänderten Ausführungsform
mit exzentrisch verlegter Einfüllöffnung.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i hat der Kühlbehälter i kommaförmigen
Querschnitt mit seitlich an sich bekanntem, herausgezogenem Austragende 2. Die Länge
des Behälters entspricht etwa der Tiefe des Koksofens 3, und sein Inhalt ist so
groß, daß mehrere Ofenfüllungen in ihm parallel übereinander geschichtet werden
können. Die Kühlanlage ist unterhalb der Koksofensohle so angeordnet, daß der langgestreckte
Kokskasten ¢ von dem Ofen 3 über die Einwurf-Öffnung 5 des Kühlbehälters verfahren
werden kann, ohne daß er von den Schienen 6 abgehoben zu werden braucht.
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Nach Abb. i ist die Einwurföffnung 5 in der Mitte des Behälterquerschnittes
angeordnet, ihre Länge und Breite entspricht etwa denen des Kokskuchens bzw. des
Transportkastens, so daß der Kokskuchen ohne vorherige Aufteilung oder Umschüttung
in der aus dem Ofen kommenden Form in den Kühlbehälter aufgegeben werden kann.
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Der eingefüllte Koks durchsetzt langsam den Kühlbehälter unter dauernder
Abgabe seiner Wärme an das ihn bestreichende Kühlgas. An dem Auslaufende 2 wird
er schließlich durch die Austragwalze 7 auf das Förderband 8 o. dgl. ausgefördert.
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Das Kühlgas wird durch den Kanal 9 zugeführt, der sich längs der unteren
Behälterwand über die :ganze Länge des Kühlbehälters erstreckt und durch zahlreiche,
in gleichen Abständen vorgesehene öffnungen oder Kanäle io mit dem Behälterinnern
verbunden ist. Der Austritt des Kühlgases erfolgt am oberen Ende der gegenüberliegenden
Behälterwand, und zwar durch öffnungen oder Kanäle i i, die in den Längskanal 12
münden. Dieser Kanal i2 'ist zweckmäßigerweise durch eine Umlaufleitung unter Zwischenschaltung
eines Wärmeaufnehmers mit dem Eintrittskanal 9 verbunden.
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Das Kühlgas strömt in kommaförmigen Linien durch den Behälter i, wobei
alle Stromwege ungefähr gleich lang sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.2 wird der gleiche Effekt dadurch
erreicht, daß der Querschnitt des Behälters gegenüber dem Querschnitt nach Abb.
i zu einem 8 vervollständigt wird, wodurch bei der geometrischen Gleichheit
beider Querschnittshälften auch alle Stromfäden des Kühlgases gleiche Länge haben.