-
Verfahren zur Herstellung von metallartigen Überzügen Vorliegende
Erfindung fällt unter diejenigen bekannten Überzugsverfahren, bei denen als Ausgangsgut
ein flüssiger Träger oder ein flüssiges Verbindungsmittel dient, in welchem die
metallischen Bestandteile des späteren Überzugs in Form von Pulver enthalten sind.
Zu solchen Metallträgern gehören z. B. auch die bekannten flüssigen Aluminiumbronzen,
welche zur Herstellung rostschützender oder verzierender Anstriche an Ofenrohren,
Ofenteilen usw. Verwendung finden.
-
Um im allgemeinen die Haftfestigkeit von Überzügen an der Unterlage
zu erhöhen, hat man bereits vorgeschlagen, z. B. nach dem galvanischen oder nach
dem Metallspritzverfahren erzeugte Metallüberzüge späterhin einer mechanischen Nachbehandlung
durch Hämmern, Walzen, Pressen usw. zu unterwerfen. Eine gleichartige Nachbehandlung
ist auch für gewöhnliche oder säurefeste Farbanstriche bekannt geworden, sofern
es sich darum handelte, ihre Haftfestigkeit an tafelförmigen metallischen Arbeitsstücken
zu erhöhen.
-
Auch die vorliegende Erfindung bedient sich eines Nachbehandlungsvorganges
der vorerwähnten Art, unterscheidet sich aber von den nach dem Metallspritz- und
galvanischen Verfahren oder den auf dem Wege der üblichen Bronze- oder Farbanstriche
erzeugten Überzügen dadurch, daß als Ausgangsgut ein flüssiger Metallträger Verwendung
findet, der auch sehr beträchtlichen Wärmeeinflüssen gegenüber die Eigenschaft bewahrt,
seine Bindekraft zu den in ihm verteilten Metallteilchen und seine Haftfestigkeit
an der Unterlage auszuüben und daß, ehe oder wenn der mit einem solchen Ausgangsgut
versehene Überzug mit dem metallischen Arbeitsstück einer mechanischen Nachbehandlung
durch Walzen, Hämmern, Pressen usw. unterworfen wird, durch Anwendung von Wärme
dafür gesorgt ist, daß das Verbindungsmittel aus dem flüssigen in einen festen Zustand
übergeht, der bis zum Einbrennen in das Material des Arbeitsstückes ausgedehnt werden
kann. Auf diese Weise gelingt es, in Zusammenwirkung mit mechanischer Nachbehandlung
das Eintreiben des :Metalls des Bindemittels in die Poren und das Gefüge des Arbeitsstückes
bis an die Höchstgrenze der erreichbaren Haftfestigkeit zu treiben und den Arbeitsvorgang,
z. B. des Aufwalzens des Überzugstoffes mit demjenigen des Auswalzens des Arbeitsstückes,
im gleichen Arbeitsgang zu vereinigen.
-
Dabei unterstützt die Stoffart des Metallträgers einmal den Vorgang
dieses Eindringens der Metallteilchen in die Werkstoffporen, andererseits hält der
Metallträger, welcher selbstverständlich eine der jeweiligen Art des zu behandelnden
Werkstückes und des herzustellenden Metallüberzuges angepaßte Konsistenz erhalten
muß, die an ihm durch Adhäsion gebundenen Metallteilchen im Augenblick der Einwirkung
des Werkzeuges auch auf der Oberfläche des Werkstückes fest. Der Metallträger verhindert
also, daß die Metallteilchen unter dem Flächendruck des Werkzeuges hinweg nach
vorn
ausweichen können und begünstigt so nicht nur die Gleichmäßigkeit in der Verteilung
bzw. in der Dichte der vom flüssigen Metallträger auf die Werkstückoberfläche ausgebreiteten
Metallpartikelchen, sondern auch die Wirkung des Werkzeuges. Dieses soll die auf
der Werkstückoberfläche in der Trägerflüssigkeit verteilt aufgebrachten Metallteilchen
ja nicht nur in die Poren und Unebenheiten des Werkstückes eintreiben, sondern es
hat vor allem auch die Aufgabe, die Metallteilchen zu deformieren, sie z. B. aus
ihrer runden oder körnigen Gestalt in eine flache breit zu drücken, zu hämmern oder
zu walzen, damit auf diese Weise diejenigen Flächenteilchen des Werkstückes, auf
welche zufällig nicht genügend viele oder gar überhaupt keine der in der Trägerflüssigkeit
enthaltenen Metallpartikel gelangt sind, durch das Breitdrücken der letzteren dennoch
mit Metall belegt, d. h. vor der Nachbehandlung vorhanden gewesene kleine Zwischenräume
zwischen den Metallpartikelchen nach deren Flachdrücken überbrückt werden. Eine
ähnliche Wirkung ist keiner der vorerwähnten bekannten Überzugsarten eigentümlich.
-
Eine Flüssigkeit, mit der besonders gute Erfahrungen gemacht worden
sind, ist in folgender Weise zu bereiten: Rizinusöl wird mit etwa io °/o Zinkoxyd
gemischt und bis auf etwa 300' C erhitzt, bis sich ein Rizinuswachs bildet.
Weiterhin wird ein Kopal oder ein Harz z. B. mit Glyzerin verestert und dann mit
Leinöl oder Holzöl verdünnt, worauf eine weitere Verdünnung mit Terpentinöl durchgeführt
wird. Von dem auf diese Weise gewonnenen Lack werden So Teile mit io bis 2o Teilen
des Rizinuswachses gemischt. So entsteht eine Flüssigkeit, von der etwa 8o Teile
mit 2o Teilen feinst gemahlenen Metallpulvers (Aluminium, Blei; Messing o. dgl.)
vermischt werden. Diese Flüssigkeit wird in geeigneter Weise, z. B. durch Aufspritzen,
auf das Arbeitsstück aufgetragen und das Arbeitsstück dann der mechanischen Bearbeitung
unterzogen...
-
Das Aufbringen des berzugs auf den zu bearbeitenden Gegenstand läßt
sich auf die verschiedenartigste Weise durchführen. Von besonderer Wichtigkeit ist
die Anwendung des neuen Verfahrens zum Schutze von Blechen, z. B. zum Überziehen
von Eisenblechen mit Aluminium. Hierzu wird der Flüssigkeitsträger nach dem Auftragen
z. B. durch ein Heißluftgebläse oder durch andere mittelbare oder unmittelbare Einwirkung
bis zum Trocknen hart gemacht oder sogar eingebrannt. Dann wird das mit dem so behandelten
Überzug versehene Ble4h ein oder mehrere Male durch Walzen hindurchgeführt. Es hat
sich herausgestellt, daß hierbei das Blech auf jede gewünschte Dicke ausgewalzt
werden kann, ohne daß der Metallüberzug darunter irgendwie leidet. Der Überzug springt,
reißt und blättert nicht ab, er verbindet sich vielmehr bis zur Vollkommenheit mit
dem Eisenblech.
-
Eine nahezu gleichartige Verbindung ergibt sich, wenn der überzogene
Körper mittels eines Fall- oder Schlaghammers bearbeitet wird.
-
Bei der mechanischen Einwirkung wird eine gewisse Wärme erzeugt. Diese
reicht bei mäßigen Ansprüchen an die Haftfestigkeit zur Trocknung des flüssigen
Bindemittels schon aus. In jedem Fall begünstigt sie die Haftfestigkeit des Metallüberzuges
und die innige Verbindung der sehr fein verteilten Metallteilchen, so daß sie eine
völlig glatte Haut auf dem überzogenen Metallkörper bilden. Auf diese Weise überzogene
Bleche können beispielsweise in der Biegemaschine jede Formänderung erfahren, ohne
daß der Überzug darunter irgendwie leidet. Auch bei Bohrungen treten keinerlei Veränderungen
in der Umgebung der Bohrlöcher auf.
-
Das beschriebene Verfahren hat den weiteren Vorzug, daß die mit einem
Metallüberzug, beispielsweise aus Aluminium, versehenen Körper, z. B. Eisenbleche
oder Streifen, beim Überwalzen elastisch und geschmeidig bleiben, und daß diese
Körper ohne Glühung auf viel geringere Dicken heruntergewalzt werden können, als
wenn kein Überzug vorhanden ist. Dies ist darauf zurückzuführen, daß durch das Einwalzen
oder Einhämmern die Metallteilchen des Überzugs tief in die Poren des überzogenen
Körpers, beispielsweise des Eisens, eindringen und es dadurch dehnbarer machen,
als es an sich war. Auf diese Weise wird ein Enderzeugnis gewonnen, das für den
als Beispiel angenommenen Fall einem Erzeugnis aus einer Aluminiumlegierung vollkommen
gleichwertig ist.