DE526692C - Anordnung bei Bahnsignalisierungseinrichtungen zur Abstimmung eines von Wechselstrom oder pulsierendem Strom durchflossenen elektrischen Stromkreises - Google Patents
Anordnung bei Bahnsignalisierungseinrichtungen zur Abstimmung eines von Wechselstrom oder pulsierendem Strom durchflossenen elektrischen StromkreisesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Bahnsignalisierungseinrichtungen
mit von Wechselstrom oder pulsierendem Strom durchflossenen Signalstromkreisen und bezweckt, verbesserte
Anordnungen zu schaffen, um die induktive Reaktanz des Signalstromkreises zu neutralisieren
oder zu kompensieren, wenn der Kreis von Strömen einer besonderen Frequenz durchflossen wird, so daß eine in den Strom-
la kreis eingeschaltete oder von dem Kreis überwachte
elektrisch ansprechende Vorrichtung wahlweise nur auf Strom von dieser Frequenz anspricht oder abgestimmt wird.
Die elektrisch ansprechende Vorrichtung ist von der bekannten Art, bei welcher ein magnetisierbarer schwingender oder vibrierender Anker unter der elektromagnetischen Wirkung des Stromes in dem abzustimmenden Stromkreis zum Schwingen gebracht wird, z. B. durch die Wirkung von die Ankerpole umgebenden Wicklungen, und die Erfindung benutzt den Umstand, daß ein Anker dieser Beschaffenheit als eine Kapazität oder ein Kondensator wegen seiner mechanischen Bewegung in etwa der gleichen Weise wie ein übererregter Synchronmotor wirkt. Ein schwingender Anker dieser Art hat für den beabsichtigten Zweck den Vorteil, daß seine Wirkung als Kondensator eine scharfe Ab-Stimmung des Stromkreises für einen kurzen Frequenzbereich bzw. ein schmales Frequenzband erzielt, während der Stromkreis bezüglich Frequenzen außerhalb dieses Bereiches oder Bandes im wesentlichen unabgestimmt bleibt, und die Anordnung ist somit einem statischen Kondensator, der nur für eine einzelne bestimmte Frequenz scharf abgestimmt werden kann, technisch überlegen.
Die elektrisch ansprechende Vorrichtung ist von der bekannten Art, bei welcher ein magnetisierbarer schwingender oder vibrierender Anker unter der elektromagnetischen Wirkung des Stromes in dem abzustimmenden Stromkreis zum Schwingen gebracht wird, z. B. durch die Wirkung von die Ankerpole umgebenden Wicklungen, und die Erfindung benutzt den Umstand, daß ein Anker dieser Beschaffenheit als eine Kapazität oder ein Kondensator wegen seiner mechanischen Bewegung in etwa der gleichen Weise wie ein übererregter Synchronmotor wirkt. Ein schwingender Anker dieser Art hat für den beabsichtigten Zweck den Vorteil, daß seine Wirkung als Kondensator eine scharfe Ab-Stimmung des Stromkreises für einen kurzen Frequenzbereich bzw. ein schmales Frequenzband erzielt, während der Stromkreis bezüglich Frequenzen außerhalb dieses Bereiches oder Bandes im wesentlichen unabgestimmt bleibt, und die Anordnung ist somit einem statischen Kondensator, der nur für eine einzelne bestimmte Frequenz scharf abgestimmt werden kann, technisch überlegen.
Nach dem Hauptmerkmal der Erfindung sind Anordnungen vorgesehen, um sowohl
die natürliche mechanische Frequenz des Ankers insbesondere in an sich bekannter Weise
mittels eines verstellbaren Gewichtes als auch die induktive Wirkung der Ankerbewegung
auf den abzustimmenden Stromkreis, besonders durch Verstellung der Pole mit Bezug auf den Anker, zu ändern, und diese
beiden Einstellungen ermöglichen, die kondensive Wirkung in der gewünschten Weise
zu verändern.
Die Erfindung ist beispielsweise in den Zeichnungen veranschaulicht, und zwar zeigt:
Fig. ι eine Ansicht, teilweise schematisch und teilweise perspektiv, einer Ausführungsform der Erfindung in ihrer Anwendung
auf den Empfänger einer Führerstandsignaleinrichtung, wobei die elektrisch ansprechende
Vorrichtung so konstruiert ist, daß sie als eine Relaisvorrichtung zur Steuerung des
signalgebenden Stromkreises oder einer äquivalenten, auf dem Zug angeordneten Einrichtung
wirkt.
Fig. 2 ist ein Kurvendiagramm, das die Charakteristik eines Stromkreises mit Ka-
pazität und induktiver Reaktanz in Reihe zeigt. Fig. 3 ist ein Vektordiagramm, das die
Charakteristik einer schwingenden elektromagnetischen Vorrichtung zeigt. Fig. 4 ist
ein Diagramm ähnlich demjenigen der Fig. 3, das jedoch die Charakteristik einer schwingenden
elektromagnetischen Vorrichtung zeigt, wenn der gesamte resultierende Widerstand
oder die Impedanz der Vorrichtung berücksichtigt wird. Fig. 5 ist ein Kurvendiagramm,
das die Charakteristik des in Fig. 1 gezeigten • Stromkreises wiedergibt. Fig. 6 ist ein
Stromkreisdiagramm für das Relais R gemäß Fig. I3 Fig. 7 ist ein ähnliches Diagramm für
einen Stromkreis, der einen Kondensator und eine Induktanz in Reihe enthält, Fig. 8 ein
Kurvendiagramm, das die Charakteristiken der beiden Stromkreise entsprechend den
Fig. 6 und 7 vergleichsweise zeigt. In der Fig. 1 ist eine schwingende elektromagnetische
Vorrichtung in Form eines Relais R veranschaulicht, das einen Stromkreis A besitzt, der die Wicklung 11 der Vorrichtung
R und eine Spule C enthält, welcher Wechselstrom durch Induktion zugeführt
werden kann. Das Relais R ist hier auf einem Schienenfahrzeug W angebracht, und
die Spule C wird von zwei Wicklungen gebildet, die sich in induktiver Beziehung zu
den beiden Gleisschienen 20 bzw. 2oa befinden.
Wechselstrom wird den Schienen 20 und 20a von einem Transformator T aus zugeführt,
dessen Sekundärspule 21 über die Schienen verbunden ist und dessen Primärspule 22
mit einer in der Zeichnung nicht veranschaulichten Wechselstromquelle verbunden ist.
Die Spule C ist vor den Vorderrädern des Fahrzeuges W angeordnet, so daß, wenn den
Schienen Wechselstrom durch den Transformator zugeführt wird, der Stromkreis A
mit in der Spule C induktiv erzeugtem Wechselstrom versorgt wird.
Das Relais R besitzt bei der gezeigten Ausführungsform eine Grundplatte 19, die
zwei permanente Magnete 1, 1 trägt. Die beiden Südpole dieser Magnete sind durch
ein Rückenband 2 miteinander verbunden, und die Nordpole sind durch ein vorderes
Joch 4 verbunden, dessen Schenkel nach oben ragen und zwei einander gegenüber angeordnete
gleitende Polstücke 5, 5 tragen. Die Wicklung 11 des Relais umgibt diese Polstücke.
Zwischen den Polstücken 5, 5 ist ein schwingender Stahlanker 3 angebracht, dessen
eines Ende an einem Block 9 befestigt ist, der von dem Rückenband 2 nach oben ragt.
Das andere Ende des Ankers 3 wirkt mit festen Kontaktteilen in der im nachfolgenden
beschriebenen Weise zusammen. Der Anker 3 ist mit einem verschiebbaren Gewicht 10 zu
dem Zwecke versehen, den Anker für die mechanische Resonanz bei der gewünschten Frequenz abstimmen zu können. Die Luftspalte
7 zwischen jedem Polstück 5 und dem Anker 3 werden durch Schrauben 6 eingestellt,
die frei durch Stützen 8 hindurchgehen, welche am Joch 4 angeordnet sind. Die Schrauben 6 sind dann in Gewindelöcher der
Polstücke 5 eingeschraubt. Auf der Grundplatte 19 ist zu beiden Seiten des freien
Endes des Ankers 3 ein Paar von Kontaktträgern 12 angeordnet. Die inneren, einander
gegenüberliegenden Enden dieser Kontaktträger sind mit vergleichsweise starken Federn 15 versehen, die nach oben ragen und
dem Anker 3 gegenüber zu beiden Seiten desselben enden. Jede dieser Federn 15 trägt eine
leichtere Feder 16, die in Abstand von der Feder 15 gehalten wird-und mit einem Kontaktknopf
14 zusammenwirkt, welcher an der entsprechenden Fläche des Ankers 3 befestigt
ist. Es ergibt sich hieraus, daß, wenn der Anker 3 schwingt, er abwechselnd mit den
beiden leichten Kontaktfedern 16 in Berührung kommen wird. Klemmen 17 an jedem
der Kontaktträger 12 und eine Klemme 18 an dem Rückenstreifen 2 sind vorgesehen, um
den überwachten Stromkreis mit dem Relais zu verbinden.
Es ist zu bemerken, daß der überwachte Stromkreis eine Stromquelle und eine elektrisch
betätigte Signalvorrichtung oder eine äquivalente Einrichtung von beliebiger Konstruktion
einschließt, wobei dieser Stromkreis an die Klemmen 17, 18 angeschlossen und
mit Unterbrechungen geschlossen wird, wenn der Anker 3 unter der Wirkung der dem
Stromkreis A zugeführten Stromsehwingungen vibriert. Die Vorrichtung R dient somit
als Abstimmvorrichtung und als Relais zur Überwachung eines unabhängigen Stromkreises.
Die Vorrichtung R kann als Synchronmotor angesehen werden, dessen Feldmagnetsystem
von den permanenten Magneten 1 gebildet wird. Da die gegenüberstehenden Pole
von der gleichen N Polarität sind, so schließt der Weg des von den permanenten Magneten
erzeugten Kraftflusses den Anker 3 ein, und der durch diesen hindurchgehende Kraftfluß
ist für alle Stellungen des Ankers 3 im Luftspalt 7 konstant. Die Größe des die beiden
Polstücke 5 durchströmenden Kraftflusses wird sich nun offenbar, wenn der Anker 3
schwingt, ändern, obwohl die Polarität bzw. das Vorzeichen dieses Kraftflusses konstant
sein wird, und diese Veränderung in der Größe des Kraftflusses wird offenbar die Induktion
einer Wechselstromspannung in der Wicklung 11, die die Polstücke 5 umgibt, be- -.20
wirken. Die Wechselstromspannung, die der Wicklung 11 sonst durch die Spulen C auf-
gedrückt wird, verursacht einen Kraftfluß in den Polstücken 5, der in derselben Richtung
läuft wie der von den permanenten Magneten verursachte Kraftfluß in dem Falle des einen
Polstückes und entgegengesetzt in dem Falle des anderen Polstückes, so daß der Anker 3
abwechselnd nach der einen und der andern Richtung verschoben wird und somit ununterbrochen
hin und her schwingt. In dem Falle, wo die Wechsel frequenz der Spannung, welche der Wicklung 11 von der
Spule C aufgedrückt wird, dieselbe ist wie die natürliche Vibrationsperiode des Ankers 3,
wird die Pulsation des Kraftflusses aus den permanenten Magneten eine elektromotorische
Kraft in der Wicklung 11 induzieren, welche annähernd um 900 in der Phase hinter dem
Kraftfluß nacheilt und sich mit der Spannung kombiniert, die der Wicklung 11 aufgedrückt
ao ist, so daß sich eine resultierende Spannung bildet, welche die Phase des Stromes in dem
Kreise A modifiziert. Die Phase der erwähnten resultierenden Spannung und demnach des
den Kreis A durchlaufenden Stromes kann durch Änderung der auf der Wirkung der
permanenten Magnete beruhenden elektromotorischen Kraft verändert werden, indem man die Weite des Luftspaltes 7 ändert, und
eine fernere Einstellung derselben für den gleichen Zweck kann man erhalten, wenn
man die natürliche Vibrationsfrequenz des Ankers 3 durch Verstellung des Gewichtes 10
ändert. Wird dieses Gewicht so verstellt, daß die natürliche Schwingungszahl des Ankers
geringer wird als die Frequenz der dem Stromkreis von der Spule C aufgedrückten
Spannung, so wird die Bewegung des Ankers 3 bestrebt sein, hinter dem die Bewegung
des Ankers verursachenden Kraftfluß nachzueilen, und diese Bedingungen entsprechen
einer Steigerung der Belastung bei einem Synchronmotor.
Der Leistungsfaktor des die Wicklung 11
durchlaufenden Stromes kann somit vermittels des Luftspaltes 7 eingestellt werden, so
daß sich ein einer Phasenvoreilung entsprechender Leistungsfaktor ergibt, während die
Energie, die erforderlich ist, um den Anker in Schwingung zu bringen, auf einen sehr
geringen Wert verringert werden kann, indem man die natürliche Schwingungsfrequenz
des Ankers 3 durch Verstellung des Gewichtes 10 auf dem Anker einstellt.
Bisher war es gebräuchlich, einen Stromkreis auf elektrische Resonanz durch einen
Kondensator abzustimmen, der die induktive Reaktanz des Stromkreises neutralisiert. Die
Kapazität eines statischen Kondensators ändert sich aber nicht mit dem Wechsel der
Frequenz, und seine kondensive oder negative Reaktanz nimmt daher direkt mit dem Wachsen
der Frequenz ab, während die induktive oder positive Reaktanz des übrigen Teils des
Stromkreises annähernd direkt mit dem Zunehmen der Frequenz wächst. Dementsprechend
ist ein Gleichgewicht der beiden Reaktanzen nur bei einer Frequenz möglich, wähx"end
zu beiden Seiten dieser die Reaktanzen schnell divergieren. Dies ist in Fig. 2 veranschaulicht,
wo die induktive oder positive Reaktanz XL und die kondensive oder negative
Xc gegen die Frequenz aufgezeichnet sind.
Wenn die elektrische Impedanz einer schwingenden elektromagnetischen Vorrichtung,
wie z. B. der Vorrichtung R gemäß Fig. I, über den ganzen Frequenzbereich zu
beiden Seiten ihrer natürlichen Frequenz untersucht wird, so findet man, daß ihre Reaktanz
infolge der Bewegung des Ankers in diesem Bereich sehr erheblich wechselt, und in gewissen Fällen kann diese Reaktanz für
einige Frequenzen kondensiv und für andere induktiv sein, während sie bei einer bestimmten
Frequenz keine Gesamtreaktanz besitzen kann und bei einer anderen höheren Frequenz
die Gesamtreaktanz wieder Null werden kann. Gemäß vorliegender Erfindung sind daher die Teile des Stromkreises im Verhältnis
zueinander so eingestellt, daß die der schwingenden Vorrichtung infolge ihrer Bewegung
innewohnende Reaktanz einen solchen Wert und solches Zeichen hat, daß dadurch die reine Reaktanz des übrigen Teils des
Stromkreises vollständig oder im wesentliehen neutralisiert wird. Da die kondensive
Bewegungsreaktanz über einen gewissen Frequenzbereich mit dem Zunehmen der Frequenz
wächst, und zwar in derselben Richtung sich befindet, in der die induktive Reaktanz
sich ändert, so kann eine Neutralisation über ein schmales Frequenzband besser aufrechterhalten
werden als bei statischer oder Kondensatorkapazität.
Die Art und Weise, in der die Bewegungs- i°5
impedanz einer schwingenden elektromagnetischen Vorrichtung mit der Frequenz wechselt,
ist in Fig. 3 veranschaulicht. Eine vom Ausgangspunkt O zu irgendeinem Punkt auf
dem Kreise dieses Diagramms gezogene Linie gibt die Bewegungsimpedanz bei derjenigen
Frequenz, welche diesem Punkte entspricht. Gewisse Frequenzen sind durch Zahlen auf
dem Kreisumfang angegeben. Beispielsweise entspricht die Linie 0-P der Impedanz für
eine Frequenz von 150 Einheiten, und diese Impedanz besteht aus 0-A Widerstandseinheiten
und aus A-P negativen Reaktanzinheiten. Durch geeignete Berechnung kann die Größe und der diametrale Winkel der
Senkung X in beträchtlichem Umfange geändert werden, so daß gewünschte Werte für
die Reaktanz erhalten werden können. Zu beachten ist, daß der Punkt P nahe der mit R
bezeichneten Resonanzfrequenz liegt, die im vorliegenden Falle sich bei 148 Einheiten befindet,
und ferner, daß bei dem Punkt P die Kapazitätsreaktanz mit dem Zunehmen der
Frequenz wächst, so daß das Bestreben zur Aufrechterhaltung der Neutralisation vorhanden
ist.
Die schwingende Vorrichtung besitzt jedoch noch eine Impedanz außer der Bewegungsimpedanz,
so daß die Gesamtimpedanz die Summe der beiden ist und durch das Diagramm der Fig. 4 veranschaulicht werden
kann.
Gemäß Fig. 4 ist die gewünschte Bedingung, die schwingende Vorrichtung bei einem
Punkt/5 zu betätigen, der nahe dem Resonanzpunkt R der Vorrichtung liegt und so gewählt
ist, daß die kondensive Reaktanz A'-P bei der betätigenden Frequenz die induktive
Reaktanz des übrigen Teils des Stromkreises ausgleicht. Unter diesen Bedingungen ändert
sich für kleine Frequenzwechsel die kondensive Reaktanz in annähernd demselben Maße
wie die induktive Reaktanz und auch in derselben Richtung, so daß die Gesamtreaktanz
im wesentlichen auf Null gehalten wird. Gemäß Fig. 4 wird der Anker 3 des Relais R
gemäß Fig. 1 bei 148 Frequenzeinheiten auf mechanische Resonanz abgestimmt, und der
der Wicklung 11 zugeführte Strom besitzt 150 Frequenzeinheiten.
Es ist nun angenommen, daß der Stromkreis A der Fig. 1 bei derjenigen Frequenz
arbeitet, die dem Punkt P in Fig. 4 entspricht. Die Charakteristik des Stromkreises
wird dann durch die Darstellung in Fig. 5 veranschaulicht, wo die induktive Reaktanz
der Spule C, wenn sie gegen die Frequenz aufgezeichnet wird, durch die mit XL von C
bezeichnete Linie angegeben wird und die reine kondensive Reaktanz des Relais R
durch die mit Xc von R bezeichnete Kurve dargestellt wird. Die gesamte Stromkreis-reaktanz
ist dann die Differenz zwischen den beiden ausgezogenen Kurvenlinien und wird angegeben durch die in gebrochenen Linien
dargestellte Kurve B. Diese Kurve B zeigt zwei sehr erwünschte Charakteristiken: Erstens
annähernde Reaktanzneutralisation ist vorhanden auf einem entsprechenden Frequenzband,
das durch. D angedeutet wird und ein Band ist, wie es in der Praxis infolge von
Änderungen in der Frequenz des gebräuchlichen Wechselstroms vorkommen kann. Zweitens ein scharfes Anwachsen der Reaktanz
bei anderen Frequenzen, insbesondere denjenigen, die niedriger sind als die des
Bandes D. Dies sind diejenigen Frequenzen, die gewöhnlich mehr Anlaß zu Störungen
geben als die höheren Frequenzen, indem dadurch eine unerwünschte Betätigung der
schwingenden elektromagnetischen Vorrichtung hervorgerufen wird.
Zur Schaffung einer schwingenden Vorrichtung mit diesen Charakteristiken kann es
erforderlich sein, daß sie nicht genau bei ihrem scheinbaren Resonanzpunkt betätigt
wird, sondern daß die Abweichung von solchem Grade ist, daß das Ansprechen wesentlich
stärker ist, etwa 80 °/0 oder mehr desjenigen bei der scheinbaren Resonanz. Die
Abweichung erfolgt auch in solcher Richtung, daß eine Verminderung an Hysteresisverlust
über denjenigen der scheinbaren Resonanz eintritt, so daß in Wirklichkeit das Ansprechen
für einen gegebenen Betrag zugeführter Energie ebenso groß oder größer sein kann.
Die Hauptvorteile der Erfindung werden erhalten, wenn man die schwingende Vorrichtung
so berechnet, daß ihre kondensive Reaktanz die induktive Reaktanz des übrigen Teils des Stromkreises neutralisiert und daß
ihre Arbeitsfrequenz an solchem Punkte des Impedanzkreises gewählt wird, daß die kondensive
Reaktanz infolge der Bewegung der Vorrichtung und die induktive Reaktanz des übrigen Teils des Stromkreises in demselben
Maße zunehmen, go
Die Erfindung schafft demgemäß eine Vereinfachung des gebräuchlichen abgestimmten
Stromkreises, indem der Abstimmungskondensator wegbleibt, und sie verbessert zugleich
die Charakteristik dieses Stromkreises auf zweierlei Weise: Erstens durch Schaffung
besserer Reaktanzneutralisation, als sie durch einen statischen Kondensator bewirkt
werden kann, und zwar über ein Frequenzband, wie es bei den üblichen Wechseln einer
Wechsel Stromquelle gefunden wird, und zweitens dadurch, daß bewirkt wird, daß die
Zunahme der Reaktanz bei anderen Frequenzen, insbesondere niedrigeren, wesentlich
schärfer ist, als durch Abstimmung mit einem statischen Kondensator erreicht werden kann.
. In den Fig. 6 bis 8 ist die Kraft veranschaulicht, die für ein schwingendes Relais
erforderlich ist, wenn dieses mit seiner eigenen Bewegungskapazität abgestimmt! wird,
im Gegensatz zu der Kraft, die durch einen schwingenden Relaisstromkreis gleicher proportionaler
Induktanz und gleichen proportionalen Widerstandes gefordert wird, der mit einem statischen Kondensator abgestimmt
wird. Der in Fig. 6 veranschaulichte Stromkreis ist der Stromkreis A der Fig. 1, während
der in Fig. 7 veranschaulichte Stromkreis ein abgestimmter Reihenstromkreis gewöhnlicher
Art ist, der eine Spule, einen Kondensator und ein schwingendes elektromagnetisches
Relais enthält. Diese Strom-
kreise sind so eingestellt, daß das Verhältnis der Gesamtinduktanz zum Gesamtwiderstand
in beiden Stromkreisen das gleiche ist. Der Bequemlichkeit halber sei der in Fig. 6 gezeigte
Stromkreis als Stromkreis ι bezeichnet und der in Fig. J veranschaulichte als Stromkreis
2.
Die Bewegungsimpedanz des Relais R' im Stromkreis 2 wird als konstant über den
ίο Frequenzbereich angesehen, wo die Abstimmung
durch den statischen Kondensator vollständig gemacht ist.
Eine Betrachtung der beiden Kurven in Fig. 8 zeigt eine sehr viel schärfere Resonanzkurve
für den Stromkreis, der mit der Bewegungskapazität des Relais R abgestimmt
ist. Von 134 bis 138 Frequenzeinheiten zeigen beide Kurven einen Kraftbedarf von
480 Krafteinheiten oder mehr, aber bei 5 Frequenzeinheiten weniger, d. h. bei 129 Einheiten braucht das durch den statischen
Kondensator abgestimmte Relais 450 Krafteinheiten, d. h. 93,8 "/„ der bei
134 Frequenzeinheiten benötigten, während das durch seine Bewegungsreaktanz abgestimmte
Relais nur 125 Krafteinheiten braucht oder 26 °/0 der bei einer um 5 Einheiten
höheren Frequenz gebrauchten Kraft. Der Wirkungsunterschied an dieser Stelle besteht
also in dem Verhältnis von 93,8 zu 26 oder 3,6. Das bedeutet, daß bei 5 Frequenzeinheiten
unter dem Arbeitsbereich der Stromkreis ι 3,6mal schärfer ist als der Stromkreis
2. An einem Punkt, der um 5 Frequenzeinheiten über dem Arbeitsbereich liegt, d. h.
bei 143 Perioden, ist der Unterschied noch stärker. Für Stromkreis 1 ist der Kraftbedarf
bei 143 Frequenzeinheiten gegenüber 138 Frequenzeinheiten 5 oder 1,04%, während
für Stromkreis 2 der Kraftbedarf 455 oder 94,8 °/0 ist, so daß die Schärfe des Verhältnisses
gleich 94,8 dividiert durch 1,04, d. h. 91 ist. Dies besagt, daß bei 5 Einheiten
über dem Arbeitsbereich der Stromkreis 1 9imal schärfer ist als der Stromkreis 2.
Der schattierte Raum zwischen den beiden Kurven gibt ein Maß für die verstärkte Neigung
des Stromkreises 2 gegenüber dem Stromkreis 1 zu falscher Betätigung durch
fremde Ströme bei einem Zugüberwachungssystem der in Fig. 1 gezeigten Art.
Obwohl nur eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung beschrieben
und veranschaulicht ist, wird doch klar sein, daß mannigfache Änderungen vorgenommen
werden können, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen.
Claims (4)
1. Anordnung bei Bahnsignalisierungseinrichtungen zur Abstimmung eines von
Wechselstrom oder pulsierendem Strom durchflossenen elektrischen Stromkreises
mit einer elektrisch ansprechenden Vorrichtung, die aus einem magnetisierten, schwingenden oder vibrierenden Anker
besteht, der unter der elektromagnetischen Wirkung des Stromes in dem abzustimmenden
Stromkreis (z. B. mittels von Wicklungen umgebener Pole) zu Schwingungen veranlaßt wird und infolge seiner
mechanischen Bewegung kapazitiv wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß Anordnungen vorgesehen sind, um sowohl die
natürliche mechanische Frequenz des Ankers (3) insbesondere mittels eines verstellbaren Gewichts (10) als auch die
induktive Wirkung des Ankers (3) auf den Stromkreis insbesondere durch Verstellung
der Pole (5) mit Bezug auf den Anker zu ändern, zu dem Zweck, die Reaktanz der Vorrichtung im wesentlichen
gleich der induktiven Reaktanz des Stromkreises für eine gegebene Wechseloder Pulsierungsfrequenz einstellen zu
können.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die natürliche
Schwingungs- oder Vibrierungsfrequenz des Ankers (3) und seine induktive Wirkung
auf den abzustimmenden Stromkreis im wesentlichen auf einem gegebenen Frequenzbereich konstant ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die natürliche
Frequenz oder Vibration des Ankers (3) und seine induktive Wirkung auf die Erregerwicklung
(11) im wesentlichen im gleichen Verhältnis wächst wie die induktive
Reaktanz des übrigen Stromkreises bei Änderung der Frequenz bis zu derjenigen, bei welcher die Abstimmung gewünscht
wird.
4. Anordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker
(3) mechanisch auf eine solche Frequenz, die niedriger ist als die Frequenz, bei
welcher die Abstimmung gewünscht wird, abgestimmt werden kann, daß die kapazitive
Wirkung der Vorrichtung bei Bewegung des Ankers (3) im wesentlichen die induktive Reaktanz des übrigen Teils
des Stromkreises oder des ganzen Stromkreises ausgleicht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE526692C true DE526692C (de) | 1931-06-11 |
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Family Applications (1)
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DEW72624D Expired DE526692C (de) | 1925-05-21 | 1926-05-21 | Anordnung bei Bahnsignalisierungseinrichtungen zur Abstimmung eines von Wechselstrom oder pulsierendem Strom durchflossenen elektrischen Stromkreises |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE526692C (de) |
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1926
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