DE525484C - Verfahren zur Herstellung wirksamer Heil- und Impfstoffe - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung wirksamer Heil- und Impfstoffe Es ist gefunden worden, daß die bakteriophagen Eigenscharten von nicht säurefesten Bakterien o. dgl. durch systematische Umzüchtung auf andere Bakterienkulturen weitgehend in der Weise entwickelt und ausgenutzt werden können, daß man in die Lage gesetzt ist, neuartige Heilmittel und Impfstoffe zu gewinnen, die die zur Zeit für therapeutische und prophylaktische Zwecke iin Handel befindlichen weit übertreffen.
• Durch dieses gemeinsame Wachsenlassen der bakteriophagen, eiweißverdauenden oder antiferinentativ wirkenden Bakterien usw. mit anderen nicht säurefesten zu bekämpfenden Bakterien und durch das Umzüchten auf derartige Kulturen werden die Eigenschaften der bakteriophagen Bakterien usw. derart erhöht, daß sie imstande sind, die zu bekämpfenden Stoffe in kürzester Frist zu vernichten ohne selbst schädliche Wirkung hervorzubringen.
• Läßt inan z. B. Bazillus subtilis, mesentericus oder Mycoides auf Typhuskulturen wachsen und züchtet systematisch in gewissen Zeiträumen wiederholt auf neue Typhuskulturen um, so erhält man nach der Verarbeitung gemäß den üblichen oder bekannten Verfahren Impfstoffe, deren Wirkung gegenüber den augenblicklich zu immunisatorischen und prophylaktischen Zwecken im Handel befindlichen Impfstoffen wesentlich erhöht ist. Dasselbe geschieht z. B. auch bei Staphylokokken, indem man Bakterien mit bakteriophagen Eigenschaften auf Staphylokokken züchtet und durch svsteinatische Umzüchtung sozusagen auf @taphylokokken usw. abrichtet. Man kommt durch dieses Verfahren im allgemeinen zu Heilmitteln und Impfstoffen mit weit höheren ZN`irkuiigswerten, als die bekannten haben.
• Diese Impfstoffe und Arzneimittel haben noch den Vorteil, daß sie auf das genaueste im Tierversuch ausprüfbar sind, ähnlich wie die bisher gegen Infektionskrankheiten benutzten Sera oder Vaccine.
• Aber auch für andere als pharmazeutische Zwecke kann das Verfahren benutzt werden, so daß es eine wesentliche Beschleunigung in der Arbeitsweise bedeutet.
• Das in der Patentschrift 17068o beschriebene Verfahren zur Reinzüchtung von Kleinlebewesen außerhalb des tierischen Körpers steht zu vorliegendem Verfahren in keiner Beziehung. Nach dem Verfahren der Patentschrift r 7o 68o werden die zu Immunisierungszwecken zu verwendenden Kleinlebewesen auf lebenden niederen Pflanzen, die als Nährboden dienen, gezüchtet, z. B. das Protozoon der malignen Tumoren auf den Schimmelpilzen Mucor racemosus oder Mucor mucedo. Hierbei wirkt also der Pilz oder die andere niedere Pflanze nur als Nährstoff und das Protozoon nicht als Bakteriophage oder Eiweißverdauer oder Antiferment gegenüber dem Pilze, noch umgekehrt. Denn der Nährpilz bleibt lebend erhalten und dient ,dein Parasiten Protozoon als Wirt. Die Protozoen «-erden durch ihr Wachsenlassen auf den Pilzen nicht in ihrer Wirkung in dem Sinne gestärkt, daß sie zur Vernichtung der gleichen Pilze iin tierischen Körper geeignet gemacht werden, wie es bei vorliegendem Verfahren der Fall ist, sondern sie dienen nur als Nährboden, und die Protozoen werden zu Immunisierungsmitteln gegen Protozoen verarbeitet.
• Nach dein vorliegenden Verfahren wird der Bakteriophage in geeignet verarbeiteter Form als Heilmittel gegen diejenigen zu bekämpfenden Bakterien benutzt, mit denen er auf einem geeigneten Nährboden zusammengewachsen war.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung wirksamer Heil- und Impfstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man Bakterienstämme der Bazillus subtilis, mesentericus oder Mycoidesgruppe auf Kulturen solcher Bakterien, für deren Bekämpfung das Heilmittel und der Impfstoff bestimmt ist, wachsen läßt und periodenweise umzüchtet und die so erhaltenen Kulturen in üblicher vVeise auf Impfstoffe und- Arzneimittel verarbeitet.