DE523705C - Eisenbahnvorsignal mit nur einer im gemeinsamen Brennpunkt zweier Hohlspiegel angeordneten Lichtquelle - Google Patents

Description

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Eisenbahnvorsignal, d. h. auf ein vor einem Hauptsignal auf der Strecke vorgesehenes Signal mit zwei nebeneinander in einem gewissen Abstande erscheinenden Lichtern, und zwar auf eine solche Vorsignaleinrichtung, welche nur eine Signallampe enthält und mit einem optischen System versehen ist, durch welches die Strahlung der einzigen Signallampe in zwei getrennte Strahlungen zerlegt wird.

Bei bekannten Signaleinrichtungen dieser Art verfährt man so, daß die von der Signallampe ausgehende Strahlung Strahlen durch Strahlenkonzentrationssysteme, z. B. sogenannte Fresnellinsen, zwei seitlich von der Lichtquelle angeordneten Reflektoren zuführt, durch welche sie aus dem Signalgehäuse herausgeworfen werden, so daß sie von

ao dem Führer des sich dem Signal nähernden Zuges wahrgenommen werden können.

Bei dieser Anordnung besteht der Mangel, daß infolge der Reflektioir der von der Signallampe ausgehenden Strahlung der ausgesandte Lichtkegel eine verhältnismäßig geringe Öffnung erhält, so daß die Strahlungen zwar aus der Ferne gut beobachtet werden können, daß sie aber aus der Nähe infolge Mangels an hinreichendem Streulicht nicht zuverlässig sichtbar sind.

Vorliegende Erfindung überwindet die Schwierigkeit einerseits dadurch, daß sie an ein abweichendes System von Signaleinrichtungen anknüpft, nämlich an das bekannte System, bei dem die Signallampe im gemeinsamen Brennpunkt zweier Hohlspiegel angeordnet ist, von denen der eine nach vorwärts und der andere nach rückwärts reflektiert, und daß in den Gang der vom rückwärts reflektierenden Hohlspiegel zurückgeworfenen Strahlen zwei Reflektoren eingeschaltet werden, durch welche die Strahlen seitlich gegenüber denjenigen, welche von dem nach vorwärts reflektierenden Hohlspiegel ausgesandt werden, versetzt werden, wie es den Anforderungen eines Vorsignals entspricht, und daß sie außerdem mit den direkt nach vorn reflektierten Strahlen gleichgerichtet gemacht werden.

Bei einer solchen Anordnung mit in den Strahlengang eingeschalteten Reflektoren tritt naturgemäß derselbe Mangel auf wie bei der vorerwähnten bekannten Anordnung, bei welcher auf entgegengesetzten Seiten der Signallampe Reflektoren angeordnet sind, nämlich der Mangel, daß die Öffnung des von dem letzten Reflektor ausgesandten Strahlenkegels klein wird, so daß diese Strahlung zwar aus der Ferne gut beobachtet werden kann, daß sie aber keine genügende Seitenstreuung aufweist.

Diese Schwierigkeit wird gemäß der Erfindung in grundsätzlich bekannter Weise dadurch überwunden, daß man das aus dem Signalgehäuse austretende Licht durch eine einseitig streuende, gerififelte Glasscheibe hin-

durchtreten läßt, .wodurch das nötige Seitenlicht gewonnen wird. Da das Signal indessen auch aus der Ferne gut beobachtbar sein muß, wird gemäß der Erfindung die Riffelglasscheibe so ausgebildet, daß sie einen mittleren planparallelen Teil aufweist, der nur von einem mit Riffeln versehenen Ring umschlossen ist. Diese Ausbildung der Riffelglasscheibe ergibt dann bezüglich des zentralen Lichtes, welches durch den planparallelen Teil der Scheibe hindurchgeht,' ungefähr die gleiche Erscheinung, wie sie bezüglich des direkt vom Hohlspiegel herausgeworfenen Lichtes besteht, so daß aus der Ferne die direkt gespiegelte Strahlung und die reflektierte Strahlung die gleiche Erscheinung darbieten, so daß hier das Signal mit nur einer Lampe ebenso wirkt wie die sonst üblichen Signale mit zwei getrennten Lampen. Durch

ao Drehung der Riffelglasscheibe kann man die Seitenstrahlung in beliebiger Weise richten, wodurch das Anbringen der Signallampe unter wechselnden Umständen erleichtert wird.

Die neue Signaleinrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung \^eranschaulicht, und zwar zeigen Abb. .1 und 2 wesentlich schematisch die Gesamtanordnung in Seiten- bzw. Vorderansicht, während die Abb. 3 und 4 in größerem Maßstabe die Riffelglasscheibe in Ansicht und Querschnitt zeigen.

Gemäß Abb. 1 besteht die Signaleinrichtung aus zwei gegenständig angeordneten Scheinwerferspiegeln a, b, die vorzugsweise von versilberten. Glasglocken gebildet werden und eine Signallampe c enthalten, deren Lichtquelle im Brennpunkt beider Spiegel steht. Der Signallampe c ist einseitig ein ebener Reflektor d vorgelagert, welcher das von der Lampe ausgesandte Licht einem zweiten ebenen Reflektor e zuwirft, dem die für das neue Modell besonders kennzeichnende Riffelglasplatte vorgelagert ist.

Die Riffelglasplatte besitzt einen zentralen, planparallelen Abschnitt / und einen diesen ringförmig umschließenden Abschnitt §", welcher : mit streifenförmigen Riffeln versehen ist, die einseitige, vorzugsweise Zylinderabschni.tte bildende Schrägflächen h besitzen.

Dem aus der Ferne auf die Lampen c und die Riffelplatte bückenden Beschauer bieten sich zwei Lichter dar, nämlich die direkt beobachtete Signallampe c, deren Licht ihm durch den Scheinwerfer α zugeworfen wird, und die über d, e reflektierte, vom Scheinwerfer herkommendeLampenstrahlung, welche durch die Riffelplatte hindurchgeht. Der Beschauer sieht aus der Ferne die gespiegelte Lichtquelle überwiegend'durch den mittleren planparallelen Plattenabschnitt/. AVenn sich der Beschauer dem Vorsignal nähert, dann verschwindet allmählich die durch den zentralen Abschnitt der Riffelplatte dringende Strahlung, dagegen erhält er zunehmend Licht durch den geriffelten Abschnitt der Platte, da die einseitigen Schrägflächen h der Riffeln das achsenparallele Licht einseitig gegen die Hauptstrahlmig des Spiegels hin brechen, je nach der Neigung der brechenden Zylinderflächenabschnitte zur Plattenebene.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Eisenbahnvorsignal mit nur einer im gemeinsamen Brennpunkt zweier Hohlspiegel angeordneten Lichtquelle und einer Einrichtung, um den aus dem einen Hohlspiegel austretenden Lichtstrom durch doppelte Spiegelung parallel und gleichlaufend zu dem aus dem anderen Hohlspiegel austretenden Lichtstrom in den vorgeschriebenen Abstand zu versetzen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem doppelt gespiegelten Lichtstrom eine Riffelglasscheibe (f, g) mit planparallelem Abschnitt eingeschaltet ist.

2. Riffelglasscheibe für die Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen zentralen, planparallelen, kreisförmigen Abschnitt (/) und einen diesen umschließenden Ring (g) aufweist, welcher letztere mit streifenförmigen Riffeln für einseitige Lichtstreuung versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen