DE519025C - Einmotorengreiferwindwerk - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 23. FEBRUAR 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M519025 KLASSE 35 b GRUPPE

Demag Akt-Ges. in Duisburg

Einmotorengreiferwindwerk Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Dezember 1929 ab

Die Erfindung befaßt sich mit einer Weiterbildung und Verbesserung von einmotorigen Zweitrommelwindwerken mit je einer Kupplung zwischen Antrieb und Schließtrommel und zwischen den Trommeln sowie einer Entleerbremse.

Bei dem neuen Windwerk werden im Gegensatz zu allen bekannten Bauarten die Kupplungen und die Entleerbremse auf der Schließtrommelachse vereinigt, die getrennt von der Entleertrommelachse gelagert ist. Man erhält dadurch den Vorteil, daß man Greifer verwenden kann, deren Seile mehrsträngig ausgeführt sind. Es können ohne (Überschneidung der Seile und ohne verwickelte Rollenfü'hrung von jeder der nicht gleichachsig angeordneten Trommeln zwei Stränge auf- und abgewunden werden. Der Betrieb wird dadurch beschleunigt und die Lebensdauer der Seile erhöht. Weiter ergibt sich der Vorteil, daß infolge der Zusammenfassung sämtlicher Steuermittel auf derselben Achse die Bedienung und die Steuerung vereinfacht, verbilligt und zuverlässiger werden.

Die Welle der Entleertrommel ist weitgehend entlastet, und gegenüber einer Reihe bekannter Windwerke ergeben sich noch eine größere Anzahl von Möglidhkeiten bei der Handhabung, da beide Kupplungen sowie die Entleerbremse getrennt schaltbar sind.

Die Zeichnung stellt die neue Winde im Grundriß dar. Sie ist in den Kranwagen 1 eines Dampfkranes eingebaut. Die Dampfmaschine 2 treibt über die Zahnräder 3 und 4 die Welle 5 mit dem Ritzel 6, welches in das Trommelzahnrad 7 eingreift. Das Rad 7 steht über die Kupplung 8 mit der Schließtrommel 9 in Verbindung. Auf deren Achse sind ferner die Bremse 12 (Entleerbremse) und die Kupplung 10 angebracht, welche die Entleertrommel 11 mit Trommel 9 verbindet. An diese Bremse schließt sich das Zahnrad 13 an, das mit Zahnrad 14 an der Entleertrommel kämmt.

Beim Greiferschließen ist Kupplung 8 eingelegt, Kupplung 10 schleift lose, und die Bremse 12 ist offen. Ist der Greifer geschlossen, so wird durch die schleifende Kupplung 10 die Haltetrommel 11 mitgenommen in dem Augenblick, wo der Greifer gehoben wird. Beim öffnen wird die Entleertrommel 11 durch die Entleerbremse 12 gehalten. Das Öffnen kann mit Kraft erfolgen, aber man kann schneller öffnen und zudem noch fast völlig geräuschlos, wenn die Kupplung 8 gelöst wird. Die Trommel 9 läuft dann leer ab, kein einziges Zahnrad läuft mit, das Greiferöffnen erfolgt geräuschlos und schnell. Das Senken des geschlossenen oder offenen Greifers kann ebenfalls mit Kraft oder durch die Last des Greifers selbst erfolgen. Erfolgt das Senken durch Kraft, so wird die Kupplung 8 und 10 geschlossen und Bremse 12 geöffnet. Erfolgt das Senken durch die Bremse 12, dann ist Kupplung 8 offen, Kupplung 10 geschlossen.

Durch die Entleerbremse 12 kann die Geschwindigkeit geregelt werden. Beim Stillstand dient die Bremse 12 als Haltebremse, die Handsteuerung ist entsprechend einge-

richtet. Dabei muß die Kupplung io geschlossen und die Kupplung 8 gelöst sein, damit die Antriebsmaschine auslaufen kann, während die Winde schon steht. Die Winde braucht demnach nur eine einzige Bremse aufzuweisen.

Das Schnellöffnen erfolgt praktisch geräuschlos, das Schnellsenken ebenfalls mit sehr geringem Geräusch, weil nur die beiden Zahnräder 13, 14 laufen; auch sind die abzubremsenden Massen gering. Durch Verlegung der Entleerbremse und der Zwischentrommelkupplung auf die Schließtrommelachse wird die Steuerung sehr vereinfacht.

Der Greifer läßt sich geöffnet heben und senken, man kann ihn zum Entleeren teilweise öffnen und gleich darauf wieder schließen, je nachdem wie es die Betriebsverhältnisse erfordern.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einmotorengreif erwindwerk mit je einer Kupplung zwischen Antrieb und Schließtrommel und zwischen beiden Trommeln sowie einer Entleerbremse zwischen den Trommeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungen und die Bremse auf der Schließtrommelachse vereinigt sind, die von der Entleertrommelachse getrennt gelagert und mit ihr durch Zahnräder verbunden ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen