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Verfahren zur Herstellung von Rohrnippeln mit an der Innenseite angeordneten
Mitnehmerleisten Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von sogenannten
Radiatornippeln, d. h. von Rohrnippeln, die an der Innenseite leistenförmige Mitnehmer
(Rippen) für den Angriff des Schlüssels aufweisen. Solche Nippel werden bei Ausführung
in Schmiedeeisen bisher unter anderem durch Abschneiden entsprechenderStücke von
einem nahtlos gezogenen Rohr hergestellt, wobei die Mitnehmer entweder durch innere
Rippen des gezogenen Rohres gebildet oder nachträglich durch Eindrücken der Rohrwände
hergestellt werden. Die nach diesem Verfahren erzeugten Nippel sind sehr teuer,
und zwar liegt dies einerseits an dem zeitraubenden Zersägen des Rohres in einzelne
Nippelwerkstücke, anderseits daran, daß nahtlos gezogene Rohre kostspielig sind,
insbesondere wenn dieselben noch innere Rippen besitzen sollen. Das nachträgliche
Eindrücken der Mitnehmer ist schwierig, und es lassen sich dabei die von den Abnehmern
geforderten scharfkantigen Mitnehmer nicht erzielen, sondern es entstehen höchstens
Warzen von rundlichem OOuerschnitt. Man hat auch bereits schmiedeeiserne Radiatornippel
aus entsprechend gestalteten, mit Rippen versehenen plattenförmigen Vorwerkstücken
in der Weise gebildet, daß die Platten rohrförmig gebogen und dann an der Naht zugeschweißt
werden. Dieses Verfahren ist einerseits umständlich und zeitraubend, anderseits
ist die Herstellung dichter und haltbarer Schweißnähte überaus schwierig. Die nach
diesem Verfahren hergestellten Nippel sind daher nicht nur kostspielig, sondern
sie haben auch vielfach den Mangel, daß sie an der Naht platzen. Es ist ferner z.
B. bereits bekannt, die Nippel zu gießen. Dabei fällt zwar die Naht fort, jedoch
besitzen die aus Gußeisen hergestellten Nippel auch im getemperten Zustand nicht
die geforderte Festigkeit, zumal sie neben zahlreichen porösen Stellen meist auch
noch Sprünge aufweisen. Außerdem ist die Herstellung der Nippel in Temperguß ebenfalls
umständlich und kostspielig.
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Das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren ermöglicht die Herstellung
von nahtlosen Radiatornippeln aus Schmiedeeisen in einfacher und wenig zeitraubender,
also wirtschaftlicher Weise ohne Werkstoffabfall. Das neue Verfahren besteht im
wesentlichen darin, daß die Nippel auf warmem Wege durch Schmieden an der Stange
in der `'eise hergestellt werden, daß zunächst am Stangenende ein zylindrischer
Kopf vom Außendurchmesser und der Höhe des Nippels angestaucht und dieser Kopf dann
derart gelocht wird, daß der dabei entstehende Nippel von der Werkstange getrennt
wird, wohingegen der ausgestoßene Butzen an der Stange verbleibt. Stauchen und Lochen
erfolgen dabei an derselben Arbeitsstelle, und zwar wird das Anstauchen des Kopfes
unter Anwendung einer Kopfform und unter Einspannung des hinter dieser Kopfform
liegenden Stabteiles in einem einzigen Druck bewirkt, während das Lochen mit Hilfe
eines zwei gegenüberliegende Längsnuten aufweisenden Lochstempels geschieht, der
mit einer hinter der
Kopfform angebrachten, an ihrer Wandung mit
zwei gegenüberliegenden Längsrippen versehenen Lochmatrize zusammenwirkt. Wie die
praktische Erprobung gezeigt hat, ermöglicht das neue Verfahren die Erzeugung fehlerfreier
Rohrnippel. Trotzdem für das Stauchen nur ein einziger Druck angewendet wird, verschwinden
die Nuten, welche nach dem Abtrennen eines Rohrnippels an dem am vorderen Stabende
sitzenden Butzen zurückbleiben, beim Pressen des nächsten Rohrnippels restlos. Dies
ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß der Werkstoff nicht nur in der Achsenrichtung,
sondern - beim Durchdrücken des Lochstempels - auch in radialer Richtung gepreßt
wird.
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Das neue Verfahren kann auf einer mechanischen Presse in der Weise
ausgeführt werden, daß Vorstauchung und Lochung mit Hilfe getrennter Stempel in
zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Pressenhüben geschehen, und daß zwischen den
einzelnen Pressenhüben einerseits die am Preßschlitten sitzenden Stauch-und Lochstempel,
anderseits die das Werkstück beiden verschiedenen Arbeitsstufen umschließenden Gesenke
oder mindestens die voneinander abweichenden Teile dieser Gesenke vertauscht werden,
wohingegen das Werkstück, abgesehen von dem nach jedem zweiten Pressenhub stattfindenden
Stangenvorschub in seiner Lage verbleibt. Das Verfahren kann aber auch unter Anwendung
gemeinsamer Werkzeuge für Stauchung und Lochung in einem einzigen Pressenhub ausgeführt
werden, wobei dann in einer zwischen Stauchung und Lochung einzuschaltenden Arbeitspause
lediglich die Gesenke oder Teile derselben ausgetauscht zu werden brauchen.
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Das Schmieden von Hohlkörpern an der Stange in der Weise, daß am Stangenende
zunächst eine Verdickung von der äußeren Form des Hohlkörpers angestaucht und dieser
dann gelocht wird, ist an und für sich bekannt. Nach diesem Verfahren werden aber
bisher nur Ringe, Naben, Muffen und ähnliche Gegenstände mit glatter Bohrung hergestellt,
wobei die an die Stauchform sich anschließende Gesenkbohrung unmittelbar als Lochmatrize
verwendet werden kann. Außerdem geschieht dabei das Anstauchen der Verdickung in
mehreren Drücken, und es wird in manchen Fällen auch noch die Werkstange für jeden
Arbeitsvorgang in ein anderes Gesenk gebracht. Man hat auch schon vorgeschlagen,
mit mehreren seitlichen Stutzen versehene Verbindungsstücke für Fahrradrahmen durch
Schmieden an der Stange in der Weise herzustellen, daß zunächst durch Stauchen und
Lochen ein im wesentlichen zylindrischer Hohlkörper erzeugt wird, der zur Bildung
der seitlichen Stutzen dicke Warzen aufweist, worauf nach Einschieben eines Dorns
in den Hohlkörper die Warzen ebenfalls durch Stauchen und Lochen in die Form von
Stutzen übergeführt werden. Aber auch hier handelt es sich um einen Hohlkörper,
dessen Teile sämtlich glatte Bohrungen aufweisen.
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Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung einerseits in der Erkenntnis,
daß das bekannte Schmieden an der Stange auch für die Herstellung von Rohrnippeln
mit inneren Mitnehmern praktisch anwendbar ist, und anderseits in der oben bereits
erläuterten besonderen Arbeitsweise, welche die Herstellung von einwandfreien Rohrnippeln
mit inneren Mitnehmern in wirtschaftlicher Weise ermöglicht. Hierfür ist es nämlich
von ausschlaggebender Bedeutung, daß die Fertigstellung eines Nippels mit einer
möglichst geringen Zahl von Arbeitsgängen, also in kürzester Zeit, erfolgt, und
daß das Werkstück, trotzdem für das Lochen eine mit inneren Vorsprüngen versehene
Lochmatrize notwendig ist, bis zur völligen Fertigstellung des Nippelrohlings an
einer und derselben Arbeitsstelle verbleibt.
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Auf der Zeichnung ist das neue Verfahren in Verbindung mit einer zu
seiner Ausführung dienenden Presseneinrichtung in den wesentlichsten Arbeitsstufen
dargestellt. Dabei zeigen: Fig. i einen waagerechten Längsschnitt durch die Preßwerkzeuge
nach der Linie i-i der Fig. 4 am Ende des Stauchvorganges, Fig. 2 einen waagerechten
Längsschnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 5 und Fig. 3 einen senkrechten Längsschnitt
durch die Preßwerkzeuge nach der Linie 3-3 der Fig. 5 am Ende des Lochvorganges,
Fig.4 einen senkrechten Querschnitt durch das Gesenk nach der Linie 4-4 der Fig.
i ohne Werkstück, Fig. 5 einen senkrechten Querschnitt durch das Gesenk nach der
Linie 5-5 der Fig. 2 ohne Werkstück und ohne Lochstempel, Fig.6 einen Querschnitt
durch den Lochstempel nach der Linie 6-6 der Fig. 2. In Fig. 7 ist das vordere Ende
des Werkstabes mit dem daran angestauchten Kopf in Seitenansicht herausgezeichnet.
Die Fig. ß und g zeigen das Stabende und den davon abgetrennten Nippel in zwei um
go ° gegeneinander versetzten Seitenansichten.
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Fig. io ist ein Querschnitt durch das Stabende nach der Linie io-io
der Fig. 8 und Fig. ix eine Stirnansicht des Nippels.
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Die Fig. 12 und 13 zeigen eine Einrichtung zum gegenseitigen Austausch
der voneinander abweichenden Gesenkteile. Dabei ist Fig.12 ein waagerechterLängsschnitt
nach der Linie 12-12 der Fig. 13 und Fig. 13 ein senkrechter Querschnitt nach der
Linie 13-13 der Fig. 12.
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Im gezeichneten Beispiel ist angenommen, daß das neue Verfahren auf
einer Presse bekannter Art mit einer feststehenden Gestellwand
zur
Aufnahme der Gesenke und einem die Stempel tragenden, den Preßhub ausführenden Schlitten
durchgeführt wird. In der nicht gezeichneten Gestellwand der Presse ist ein in der
senkrechten Achsenebene geteiltes Gesenk 14, 15 (Fig. 12) angeordnet, dessen
beide Hälften in waagerechter Richtung verschiebbar geführt sind, so daß sie zum
Schließen und Öffnen des Gesenkes gegeneinander- und auseinanderbewegt werden können.
Die Verschiebung der beiden Gesenkhälften 14, 15 erfolgt durch bekannte, nicht dargestellte
Getriebe in Abhängigkeit von der Hinundherbewegung des Preßstempelschlittens, derart,
daß das Gesenk jedesmal beim Rücklauf des Schlittens geöffnet und dann wieder geschlossen
wird. Das Gesenk 14, 15 enthält eine teils in der einen, teils in der anderen Hälfte
liegende Bohrung 16, i7 zur Aufnahme des zu verarbeitenden Werkstabes. Diese Bohrung
ist in der Nähe ihres vorderen Endes dadurch unterbrochen, daß in den beiden Gesenkhälften
je ein nach der Innenseite hin offener, im übrigen dagegen allseitig abgeschlossener
Querschlitz 18, i9 ausgespart ist (Fig. 12 und i3). Der vor diesen Querschlitzen
liegende Teil 16 der Gesenkbohrung besitzt eine dem Außendurchmesser der herzustellenden
Nippel entsprechende lichte Weite und eine der Höhe des Nippels entsprechende Länge.
Der hinter den Schlitzen 18, i9 liegende Teil 17 der Gesenkbohrung weist dagegen
eine Bohrung beliebiger Länge auf, deren lichteWeite dem Durchmesser des zu verarbeitenden
Werkstabes entspricht. Der Werkstabdurchmesser ist im Beispiel gleich der lichten
Entfernung der an der Innenseite des herzustellenden Nippels vorgesehenen Mitnehmerleisten.
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In den Querschlitzen 18, ig der Gesenkhälften 14, 15 befinden sich
zwei Drehscheiben 2o, 21, die je auf einer in den Gesenkhälften gelagerten Welle
22, 23 sitzen und durch in Löcher der Scheiben eingreifende Riegel 24, 25 festgestellt
werden können. Die beiden Drehscheiben 2o, 21 sind je an ihrem Umfange mit zwei
in der Durchmesserrichtung gegenüberliegenden Ausschnitten versehen, in welchen
zwei Gesenkbackenpaare 26, 27 und 28,29 derart befestigt sind, daß die Aussparungen
der beiden jeweils auf der Innenseite der Drehscheiben 2o, 21 liegenden beiden Backen
eine geschlossene Bohrung bilden. Diese Bohrung liegt dabei gleichachsig zu der
in den Gesenkhälften 15, 16 angebrachten Bohrung 17 und ergänzt diese an
der Stelle, wo sich die Schlitze 18, ig befinden. Die Aussparungen in dem einen
Backenpaar 26, 27 bilden eine Bohrung 3o, deren lichte Weite dem Durchmesser des
Werkstabes entspricht. Die Aussparungen im anderen Backenpaar bilden dagegen eine
Bohrung 31, deren lichte Weite der Bohrung im herzustellenden Nippel entspricht.
Die Wandung dieser Bohrung 31 ist mit zwei in der Durchmesserrichtung gegenüberliegenden
Längsleisten versehen, deren Querschnitt mit dem Querschnitt der gewünschten Längsleisten
an der Innenseite des Nippels übereinstimmt. Die beiden die Gesenkbacken 26, 27
und 28,29 tragenden Drehscheiben 2o, 21 werden nach jedesmaligemÖffnen des
Gesenkes um i8o' gedreht, um die Backenpaare gegeneinander auszutauschen. Sobald
das Gesenk 14, 15 geöffnet ist, behindern sich nämlich die Drehscheiben 2o, 21 gegenseitig
bei der Drehung nicht. Die Drehung geschieht unter Vermittlung der beiden Wellen
22, 23 und von auf der Zeichnung nicht dargestellten Getrieben ebenfalls in Abhängigkeit
von der den Preßstempelschlitten antreibenden Welle. Natürlich müssen für jede Drehung
der beiden Scheiben die Riegel 24, 25 aus ihrer Sperrstellung entfernt und nach
der Drehung wieder eingerückt «erden, was ebenfalls mechanisch durch geeignete Getriebe
geschieht. Damit das Werkstück auch bei geöffnetem Gesenk 14, 15 abgestützt und
gleichachsig zum Gesenk gehalten bleibt, sind unterhalb der Gesenkachse in Schlitzen
der beiden Gesenkhälften 14, 15 feststehende, senkrechte Platten 32, 33 (Fig. 12)
angeordnet, die an ihrer Oberseite je einen etwa halbkreisförmigen Ausschnitt zur
Aufnahme des Werkstabes enthalten. Zum Festhalten des Werkstückes bei geöffnetem
Gesenk könnten natürlich auch andere Mittel vorgesehen sein. So könnten in waagerechten
Bohrungen der Gesenkhälften 14, 15 unter Federwirkung stehende Druckbolzen oder
Platten verschiebbar geführt sein, die mit ihren entsprechend ausgeschnittenen inneren
Enden von entgegengesetzten Seiten an den Werkstab angedrückt werden und diesen
so zwischen sich einklemmen.
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Der nicht dargestellte Preßstempelschlitten trägt an seiner dem Gesenk
14,15 zugekehrten Stirnfläche, wie an sich bekannt, einen quer zur Bewegungsrichtung
des Schlittens beweglichen Schieber, an dem zwei Stempel, nämlich ein Stauchstempel
34 (Fig. i). und ein Lochstempel 35 (Fig. 2 und 6) so angeordnet sind, daß sie durch
Hinundherbewegung des Schiebers abwechselnd in Arbeitsstellung gebracht, d. h. gleichachsig
zur Gesenkbohrung eingestellt werden können. Der Stauchstempel 34 besitzt eine ebene
Stirnfläche, deren Durchmesser größer ist als die lichte Weite des vorderen Teiles
16 der Gesenkbohrung, so daß er diese an seinem Hubende abschließt. Der Lochstempel
35 ist ein zylindrischer Stempel, dessen gleichfalls ebene Stirnfläche zweckmäßig
einen kegeligen Rand aufweist, während der Durchmesser des Stempels mit der lichten
Weite der Bohrung im herzustellenden Nippel übereinstimmt. Der Lochstempel weist
zwei in der Durchmesserrichtung gegenüberliegende Längsnuten 36 (Fig. 6) auf, deren
Querschnitt dem Querschnitt der Mitnehmerleisten am Nippel entspricht. Auf dem
Lochstempel
35 ist eine Büchse 37 verschiebbar geführt, welche dazu dient, die Gesenkbohrung
16 beim Lochen des Werkstücks nach vorn abzuschließen. Die Büchse 37 wird beim Arbeitsgang
des Lochstempels 35 zunächst gemeinsam mit diesem vorgeschoben und kommt dann durch
Anschlag an das Gesenk 14, 15 zur Ruhe, während der Lochstempel sich weiterbewegt.
Beim Rücklauf des Lochstempels bleibt dagegen die Büchse zunächst stehen, bis sie
ihre Ausgangsstellung zum Stempel wieder einnimmt, worauf Stempel und Büchse den
Rückhub gemeinsam beenden. Wie später näher erläutert, wird dadurch ein Auswerfen
des fertigen Werkstückes erzielt. Die Bewegung der Büchse 37 kann durch bekannte
Mittel, beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Büchse mit dem Lochstempel
35 durch eine kräftige Feder gekuppelt ist, welche die Büchse stets in ihre vordere,
durch einen Anschlag begrenzte Endstellung vorzuschieben sucht. Die Bewegung des
die beiden Stempel 34, 35 tragenden Schiebers geschieht durch bekannte Getriebe
in Abhängigkeit von der Hinundherbewegung des Preßstempelschlittens beim Pressen
derart, daß die beiden Stempel jedesmal beim Rückhub des Schlittens miteinander
vertauscht werden. Der Arbeitsgang ist folgender: Nachdem der Werkstab x (Fig. z)
auf einer gewissen Länge auf Schweißhitze erwärmt ist, wird er in dem Augenblick,
wo das Backenpaar 26, 27 und der Stauchstempel34 in Bereitschaftsstellung gelangt
sind, in das geöffnete Gesenk eingeführt, und zwar so weit, daß ein zur Füllung
des vorderen Teiles 16 der Gesenkbohrung geeigneter Stabteil aus dem Backenpaar
26, 27 nach vorn herausragt (strichpunktierte Linien in Fig. r ohne äußere Begrenzung).
Das Gesenk wird dann geschlossen und dabei der Werkstab in der Bohrung
17, 30 fest eingeklemmt. Hierauf kommt der Stauchstempel 34, der inzwischen
seinen Arbeitshub angetreten hat, zur Wirkung und staucht das vorstehende Stabende
zu einem den Bohrungsteil 16 voll ausfüllenden zylindrischen Kopf y zusammen (Fig.
z und 7). Bei dem danach erfolgenden Rückhub des Preßstempelschlittens wird einerseits
der Stauchstempel 34 - durch den Lochstempel 35 mit Büchse 37 ersetzt, anderseits
werden nach Öffnung des Gesenkes 14, 15 die beiden Backenpaare 26, 27 und 28, 29
gegeneinander ausgetauscht, so daß beim erneuten Schließen des Gesenkes der dem
angestauchten Kopf benachbarte Teil des Werkstabes nun von den Backen 28, 29 umschlossen
wird. Ist das Gesenk geschlossen, dann kommt der Lochstempel 35 mit Büchse 37 zur
Wirkung, und zwar schließt zunächst die auf dem Lochstempel sitzende Büchse 37 die
Gesenkbohrung 16 nach vorn ab, worauf der Lochstempel 35
in den von der Gesenkbohrung
16 umschlossenen Kopf eindringt (Fig. 2, 3). Der Stempel stellt dabei im Zusammenwirken
mit den als Lochmatrize dienenden Gesenkbacken 28, 29 im angestauchten Kopf y ein
Loch vom Querschnitt des Lochstempels her, also ein Loch, dessen Wandung auf zwei
gegenüberliegenden Seiten je eine längsverlaufende Mitnehmerleiste z aufweist (Fig.8,
9 und zz), wodurch der gewünschte Nippel y1 gebildet ist. Der durch den Stempel
35 aus dem Kopf y herausgestoßene Butzen xl wird in die Bohrung der Gesenkbacken
28, 29 eingeschoben und schiebt dabei seinerseits den übrigen Teil des Werkstabes
x vor sich her, der somit um einen entsprechenden Betrag in der Gesenkbohrung 17
nach hinten geschoben wird. Um dies zu ermöglichen, wird während des Lochvorgangs
ein geringerer Schließdruck auf das Gesenk ausgeübt als beim voraufgegangenen Stauchen,
so daß der Werkstab im Gesenk verschiebbar ist. Dabei verhindern die Gesenkbacken
28, 29 ein Verschieben des entstehenden Nippels y1, der dadurch, daß der Lochstempel
35 ihn vollständig durchdringt, vom Werkstab x abgetrennt wird, so daß er mit diesem
keine Verbindung mehr hat. Der ausgestoßene Butzen xl bleibt mit dem Werkstab x
in unmittelbarer Werkstoffverbindung, so daß er nun das vordere Stabende bildet.
Ist der Lochvorgang beendet, dann geht der Lochstempel 35 zurück, während
sich gleichzeitig das Gesenk öffnet. Beim Rückgang des Lochstempels bleibt die Büchse
37 zunächst stehen, bis die Stirnfläche des Stempels 35 mit der Büchsenstirnfläche
bündig liegt, worauf der Stempel die Büchse mitnimmt. Dadurch wird der Nippel y1
vom Lochstempel 35 abgestreift, so daß er auf diesem nicht sitzenbleiben kann, sondern
aus dem inzwischen vollständig geöffneten Gesenk nach unten herausfällt. Nach dem
Öffnen des Gesenkes findet durch Drehen der Gesenkhalter 2o, 21 ein erneuter Austausch
der beiden Backenpaare 26, 27 und 28, 29 statt, so daß für den nächsten Pressenhub
die Klemmbacken 26, 27 in Arbeitsstellung gelangen. Anderseits wird am Preßstempelschlitten
ein Austausch der Stenipel34, 35 bewirkt, also der Stauchstempel34 in Bereitschaftsstellung
gebracht. Schließlich wird während des Rücklaufs des Preßstempelschlittens der Werkstab
um den erforderlichen Betrag vorgeschoben (vgl. strichpunktierte Linien in Fig.
x), worauf sich das beschriebene Spiel wiederholt. Der Vorschub des Werkstabes erfolgt
von Hand, er kann durch einen Anschlag, der zu gegebener Zeit selbsttätig in Arbeitsstellung
gelangt und dann ebenfalls selbsttätig wieder zur Seite bewegt wird, genau begrenzt
werden. Ist der angewärmte Teil des Werkstabes verbraucht, so wird der Stab gegen
einen anderen inzwischen erhitzten Werkstab ausgetauscht. Die Werkstäbe können restlos
aufgebraucht werden, da
die kurzen Enden, die allein nicht mehr
gehandhabt werden können, im Feuer an neue Werkstäbe leicht angeschweißt werden
können.
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Wie ersichtlich, ermöglicht das neue Verfahren die Herstellung von
nahtlosen und damit überaus festen und haltbaren Radiatornippeln aus Schmiedeeisen.
Das neue Verfahren ist dabei einfach und wenig zeitraubend, und es hat den Vorteil,
daß dabei kein Werkstoffabfall entsteht.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind Abänderungen desselben sowie auch andere Ausführungen möglich.
Insbesondere könnte die Presseneinrichtung zur Ausführung des Verfahrens mancherlei
Abänderungen erfahren. So könnten die beispielsweise dargestellten drehbaren Halter
-2o, 21 für die gegeneinander austauschbaren Gesenkbacken 26, 27 und 28, 29 statt,
wie gezeichnet, rund auch eckig sein, und sie könnten an Stelle von zwei Backen
auch mehr, beispielsweise je vier Backen tragen, so daß also an den Gesenkhaltern
im ganzen vier Backenpaare vorhanden sind, von denen aber jeweils immer nur zwei
wechselweise benutzt werden. Sind diese abgenutzt, dann können durch 'entsprechende
Verstellung der Gesenkhalter auf ihrer Welle die anderen Backen zur Anwendung gebracht
werden. Ferner könnten die gegeneinander auszutauschenden Backen statt an drehbaren
auch an geradlinig beweglichen Gesenkhaltern, d. h. an Haltern sitzen, die einerseits
gemeinsam mit den Gesenkhälften 14 und 15 zum Öffnen und Schließen in waagerechter
Richtung auseinander- und zusammenbewegt, anderseits aber auch in senkrechter Richtung
verschoben werden können, um wechselweise das eine oder andere Backenpaar gleichachsig
zur Bohrung der Gesenkhälften 14, 15 einzustellen. Statt daß wie im gezeichneten
Beispiel für den Stauch- und Lochvorgang nur Teile des Gesenkes gegeneinander ausgetauscht
werden, könnte sowohl für die Stauchung als auch für die Lochung je ein vollständiges
Gesenk vorgesehen sein, in welchem Falle zwischen den einzelnen Pressenhüben die
ganzen Gesenke gegeneinander ausgetauscht werden. Die miteinander zu vertauschenden
Gesenke können dabei ebenfalls entweder an drehbaren oder an geradlinig beweglichen
Gesenkhaltern sich befinden. Schließlich könnte das Verfahren statt in zwei aufeinanderfolgenden
Pressenhüben auch in einem einzigen Pressenhub ausgeführt werden, indem der Lochstempel
35 zusammen mit der darauf verschiebbaren Büchse 37 gleichzeitig als Stauchstempel
dient. Hierbei kann unter Anwendung einer Presse mit zwei nacheinander wirkenden
Exzentern für den Vorschub von Büchse 37 und Lochstempel 35 in der @Veise verfahren
werden, daß zunächst Büchse und Lochstempel durch das erste Exzenter gemeinsam vorbewegt
werden, um das vorstehende Stabende zu einem Kopf zu stauchen, daß dann unter Stillstand
von Stempel und Büchse die Gesenke bzw. deren für die verschiedenen Arbeitsvorgänge
voneinander abweichenden Teile ausgetauscht werden, worauf schließlich der Lochstempel
35 durch das zweite Exzenter unabhängig von der in Ruhe verbleibenden Büchse 37
vorbewegt wird, um den gestauchten Kopf zu lochen und den dabei gebildeten Nippel
vom Werkstab abzutrennen.