-
Anlaßeinrichtung für Brennkraftmaschinen Die Erfindung betrifft eine
Anlaßeinrichtung für Brennkraftmaschinen mit einem Motor und einem von diesem angetriebenen
Kupplungsglied, das durch ein selbsttätiges Schaltorgan mit der Arbeitswelle der
anzulassenden Maschine zum Kraftschluß gebracht wird.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Anlaßeinrichtung dieser Gattung,
die sich besonders zum Einbau in Flugzeuge eignet. Die Einrichtung nach der Erfindung
zeichnet sich durch neuartige Mittel aus, durch die der Kraftschluß zwischen dem
Anlasser und der anzulassenden Maschine bewirkt wird.
-
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Einrichtung bestehen in ihrer billigen
Herstellung, ihrem kräftigen Aufbau und in ihrer leichten einteiligen Lösbarkeit
von der anzulassenden Maschine.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung ersichtlich, in denen ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist.
-
Fig. i ist ein Mittellängsschnitt durch eine Anlaßeinrichtung nach
der Erfindung.
-
Fig. 2 zeigt einzelne Teile der selbsttätigen Einschaltung des Kupplungsgliedes
in Aneinanderreihung.
-
Fig.3 ist die Stirnansicht zweier Einzelteile der selbsttätigen Einschaltung.
Die Anlaßeinrichtung nach der Erfindung ist in einem zylindrischen Gehäuse untergebracht,
das sich aus seinem inneren Teil q. und einem äußeren Teil s zusammensetzt. Beide
Gehäuseteile sind durch Bolzen 6 lösbar miteinander verbunden, die durch Öffnungen
in Augen oder Flanschen an den aneinander gekehrten Seiten der Teile durchgeführt
sind. Der Teil 4 ist auf der Maschinenseite mit einem Flansch 7 versehen, durch
den eine Mehrzahl von Schrauben 8 zur lösbaren Befestigung des Anlassergehäuses
am Gehäuse der anzulassenden Maschine durchgesteckt sind; ein Teil dieses Gehäuses
ist bei 9 dargestellt.
-
Der Anlasser wird von einem Elektromotor io angetrieben, der mittels
Bolzen r i iin Gehäuse 5 lösbar befestigt ist. Der Motor besitzt eine Ankerwelle,
deren abgesetztes Ende 12 durch die Stirnseite 13 des Gehäuses 5 ragt und
dort von einem mit einem Haltering 15 versehenen Lager 14 aufgenommen ist.
-
Ein Ritzel 16 ist undrehbar auf der für diesen Zweck längsgenuteten
Welle i 2 aufgesetzt und steht mit einem am weiten Ende eines glockenförmigen Teiles
18 angeordneten Stirnrad 17 in Eingriff. Das Stirnrad wird drehbar von einer Vorgelegewelle
i g in Lagern 29 getragen: die in einem -\Torsprung 2 1
auf
der Stirnseite 13 angeordnet sind. Ein Ritzel 22 ist kraftschlüssig mit dem
Glockenteil 18 und der Vorgelegewelle z9 verbunden und kämmt mit einem weiteren
Stirnrad 23, das einteilig mit einem Ritzel 2d. hergestellt ist. Die beiden Räder
23 und 24 sind mittels einer Büchse 23 auf einem Wellenstumpf 26 drehbar gelagert,
der aus dem geschlossenen Ende 27 einer Trommel 28 herausragt. Die Trommel 28 wird
von Kugellagern 28-2 aufgenommen.
-
Das Ritzet 24 bildet das Sonnenrad für eine Mehrzahl von Planetenrädern
29, die drehbar auf dem Trommelende 27 gelagert sind und mit der Innenverzahnung
30 in Eingriff stehen; die letztere ist mit der Innenfläche des Gehäuseteils
4. durch Schrauben 3 i starr verbunden. Zweckmäßigerweise werden drei Planetenräder
verwendet, die, um 120' gegeneinander versetzt, auf dem Trommelende 27 liegen. Jedes
der Planetenräder ist drehbar auf einem Kugellager 32 aufgesetzt, das seinerseits
auf einer in das Trommelende 27 eingelassenen Hülse 33 ruht. Die Hülsen werden durch
Schrauben 34, die in das Trommelende 27 fassen, festgehalten; gegebenenfalls kann
ein von den Köpfen der Schrauben 34 gehaltener Ring 35 vorgesehen werden, der das
Herausfallen der Hülsen 33 verhindert.
-
Die Trommel 28 ist kraftschlüssig mit dem Glied 36 einer Klauenkupplung
verbunden, welches durch Längsverschiebung in Eingriff mit einem auf einem drehbaren
Teil der anzulassenden Maschine befindlichen Gegenglied 37 gebracht werden kann;
hierzu kann die Kurbelwelle der Maschine oder ihre Verlängerung gewählt werden.
-
Zwischen der Trommel 28 und dem Kupplungsglied 36 sind nachgiebige
Teile eingefügt, damit die Trommel 28 und das Kupplungsglied 36 sich relativ zueinander
drehen körnen. Diese nachgiebigen Teile bestehen zweckmäßigerweise aus den Lamellen
38 einer Vielfachlamellenkupplung; sie sind teilweise mit der Innenseite der Trommel
und teilweise finit der Außenseite einer Mutter 3L) befestigt, die mit einem Flansch
do versehen ist. Die Lamellen 38 werden dauernd in Reibungsschluß zwischen dem Flansch
.Io einerseits und dem Trommelende 27 andererseits gehalten.
-
Zur Änderung der Kraft, mit der die Lainellen aneinandergepreßtwerden,
sind nachgiebige Mittel in Gestalt von Schraubenfedern 41 vorgesehen, die mit ihren
äußeren Enden sich gegen den Flansch .Io und sich mit ihren inneren Enden gegen
eine Stellmutter .I 2 abstützen, die auf das Maschinenende der Trommel 28 aufgeschraubt
ist.
-
Zur Mutter 39 ist eine Gewindespindel 43 drehbar und längsverschiebbar
angeordnet, die maschinenseitig mit Längsnuten ausgestattet ist, in die kraftschlüssig
die Nabe .14 des Kupplungsgliedes 36 eingreift. Infolge dieser Anordnung kann sich
das Kupplungslied 36 zwar zur Spindel 43 längsverschieben; jedoch bleibt der Kraftschluß
zwischen beiden stets erhalten. Zwischen der Spindel .I3 und dem Kupplungsglied
36 ist eine Schraubenfeder .15 eingeschaltet, die mit ihrem einen Ende in einer
Ausnehmung der Spindel ruht. Sie dient dazu, die Relativbewegungen zwischen Spindel
und Kupplungsglied elastisch zu dämpfen. Die Längsbewegung der Spindel .I3 gegenüber
der Mutter 39 wird durch eine als Anschlag dienende Mutter :49 begrenzt, die auf
der Spindel sitzt und gegen einen Bund 3g<< auf der Innenseite der Mutter
39 zur Anlage kommen kann.
-
Die Einrückung der Kupplungshälfte 36 in ihre Gegenhälfte 37 erfolgt
zweckmäßigerweise durch selbsttätig wirkende Mittel. Sie bestehen aus einer gleitend
durch die Kupplungshälfte 36, Spindel .I3 und den Wellenstumpf 26 durchgeführten
Schaltstange 46, die nach außen bis nahe an das Ende der Ankerwelle 12 reicht. Die
Stange .1.6 ist in ihrer Mitte mit einem Bund 4.7 versehen, der normalerweise an
der Stirnseite der Spindel d.3 anliegt. Das innere Ende der Schaltstange _6 trägt
eine gegen die Mitte der Stirnseite des Teiles 36 anliegende Mutter 48. Diese begrenzt
zusammen mit dem Bund .I7 die Relativbewegung zwischen Welle d.3 und Kupplungsglied
36. Das äußere Ende der Schaltstange 4.6 trägt einen Teller 49. Gegen diesen liegt
eine die Stange 46 umgebende Schraubenfeder 5o an, die in einer am äußeren Ende
des Wellenstumpfes 26 eingearbeiteten Ausnehmung ruht.
-
Um den Teller 4.9 nebst der Schaltstange 46 zwecks Einrückens der
Kupplungshälfte 36 nach links bewegen zu können, trägt der längsgenutete Teil 12
der Ankerwelle eine mit Außengewinde versehene Hülse 5 r. Diese wird auf der Ankerwelle
durch eine Mutter 52 nebst Splint 53 festgehalten. Ein ',Massenkörper 54 ist auf
die Hülse 5 1 aufgeschraubt und kann sich sowohl relativ zu ihr drehen als
auch längsverschieben. Der Körper 5.-1 hat zylindrische Gestalt und dient zur Längsbewegung
des Tellers 49, ist jedoch hierbei durch die Mutter 52 begrenzt, an der er Anschlag
findet.
-
Die Einrichtung wirkt wie folgt: Wenn die Maschine angelassen werden
soll, so wird der Motor eingeschaltet und die Ankerwelle ! 2 dadurch in rasche Drehung
versetzt. Diese Drehung wird durch das oben beschriebene Reduktionsgetriebe auf
die
Trommel 28 übertragen und von dieser über die Lamellenkupplung
auf die Mutter 39, die Spindel 43 und das Kupplungsglied 36. Die Trommel und alle
in ihr enthaltenen Teile haben das Bestreben, einheitlich und zusammen umzulaufen.
-
Sobald der Motor in Gang gesetzt ist, beginnt die Trägheit des Massenteils
54. diesen nach links zu verschieben; hierdurch erhält der Teil 54. infolge seiner
Gewindeverbindung mit der Hülse 51 eine kombinierte Drehtin(i Längsbewegung, die
ihn in Fühlung mit dem Teller q.9 bringt. Dieser wird hierdurch entgegen der Spannung
der Feder 5o nach links verschoben. Die Bewegung des Tellers 1y wird über die Schaltstange
.I6 und den Bund .I7 auf die Spindel 4.3 übertragen und von dieser über die Feder
.I5 auf die Kupplungshälfte 36; diese wird dergestalt nachgiebig gegen ihre Gegenhälfte
37 eingerückt. Der Motor i o kann nunmehr die Maschine anlassen.
-
Während des kurzen Zeitraumes. der verstreicht, bis der Teil 5.4 mit
dem Teller 4.9 in Berührung gekommen ist und die beiden Kupplungshälften 36 und
37 in Eingriff gelangt sind, hat die Ankerwelle eine hohe Drehgeschwindigkeit erreicht,
und es ist infolgedessen ein erheblicher Betrag von kinetischer Energie aufespeichert.
Die Kupplullshälfte 3,~ leistet` ihrer Drehung infolge der' :Massenträgheit der
mit ihr verbundenen Maschinenteile erheblichen Widerstand. Eine Beschädigung der
umlaufenden Teile wird durch die Reibungskupplung 38 vermieden, die eine relative
Drehung zwischen der Tromlnel 28 und der Kurbelwelle während des Anlaufens der letzteren
zuläßt. Wenn die Maschine während des Anlassens zurückschlägt, s,) @-erhindert die
Reibungskupplung in der gleichen Weise übermäßige Beanspruchung.
-
Sobald die Maschine mit ihrer eigenen Kraft laufen kann, ist die Drehgeschwindigl:eit
der Kupplungshälfte 37 größer als die der Hälfte 36. Infolge der Steigung der blauen
auf den beiden Kupplungshälften wird (las Glied 36 nach rechts verschoben und außer
Eingriff gebracht. Hierauf veranlaßt die l,- eder 5o die Rückkehr des Massenteils
>.I und der Stange 4.6 in ihre Anfangslagen. Die Feder 5o hält nunmehr die Kupplungshälfte
36 nachgiebig in der unwirksamen Lage. Die Feder .I5 führt die Spindel 4.3 ili die
in Fig. i dargestellte Lage zurück, sobald die beiden Teile 36 und 37 außer Eingriff
gekommen sind.
-
Irn Falle der Klotor noch eingeschaltet ist, während die Maschine
unter ihrer eigenen Kraft läuft, wird zwar die Kupplungshälfte 36 nach vorheriger
Ausrückung wieder eingerückt, jedoch können die Teile infolge der Gestaltung der
Klauen auf den Kopplungshälften keinen Schaden nehmen.
-
Die Anlaßeinrichtung nach der Erfindung eignet sich durch den gedrängten
und symmetrischen Aufbau und ihr leichtes Gewicht insbesondere zum Einbau in Flugzeuge.
Die Verwendung der Reibungskupplung schützt die Teile gegen Beschädigung beim Anlaufen
und beim gelegentlichen Rückschlagen der Maschine. Die Einrichtung kann bequem und
als Ganzes in verschiedenen Winkellager. an die anzulassende Maschine angebaut werden.