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DE50596C - Verfahren zur Reinigung und Verarbeitung von Kainit - Google Patents

Verfahren zur Reinigung und Verarbeitung von Kainit

Info

Publication number
DE50596C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
kainite
magnesium
chlorine
potassium
sulphate
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT50596D
Other languages
English (en)
Original Assignee
consolidirte ALKALIwerke in Westeregeln
Publication of DE50596C publication Critical patent/DE50596C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/40Magnesium sulfates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung bezw. Reinigung von Kainit, ohne dafs dabei eine gegenseitige Umsetzung des Chlorkaliums und des Magnesiumsulfats erfolgt. ·
Nach den bisherigen Verfahren der Verarbeitung des Kainits wurde Kaliummagnesiumsulfat gewonnen bezw. erhalten. Dieser Umstand hat die Ansicht bestärkt, dafs Kainit aus Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat, Chlormagnesium und Wasser bestehe, entsprechend der Formel:
K2 SOi Mg SO1 Mg Cl2
6H2O.
Danach erscheinen die bekannten Behandlungsverfahren als eine Extraction des Chlormagnesiums.
In dem Kainit ist aber nicht Kaliumsulfat und Chlormagnesium fertig gebildet vorhanden, sondern Magnesiumsulfat neben Chlorkalium, und die Formel für Kainit ist, wie Rammeisberg (Wagner's Jahresbericht der ehem. Techn. 1866, S. 218), Tschermak (Sitzungsbericht der K. K. Akademie der Wissenschaften zu Wien, Band 63, Sei". I, S. 311 bis 314; Kopp und Will's Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie, Jahrgang 1871, S. 1183), Erle η mai er u. A. (Kopp und Will's Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie, Jahrgang 1869, S. 19; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin 1869, S. 289 bis 291) angegeben haben:
KClMgSO4 + 3H2O.
Entsprechend dieser Auffassung wird durch die bisherigen Behandlungsweisen eine Umsetzung in dem Kainit bewirkt, indem aus Chlorkalium und einem Theile des Magnesiumsulfats sich Chlormagnesium und Kaliumsulfat bilden, welches letztere sich mit dem anderen Theile des Magnesiumsulfats zu dem Doppelsalze vereinigt.
Nach dem vorliegenden Verfahren soll das Eintreten einer solchen Wechselzersetzung verhindert und das im Kainit enthaltene Chlorkalium und Magnesiumsulfat für sich oder zusammen gewonnen werden.
Bezüglich der Bedingungen, welche von Einflufs sind auf die Wechselzersetzung von Chlorkalium und Magnesiumsulfat und namentlich darauf, ob das Resultat Kaliumsulfat oder dessen Doppelsalz mit Magnesiumsulfat ist, hat man im Allgemeinen die Ansicht, dafs es von Belang sei, in welchem Verhältnifs der Gewichtsäquivalente Chlorkalium und Magnesiumsulfat gegenwärtig seien. Eingehende Versuche haben aber ergeben, dafs es lediglich von der Menge Magnesium, welches, gleichviel ob als Sulfat oder Chlorid, in einer wässerigen Lösung enthalten ist, aus der die entstehenden Sulfate sich ausscheiden oder welche auf Chlorkalium und Magnesiumsulfat einwirkt, abhängig ist, ob Kaliumsulfat oder ob dessen Doppelsalz mit Magnesiumsulfat entstehen, oder ob eine Wechselzersetzung von Chlorkalium und Magnesiumsulfat überhaupt nicht stattfindet und beide Salze, für sich oder mit einander verbunden, in festem Zustand verharren bezw. in ihn übergehen.
Das vorliegende Verfahren beruht darauf, eine Wechselzersetzung zwischen dem Chlorkalium und Magnesiumsulfat des Kainits durch
Anwendung einer Chlormagnesiumlösung von geeigneter Concentration zu verhindern.
Zu diesem Zweck ist die Endlauge der Chlorkaliumfabriken, welche ungefähr 30 pCt. Chlormagnesium enthält, mit Vortheil zu verwenden, ebenso natürlich auch jede andere Chlormagnesiumlösung von gleicher Concentration.
Zur Ausführung des Verfahrens kocht man zerkleinerten Kainit in offenen Gefäfsen mit einer solchen Chlormagnesiumlösung. Hierdurch wird dem Kainit Krystallwasser entzogen und derselbe zerfällt in ein feines, lange in der Flüssigkeit suspendirt bleibendes Pulver, während die Verunreinigungen (Steinsalz, Anhydrid etc.) unverändert am Boden liegen bleiben.
Infolge dessen kann der zerfallene Kainit leicht und vollständig durch einfaches Abschwemmen oder Dekantiren von dem aus den Verunreinigungen bestehenden Rückstande getrennt werden. Die Zeitdauer der Erhitzung ist von dem Grade der Zerkleinerung des Kainits abhängig; feinerer Kainit erfordert weniger, grobgeschlagener dagegen mehr Zeit.
Aus der von dem Rückstande abgelassenen Flüssigkeit setzt sich nach längerem Stehen der zerfallene Kainit als zarter Schlamm ab. Die überstehende Flüssigkeit kann wieder zur Behandlung neuer Kainitmengen benutzt werden. Läfst man dieselbe abkühlen, so krystallisirt künstlicher Carnallit (Chlorkalium mit Chlormagnesium und Wasser) aus, da die kochende Chlormagnesiumlösung von den Nebenbestandtheilen des Kainits (Steinsalz etc.) und von dem Magnesiumsulfat nur ganz unbedeutende Mengen, dagegen von dem Chlorkalium gröfsere Mengen löst. Durch Vermehrung der angewendeten heifsen Chlormagnesiumlösung kann man schliefslich dahin gelangen, dafs sämmtliches Chlorkalium des Kainits in Lösung geht und der suspendirte Kainitrest reines Magnesiumsulfat ist und eine dem Kieserit (Mg SO4 + .H2 O) ähnliche chemische Zusammensetzung besitzt. Andererseits bleibt das gesammelte Chlorkalium mit dem Magnesiumsulfat vereint, wenn die verwendete Chlormagnesiumlösung zuvor mit Chlorkalium, ihrer Temperatur entsprechend, gesättigt worden ist.
Die Befreiung des Schlammes von der Lauge kann durch Abpressen, Absaugen oder auf andere geeignete Weise geschehen. Er besteht der Hauptsache nach aus KCl und Mg SOi und dient als Ausgangsmaterial zur Fabrication von Kaliumsulfat und dessen Doppelsalzen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Behandlung von Kainit in der Siedehitze unter gewöhnlichem Atmosphärendrück mit ungefähr 30 procentiger Chlormagnesiumlösung oder einer Endlauge, der Chlorkaliumfabrikation, welche ungefähr 30 pCt. Chlormagnesium enthält.
DENDAT50596D Verfahren zur Reinigung und Verarbeitung von Kainit Expired - Lifetime DE50596C (de)

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