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Vorrichtung zum Auswaschen von Phenolen aus phenolhaltigen Abwässern
Zum Auswaschen von Phenolen aus phenolhaltigen Abwässern, z. B. den Wässern von
Gasanstalten und Kokereien, sind bereits Waschvorrichtungen vorgeschlagen worden,
bei denen das im Wasser enthaltene Phenol mittels Benzol in ähnlicher Weise wie
bei den unmittelbar wirkenden Benzolwaschölkühlern im Gegenstrom ausgewaschen wird,
indem die Führung beider Flüssigkeiten (Wasser und Benzol) durch Anordnung von Zweistromverteilerböden
ausschließlich in senkrechter Richtung und in nebeneinanderverlaufenden parallelen
Stromfäden erfolgt. Hierbei tritt nur eine Berührung der ausgewaschenen und der
auswaschenden Flüssigkeit längs einer großen Oberfläche, dagegen keine merkliche
Einulsionsbildung ein, und es bedarf keiner besonderen Scheidebehälter zur Trennung
der Flüssigkeiten. Es sind anderseits Wäscher bekannt. bei denen die infolge ihrer
Schwere sinkende Flüssigkeit durch Anordnung von Siebplatten u. dgl. gezwungen wird,
mit der spezifisch leichteren, im Gegenstrom aufsteigenden Flüssigkeit sich innig
zu mischen. Die zuerst genannte Vorrichtung ergibt eine geringere Waschwirkung,
erfordert daher größere Wäscherdimensionen, die zweitgenannte Vorrichtung hat den
Nachteil, besondere Scheideflaschen zur Trennung der Flüssigkeiten erforderlich
zu machen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Auswaschen der Phenole,
bei der beide Arten von Wäschern Verwendung finden und die beide Arten anhaftenden
Nachteile bis zu einem gewissen Grade aufgehoben werden, bei der ferner eine solche
Führung des auszuwaschenden Wassers in dem mit Zweistromverteilerböden ausgestatteten
Hauptwäscher erfolgt, daß dessen Waschwirkung erheblich gesteigert wird. Gemäß der
Erfindung wird das phenolhaltige Abwasser zunächst in einen mit Zweistromverteilerböden
ausgestatteten Hauptwäscher geleitet, an dessen unterem Ende eine Rückleitung zum
Wäschereintritt angebracht ist, durch die mittels einer Pumpe oder eines Ejektors
in bekannter Weise ein Kreislauf im Wäscher bewirkt wird, so daß mindestens ein
Teil des phenolhaltigen Abwassers mehrmals mit dein Waschmittel in Berührung kommt.
Das den Hauptwäscher verlassende Wasser, das bereits den größten Teil der in ihm
enthaltenen Phenole abgegeben hat, tritt nunmehr in einen Nachwäscher ein, in dem
durch gegeneinander versetzt angeordnete Siebplatten eine innige Durchmischung der
Flüssigkeiten stattfindet. Durch die Kombination der beiden Arten von Wäschern und
den gleichzeitigen Kreislauf des Abwassers im Hauptwäscher wird nun eine besonders
kleine Dimensionierung der ganzen Apparatur ermöglicht, indem die eingangs geschilderten
Vorteile der beiden bekannten Arten von Wäschern gleichzeitig in Erscheinung treten
und ferner eine besonders weitgehende Auswaschung des Phenols erzielt wird; die
Gesamtmenge
der zu verwendenden Waschflüssigkeit kann gering gehalten
werden; durch Regelung des Wasserkreislaufes hat man es in der Hand, bei schwankendem
Phenolgehalt der Wässer den Auswaschvorgang mehr oder weniger intensiv zu gestalten.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung im Längsschnitt
veranschaulicht; Fig. z bezieht sich auf das erste und Fig. 2 auf das zweite Ausführungsbeispiel.
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Im folgenden ist zunächst das erste Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Bei dem mit Benzolüberlauf e1 und Zweistromverteilerböden a1 versehenen
Wäscher a ist das untere Ende des Behälters durch Leitung g, Ejektor h und Leitung
i mit der Zuleitung b für das zu reinigende Rohwasser verbunden. Ferner ist
neben dem Behälter a ein zweiter Behälter k angeordnet, der ebenso wie der Behälter
a mit einem oberen und einem unteren Zweistromverteilerboden k1 und k2 ausgerüstet
ist, zwischen denen sich siebartig gelochte Führungsbleche k3 befinden. Die Benzolzuleitung
c des Behälters a ist mit dem oberen Teil des Behälters k verbunden, während die
Leitung d für das aus dem Behälter a kommende Gaswasser dicht oberhalb des oberen
Zweistromverteilerbodens k1 in den Behälter k einmündet. Die Benzolzuleitung m des
Behälters k mündet dicht unterhalb des unteren Verteilerbodens k. in den Behälter
k ein, während die entsprechende Gaswasserableitung n an das untere Ende des Behälters
k angeschlossen ist.
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Wie aus der Anordnung der Zuleitungen b und in ohne weiteres hervorgeht,
ist der Betrieb so gedacht, daß das spezifisch schwerere, phenolhaltige Gaswasser
in den Behälter a durch die Zuleitung b und die spezifisch leichtere, reine Waschflüssigkeit,
Benzol, in den Behälter k durch die Leitung in eintritt. Das Gaswasser durchfließt
langsam abfallend und im Gegenstrom zu der Waschflüssigkeit zuerst den Behälter
a, tritt dann durch die Leitung ci in den Behälter k über und geht durch Anordnung
der siebartig gelochten Führungsbleche k3 eine innige Vermischung mit dem aufsteigenden
Benzol ein, um dann durch die Leitung n auszutreten. Das Benzol durchströmt in entgegengesetzter
Richtung zuerst den Behälter k und fließt dann durch die Leitung c in den Behälter
a über, um diesen langsam aufwärts steigend zu durchströmen. Das vom Wasser gereinigte
und mit Phenol angereicherte Benzol fließt dann durch einen Stutzen e1 zum weiteren
Verwendungsort ab.
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Das sich im unteren Teil des Behälters a ansammelnde Gaswasser kann
durch Leitung g, Ejektor k, Leitung i und Leitung b
als Zusatz zu dem.
frisch eingeführten Gaswasser wieder auf den oberen Verteiler-Boden cl aufgegeben
werden, so daß eine mehrmalige Reinigung mindestens eines Teiles des Gaswassers
im Kreislauf erfolgt.
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Die in dem zweiten Ausführungsbeispiel dargestellte Vorrichtung (Fig.2)
unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel im wesentlichen nur darin,
daß die Behälter a und k zu einem Behälter vereinigt und dementsprechend die siebartig
gelochten Führungsbleche k3 in dem unteren Teil k des Abtreibers a angeordnet sind.
Die Zuleitung c für die Waschflüssigkeit mündet bei dieser Vorrichtung dicht unterhalb
der siebartig gelochten Führungsbleche k3 in den Behälter a, während sich dicht
oberhalb der Führungsbleche die Leitung g befindet, welche zu dem Ejektor lb führt,
der wiederum durch Leitung i mit der Gaswasserzuleitung b verbunden ist, so daß
bei Betätigung des Ejektors la ein Kreislauf der Flüssigkeit innerhalb des durch
die Leitungen b und g begrenzten Abschnittes eintritt. Der Öffnung der Leitung g
gegenüber befindet sich ein Schauglas o.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel entspricht der durch die Leitungen
b und g begrenzte Abschnitt dem Hauptwäscher, der Teil mit den Siebblechen k. dem
Nebenwäscher k; das spezifisch schwerere Gaswasser tritt durch die Leitung b und
die spezifisch leichtere Waschflüssigkeit, Benzol, unten durch die Leitung c in
den Wäscher ein. Das Gaswasser verteilt sich in bekannter Weise oberhalb des zugehörigen
Verteilerbodens a, und tritt durch die Öffnungen a. durch den Boden hindurch. Das
Benzol gelangt durch Leitung c unterhalb der siebartig gelochten Führungsbleche
k3 in den Behälter a und geht durch die Siebbleche langsam aufwärts steigend eine
innige Mischung mit dem sich bis oberhalb der Leitung g ansammelnden Gaswasser ein.
Durch Leitung g kann das Gemisch durch Ejektor lt angesaugt und durch Leitung
i als Zusatz zu dem frisch eingeführten Gaswasser durch Leitung b wieder auf den
Verteilerboden a1 gedrückt werden. Der nicht im Kreislauf verwendete Rest des Gaswassers
sinkt durch die Siebbleche k3 nach unten, kommt dabei mit frischem Benzol in innige
Berührung und wird so von den letzten Phenolspuren befreit. Das nunmehr vollkommen
phenolfreie Gaswasser tritt durch Stutzen d nach unten aus. Das spezifisch leichtere
und mit Phenol angereicherte Benzol steigt durch die Rohrstücke a3 nach oben und
fließt durch Stutzen e1 zum weiteren Verwendungsort ab.