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Einrichtung zum selbsttätigen Einstellen der Abstimmorgane bei Rundfunkgeräten
In dem Hauptpatent ist ein Verfahren zum selbsttätigen Einstellen der einzelnen
Abstimmorgane eines Rundfunkgerätes beschrieben, bei dein nach vorangegangener genauer
Einstellung des Gerätes auf eine ausgewählte Wellenlänge an der dem Markierungsstrich
entsprechenden Stelle der Einstellscheiben Reiter oder Stifte angebracht werden,
die für den Fall der Wiederholung der betreffenden Einstellung als Anschlag und
Arretierung der in Frage kommenden Einstellscheiben dienen.
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Die Wiederholung einer solchen Einstellung erfolgt dann nach dem Sinne
des Hauptpatentes dergestalt, daß in die Bewegungsbalin der von einem bestimmten
Anfangspunkt ans drehbaren Einstellscheiben ein aus Gegenanschlägen bestehendes
Wähleraggregat gebracht wird und die Scheiben selbsttätig, durch Federkraft, elektrisch
oder pneumatisch angetrieben, so weit gedreht «-erden, bis die beiderseitigen Anschläge
sich berühren. Ist das der Fall, so wird das während der Einstellung stromlose Gerät
unter Strom gesetzt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung des in dem Hauptpatent
zum Ausdruck gebrachten Lösungsgedankens. Das Neue und Eigenartige -zeigt sich insbesondere
darin, daß nicht unmittelbar an den Einstellscheiben, sondern auf der verlängerten
Drehachse der Kondensatoreinstellscheiben zeigerartige Anschlag reiter in einer
Vielzahl (z. B. 15 Stück) hintereinander aufgesteckt werden, von denen jeder für
sich besonders einstellbar und in der einmal eingestellten Lage arretierbar ist.
Wenn mehrere Kondensatoren nebeneinander vorgesehen sind, so werden auf jeder Kondensatorachse
die gleiche Anzahl solcher zeigerartigen Anschlagreiter angeordnet, so daß mehrere
parallele Reiterreihen entstehen.
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In den Bereich dieser Anschlagreihen wird dann, wenn eine Einstellung
wiederholt werden soll, genau wie bei dem Hauptpatent ein aus Gegenanschlägen bestehendes
Wähleraggregat gebracht, und die Drehachsen der Einstellscheiben werden alsdann,
von einer Anfangsstellung ausgehend, durch Anwendung einer elastischen Kupplung
so weit gedreht, bis die beiderseitigen Anschläge sich überall berühren.
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Neu und eigenartig ist bei vorliegender Erfindung auch die besondere
Gestaltung der auf die Kondensatorachsen aufzusteckenden Reiter. Sie sind als doppelarmiger
Hebel ausgebildet, wobei das eine Hebelende als Anschlagteil und das andere Hebelende
als Befestigungsteil dient. Zwischen den beiden
Hebelenden befindet
sich eine der Stärke der Kondensatorachse entsprechende Auskröpfung, die vorgesehen
ist, um den Einstellreiter leicht und bequem auswechseln zu können. Bei der praktischen
Anwendung solcher Reiter wird man, weil die Auswechselbarkeit sehr leicht und ohne
die anderen Einstellungen zu stören vorgenommen werden kann, vorzugsweise verschiedene
Reiterformen anwenden, bei denen die Anschlagstelle mehr oder weniger versetzt ist.
Auf diese Weise lassen sich die allerfeinsten Zwischenstufen in der Abstimmung herbeiführen.
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Das Neue und Eigenartige kommt ferner auch in der besonderen Ausbildung
der Anschlagaggregate, die bekanntlich dazu dienen sollen, die Gegenanschläge für
eine besondere Reiterreihe in Anschlagstellung zu bringen, zum Ausdruck. Zu diesem
Zweck sind über den auf den Kondensatorachsen angebrachten Reitern. und zwar über
jeder einzelnen Reiterreihe, seitlich bewegbare Schaltschienen vorgesehen, von denen
jede für sich durch einen besonderen Schaltknopf bewegt werden kann. Diese Schienen
bringen bei ihrer Seitenverschiebung eine ganz bestimmte Reihe von beweglichen Anschlagnasen,
mit denen sie durch ein Gelenk in Verbindung stehen, in die Bewegungsbahn der auf
den Kondensatorachsen festgesteckten Anschlagreiter.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in beispielsweiser
Ausführungsform veranschaulicht, und zwar der Übersichtlichkeit wegen in schematischer
Darstellung.
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Abb. i läßt eine Gesamtanordnung der Einrichtung erkennen. Unwesentliche
Teile, die zum Verständnis der Erfindung nicht erforderlich sind, wurden weggelassen.
Es soll dabei die Einstellung bei drei nebeneinander angeordneten Kondensatoreinstellscheiben
veranschaulicht werden.
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Abb.2 zeigt einen Querschnitt nach Linie J-J der Abb. i.
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Abb. 3 läßt ebenfalls in schematischer Darstellung die besondere Ausbildung
des Antriebes für eine der Kondensatorscheiben erkennen.
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Die Einrichtung besteht im wesentlichen aus einer Antriebstrommel
i, die im Innern eine vorgespannte Spiralfeder besitzt, welche im gespannten Zustande
die motorische Antriebskraft für die Kondensatorachsendrehung liefert. Ein Hebel
2 dient zum Nachspannen dieser Spiralfeder und gleichzeitig zum Zurückbringen der
Kondensator einstellscheiben in die Null- bzw. Anfangsstellung. Die auf den Kondensatorachsen
G1, G2 und G3 starr befestigten Einstellscheiben KI, K= und K3 stehen untereinander
durch einen Kettenzug 3 in Antriebsverbindung und können demnach gemeinsam bewegt
werden, wenn durch Schwenken des Federspannhebels 2 über den Antrieb 2' und 2" eine
Drehung der Antriebstrommel bewirkt wird. Der Federspannhebel 2 wird in seiner Endstellung,
also dann, wenn die in der Antriebstrommel i befindliche Spiralfeder gespannt ist,
durch einen mit Sperrnase versehenen Winkelhebel 4 gesichert. Auf die Kondensatorachsen
G1, G2 und G3 sind die Reiter 5 aufgesetzt, die als Doppelhebel ausgebildet sind.
Das eine Hebelende dient dabei als Anschlagnase, das andere Hebelende dient dagegen
als Befestigungsteil und wird mittels eines kleinen Gewindebolzens auf einer Hilfseinstellscheibe
arretiert, die mit der Kondensatorscheibe starr auf der Kondensatorachse sitzt.
Oberhalb der Einstellreiter 5 sind hinter- oder nebeneinander eine Reihe von kleinen
Drucktasten 6 vorgesehen, von denen jede auf einen besonderen Winkelhebel 7 einwirkt,
der um einen ortsfesten Drehpunkt schwenkbar ist. Jeder dieser Winkelhebel 7 ist
an je eine Schiene 8 angelenkt, die durch Niederdrücken der Drucktaste 6 in seitlicher
Richtung verschiebbar ist. Diese Schienen 8 besitzen an dem einen Ende eine Aussparung
8' und eine Nase 8". Die Schienen selbst stehen durch einen kleinen Mitnehmerstift
9 mit den um den ortsfesten Lagerpunkt 9' schwenkbaren Anschlagnasen X1, X2, X3
durch das Gelenk in Verbindung. Außerdem sind noch ortsfeste Anschläge io vorgesehen,
die dem Zwecke dienen, die Stellung der Anschlagnasen in der Arbeitsstellung zu
fixieren.
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Der gemeinsame Antrieb der Einstellscheiben erfolgt, wie schon oben
erwähnt, von der Federtrommel i aus durch einen Kettenzug 3, der über alle Antriebsscheiben
gelegt ist. Dieser Kettenzug wirkt aber nicht direkt auf den Kondensatorantrieb,
also nicht direkt auf das starr mit der Kondensatorachse verbundene Antriebsrad
des Kondensators, sondern indirekt. Der Antrieb wird über ein aus einem besonderen,
lose drehbar auf der Kondensatoraclise angeordneten Rad bestehenden Kupplungsorgan
vermittelt. Diese Anordnung ist in der Abb. 3 besonders dargestellt. Wie schon gesagt,
sind die Kondensatorscheiben K1, K=, K3 sowie die Hilfseinstellscheiben Cl, C=,
C3 starr mit der Kondensatorachse verbunden; da's als Kupplungsorgan dienende Antriebsrad
D dagegen ist lose drehbar auf dieser angeordnet. Die Hilfseinstellscheiben sowohl
als auch die Antriebsräder D sind elastisch miteinander verbunden dadurch, daß zwei
Schraubenfedern mit je einem Ende beim Punkte E an die Hilfseinstellscheiben und
mit dein anderen freien Ende am PunkteF des Antriebsrades angelenkt sind. Die auftretenden
Winkelverschiedenheiten beim Einstellen
der Kondensatoren werden
dann durch die elastischen Federn als Kupplung des Antriebsrades mit der Kondensatorhilfseinstellscheibe
aufgenommen.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung iin Falle der Wiederholung einer
Einstellung ist folgende: Die in der Antriebstrommel i befindliche Spiralfeder ist
vorgespannt. Zum Zwecke des Nachspannens der Feder wird der Hebel 2 aus der Stellung
A in die Stellung B umgelegt. Dadurch wird nicht nur die Spiralfeder
nachgespannt. sondern es werden auch die Kondensatoren KI, K2, K3 durch den Kettenzug
3 linksherum in die Null- oder Anfangsstellung zurückgeführt. Der Hebel ? wird,
nachdem er in die Stellung B gebracht ist, durch die Klinkennase des Hebels d. gefangen
und festgehalten. Nun wird durch Niederdrücken eines der Tastenknöpfe 6 das aus
der Schiene 8 bestehende, zu dein betrettenden Tastenknopf gehörige und mit den
daran angelenkten schwenkbaren Anschlagnasen ein Ganzes bildende Wähleraggregat
von links nach rechts verschoben. Vorher wurde durch Umschwenken des Federspannhebels
2 das an den Winkelhebel4 angelenkte Sperrgestänge4' um etwas nach rechts verschoben
und legte sich dabei mit der Fangnase d." hinter die Nase 8" der Schiene B. Durch
das Verschieben der Schiene des Wähleraggregates in die punktierte Stellung wird
das Sperrgestänge d.' natürlich entsprechend mitgenommen, und die Folge ist, daß
der Spannhebel z freigegeben wird. Das mit dem Spannhebel starr verbundene Treibrad
2 wird damit ebenfalls frei, und die in der Antriebstrommel durch Anspannen der
Spiralfeder angesammelte Kraft kann sich nun auswirken. Das Antriebsrad dreht sich
demgemäß und zieht durch die über das Antriebsrad 2" laufende Kette 3 die Kondensatoreinstellscheiben
im Sinne der Uhrzeigerrichtung so lange mit, bis die Reiter 5 an die Anschläge des
Wähleraggregates stoßen. Die Zugwirkung der Kette 3 geht ungeachtet dessen weiter,
denn die Antriebsräder der Kondensatoren können ja infolge der elastischen Federkupplung
weitergedreht werden, ohne die Reiter weiter mitzunehmen.