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Chlorabspaltendes Präparat Gegenstand der Erfindung ist ein dauernd
haltbares, chlorabspaltendes Präparat, das beim Lösen in Wasser eine Alkalihypochloritlösung
von vorteilhaften Eigenschaften liefert, sowie das Verfahren zu seiner Herstellung.
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Calciumhypochlorit eignet sich nicht unbedingt für Bleich- oder Desinfektionszwecke
bei Gegenwart von Seifenlösungen, da leicht Kalkseifen ausfallen, was insbesondere
im Wäschereibetrieb störend wirkt. Ebenso führt die Anwesenheit von Calciumverbindungen
bei der Verwendung von Hypochloriten zu Desinfektionszwecken in der Chirurgie zu
Unzuträglichkeiten.
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Um diesen zu entgehen, hat man bisher vorgeschlagen, das Calciumhypochlorit
durch Natriumhypochlorit zu ersetzen. Man hat zu diesem Zweck z. B. Lösungen von
gewöhnlichem Kalk mit etwa 35 °/o freiem Chlor so viel Natriumcaxbonat zugesetzt,
daß das ganze Calcium als Calciumcarbonat ausfiel und in der Lösung nur Natriumhypochlorit
und Kochsalz verblieb. Auch hat man Natr.iumcarbonat mit Chlorkalk gemischt und
aus dem Gemisch wässerige Lösungen von Natriumhypochlorit hergestellt. Diese Gemische
sind aber nicht dauernd beständig.
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In der amerikanischen Patentschrift 1481 003 ist ferner die
Verwendung eines Gemisches von Natriumcarbonat mit reinem und beständigem Calciumhypochlorit
beschrieben. Mit solchen Gemischen erzielt man in Wasser natriumhypochlorithaltige
Lösungen, die beständiger sind als die Lösungen von chlorkalkhaltigen Gemischen.
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Es wurde nun festgestellt, daß Alkalifluoride im Gemisch mit Calciumhypochlorit
oder Chlorkalk Präparate bilden, die erhebliche Vorteile bieten und mit Wasser Lösungen
von Alkalihypochloriten bilden. Das Präparat gemäß -der Erfindung besteht aus einem
trockenen Gemisch eines Alkalifluorids, z. B. Natriumfluorid, und einer Caleiumverbindung
der unterchlorigen Säure, z. B. Chlorkalk oder Calciumhypochlorit. Zweckmäßig ist
das Alkalifluorid in geringem Überschuß über die zur Reaktion mit dem gesamten vorhandenen
Kalk erforderliche Menge vorhanden. Der fT-berschuß kann z. B. 5 bis io °1o betragen.
Die Alkalifluoride erhöhen die Unbeständigkeit von gewöhnlichem Chlorkalk nicht,
so daß man, gemäß der Erfindung, Präparate mit gewöhnlichem Chlorkalk ohne Gefahr
der Zersetzung herstellen kann, besonders im Vergleich mit gewöhnlichem Chlorkalk.
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Zweckmäßig verwendet man Alkalifluoride auch im Gemisch mit Calciumhypochloritprodukten,
.die verhältnismäßig frei von Calciumchlorid sind. So kann man z. B. vorteilhaft
die
in den amerikanischen Patenten 1481 039
und 148104o beschriebenen Calciumhypochloritprodukte
oder basische Calciumhypochloritprodukte verwenden.
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Löst man .ein solches Gemisch von Natriumfluorid und einer Calciumverbindung
der unterchlorigen Säure in Wasser, so bildet sich eine Lösung von Natriumhy pochlorit,
- in der Calciumfluorid suspendiert ist. Man kann es z. B. durch Filtrieren oder
Dekantieren entfernen, für gewisse Zwecke kann es aber ruhig in der Lösung verbleiben.
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Wenn die Calciumverbindung der Unterchlorigen Säure freien Kalk enthält,
bildet sich eine äquivalente Menge Ätznatron. Wenn dies unerwünscht ist, kann man
zwecks Regelung der Alkalität Säuren oder saure Salze, z. B. Borsäure oder Natriumbicarbonat,
zusetzen. Man erhält je nach der Menge des Zusatzes neutrale oder saure oder schwächere
alkalische Lösungen. Im allgemeinen trägt eine gewisse alkalische Reaktion zur Beständigkeit
der Lösung bei.
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Das neue Präparat ist allgemein bei der Darstellung von Alkalihypochloritlösungen
verwendbar und gestattet die Herstellung von Lösungen beliebiger Konzentration,
die sowohl für - Desinfektionszwecke in der Chirurgie als auch der Milchwirtschaft,
im Haus= halt, zum Bleichen in Wäschereien und der Textilfabrikation usw. Verwendung
finden können.
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Das neue Präparat ist besonders beständig, z. B. beständiaar als entsprechende
Gemische, in -denen das Fluorid durch das ,entsprechende Carbonat ersetzt = ist.
Es scheint, daß die höhere -Beständigkeit eine Folge des Nichtvorhandenseins der
mehr oder weniger fluch= tigen Kohlensäure ist.
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Besonders in Gegenwart von Seifenlösungen bietet das neue Präparat
Vorteile. Man kann die- Caleiumfluorid suspendiert enthaltende Lösung direkt in
Gegenwart von Seifenlösungen verwenden, ohne das Calciumsalz abzuscheiden. Die Menge
zersetzter Seife ist äußerst gering, z.B. sehr viel geringer, als wenn das Gemisch
Carbonat an Stelle des Fluorids enthielte. Für Wäschereizwecke, in denen die Gegenwart
von suspendiertem Calciumfluorid unbedenklich ist; bietet das neue Präparat den
großem praktischen Vorteil, die Entfernung unlöslicher Niederschläge unnötig zu
machen.
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Das beim Lösen des Präparats gebildete Calciumfluorid ist im Vergleich
mit Calciumcarbonat verhältnismäßig unlöslich. Die Verwendung eines Überschusses
an Alkalifluoridwirkt auf eine weitere Verringerung der Menge zersetzter Seife hin.
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Die durch die Einwirkung von Alkalifluorid auf eine Lösung von Caleiumverbindung
der unterchlorigen Säuren erhaltenen Lösungen sind- besonders rein infolge der größeren
Unlöslichkeit des Calciumfluorids, das infolgedessen auch leichter ausgeschieden
werden kann.
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Man kann die beiden Bestandteile entweder im Gemisch in Wasser einbringen
oder jeden für sich auflösen und dann mischen. Beispiel i ioo Gewichtsteile Calciumhypochlorit
werden mit 65 Gewichtsteilen reinem Natriumfluor id gut vermischt.
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Beispiele ioo Gewichtsteile handelsübliches Calciumhypochlorit von
beispielsweise folgender ZusamMensetzung:
Calciumhypochlorit .... etwa 6304, |
- Chlorat ....... etwa i bis 2 %, |
- hydroxyd ...... etwa 4 010, |
- earbonat ...... etwa o bis i %, |
- chloTit . . . . . . . . etwa 27 oh, |
Wasser , . . . : . . . . . . etwa 2 ojo |
werden mit 5o Gewichtsteilen handelsüblichem, etwa 97praz-itigem Natriumfluorid
gut vermischt.