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Maschine zum Einschlagen von Briefen, Drucksachen u. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Maschine zum Einschlagen von Briefen, Drucksachen u. dgl. in die Brief-
oder Umschlaghülle. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf solche Maschinen,
bei welchen die Briefsachen und der an dem einen Kopfrand mit Seitenlappen versehene
Umschlag auf einer Auflegeplatte so übereinander befördert werden, daß die Briefsache
über die Seitenlappen vorsteht, dann dieser überstehende Teil zusammen mit deii
Seitenlappen umgefalzt, hiernach auf die überstehenden Ränder und gegebenenfalls
auch auf die umgefalzten Seitenlappen Klebstoff aufgetragen, alsdann Umschlag und
Brief nach der zwischen den Seitenlappen hindurchgehenden Mittellinie zusammengefalzt
werden und der fertiggeschlossene Umschlag gepreßt wird. Gegenüber den bekannten
Maschinen dieser Art besteht das Neue der Erfindung im wesentlichen darin, daß die
Maschine in der Vorschubvorrichtung der Umschläge beiderseits der oberen Auflegeplatte
reit entgegengesetzt antreibbaren Zuführungsvorrichtungen für die Briefsachen ausgerüstet
ist, um sowohl das Einschlagen von Briefsachen in' ,*t Rechtsanschrift wie auch
von solchen mit Linksanschrift in Fensterbriefumschlägen durch entgegengesetzte
Zuführung dieser Briefsachen zu ermöglichen.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. ia bis ie stellen in verschiedenen Stufen das Falzen und Einschlagen
eines Briefes (oder Drucksache) mit Linksanschrift dar; Abb. 2a bis 2e stellen entsprechend
das Falzen und Einschlagen eines Briefes (oder Drucksache) mit Rechtsanschrift dar;
Abb.3a bis 3-d veranschaulichen einzelne Stufen beim Einschlagen einer Drucksache;
Abb. 4. zeigt die zur Ausführung der Verfahren nach Abb: i bis 3 dienende Maschine
gemäß der Erfindung im Aufriß; Abb. 5 zeigt in Vorderansicht die Vorrichtung zur
Zuführung des Umschlages und des Briefes mit Linksanschrift für den Einschlagevorgang
nach Abb. ia bis ie: Abb. 5a und 5b zeigen in größerem Maßstabe und im Schnitt zwei
Einzelheiten der Abb. 5 ; Abb. 6 zeigt in Vorderansicht die Vorrichtung für die
Zuführung von Drucksachen; Abb. 7 veranschaulicht in Vorderansicht die Vorrichtung
für die Zuführung des Umschlages und des Briefes mit Rechtsanschrift nach Abb. 2a
bis 2e; Abb. 8 ist ein Schnitt durch die Leimauftragvorrichtung nach Linie C-D der
Abb. 4; und Abb. 9 ist ein Querschnitt durch die zweite Falz- sowie durch die Preßvorrichtung
nach Linie A-B der Abb. 4.
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Bei der vorliegenden Erfindung werden Briefumschläge verwendet, welche
mit durchsichtigen Lackfenstern versehen sind, außerdem werden die Briefe nach einem
dreifachen Kreuzbruch gefalzt.
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Bei dem in Abb: ia bis ie in einzelnen Stufen erläuterten Verfahren
zum Einschlagen
von Briefsachen mit Linksanschrift nach Di-Normen
wird der mit den Lackfenstern versehene Umschlag und der in diesen einzuschlagende
und zu verschließende Brief von entgegengesetzten Seiten zugeführt. Bevor der Brief
über den Umschlag zu liegen kommt, wird er durch Umschlagen des in Abb. ib mit R
bezeichneten Randes vorgefalzt. Nachdem der so vorgefalzte Brief und der Umschlag
gemäß Abb. ib Übereinanderliegen, werden Brief und Umschlag gemeinsam nach Linie
E-F der Abb. ib gefalzt, so daß sie die in Abb. ic dargestellte Falzung erhalten.
Alsdann erfolgt der Auftrag von Klebstoff auf die in Abb. id mit EI bis L$ bezeichneten
Stellen und hierauf nach Abb. ie durch eine zweite gemeinsame Falzung von Brief
und Umschlag nach Linie G-A der Abb. id das vollständige Schließen und Verkleben
des Umschlages.
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Für das in Abb. 2a bis 2e dargestellte Einschlagen von Briefen mit
Rechtsanschrift ist das Lackfenster des Umschlages auf der entgegengesetzten Seite
wie für Linksanschrift angeordnet, und Umschlag und Brief werden von der gleichen
Seite zugeführt, wobei gleichfalls der Brief mit dem in Abb. 2b mit R bezeichneten
Rand vorgefalzt wird. Nachdem der vorgefalzte Brief und der Umschlag übereinanderliegen,
erfolgt .dann, wie - ein Vergleich der Abb. 2b bis 2e mit Abb. ib bis ie ergibt,
die erste Falzun.g, der Leimauftrag und die zweite Falzung in entsprechender Weise
wie bei dem Einschlagen von Din-Briefen; jedoch kommt jetzt gemäß Abb.2e im Gegensatz
zu Abb. ie .das Fenster rechts unten zu liegen. -In den Abb. 3a bis 3d ist das Einschlagen
einer Drucksache veranschaulicht, deren Format eine Vorfalzung der Drucksache wie
bei dein Brief (Drucksache oder sonstigen Schriftstück) nach Abb. ib oder 2b nicht
erforderlich macht. Die Übereinanderfiihrung von Umschlag und Brief kann von entgegengesetzter
oder von gleicher Seite oder in sonstiger Weise erfolgen. Nach dem Übereinanderfiihren
erfolgt gemäß Abb. 3b und 3d die erste und die zweite Falzu-ng in gleicher Weise
wie nach Abb. ic und ie bzw. 2c und 2e, jedoch kann gemäß Abb. 3c bei dem Einschlagen
von Drucksachen der Leimauftrag an den Stellen L°, L' und L$ der umgelegten
schmalen Umschlaglappen fortfallen. Bei entsprechendem Format der Drucksache kann
auch eine Vorfalzung -derselben vorgenommen werden.
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Diedargestellte Maschine e ist so,eingerichtet, daß sie sowohl zum
Einschlagen von Briefen mit Linksanschrift (nach Din) gemäß Abb. ia bis ie wie auch
zum Einschlagen von Briefen mit Rechtsanschrift gemäß Abb. 2a bis 2e und zum Einschlagen
von Drucksachen entweder nach Abb. i und 2 oder nach Abb. 3a bis 3d verwendet werden
kann.
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Die mit dem Fenster versehenen Umschläge können vom Stapel zugeführt
oder einzeln eingelegt werden. Bei der dargestellten Maschine wird eine mit den
Fenstern und den erforderlichen Ausschnitten und etwaigen Ritzungen versehene Rolle
2 verwendet. Das von der Rolle 2 kommende Band bildet eine Schleife i', die einen
Taster 3 beeinflußt, durch welchen in bekannter Weise die Vorrichtung zum Abwickeln
des Bandes von der Rolle 2 gesteuert wird. Das Band wird um die Führungsrollen 4
und 5 herumgeführt und auf der Platte 6, der Schaltwalze i9, die drehbar auf Achse
16 gelagert ist; und der Platte aufgelegt. Die Schaltwalze i9 wird von dem unter
dem Einfluß einer Kurvenscheibe stehenden Zahnsegment 21 und durch ein ähnliches
Getriebe, wie es später zum Antrieb der Nahtpreßwalzen 94a, 94b beschrieben
und in Abb. 9 dargestellt ist, absatzweise so viel in der angegebenen Pfeilrichtung
gedreht, daß ihr Umfang einen Weg abwickelt, der etwas mehr als die für den Umschlag
erforderliche Abschnittslänge beträgt. Auf der Schaltwalze i 9 bzw. dem daraufliegenden
Band i ruht lose drehbar die Reibwalze 2o. Zur genauen Fixierung der von der Schaltwalze
i9 jeweils vorwärts zu schaltenden Bandlänge dienen Aufhaltstifte i8, deren Zahl
und Anordnung genau den Stanzzungen z im Umschlagband (Abb. ia) entspricht und welche
durch die Löcher 6' in .der Platte 6 und die Löcher 7' in der Niederhaltplatte 7
hindurchtreten (Abb. 5 und 5b). Während des Schalthubes der Schaltwalze i9 werden
die Anschlagstifte iß, «-elche an den auf der Achse 16 befestigten Hebeln 17 angelenkt
sind, so weit heruntergezogen, daß sie über die Platte 6 nicht mehr vorstehen. Gegen
Ende des Schalthubes, wenn sich also die Vo.rschubgeschwindigkeit des Bandes i schon
bedeutend verringert hat, werden die Aufhaltstifte i8 freigegeben. Unter dem Einfluß
von leichten Federn gehen die Stifte i8 nach oben und drücken das Band i an die
Niederhaltplatte 7, ohne durch das Band i .durchtreten zu können. Sobald
je-
doch die Stanzzungen z an den Stiften i$ ankommen, werden sie von diesen
nach oben abgebogen, die Stifte i8 treten in die Öffnung und lassen das Band nur
so viel vorwärts, als die Länge der durch das Aufbiegen der Stanzzungen z entstehenden
Löcher gestattet. Die Schaltwalze i9 gleitet während des Restes ihres Hubes unter
dem Band i weiter, da die von ihr erzeugte Zugkraft nicht so groß ist, daß die Löcher
der Stanzzungen z einreißen.
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Das vorwärts geschaltete Band i ist nunmehr so viel zwischen die aus
dem feststehenden
Obermesser 9a und dem in irgendeiner bekannten
Weise gelagerten und bewegten Untermesser gv der Schere hindurchgetreten, claß sich
rechts der Schere, auf dem Tisch io aufliegend, die erforderlicheAbschnittslänge
ia für den Briefumschlag befindet. Sobald das Umschlagblatt ja abgeschnitten ist,
wird es durch eineAusrichtvorrichtung in irgendeiner Weise bis zum Anschlagwinkel
15 vorgezogen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel (Abb.5a) dienen hierzu stetig
umlaufende Rollen 12, die in Hebeln 13 gelagert sind, welche ihrerseits auf
einer mittels Kurvenscheibe hin und her geschwungenen Achse 14 befestigt sind. Unterhalb
der Rollen 12 und des vorderen Endes von Umschlagblatt ja sind drehbare Rollen i
i angeordnet. Sobald das Umschlagblatt ja vom Band r abgeschnitten ist, senken sich
die Rollen 12 herab und ziehen dadurch das Umschlagblatt ja bis zum Anschlagwinkel
15 heran. Danach heben sich die Rollen 12 wieder und geben das Umschlagblatt ja
frei, damit an ihm zusammen mit dem darüberliegenden vorgefalzten Brief oder der
(im Falle der Abb- 3a) noch nicht gefalzten Drucksache die erste Faltung vorgenommen
werden kann.
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Die Zuführung des Din-Briefes geht folgendermaßen vor sich: Der Brief
wird auf die Platte 4.3 gelegt, von wo er durch das Vorfalzmesser 44 in das Vorfalzwälzenpaar
37a, 37v gegeben wird. Der das Vorfalzmesser 4.4 tragende Hebelq4a ist auf Achse4qP
befestigt. Der Antrieb des Vorfalzmessers 44 erfolgt durch die auf Achse 44.v befestigte
Kurbel 44c, an welcher Lenker 44d angelenkt ist, der mit dem Ende 44e' -eines Hebels
44e gelenkig verbunden ist. Hebel 4,e ist in Bolzen 44f am Maschinengestell 23 drehbar
gelagert und erhält mittels einer auf Welle 22 angebrachten Kurvenscheibe eine auf-
und abwärts gehende Bewegung, Hebel 44e ist über den Drehpunkt :14f hinaus rückwärts
bei 44e verlängert und weist hier ein Auge 44e" auf, das einem später beschriebenen
Zweck dient.
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Der vorgefalzte Brief wird zu dem Umschlag ja hin auf der Platte 3i
(oberhalb des C?mschlages ia befindlich) bis zum Anschlag 45 weiterbefördert, und
zwar dienen dazu Bänder 32, welche folgendermaßen geführt werden Die Bänder gehen
über Vorfalzwalze 37a unter der V orfalzwalze 37v hindurch, auf Platte
31 in waagerechter Richtung entlang, unter der Walze 33v über die Walze 33a,
um diese herum, umkehrend unter der Platte 31 waagerecht zurück, über die Führungswalzen
38 und 38a um die Spannrolle 39 herum, wieder nach oben, zur Vorfalzwalze 37a. Der
Antrieb der Vorfalzwalzen 37a, 37v, welche durch Stirnräder gekuppelt sind, erfolgt
in dem Ausführungsbeispiel mittels der Bänder 32. Der Antrieb der Bänder 32 geschieht
durch das Walzenpaar 33a, 33v, welche ebenfalls durch Stirnräder gekuppelt sind
und von denen Walze 33a durch ein Stirnrad 34 angetrieben wird. Der Antrieb des
Stirnrades 34 und die besondere Ausbildung desÜbertriebes zum Walzenpaar 33a, 33v
wird später beschrieben.
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Gemäß Abb. 6 geht die Umstellung der Maschine auf dieZuführung vonDrucksachen
ie, bei welchen die Vorfalzung durch Falzmesser wegfällt, folgendermaßen vor sich:
Die Platte 43 wird abgenommen, die Vorfalzwalze 37a wird in die in Abb. 6 gezeichnete
untere Lage geschwenkt, indem die Achse 41, auf welcher zwei die Lagerung der Vorfalzwalze
37a bildende Hebel 4o befestigt sind, mittels der Kurbel 4:2 im Uhrzeigersinne gedreht
wird. Dadurch kommt der obere Strang der Bänder 32 außer Berührung mit der Vorfalzwalze
37' und dafür der untere Strang der Bänder 32 zur Anlage an Vorfalzwalze
37.
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Der obere Strang streckt sich gerade, der untere Strang geht
in der aus Abb. 6 ersichtlichen Weise auf der Unterseite der V orfalzwalze 37a herum.
Nachdem noch Vorfalzwalze 37v herausgehoben ist, ist die Bahn freigelegt, um die
auf Platte Va aufgelegten Drucksachen der ersten Falzstation zuführen zu können.
Nun wird noch die Verbindung zwischen Hebel 4.4.e und Vorfalzhebel 4.4a etwa durch
Entfernen des Lenkers 44d gelöst und V orfalzhebel 4.4a in der in Abb. 6 gezeichneten
oberen Stellung festgestellt. An Stelle der Vorfalzwalze 37v wird eine Achse 47
eingesetzt, welche mittels der Hebel 48a Mitnehmerrollen 48 trägt, welche auf die
Bänder 32 herabgelassen und wieder hochgehoben werden können. Außerdem sitzen auf
Achse 47 lose drehbare Hebel 4.9d, welche Förderrollen 4.9 tragen, die auf den Bändern
32 aufliegen und von den Bändern 32 in L?mdrehung versetzt werden. Ihre Auf- und
Abwärtsbewegung erhalten die Mitnehmerrollen 4.8 durch die auf Achse 4.7 befestigte
Kurbel -.16a, welche durch Lenker 46 mit dem Auge 44e" des Hebels .44e gelenkig
verbunden ist. Die Bewegung von Hebel .44e bleibt unverändert unter dem Einfuß der
gleichen Kurvenscheibe, wie vorher zum Antrieb der Vorfalzung. Die Zuführung der
Drucksache v erfolgt durch diese an sich bekannte Einrichtung in der Weise, daß
die Drucksache ie in dem Augenblick., wenn die Mitnehmerrollen 48 angehoben sind.
bis unter die Mitnehmerrollen 4.8 vorgeschoben und in dem Augenblick, wenn die nach
abwärts gehenden Mitnehmerrollen 48 auf der Drucksache aufsitzen, losgelassen wird.
Dadurch wird die Drucksache ie in der Pfeilrichtung vorbeförfiert,
bis
sie unter den Förderrollen 49 weg am Anschlagwinkel 45 zur Anlage kommt und nunmehr
über dem Umschlag ja zur Vornahme der ersten Falzung liegenbleibt.
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In Abb. 7 ist veranschaulicht, wie die Maschine außer zur Verarbeitung
von Drucksachen zur Verarbeitung von Briefen id mit Rechtsanschrift eingerichtet
wird. Zur Verarbeitung und Zuführung von Drucksachen bleibt die ganze Einrichtung
bestehen, wie an Hand von Abb.6 beschrieben, einschließlich der Laufrichtung der
Bänder 32. Die Zuführung von Briefen mit Rechtsanschrift id erfolgt :gemäß Abb.
2a von entgegengesetzter Seite wie bei den Din-Briefen der Abb. ja. Daher muß zur
Verarbeitung von Briefen id mit Rechtsanschrift die Laufrichtung der Bänder 32 umgekehrt
und der Anschlagwinkel 45' zur Begrenzung des Vorschubs des vorgefalzten Briefes
an entgegengesetzter Seite sitzen wie Winkel 45 der Abb. 6. Zum Auflegen des vorzufalzenden
Briefes id dient eine Platte 5 i, zum Vorfalzen Messer 5o am Hebel 50a, der auf
Achse 5ob befestigt ist. Mit Achse 5ob ist Kurbel 5oc derart verbunden, daß sie
an dem bereits in Abb. 5 verwendeten Lenker 44d aasgelenkt wird und dadurch ihren
Antrieb in genau der gleichen Weise erhält wie Kurbel 44c in Abb. 5. Zum Antrieb
der Bänder 32 dienen in der schon beschriebenen Weise die beiden mittels Stirnräder
gekuppelten Walzen 33a, 33b, zum Antrieb dieser Walzen, welche nunmehr als Vorfalzwalzen
zu wirken haben, dient ein Stirnrad 34, welches in dem um Achse 34.b schwenkbaren
Hebel 34.a drehbar gelagert ist. Stirnrad 34 erhält seinen Antrieb mittels Kette
o. dgl. von Zwischenwelle 34c aus, welche ihrerseits wieder mittels Kette o. dgl.
von der Hauptwelle 22 der Maschine angetrieben wird. Durch Verstellen der Kurbel
34a' wird Hebel 345 so verstellt, daß das Stirnrad 34 entweder in das der Walze
33a oder in das der Walze 33b zugeordnete Stirnrad eingreift. In Abb. 5 greift das
Stirnrad 34, das stets im Uhrzeigersinne umläuft, in das Stirnrad der Walze
33' ein und bewirkt dadurch, daß die Bänder 32 in Abb. 5 und 6 nach links
laufen. Diese Laufrichtung wird auch in Abb. 7 zur Verarbeitung von Drucksachen
gebraucht. Wird jedoch auf Briefe mit Rechtsanschrift übergegangen, so muß das Stirnrad
34 zum Eingriff in das Stirnrad der Walze 33b umgestellt werden. Die Bänder laufen
jetzt in Pfeilrichtung nach rechts und bringen den von dem Messer 5o vorgefalzten
Brief durch die Walzen 33a, 33b hindurch bis zum Anschlag 45'.
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In Abb.7 ist der Übergang von Drucksache auf Brief besonders einfach,
weil nichts weiter zu. geschehen braucht, als die Laufrichtung der 'Bänder umzusteuern
und den Anschlagwinkel 45 zu versetzen. Das Vorfalzmesser 5o kann bei Verarbeitung
von Drucksachen ruhig leer laufen, oder es. kann, wenn seine Bewegung störend empfunden
wird, in gleicher Weise, wie in Abb. 6, durch Aushängen des Lenkers 44d außer Betrieb
gesetzt und festgestellt werden.
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Der weitere Aufbau der Maschine ergibt sich aus Abb.4. Diese zeigt
entsprechend Abb. 5 das Vorfalzmesser 44 und die Bänder 32, ebenso Platte 3ia, auf
welcher der Brief bzw. die Drucksache, Platte io, auf welcher der Umschlag zugeführt
wird. Das erste Falzmesser 52 gibt durch Schlitze in den Platten 31 und io Brief
bzw. Drucksache zusammen mit dem Umschlag ,gemäß Abb. ic, 2c öder 3b in das erste
Falzwalzenpaar 53a, 53b, die durch Stirnräder gekuppelt sind. Zum Fördern dieses
ersten Falzwalzenpaares unter der Leimauftragvorrichtung hinweg bis unter das zweite
Falzmesser 61 dienen zwei Oberbänder 54a, 54b (vgl. auch Abb. id) und zwei Unterbänder
55a, 55b.
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Die Oberbänder 54a, 54? laufen von der ersten Falzwalze 5311 auf die
Unterseite der Umleitwalze 56 in waagerechter Richtung weiter über die Führungsrollen
57a, 57b zu-
rück, um die Spannrollen 58a, 58b herum auf die Oberseite der
Umleitwalze 56 und wieder zurück zur ersten Falzwalze 53a. Die Unterbänder 55a,
55b laufen von der ersten Falzwalze 53b unter den Oberhändern 54a, 54b um die Umleitwalze
56 herum in waagerechter Richtung weiter, unterhalb des zweiten Falzmessers 61 hinweg
bis zu den Umleitrollen 6211, 62b, um diese herum über die Leitrollen 6311, 63b
auf Platte 59 in waagerechter Richtung zurück, um die Spannrollen 64a, 64b herum
nach oben zur ersten Falzwalze 53b. Auf diese Weise wird der in das erste Falzwalzenpaar
53a, 53b eintretende Brief zwischen Ober- und Unterbändern um die Umleitwalze 56
herum unter der Leimauftragvorrichtung hinweg waagerecht fortgefärdert, und wird
dann durch die Unterbänder 55a, 55b, sobald die nach: oben umgeführten Oberbänder
54a, 54b den Brief oben freigegeben haben, und eine später noch zu beschreibende
Einrichtung bis zum Anschlag 6o unter das zweite Falzmesser 61 weiterbefördert.
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Während der Brief in dieser Weise unter das zweite Falzmesser 61 befördert
wird, erfolgt. der Leimauftrag an den in Abb. id und 2d durch schraffierte Flächen
angedeuteten Stellen. Wie hieraus ersichtlich, ist der Leimauftrag so verteilt,
daß beim Zusammenfalten des Briefes sich die Klebestellen zu ununterbrochenen Klebenähten
zusammenschließen. Die Kopfnaht wird durch die Klebestellen L', L2, die" hintere
Seitennaht durch
die Klebestellen L3, L4, L, und die vordere
Seitennaht, welche bei Drucksachen gemäß Abb. 3c wegfällt, durch die Klebestellen
L,;, I_7, L8 gebildet.
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Die Werkzeuge, welche den Leimauftrag ain Umschlag bewirken, sind
auf einer stetig umlaufenden Achse 65 angeordnet. Den Leim-- an clen Stellen
L', L- (Abb. i d) bez auftra wirken die Leimsegmentscheiben 66a, 66b (Abb. 8), den
Auftrag an den Stellen L', L4, L' der hinteren Seitennaht die Leimstempel 66e, 66d,
66e und den Leimauftrag der vorderen Seitennaht die abnehmbaren Klebestempel 66f,
66g, 66h. Der Durchmesser der Leimsegmentscheiben 66a, 66b ist so bemessen, daß
die abgewickelte Länge der Segmente weniger beträgt als den halben Umfang. Die Achse
65 ist mit ihren Enden in zwei Hebeln 67a, 676 (Abb.4 und 8) gelagert, welche ihrerseits
wieder mit Achse 68 fest verbunden sind. Die Leimsegmente werden mit dem erforderlichen
Leim versorgt, indem die Achse 65 nach oben geschwenkt wird, von der Unterseite
einer Leimwalze 69, die zusammen mit einer Wand 71 mit dem Abstreifblech
7ia und den beiden Seitenwänden 72a, 72l in bekannter Weise einen den Leim 7o aufnehmenden
Leimkasten bildet. Durch Drehen der Regelschrauben 73a, 73b wird in bekannter Weise
das Maß des Leimauftrags auf Walze 69 geregelt.
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Der Antrieb des ersten Falzwalzenpaars 53a, 536, der Oberbänder 54a,
54b, der Unterbänder 55a, 55b und der Leimauftragvorrichtung erfolgt in nachstehend
beschriebener Weise: Die Ouerwelle 22a der Maschine treibt mittels Kettenrad 74
und Kette 73 das Kettenrad 7 5 auf der Achse der Falzwalze 53b und das Kettenrad
76, welches auf der Achse 68 lose drehbar ist, das durch Stirnräder gekuppelte erste
Falzwalzenpaar 53a, 53b und ein Stirnrad 77 an. Stirnrad 77, welches lose drehbar
auf Achse 68 sitzt und mit Kettenrad 76 gekuppelt ist, treibt das auf der Achse
56a der Umleitwalze 56 sitzende Zahnrad 78 sowie das obere Zwischenrad 8o und untere
Zwischenrad 82 an. Das Zwischenrad 8o treibt das auf der Achse 69a der Leimwalze
69 sitzende Zahnrad 81 an. Das Zwischenrad 82 treibt das auf der Achse 84a sitzende
Zahnrad 83 an. Auf der Achse 84a sitzt die während des Leimauftrags das Widerlager
bildende Gegendruck-walze 84. Die Zähnezahlen der Ketten- und Zahnräder sind sämtlich
so gewählt, daß das erste Falzwalzenpaar 53a, 53b, die Umleitwalze 56, die Leimscheibensegmente
66a, 661', die Leimwalze 69 und die Gegendruckwalze 84 gleiche Umfangsgeschwindigkeit
erhalten. Außerdem ist der Antrieb so ausgebildet, daß die Leimsegmentachse 65 gerade
eine Umdrehung ausgeführt hat, wenn auch die Maschinenquerwelle 22a_ eine Umdrehung
ausgeführt hat. Die Ober-und Unterbänder 54a, 54b bzw. 553, 556, welche auf dem
Umfang der ersten Falzwalzen 53a, 53b bzw. der Umleitwalze 56 aufliegen, erhalten
dadurch ohne weiteres die Umfangsgeschwindigkeit des ersten Falzwalzenpaars 53a,
53b bzw. der Umleitwalze 56.
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Zum Zwecke der Leimabnahme von der Leimwalze 69 wird die Achse 65
nach oben und zum Zwecke des Leimauftrags auf dem Umschlag nach unten in folgender
Weise geschwenkt: Mit Achse 65 ist eine Kurvenscheibe 85 (Abb. 8) verbunden, welche
die Achse 65 gegen eine Rolle 86 abstützt. Die Rolle 86 läuft auf einer exzentrischen
Büchse 86b, deren Ausbildung weiter unten erläutert wird.
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Die Kurvenscheibe 85 ist so ausgebildet und eingestellt, daß die Achse
65 (Abb. 4) eben in der unteren Stellung angelangt ist, wenn der Brief mit seiner
Vorderkante senkrecht unter der Achse 65 ankommt. Die stetig umlaufenden Leimsegmentscheiben
66a, 666 und die Leimstempel 66f, 6693 66h sind so eingestellt, daß sie in diesem
Augenblick beginnen, den Leim aufzutragen. Die Achse 65 bleibt so lange in ihrer
unteren Stellung, bis die Leimsegmentscheiben 66a, 66b ihren Leim abgebend sich
vollständig abgewälzt und bis auch die Leimstempel 66e, 66d, 66e ihren Leim an den
Umschlag abgegeben haben. In diesem Augenblick beginnt die Kurvenscheibe 85 die
Achse 65 derart zu heben, daß die Achse 65 gerade in der oberen Stellung angelangt
ist, wenn die Leimstempel 66f, 669, 66h und die Vorderkante der Leimsegmentscheiben
66a, 66b bis unter die Leimwalze 69 gelangt sind. Nun bleibt Achse 65 so lange in
der oberen Stellung, bis die Leimsegmentscheiben 66«, 66b und die Leimstempel 66e,
66d, 66e sich vollständig an der Leimwalze 69 Leim abnehmend abgewälzt haben. Dann
senkt sich die Achse 65 unter dem Einfluß der Kurvenscheibe 85 wieder derart abwärts,
daß die in Abb.4 gezeichnete und schon erläuterte Stellung eintritt, wenn der nächste
Brief mit seiner Vorderkante unterhalb der Achse 65 ankommt. Dadurch, daß, wie schon
erwähnt, der Bogen der Leimsegmente 6611, 666 weniger als i8o° beträgt, steht die
Zeit, während welcher sich die Achse 65 um die Differenz zu i8o° dreht, zum Auf-
oder Abwärtsbewegen der Achse 65 mittels Kurvenscheibe 85 zur Verfügung.
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Um zu verhindern, daß die Leimauftragvorrichtung nach abwärts geht,
wenn kein Umschlag kommt und dadurch die Gegendruckrolle 84 verschmiert wird, ist
eine Tasterwelle 87e (Abb. 4) angeordnet. Auf dieser Tasterwelle 87e sitzen für
sich lose drehbar zwei Taster 87a, 87b derart, daß sie
durch den
Umschlag, wenn er zwischen den Ober- und Unterbändern unter ihnen durchgleitet,
angehoben werden. Die Taster 87a, 87b sitzen so weit außen, daß sie beiderseits
auf dem über den Brief vorstehenden Umschlagrand gleiten. jeder Taster 87a, 87b
muß also unabhängig von dem anderen durch den Umschlag angehoben werden. .Dadurch
wird erreicht, daß die Leimverriegelung wirkt, sowohl wenn gar kein Umschlag kommt,
als auch wenn infolge einer Störung in der Zuführung -nur ein -Stück eines Umschlags
kommt. Wenn kein oder kein ganzer Umschlagkommt, wirkt die Verriegelung in der Weise,
daß die Taster 87a, 87b., welche infolge ihres Gewichtseinige Millimeter tief in
Schlitze der Platte 59 eintauchen, nicht angehoben werden. Dadurch bleiben auch
die Klinken 87d, 87e, welche mit den Tastern 87a, 87!' verbunden sind, in.ihrer
unteren Lage und verhindern dadurch, daß die- Nasen 67a', 67b' der in der oberen
Stellung befindlichen Hebel 67 a ,
67b sich bei Beginn der Abwärtsbewegung
gegen die Stirnflächen87d', 87e' der .Klinken 87d; 87e stützen, das Senken der Achse
65. Sind dagegen .durch den Umschlag beide Taster 87a, 87b bzw. beide Klinken 87d,
87e angehoben, so gelangen die . Stirnflächen 87d, 87e', der Klinken 87d, 87e oberhalb
der Nasen 67a', 67b' der Hebel 67a, 67b. Die Hebel 67a, 67b gehen daher unter dem
Einfluß der Kurvenscheibe 85 ungehindert abwärts, und der Leimauftrag erfolgt in
der beschriebenen Weise.
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Um zu bewirken, daß bei Leerlauf der Maschine die Leimsegmentscheiben
und die Leimstempel von der Leimwalze 69 auf Wunsch keinen Leim abnehmen, besteht
folgende Einrichtung: Die Achse 84a, welche die Gegendruckrolle 84 trägt, ist (Abb.
8) linksseitig zusammen mit dem Stirnrad 83 im linken Maschinengestell 2-4 drehbar
.gelagert. Auf der rechten Seite . ist die Achse 84a in einer Büchse86a drehbar
gelagert, die-ihrerseits wieder für sich im rechten Maschinengestell 23 drehbar
gelagert ist. Mit der Büchse 86a ist die oben bereits erwähnte exzentrische Büchse
86b verbunden, auf welcher alle Rolle 86 drehbar gelagert ist. Die Büchse 86a weist
außen eine Kurbel 86a' mit einem daran befestigten Griffknopf 86a" auf, mittels
dessen die Büchse 86a und damit auch die darauf befestigte exzentrische Büchse 86b
gedreht werden kann. Die Einrichtung ist so getroffen, lind .die exzentrische Büchse
86b so befestigt, daß bei der in Abb.4 gezeichneten Stellung der Kurbel 86a` in
Büchse 86a der Rolle 86 sich oberhalb der Mitte von Achse 84 befindet. Der Hub der
Achse 65 vollzieht sich unter dem Einfluß der Kurvenscheibe 85 in der Weise, daß
die, Leimsegmente und die Leimstempel Leim von `der -Unterseite der Leimwalze 69
abnehmen und ihn dann auf den über die Gegendruckrolle 84 -weglaufenden Umschlag
auftragen. Soll bei gefülltem Leimkasten und Leerlauf der Maschine kein Leim von
der Leimwalze 69 abgenommen werden, so .wird - Kurbel 86a' um einen gewissen Betrag
.gedreht. Dadurch senkt sich die Mitte 86a der Rolle.$6 und damit der Hubbereich
der Achse 65 um ein geringes Maß, so daß die Leimsegmente die Leimwalze 69
nicht mehr erreichen und keinen Leim abnehmen können. Die Wirkung der Taster 87a.,
87b -wird durch diese Verstellung nicht beeinträchtigt, so daß auch in diesem Falle
bei fehlendem Umschlag die Leimauftragteile nicht mit der Gegendruckwalze:84 in
Berührung kommen.
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Die genaue Lage des Briefes unter dem zweiten Falzmesser 61 wird durch
die seitliche Ausrichtvorrichtung 88 bekannter Art (Ab-b. 4.) in der Förderrichtung
und durch die seitliche Ausrichtvorrichtung 89 bekannter Art (Abb.9) senkrecht zur
Förderrichtung . gegen den seitlichen Anschlag 9o hin gewährleistet. Der Brief wird
nun durch das zweite Fälzmesser 61 nach Linie G-H der Abb. rd gefalzt in das stetig
umlaufende zweite Falzwalzenpaar 9212, 92b (Abb. 9) gegeben, welches durch Stirnräder
gekuppelt ist und seinen Antrieb durch ein Zwischenrad 93a erhält, das mit dem auf
der. Maschinenwelle 22 sitzenden Stirnrad 93b in Eingriff ist. Die Falzwalze 92a
ist in den beiden Querstegen 25" 26 gelagert, welche zwischen den Maschinengestellen
23, 24 eingespannt sind. Die Falzwalze 92b ist in zwei Schwingen 92,e, 92d
gelagert, die ihrerseits auf :ler an den Querstegen 25, 26 befestigten Achse pe
drehbar gelagert sind. Die Falzwalze 92b wird durch zwei Druckfedern 92t, 92g gegen
die Falzwalze 92a gedrückt. Die Spannung der Druckfedern 92f, 929 kann mittels der
Spindeln 92h,.921 geregelt werden.
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In dem Augenblick, wo der Brief das zweite Falzwalzenpaar 92a, 92b
eben verlassen will, ist er mit seiner unteren Kante in Höhe der Mitte zweier Preßwalzen
94a, 94b angelangt. Diese Preßwalzen 94a, 94b haben in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Umfang, der etwas mehr als das doppelte der Briefhöhe (Abb. ie) beträgt. Die
durch Stirnräder gekuppelten Preßwalzen 94a, -94b dienen dazu, den-Brief, der das
zweite Falzwalzenpaar 92a, 92b verlassen hat, glattzuwalzen und gleichzeitig beide
Seitennähte und vor allem die Kopfnaht so fest zu pressen, daß -der Brief nach dem
Verlassen (ier Preßwalzen nicht mehr aufgeht. Preßwalze 94a.ist in zwei Querstegen
25, 26 drehbar gelagert, Preßwalze 94b ist in zwei Schwingen
95a,
95s drehbar gelagert, die ihrerseits wieder auf der Achse 99, welche in den beiden
Querstegen 25, 26 befestigt ist, drehbar gelagert sind. Die Preßwalze 94b wird durch
zwei Druckfedern 97a, 97b, welche sich einerseits gegen die Schwingen 95a, 95b,
andererseits gegen die Regulierspindeln 98d, 98b stützen, gegen die Preßwalze 94a
gedrückt. Die Regulierspindeln 98a, 98b, welche durch Schrauben im Maschinengeste1124
geführt sind, dienen zur Regelung des Anpreßdruckes. Die Preßwalzen 94a, 94b arbeiten
in der Weise, daß sie sich zu drehen beginnen, und in dem nächsten Augenblick, wo
der das zweite Falzwalzenpaar verlassende Brief mit seiner Unterkante fast die Höhe
der Preßwalzenmittel erreicht hat, für ganz kurze Zeit etwas voneinander entfernt
werden, ohne daß dadurch die Stirnräder auf den Preßwalzenachsen außer Eingriff
kommen. Dadurch nehmen die wieder zur Anlage aufeinander kommenden Preßwalzen den
Brief zwischen sich und wälzen ihn unter Druck senkrecht nach abwärts. Sobald die
Drehung der Preßwalzen i80° erreicht hat, kommt sie zu-Ende. Dadurch bleibt der
Brief längs der Kopfnaht zwischen den Preßwalzen hängen, wodurch eine gute Haltbarkeit
der Kopfnaht erzielt wird. Für die Haltbarkeit der Seitennähte genügt der während
des Durchwalzens ausgeübte Druck. Sobald die absatzweise Vorwärtsschaltung der Preßwalzen
wieder beginnt, wird zunächst der noch zwischen den Walzen hängende Brief nach unten
herausgewalzt und fällt in eine Aufreihvorrichtung. Im nächsten Augenblick öffnen
sich die Preßwalzen etwas, nehmen den von den Falzwalzen kommenden nächsten Brief
unter Druck zwischen sich und wälzen ihn wieder bis zur Kopfnaht abwärts, in welchem
Augenblick sie wiederum zum Stillstand kommen. Der Vorteil dieser Arbeitsweise besteht
einmal darin, daß der Vorschub des Briefes durch clie Preßeinr chtung zwangsläufig
erfolgt, so daß auch beim Heraustreten von Leim oder bei einem zufälligen Verschmieren
des Umschlags kein Hängenbleiben eintreten kann. Ein weiterer Vorteil ist die Erzielung
eines genügend großen spezifischen Flächendruckes bei leichter Bauart und geringem
Kraftbedarf. Zum Pressen der Kopfnaht, welche besonders zuverlässig halten muß,
steht genügend lange Zeit zur Verfügung. Wenn die Kopfnaht hält, ist kein Aufplatzen
der während des Durchwalzens festgepreßten Seitennähte zu befürchten, da diese an
sich leichter halten. Zur Erhöhung der Wirksamkeit der Preßwalzen. namentlich bei
mehreren Einlagen im Umschlag, und zum Ausgleich der Stärkenuntersch.iede, können
in den Preßwalzen längs der Seitennähte und der Kopf naht -etwas vorstehende, federnd
nachgiebige Druckleisten eingesetzt werden.
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-Diese Arbeitsweise der Preßwalzen 94.a, 941 werden in folgender Weise
erzielt: Die Schwingen 95a, 95b sind nach unten verlängert bis zu den Augen 95a',
95b, an welchen Lenker 95e, 95d angreifen. Die Lenker 95`, 95d sind an Hebeln 95e,
95f angelenkt, welche auf einer Achse 959 befestigt sind. Auf der Achse 95g
sitzt ein Rollenhebel 95f1, der mittels einer auf der Welle 22 sitzenden Kurvenscheibe
bewegt wird. Die absatzweise Schaltung der Preßwalzen 94a, 94b urn z801 geschieht
in folgender Weise: Am Ende der Achse 22 sitzt eine Kurbel ioo, welche einen Kurbelzapfen
iooa aufweist, an Kurbelzapfen tooa ist ein Lenker ioi angebracht, der andererseits
an dem Winkelhebel i02 angreift, der auf einem im Ouersteg 26 befestigten Zapfen
103 drehbar gelagert ist. Winkelhebel tot weist ein Zahnsegment 102a auf,
welches in ein Stirnrad 104 eingreift. Stirnrad 104 ist auf der verlängerten Achse
94a' der Preßwalze 94a drehbar gelagert und mit einer Scheibe 105 fest verbunden.
In Scheibe i05 befinden sich einander gegenüber zwei Zapfen IOC, 105b, auf welchen
zwei Schaltklinken io6a, to6b drehbar gelagert sind. Die Schaltklinken io6a, io6b
greifen in eine Zahnscheibe 107 ein, welche mit der Achse 94a' der Preßwalze
94.a fest verbunden ist und zwei .Zähne 107a, 107b aufweist. Durch die stetig umlaufende
Kurbel ioo erhält der Winkelhebel 102 bzw. das Zahnsegment 102a eine schwingende
Bewegung. Die nach abwärts gehende Schwingung wird zum Vorwärtsschalten der Preßwalze
94a entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn verwendet, während bei der Aufwärtsschwingung
des Zahnsegments 102a die Klinken io6a, io6b zum nächsten Schalthub ausholend über
die Zähne 107a, 107b hinweggleiten. In gleicher Weise ist auch der schrittweise
:Xntrieb der obenerwähnten Schaltwalze i9 durch das Segment 21 ausgebildet.
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Wie schon gesagt, fällt der die Preßwalze verlassende Brief in eine
Aufreihvorrichtung bekannter Art, welche die von der Maschine kommenden Briefe in
einen Kasten i08 (Abb. 4) aufreiht. Von Zeit zu Zeit wird der gefüllte Kasten i08
aus der Maschine genommen, entleert und wieder eingesetzt.